DE591090C - Verfahren zur Herstellung magnesiahaltiger keramischer Erzeugnisse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung magnesiahaltiger keramischer Erzeugnisse

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DE591090C
DE591090C DEP66520D DEP0066520D DE591090C DE 591090 C DE591090 C DE 591090C DE P66520 D DEP66520 D DE P66520D DE P0066520 D DEP0066520 D DE P0066520D DE 591090 C DE591090 C DE 591090C
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Dr Werner Rath
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  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung magnesiahaltiger"keramischer Erzeugnisse ' Die Anfertigung hochinagnesiahaitiger feinkeramischer Gegenstände gehört zu einem der schwierigsten Gebiete in der Keramik, und zwar deshalb, weil man bisher bei der Verarbeitung fast ausschließlich auf Magnesit oder gebrannte Magnesia angewiesen war. Diesem Material gehen- plastische Eigenschaften vollständig ab, so daß nur unter Zufügen ven organischen Bindemitteln, wie Dextrin, Gummiarabikum usw., eine gewisse geringe Verformbarkeit erreicht werden kann. Es wurde nun gefunden, daß ein natürliches Mineral Brucit oder dessen Abart Nemalith, das seiner chemischen Zusammensetzung nach Magnesiumhydroxyd ist, in gemahlenem Zustande eine ganz bemerkenswerte Plastizität hat. Die Gesteinsstücke sind zwar ziemlich hart, lassen sich jedoch mit dem Messer schaben und zeigen hierbei in gewisser Beziehung die Eigenschaften, die vom Speckstein bekannt sind. Überraschenderweise zeigten damit angefertigte keramische Massen eine ausgezeichnete Bildsamkeit, so daß sie sich durch Drehen, Ziehen, Gießen, Pressen gut verformen ließen. Diese bemerkenswerte Tatsache eröffnet die Möglichkeit, in wirtschaftlicher Weise eine große Anzahl von Erzeugnissen herzustellen, die sich bisher gar nicht oder nur schwierig anfertigen ließen. Wenn man das reine gepulverte Material verformt und brennt, so bekommt man ein fast ausschließlich aus Mg0 bestehendes Produkt von guter Festigkeit, das die bekannten Eigenschaften von Magnesiaerzeugnissen aufweist, vor allem hohe Isolierfähigkeit bei hoher' Temperatur.
  • Es ist bereits ein Verfahren bekannt, um hochfeuerfeste Oxyde mittels eines eutektischen Gemisches aus Speckstein und Kaolin dicht zu sintern. Benutzt man eine eutektische Mischung aus Kaolin und natürlichem Magnesiumoxydhydrat, so ergeben sich Massen, die ebenso gut verformbar sind wie specksteinhaltige Massen. . Die gebrannten Erzeugnisse haben ,noch den Vorteil eines geringeren Kieselsäuregehaltes. Bei specksteinhaltigen Produkten wird bekanntlich Kieselsäure durch Übergang des Specksteins in Enstatit frei: Die Kieselsäure kristallisiert aus und ist vermutlich als Cristobalit im fertigen Erzeugnis vorhanden. Bekanntlich setzt aber Cristobalit in keramischen Massen deren thermische Festigkeit ganz erheblich herab, da Ausdehnungssprünge infolge kristallographischer Umwandlungen eintreten. Dies ist aber nicht der Fall, wenn man natürliches Magnesiumoxydhydrat benutzt, da hierbei nicht nur aus dem die Magnesia einführenden Rohstoff keine Kieselsäure frei wird, sondern sogar die bei der Mullitbildung aus dem Kaolin entstehende Kieselsäure gebunden werden kann. Dabei zeigen die Massen gute Verarbeitharkeit, welche nicht vorliegen würde, wenn man statt des plastischen nafürliehen Magnesiutnoxydhyclrates etwa Magnesit oder gebrannte Magnesia benutzen würde.
  • Eine weitere Anwendungsforen ist die Erzeugung von Massen spinellartigen Charakters, die in der Hauptsache zusammenzusetzen sind aus Tonerde und natürlichem Magnesiumoxydhydrat. Führt man Aluminium als Tonerdehydrat ein, so hat man beide Bestandteile in einer durchaus reaktionsfähigen Forjn, da nach dem schon frühzeitig beginnenden Austreiben des Hydratwassers bereits die Entstehung von Spinell eintreten kann. Setzt man derartigen Mischungen noch eine eutektische Mischung aus Kaolin und Magnesia hinzu, so hat man den Vorteil, hochspinellhaltige Massen mit verhältnismäßig niedrigem Sinterungspunkte zu erhalten. Derartige Massen zeichnen sich durch ganz besonders gute Isolierfähigkeit bei hoher Temperatur, niedrigem dielektrischem Verlustfaktor und hoher Beständigkeit gegen Basenangriffe aus.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung ma-# gnesiahaltiger keramischer Erzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, daß äls magnesiahaltige Ausgangsstoffe die in gemahlenem Zustande plastischen Mineralien Brucit oder Nemalith (Magnesiumoxydhydrate) verwendet werden.
  2. 2. Verfahren zur - Herstellung keramischer Erzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, daß man feuerfeste Stoffe mit Hilfe eines eutektischen Gemisches, das aus Ton und Brucit oder Nemalith gebildet wird, einbindet und nach der Formung zur Sinterung bringt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Brucit oder Nemalith oder ähnliche niagnesiahaltige Rohstoffe allein oder in Mischung miteinander mit Hilfe eines aus Ton und Brucit oder Nemalith gebildeten eutektischen Gemisches zur Sinterung gebracht werden. ..
  4. Verfahren zur -Herstellung dichtgesinterter keramischer Erzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, daß in Steatitmassen ein Teil des Specksteins durch Brucit oder Nemalith ersetzt wird.
  5. Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse von spinellartiger Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Tonerde und Brucit oder Nemalith zusammengesetzt werden.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung kergmischer Erzeugnisse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Massen von- spinellartiger Zusammensetzung sinterungäfördernde Stoffe, wie Kaolin oder eutektische Gemische von Kaolin und Brucit oder Nemalith, zugesetzt werden.
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