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Schmiereinrichtung für Arbeitsmaschinen für den CJntertagebetrieb
Elektrische Arbeitsmaschinen mit Vorgelegen erhalten vielfach Gleitlager für die
Getriebewellen, besonders wenn die Maschinen für rauhen Betrieb verwendet werden
sollen, wie dies beispielsweise der Fall ist bei den-im Bergbau verwendeten Säulendrehbohrmaschinen.
Bei diesen Maschinen ist auf der einen Seite des Motors das zum Antrieb der Bohrspindel
dienende Vorgelege und auf der anderen Seite des Motors das für den Vorschub erforderliche
Vorgelege angeordnet. Bisher hatte jede Lagerstelle ihr eigenes Schmierloch, so
daß das vor jeder Schicht erforderliche Schmieren sämtlicher Lagerstellen einen
hohen Zeitaufwand verlangte und äußerst unbequem war, da die Schmierstellen zur
Erzielung eines staubdichten Abschlusses vielfach durch Schrauben verschlossen sind.
Die Betriebssicherheit und Lebensdauer dieser Maschinen ist daher in hohem Maße
von der Sorgfalt und Zuverlässigkeit des Personals der Gruben abhängig.
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Durch die Erfindung wird nun eine von der Zuverlässigkeit des Personals
unabhängige Schmierung sämtlicher Lagerstellen dadurch ermöglicht, daß in dem oberen
Teil eines in dem Maschinengehäuse angebrachten Ölbehälters Fangrinnen angeordnet
werden, die beim Verschwenken der Maschine in das Öl eintauchen und in die zu den
Lagerstellen führenden Kanäle münden. Da besonders die Säulendrehbohrmaschinen zum
Bohren in verschiedener Höhenlage und Richtung verwendet werden und deshalb zwischen
den einzelnen Betriebspausen verschwenkt werden, wird auf diese Weise eine sichere
Schmierung der Lagerstellen erzielt, ohne daß das Personal hierauf besondere Sorgfalt
zu verwenden braucht. Dies ist für die Betriebssicherheit der Maschinen von ausschlaggebender
Bedeutung, da das Grubenpersonal bekanntlich die elektrischen Arbeitsmaschinen häufig
unsachgemäß behandelt und namentlich die vorgeschriebene, bei den starken Beanspruchungen
der neuzeitlichen Maschinen unerläßliche häufige Schmierung unterläßt, so daß diese
Maschinen einem sehr starken Verschleiß unterworfen werden und ihre Wirtschaftlichkeit
dadurch in Frage gestellt wird.
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Die Verwendung eines Ölbehälters, in dem eine mit einer Auffangpfanne
versehene, zu den Laufflächen der Lager führende Schmierröhre angeordnet ist, ist
zwar bei einer Schmiervorrichtung für die Lager von Lokomotivgestängen bekannt,
die betriebsmäßig einer dauernden Bewegung unterworfen sind. Hierbei wird das Öl
auf die Pfanne geschleudert, von wo es der Schmierröhre zufließt. Hier erfolgt also
die Ölzuführung durch die während des Betriebes regelmäßig erfolgende Bewegung des
Lagers und hat zur Voraussetzung, daß während des Betriebes hin und her gehende
Teile vorhanden sind, wie dies bei den Kurbelgestängen von Lokomotiven oder anderen
Kolbenmaschinen der Fall ist. Die Erfindung bezieht sich jedoch auf. umlaufende
Arbeitsmaschinen, insbesondere Drehbohrmaschinen, bei denen lediglich umlaufende,
aber
keine hin und her gehenden Teile vorhanden sind, so daß also bei normalem Betrieb
keinerlei Bewegung der in dem Gehäuse angeordneten Ölbehälter auftritt. Es liegen
also bei der Erfindung für die Ölzuführung grundlegend andere Verhältnisse vor als
bei dem bekannten Lokomotivlager.
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Iri der Zeichnung 'ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine
elektrische Säulendrehbohrmaschine für den - Bergbau dargestellt, und zwar zeigt
Abb. i einen Längsschnitt und Abb. 2 einen O_uerschnitt. In dem oberen Teil des
einen nicht sichtbaren Elektromotor enthaltenden Maschinengehäuses io ist ein Ölbehälter
i i angeordnet, der mittels eines durch eine Schraube verschlossenen Einfüllstutzens
12, in dem ein Sieb 13 zum Zurückhalten etwaiger Unreinigkeiten des Öles angeordnet
ist, mit Öl gefüllt werden kann, das zum Schmieren der Gleitlager der Getriebe und
der Bohrspindel dient, während die Welle des Antriebsmotors Rollenlager hat, die
mit Fettschmierung versehen sind und daher kein Öl erfordern. Die Maschine ist mittels
der Drehzapfen 16 in einer Spannsäule gehalten. An den Seitenwänden des Ölbehälters
i i befinden sich zwei Fangrinnen 14 und 15, in denen beim Verschwenken der Maschine
um die Drehzapfen 16 das Öl aufgefangen wird. An die Fangrinne 14. schließen sich
die Kanäle 17 und iS an, von denen der erstere zu der Schmierstelle.b des Gleitlagers
der hohlen Bohrspindel 30 führt, während sich an dem Kanal 18 ein kurzer
Kanal i j anschließt, der zu der Schmierstelle a der Bohrspindel 31 führt. Von dem
parallel zur Maschinenachse verlaufenden Kanal ig zweigt ein einen rechten Winkel
mit ihm bildender Kanal 2o ab, der zu der Schmierstelle d der vorderen Vorgelegewelle
32 führt. Von der zweiten Fangrinne 15 gelangt das Ö1 durch den kurzen Kanal 21
zur hinteren Schmierstelle c der Spindel 30, ferner durch den nach unten führenden
Kanal 22 zum hinteren Vorgelegewellenlager e und von dort durch den Kanal 23 und
die Achsbohrung 2q. zur Lagerstelle f des zum Antrieb der Bohrspindel dienenden
Vorgeleges.
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Die Verbindungskanäle 17, 18, i9, 20, 21, 22 und 23 sind teils in
das Maschinengehäuse eingegossen, teils in dieses gebohrt. In letzterem Falle werden
die die Gehäusewand durchsetzenden Teile der Bohrungen durch Gewindestopfen 25 verschlossen.
Im unteren Teil des Maschinengehäuses sind durch Schrauben verschlossene Ablaufstutzen
26 angebracht, aus denen von Zeit zu Zeit das verbrauchte Öl abgezapft werden kann.
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Der Ölbehälter ii kann ohne Schwierigkeiten so groß bemessen werden,
daß das Öl für mehrere Schichten ausreicht, so daß das jedesmalige Schmieren vor
Beginn der Schicht in Fortfall kommt. Hierdurch wird unabhängig von der Sorgfalt
und Zuverlässigkeit des Bedienungspersonals stets eine gleichbleibende sichere Schmierung
sämtlicher Lagerstellen erzielt. Die gemäß der Erfindung erfolgte Ausbildung der
Schmiereinrichtung hat besondere Bedeutung für die vielfach bei ununterbrochenem
Dauerbetrieb verwendeten Säulendrehbohrmaschinen, sie eignet sich aber auch für
andere Arbeitsmaschinen, die betriebsmäßig häufig geschwenkt werden, beispielsweise
Schrämmaschinen, Schlagbohrmaschinen, Handbohrmaschinen o. dgl. Der Ölbehälter kann
mit dem Maschinengehäuse aus einem Stück gegossen sein, er kann aber auch aus einem
besonderen Behälter bestehen, der auf der Außen- oder Innenseite des Maschinengehäuses
befestigt ist.