DE590949C

DE590949C - Verfahren zur Herstellung von ein- und mehrphasigen Wechselstromwicklungen

Info

Publication number: DE590949C
Application number: DEA62804D
Authority: DE
Inventors: Ing Johann Brazda
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1930-07-25
Filing date: 1931-07-24
Publication date: 1934-01-13

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
13. JANUAR 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21di GRUPPE

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1931 ab

Für die Herstellung der ein- oder mehrphasigen Ständer- bzw. Läuferwicklung von Wechsel- und Drehstrommaschinen sind bisher folgende Verfahren angewendet worden: i. Die Drähte werden in die durch Isolierrohre ausgekleideten Ständernuten eingefädelt bzw. durch die Nutenschlitze eingelegt (eingeträufelt).

2. Aus Drähten vorher hergestellte, fertig isolierte Spulen werden in offene Nuten eingelegt oder nach einseitigem Aufschneiden in geschlossene Nuten eingeschoben.

3. Massive Leiter in Stabform werden in die Nuten eingelegt* oder eingeschoben und durch besondere Stirnverbindungen vermittels Lötung oder Schweißung miteinander verbunden.

Die Herstellung von Wicklungen nach diesen Verfahren wird, wie bekannt, infolge der dabei erforderlichen Handarbeit sehr teuer, und bei dem Preis der Wicklung spielt der Wickellohn eine sehr wesentliche Rolle.

Demgegenüber wird bei der Herstellung der Ständer- bzw. Läuferwicklung ein- oder mehrphasiger Wechselstrommaschinen gemäß der Erfindung von. der Verwendung von vorher gezogenem oder gewalztem Draht- oder Leitermaterial abgesehen und die vollständige aus Stäben und Stirnverbindungen bestehende Wicklung durch Eingießen des flüssig gemachten Leitermaterials in auf beiden Seiten des aktiven Eisens angebrachte, den Stirnverbindungen entsprechende Gießformen hergestellt. Vor dem Eingießen des Leitermaterials werden dabei in die Nuten den auftretenden Temperaturen gegenüber widerstandsfähige, aus hitzebeständigem Material, wie beispielsweise Asbest, hergestellte, an sich bekannte Isolationsrohre eingelegt.

Es ist nun zwar bekannt, die nur aus Stäben und Kurzschlußringen bestehende Wicklung der Kurzschlußläufer von Asynchronmotoren durch Gießen herzustellen; doch handelt es sich hierbei um die Verwendung sehr einfacher Formen für die Kurzschlußringe. Auch ist bei der Natur dieser Wicklungsart auf eine besondere Isolierung der Stäbe in den Läufernuten keine Rücksicht zu nehmen. Wegen der Einfachheit der die Stirnverbindung bildenden Ringe ist auch die Verbilligung gegenüber der Herstellung aus einzelnen Stäben und Ringen keine allzu große.

Ganz anders ist dies bei der insbesondere mehrphasigen Ständer- oder Läuferwicklung mit in verschiedenen Ebenen liegenden Stirnverbindungen. Hier wird durch die Anwen-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Ing. Johann Brazda in Wien.

dung des Verfahrens gemäß der Erfindung eine bedeutende^ ,,für den Gesamtpreis der Maschine sehr ins Gewicht fallende Verbilligung erzielt.

Die Herstellung von Wicklungen nach diesem Verfahren ist aber auch nicht nur in einem kleinen Bruchteil der Zeit möglich, die bisher für Wicklungen der eingangs angegebenen Art notwendig war, sondern derartig

ίο hergestellte Wicklungen besitzen auch infolge des Wegfalls jeglicher Lötstellen gegenüber den bekannten Wicklungen erhöhte Betriebssicherheit.

Ihrer Natur nach kommt die neue Herstellungsweise in erster Linie für Wicklungen in Betracht, bei denen in jeder Nut ein Leiter bzw. n«r eine geringe Zahl von Leitern angeordnet ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der Zeichnungen, die eine beispielsweise Ausführungsform der Gießformen zeigen, näher erläutert werden.

Zu beiden Seiten des Blechpaketes des Ständers der Maschine werden gemäß Abb. ι zwei Gießformen 1 angebracht, die die in der Abb. 2 veranschaulichten Hohlräume 2 zur Herstellung der Stirnverbindungen besitzen. Die Gießformen 1 sind zweckmäßigerweise, wie aus der Abb. 2 ersichtlich, geteilt und besitzen gemäß Abb. 3 und 4 in axialer Richtung in mehreren Ebenen liegende Hohlräume für die Stirnverbindungen der zu gießenden Wicklungen.

Im übrigen sind die beim erfmdungsgemäßen Verfahren verwendeten Gießformen, wie üblich, mit Eingußöffnungen und-kanälen und Luftlöchern sowie mit Befestigungselementen zum raschen Zusammen- und Auseinanderbau der einzelnen Teile versehen.

Zum Gießen von Läuferwicklungen können ähnlich ausgebildete Gießformen vorgesehen werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von ein- und mehrphasigen Wechselstromwicklungen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Nutenstäben und Stirnverbindungen bestehende ein- oder mehrphasige Wechselstromwicklung in nach Phasen getrennten Strängen unter Verwendung von auf beiden Seiten des Blechpakets angebrachten Gießformen in einem Arbeitsgang aus Leitermaterial gegossen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklungsnuten mit Nutenrohren aus hitzebeständigem, unverbrennbarem Material, wie Asbest ti. dgl., ausgekleidet werden.

3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießformen aus mehreren Segmenten bestehen und Hohlräume für in mehreren Ebenen liegende Spulenköpfe der ein- oder mehrphasigen Wechsel-Stromwicklung besitzen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen