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Vorrichtung zum Anbringen und Falten von Dichtungsbändern für kittlose
Dachverglasungen Es ist beim Bau verglaster Dächer bekannt, zur Sicherung der Abdichtung
zwischen einem Glas und seinem Träger die Verbindungsstellen mit Abdichtungsbändern
zu bedecken, die aus Lagen von Bitumen oder ähnlichen Stoffen gebildet werden, welche
einen Gewebe- oder Stoffstreifen umhüllen. Das Legen solcher Dichtungsbänder erfolgte
bisher von Hand. Das Band wurde zunächst durch Erwärmung mittels einer Lötlampe
oder eines Lötrohres erweicht, und der Arbeiter mußte hierauf das Band mit der Hand
an seinen Platz bringen und ihm durch Fingerdruck die notwendige Form geben. Diese
Art des Aufbringens der Dichtungsbänder ist zeitraubend und kostspielig, und das
Ergebnis ist oft wenig zufriedenstellend. Insbesondere bewirkt eine zu starke Erhitzung
ein Flüssigwerden des Bitumen, welches sich dann über die Gläser verbreitet.
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Andere Bänder werden, wie es ebenfalls bekannt ist, durch Kleben befestigt,
wobei der Klebstoff oder ein anderer den gleichen Zweck erfüllender Überzug mit
Hilfe eines Pinsels im Maße der Verlegung auf das Band aufgetragen wird.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Aufbringen und Falten
des Dichtungsbandes für Dachverglasungen und ähnliche Arbeiten auf dem Dache mit
einem oder mehreren an den Glastafelträgern abrollenden Faltwerkzeugen, und das
Merkmal dieser Vorrichtung besteht darin, daß das durch eine unter Wirkung einer
Feder stehende Spannrolle in Spannung gehaltene Dichtungsband über eine in der Abrollrichtung
vor und oberhalb der Faltwerkzeuge am Fahrgestell gelagerte Bandleitrolle geführt
ist und in der zu den Faltwerkzeugen geneigten Lage beispielsweise. durch einen
oder mehrere 'gegen das Band gerichtete Brenner erhitzbar oder durch einen oder
mehrere Zerstäuber mit einem Klebstoff überziehbar ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
in Verbindung mit den Zeichnungen, welche ein Ausführungsbeispiel zeigen. Es stellen
dar: Fig. i die Vorrichtung im Aufriß; Fig. 2 einen Querschnitt nach 2-2 der Fig.
i ; Fig. 3 die Vorrichtung von vorn; Fig. q. einen Teilquerschnitt nach 4-q. der
Fig.2; Fig. 5 ein Faltorgan gemäß einer anderen Ausführungsform; Fig. 6 dasselbe
im Aufriß und Fig. 7 dasselbe im Schnitt nach 7-7 der Fig. 6.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i bis d. weist die Vorrichtung ein
Fahrgestell i, 8 mit einem darüber angeordneten Bogenstück 2
auf,
das in der Mitte einen Zapfen 3 erhält, auf den ein Griff .4 gesteckt ist.
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Das Gestell a ruht auf zwei Rohrstutzen 5, in welche zwei Stellschrauben
6 eingeschraubt sind, die sich mit ihren Köpfen unmittelbar gegen die Glasscheibe
7 abstützen. \ ach vorn ist das Gestell i durch zvei zylindrische Arme 8 verlängert.
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Auf der Unterseite des Gestells i sind zwei Faltwerkzeuge, z. B. Rollen
9, befestigt. Jede Rolle sitzt auf einer in einen Ansatz 12 des Gestelles i eingeschraubten
Achse i i und wird auf ihr durch je eine auf eine mit Gewinde versehene Büchse 1.1.
aufgeschraubte Flügelmutter 13 festgehalten.
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Die beiden Achsen i i schneiden sich, verlängert, in einem Punkt,
wobei der von ihnen eingeschlossene Winkel bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
(Fig.2) do° beträgt. Dieser Winkel ist je nach der Form des Trageisenprofils veränderbar.
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Zweckmäßig liegen die beiden Achsen nicht in der gleichen Querebene,
wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, 'sondern sind mit Bezug- auf diese Querebene
geneigt, so daß sie mit ihr kleine Winkel y, beispielsweise (Fig. i) solche von
5'' einschließen, wobei die Neigungsrichtung mit Bezug auf die Bildebene der Fig.
2 von vorn nach hinten zu verläuft.
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Die zylindrischen Arme 8 (Fig. i) tragen zwei Schellen 15, die mittels
Schrauben 16 auf den Armen feststellbar sind und mit ihren oberen Teilen eine Gewindespindel
17 abstützen. In der Mitte der letzteren ist eine Rolle i8 aufgeschraubt, die in
dieser Lage durch zwei Gegenmuttern i9 festgestellt wird. Zu beiden Seiten der Rolle
i8 sind auf die Spindel 17 zwei Leitrollen 2o aufgeschraubt, die beispielsweise
durch zwei Gegenmuttern -21 in ihrer Lage gesichert werden.
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Auf die glatten Teile 22 der Gewindespindel werden zwei Arme 23 schwenkbar
aufgesetzt, die mit den den Anlenkstellen entgegengesetzten Enden (Fig. 1, 2) auf
mit Gewinde versehene Enden 24 einer glatten Achse 25 aufgeschraubt sind.
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Die durch Federn 26 mit dein Gestell i verbundene Achse 25 trägt in
der Mitte eine Rolle 27, welche z. B. durch zwei durch Splinte gesicherte Ringe
28 an Ort und Stelle gehalten wird. Zu beiden Seiten der Rolle 27 trägt die Achse
25 zwei Führungsschilder -29, die sich mit den unteren Rändern am Gestell i abstützen
können, dessen Lagen durch zwei Schrauben 30 oder sonstwie regelbar sind.
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Die Enden der Arme 8 (Fig. i) tragen zwei Zwillingsmuffen 31, deren
Lagen durch Schrauben 3,9 regelbar sind und die eine um eine Achse 34 schwenkbare
Rolle 33 abstützen, die mit einer Rille versehen ist, so daß sie auf dem Mittelsteg
des T-Eisens io laufen kann.
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Auf einem der Arme 8 ist in beliebiger Weise z. B. durch die Säule
35 und die Muffe 36 ein. Behälter 37 (Fig. 3) befestigt, der im oberen Teil eine
Druckpumpe 38 erhält und durch ein mit einem Hahn 4.o versebenes Rohr 39 mit einem
oder mehreren durch Kordelschrauben 4:2 regelbaren Brennrohrea 41 verbunden ist.
Das bzw. die letzteren werden durch je eine am Behälter 37 befestigte Schelle 43
festgehalten, Ein am Behälter 37 befestigter Griff -44 gestattet den Behälter abzuheben.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Die Vorrichtung wird finit den Füßen
5 auf die Glasscheiben 7 aufgesetzt, während die Rolle 33 vorn auf dem 1littelsteg
io des T-Eisens aufruht. Das Ende des Abdichtungsbandes 6o wird folgendermaßen in
die Vorrichtung eingeführt: Man regelt zunächst die Schilde 29 entsprechend der
Breite des zu verwendenden Bandes und stellt sie hierauf auf der Achse 25 durch
die Schrauben 30 fest. In gleicher Weise geht man bei den Leitrollen 2o vor.
.Nun führt man das Band unter die Spannrolle 27 (Fig. 4') und sodann über die Zwischenrolle
18, worauf man es zwischen den Rollen 9 durchzieht.
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Nunmehr rückt man die Vorrichtung im Sinne des Pfeils f vor, «wobei
inan einen von oben nach untern gerichteten Druck auf den Griff 4 ausübt.
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Das Band rollt sich ab und schmiegt sich vollkommen an den Träger
io und zugleich. unter Z'errnittlung der Faltrollen 9, an die Glasscheibe 7 an.
Jede Rolle 9 greift das Band an einer Stelle A an und verläßt es an der Stelle A'.
In Anbetracht der -Neigung y der Achse i i übt die Rolle 9 während dieses Vorganges
einen quer gerichteten Zug auf das Band aus, wodurch es in v ollkommener Weise sich
zugleich an den Träger io und an die Glasscheibe 7 anschmiegt.
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Die gegen (las Band sich abstützende Rolle 27 crmöglicllt einen beinalte
konstanten Kraftaufwand zur Sicherung der Vorrückung der Vorrichtung unbeschadet
der jeweiligen Bandbeschaffenheit (das je nach der Temperatur mehr oder weniger
weich ist) sowie einen beinahe konstanten Israftaufwand ini Sinne des Pfeils
f l, der durch das Gewicht des noch anzuschmiegenden Bandes oder durch
den Widerstand dieses Bandes gegen Abrollen geleistet wird.
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Je nach dieser Beschaffenheit bzw. diesem Kraftaufwand hebt sich nämlich
die Rolle 27 mehr oder weniger entgegen den Federn -26, wodurch die Länge des durchgebogenen
Teils geändert wird.
Verwendet man ein durch einen harzigen Stoff
getränktes Band, so wird dieses durch die aus den Brennern 41 austretende Flamme
erweicht.
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In Fig. 5 bis 7 ist eine Ausführungsform der Faltwerkzeuge dargestellt.
Gemäß dieser Ausführungsform besteht das Werkzeug, das zum Falten des Dichtungsbandes
6o über ein umgekehrtes T-Eisen io bestimmt ist, aus einem im Querschnitt U-förmigen
Metallfutter 51, dessen innerer Urnriß a, b, c, d, e, f
(Fig. 7) sehr wesentlich
jenem des zu deckenden Trageisens io entspricht. Nach vorn, auf der Einführungsseite
des Bandes, sind die Innenränder 52 des Bügels abgeschrägt oder abgerundet (Fig.
5), um ein fortschreitendes Falten des, Bandes 6o zu sichern.
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Das Futter 5, kann aus Blei oder einem anderen genügend bildsamen
Metall bestehen, um jede Bandbeschädigung hintanzuhalten.
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Der Bügel bzw. das Futter 51 wird irgendwie auf einem Träger, z. B.
auf dem Träger i, befestigt.
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Die Befestigung kann dadurch erfolgen, daß das Futter 51 in einem
Bügel 53 festgeklemmt wird, der aus Metall besteht und mit Rohransätzen 54 zu seiner
Befestigung am Träger i versehen ist.
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Die beschriebene Vorrichtung eignet sich für Bänder geringer Dicke
oder großer Schmiegsamkeit, ohne daß sie weich werden und abreißen könnten.
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Die Brenner 41 können durch einen Zerstäuber ersetzt werden, der auf
-das Band einen Klebstoff schleudert.