DE589623C

DE589623C - Elektrische mehrpolige Leitungskupplung, insbesondere fuer elektrische Fahrzeuge

Info

Publication number: DE589623C
Application number: DES94584D
Authority: DE
Inventors: Ing Hermann Fuerst
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1929-06-15
Filing date: 1929-10-26
Publication date: 1933-12-11

Description

AUSGEGEBEN AM 11. DEZEMBER 1933

REICHSPATENTAMT

KLASSE 201 GRUPPE

". Die Erfindung, betrifft eine elektrische mehrpolige Leitungskupplung, insbesondere für elektrische Fahrzeuge, bei der die äußeren Kontakte durch' Gegeneinanderdrücken der .Kupplungshälften unter Spannung gesetzt werden, und zwar unter, Verwendung in der Kupplung liegender Hilfsdruckkontakte.

Erfindungsgemäß sind die Kontaktzwischenstücke der verschiedenen Pole an einem gemeinsamen Kontaktträger angebracht. Der Kontaktträger ist aus elastischem Material hergestellt. Statt dessen können aber auch die

' Kontaktzwischenstücke federnd im Kontaktträger befestigt. sein oder beide Maßnahmen gleichzeitig· getroffen wenden. Sämtliche Lei-

.. tungspole werden beim Entkuppeln gleichzeitig durch, die entsprechende Bewegung des Kontaktträgers spannungslos. V
Man kennt bereits einpolige Leitungskuppiungen mit inneren und äußeren Druckkontakten. Würde man die Konstruktionsgrundsätze dieser bekannten Kupplungen bei mehrpoligen Kupplungen anwenden, so würde man eine außerordentlich komplizierte Kupplung erhalten, bei der die einzelnen Druckkontaktzwischenstücke unabhängig montiert sind. Durch die Zusammenfassung der" Druckkontäktzwi-' schenstücke in einer Tragplatte wird der Aufbau der Kupplung wesentlich vereinfacht und erst die Kupplung mit doppelseitigen Druckkontakten für vielpolige Leitungen praktisch verwendbar gemacht.

Gegenüber bekannten Kupplungen, die so- . wohl Druckkontakte als auch Steckkontakte enthalten, hat die neue Kupplung den Vorteil, daß der die Kontaktzwischenstücke tragende Kontaktträger außerordentlich leicht ausfällt •und nur auf einer verhältnismäßig geringen Bahn geführt werden muß. Die gesamte Kupplung erhält dadurch verhältnismäßig geringe Dimensionen, insbesondere geringe Baulänge und auch geringes Gewicht. Die Kupplung, die nur Druckkontakte aufweist, ist ferner besonders einfach bedienbar bzw. gegen unsachgemäße Bedienung unempfindlich. Kupplungen, die eine größere Zahl von Kontaktstiften enthalten, müssen sehr sorgfältig bedient werden.

Wie die in der Zeichnung dargestellten -Ausführungsbeispiele zeigen, erhält man bei Anwendung der Erfindung eine Kupplung von geringem Raumbedarf, bei der außerdem ■ ■ wegen der spannungslosen Kontakte die offenen Kupplungshälften nicht abgedeckt werden müssen. ..

In der Zeichnung bedeutet α das Kupplungsgehäuse, b dieDruckkontakte, die auf einer z. B. in der Druckrichtung federnd verschiebbaren isolierenden Platte c angebracht sind und bei offener Kupplung (Abb. 1) mit den

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Ing. Hermann Fürst in Wien.

Zuleitungen d nicht in Verbindung stehen. Wird die Kupplung geschlossen (Abb. 2), so wird der federnde Einsatz gegen die Kraft der Feder /, welche auch außerhalb des Kupplüngsgehäuses angebracht sein kann, nach innen gedruckt, die inneren Enden der Kontakte b berühren entsprechende Gegenkontakte e und kommen dadurch unter Spannung. Die Feder/ kann ganz entfallen, wenn der Kontaktträger c zwangsläufig von der mechanischen Kupplung so gesteuert und verriegelt wird, daß er in entkuppeltem Zustande nicht gegen die spannungsführenden Kontakte bewegt werden kann. -

Besonders bei Vielfachkupplungen würden nicht alle Druckkontakte gleich gut anliegen, wenn sich z. B. die Kontaktträger c gegeneinander schräg stellen. Erfindungsgemäß werden daher diese Kontaktträger c elastisch geao macht, wenn nicht die Druckkontakte b selbst federnd sind oder federnd in der Tragplatte eingelassen sind. Beispielsweise besteht diese aus Kautschuk oder aus einer elastischen, vorzugsweise durchscheinenden und elektrisch gut isolierenden Preßmasse aus Cellulosederivaten (wie etwa durch ein Benzol-Alkohol-Gemisch gelatinierte acetonlösliche Acetylcellulose).

Der Träger der Druckkontakte kann im Gehäuse α geführt sein oder auch kappenförmig das Gehäuse umgreifen, er kann auch nach Abb. 3 um ein seitliches Gelenk h schwenkbar sein. Bei der letzten Ausführung können die inneren Kontaktstellen durch einfaches Aufklappen des Druckkontaktträgers zur Untersuchung und Reinigung freigelegt werden.

Die Druckkontakte & können selbst federn oder an ihrem Träger c federnd gelagert sein. In diesem Falle ist es nicht erforderlich, den Träger der Druckkontakte aus elastisch nachgiebigem Material zu machen. Um sie mit den inneren Gegenkontakten e in Berührung zu bringen, kann der Kontaktträger c auch eine Schraubenbewegung ausführen. Der Druckkontaktträger kann auch nach Abb. 4 rein drehbar gelagert sein und wird mit Hilfe der beim Gegeneinanderdrücken der Kupplungshälften bewegten Schraubenspindel g in eine Lage gedreht, bei der sich die Druckkontakte mit ihren inneren Gegenkontakten decken, während sie bei offener Kupplung zwischen diesen stehen. Auch bei dieser Ausführungsform kann die die Druckkontakte b tragende Platte aus "elastischem Stoff bestehen. Die Kupplung nach der Erfindung ist besonders geeignet, in an sich bekannter Weise mit mechanischen Fahrzeugkupplungen und Druckleitungskupplungen zusammengebaut zu werden.

Claims

Patentansprüche:

ι. Elektrische mehrpolige Leitungskupplung, deren äußere Druckkontakte durch bei Gegeneinanderdrücken der Kupplungshälften geschlossene innere Druckkontakte unter Spannung gesetzt werden, insbesondere für elektrische Fahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktzwischenstücke (b) der verschiedenen Pole an einem gemeinsamen Kontaktträger (c) angebracht sind; der Kontaktträger ist aus elastischem Material hergestellt, statt dessen können aber auch die Kontaktzwischenstücke (b) federnd im Kontaktträger (c) befestigt sein oder beide Maßnahmen gleichzeitig getroffen werden.
2. Leitungskupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck- , kontaktträger an der zugehörigen Kupplungshälfte gelenkig befestigt ist (Abb. 3).
3. Leitungskupplung nach*Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkontakte (e) durch Aufklappen des Druckkontaktträgers (c) zugänglich sind.
4. Leitungskupplung im Sinne der Ansprüche ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren (oder äußeren) Kontakte als Leitkontakte mit senkrecht zur Druckrichtung der äußeren, (oder inneren) Druckkontakte verlaufender Schließbewegung ausgebildet sind (Abb. 4).
5. Leitungskupplung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkontaktträger durch das Gegeneinanderdrücken der Kupplungshälften gegen die Gegenkontakte bis zu deren Deckung mit den Druckkontakten verdreht wird.
6. Leitungskupplung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkontaktträger durch eine beim Gegenein- · anderdrücken der Kupplungshälften bewegte Schraubenführung (g") verdreht wird.
7. Leitungskupplung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkontaktträger beim Gegeneinanderdrücken der Kupplungshälften sowohl eine Drehung als eine Längsverschiebung ausführt.
8. Leitungskupplung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der no Druckkontaktträger mit beweglichen Teilen einer mechanischen Kupplung derart verbunden ist, daß er bei deren Lösung zwangsläufig von den Gegenkontakten abgehoben und in dieser Lage verriegelt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen