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Vorrichtung zum Beschicken pneumatischer Förderanlagen Gegenstand
der Erfindung sind Verbesserungen an pneumatischen Fördervorrichtungen, z. B. an
landwirtschaftlichen Druckluftförderern, zwecks Verringerung der erforderlichen
Antriebskraft, Steigerung ihres Wirkungsgrades und Vereinfachung ihrer Bedienung.
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Zur Beschickung derartiger Druckluftför-, derer wurden außer saug-
und druckseitig angebrachten Schleuderradvorrichtungen auch bereits paarweise angeordnete
und in Rich-6 tung zur Beschickungsöffnung gegeneinander rotierende, elastisch aneinander
anliegende Klemmwalzen oder einander lose übergreifende Zellenräder verwendet, aus
welchen das dem Vorratsbehälter o. dgl. entnommene Fördergut durch Eigengewicht
in die eigentliche Beschickungsöffnung der Förderleitung gelangt. Den Weg von der
Austrittsstelle aus dem vorerwähnten Beschicker bis zum Eintritt in den Förderluftstrom
legt hierbei das Fördergut unter Überwindung der aus der Beschickungsöffnung zurückstauenden
Förderluft zurück, so daß es selbst nach eventueller vorhergehender - Beschleunigung
durch ' die Klemmittel im besten Falle nur mit Fallgeschwindigkeit in den Förderluftstrom
einzutreten vermag.
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Weitere Nachteile der bisher bekannten Verfahren und Einrichtungen
zur Beschikkung solcher Förderanlagen beruhen meist darauf, daß das Fördergut in
die Förderleitung mit einer Eigengeschwindigkeit gelangt, die sich wesentlich von
der Geschwindigkeit der Förderluft unterscheidet, und daß an der Einführungsstelle
des Gutes, besonders bei ungleichmäßiger oder unterbrochener Beschickung, Druckverluste
durch mangelnde Abdichtung der Beschickungsöffnung oder Druckschwankungen auftreten.
Namentlich das Beschicken der bekannten Vorrichtungen mit Heu, Stroh o. dgl. in
Garben oder Preßballen, aber auch in loser Form, erfordert besonders große Sorgfalt
und Antriebsenergie, ohne je eine praktisch gleichmäßige Förderleistung zu erbringen.
Die ohne entsprechende Eigengeschwindigkeit in die Förderleitung eingebrachten schweren
und umfangreichen Garben, Büschel o. dgl. bleiben oft - das ganze Leitungsprofil
verlegend - an der Beschickungsöffnung so lange liegen, bis der Luftdruck so weit
gestiegen ist, um sie aus der Ruhelage auf Fördergeschwindigkeit beschleunigen zu
können. Die dadurch verursachte stoßweise Beanspruchung des Gebläses erfordert eine
hohe, den Leistungsgrad beeinträchtigende Antriebskraftreserve, verringert die zulässige
Einlegegeschwindigkeit; das wiederholte plötzliche vollkommene Aussetzen des Förderluftstromes
hat außerdem ein ungleichmäßiges Auswerfen der Garben aus dem Leitungsende zur Folge
und ist sehr oft Ursache des Verstopfens der Rohrkrümmer.
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Wenn loses Gut an der Saugseite der Anlage eingeführt wird, erfährt
es während seines Durchganges durch das Gebläse eine unverhältnismäßig hohe Beschleunigung,
so daß es in der weiteren Für derleitung auf die
viel niedrigere
Fördergeschwindigkeit wieder abgebremst werden muß; auch (lies bringt wiederum mangelhafte
Ausnutzui:g der Antriebskraft.mit sich. Das Einsaugen des Gutes hinter dem Gebläse,
d. h. auf der Druckeile der Anlage, erfordert eine starke Einschniirung des Leitungsprofils
vor der Einführungsstelle zur Hervorbringung der das Fördergut in die Leitung einsaugenden
[njek'Lorwirkung. Die Einschnürung bedingt eine starke Stauung des Luftstromes und
demnach erhöhten Kraftaufwand zum Betriebe aes Gebläses. In allen Fällen muß die
Förderluft das im Einfülltrichter liegende Gut aus der Ruhelage auf die Fördergeschwindigkeit
beschleunigen, was Stöße und Ungleichmäßigkeiten im Förderluftstrom und Leistungsabfall
zur Folge hat. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Einführung des Gutes durch Düsen,
welche z. B. von einem vorn Gebläse abgezweigten Luftstrom beaufschlagt werden.
Immer ändern sich auch die Druckverhältnisse in der Einführungsöffnung selbst, sobald
durch diese bei vorübergehend unterbrochener oder ungleichmäßiger Fördergutzuführung
nur Zusatzluft ohne oder mit stark wechselnder Fördergutmenge eintritt. Die plötzlichen
Druckschwankungen begünstigen ein Festsetzen des bei der jeweiligen Druckverminderung
eingeführten Fördergutes an den Rohrkrümmern und führen entweder zu deren Verstopfung
oder erfordern erhöhte Belastung des Gebläses zur Freilegung der Förderleitung.
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In der Vorrichtung gemäß der Erfindung, in welcher paarweise und gegenläufig
angeordnete und die Beschickungsöffnung auch bei Leerlauf selbsttätig abdichtende
klemmende Speiser zur Anwendung gelangen, werden die vorstehenden Mängel dadurch
behoben, ciaß die Speiser das von ihnen erfaßte Gut zwangsweise auf eine Eigengeschwindigkeit
beschleunigen, welche der Strömungsgeschwindigkeit der Förderluft an der Beschickungsöffnung
entspricht. Die Speiser sind hierbei so ausgebildet bzw. angeordnet, daß sie das
Fördergut mit der ihm im voraus erteilten Fördergeschwindigkeit unmittelbar in den
Förderluftstrom abgeben, in den es daher stoß- und stauungsfrei übertritt. Selbst
wenn die Einwurfrichtung nicht genau mit der Richtung der Förderleitung übereinstimmt,
hat diese Art der Einbringung den großen Vorteil, daß die Förderluft beim Beschleunigen
des Fördergutes außer der Beschleunigungsarbeit nur die Reibung der Bewegung zu
überwinden hat und nicht die Reibung der Ruhe, wie etwa bei einer Injektorschleuse.
Als Speiseorgane -werden vorteilhaft paarweise angeordnete Walzen oder endlose Förderbänder
verwendet, die mit ihren Oberflächen beim Leerlauf die Zuführungsöffnung verschließen
und in einander entgegengesetzten Richtungen mit etwa derjenigen Geschwindigkeit
gegen die Beschikkungsöffnung hin rotieren oder umlaufen, mit welcher an dieser
die Förderluft vorbeistreicht. Sie beschleunigen derart das zwischen sie eingebrachte
und von ihnen durch Klemmwirkung erfaßte Gut auf Fördergeschwindigkeit und geben
es mit dieser erst an einer Stelle frei, an der es bereits von dein gleich schnell
fließenden Förderluftstrom erfaßt wird. Die Walzen bzw. Bänder sind zweckmäßig elastisch
gelagert oder mit einem elastisch nachgiebigen Belage versehen (z. B. aus Gummi).
Durch die eingeführten Fördergutteile «-erden die aneinander anliegenden Förderorgane
nur in dem Maße und so lange voneinander abgedrückt, als die hierdurch zwischen
ihnen entstehende Lücke von dem Fördergut ausgefüllt wird. Dadurch wird ein Druckausgleich
zwischen Förderleitung und Außenluft und damit auch Förderluftverluste praktisch
vermieden, so daß die Stetigkeit der Förderluftströmung keinerlei Beeinträchtigungen
erfährt.
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Umgekehrt wird das geförderte Stroh oder Heu während seines Durchganges
durch die Speiser stets so weit zusammengepreßt, daß die Dicke der in die Leitung
eintretenden Förderteile immer geringer ist als der innere Leitungsdurchmesser.
Infolgedessen kann das Gut, selbst wenn es in Form eines zusammenhängenden fortlaufenden
Bandes eingespeist -wird, niemals die Leitung an der Beschikkungsöffnung auch nur
vorübergehend ganz versperren und die eingangs dargelegten Mängel zeitigen.
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Auf der Zeichnung sind schematisch drei verschiedene Ausführungsbeispiele
einer Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
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In der Ausführung nach Abb. i ist die Einführungsöffnung i der Druckleitung
2 von den im Gehäuse 3 gelagerten Walzen q., 5 abgedichtet, die mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit rotieren, mit welcher die Förderluft an der Öffnung i vorbeistreicht.
Die Walze 5 ist vierschwenkbar an einem Lenker 8 aufgehängt und wird von einer Feder
o. dgl. an die Walze q. angepreßt. Die Arbeitsflächen derWalzen können mit Gummi
o. dgl. belegt sein und eignen sich vor allem zur Einführung körnigen Gutes, welches
sowohl kontinuierlich als auch stoßweise eingeworfen werden kann.
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In der Ausführung nach Abb. 2 wird das Gut durch zwei um Rollen 6,
7 umlaufende Förderbänder 9, io eingeführt. Die untere Leitrolle 7 des vorderen
Förderbandes io schwingt an dem Lenker 8, so daß die Bänder 9, io bei Leerlauf mit
ihren vorderen Enden aneinander anliegen und die Einfüh-
.ungsöffnung
i der Förderleitung 2 abdichten. Das von den Förderbändern durch Klemmwirkung erfaßte
und gegen die Leitung getriebene Gut, wie z. B. loses Stroh, Heu o. dgl., hebt die
Leitrolle 7 des Förderbandes io und öffnet für die Zeit seines Hindurchtretens die
Öffnung i, dichtet aber gleichzeitig den zwischen den Bändern freigelegten Spalt
gegen die Außenluft ab.
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In der Ausführung nach Abb.3 ist das untere, um starr oder elastisch
gelagerte Leitrollen 6 umlaufende Förderband i i aus elastischem oder unnachgiebigem
Material und verschließt die Einführungsöffnung i in ihrer ganzen Ausdehnung. Tritt
ein Fördergutteil, z. B. eine Garbe 12, unter dem unteren Ende des um Leitrollen
6 umlaufenden, unnachgiebigen Förderbandes q hindurch, so drückt sie sich
so weit in das. nachgiebige Förderband i i hinein, bis ihre obere Fläche mit der
Oberfläche dieses Förderbandes bündig liegt. Die Garben treten demnach in die Förderleitung
2 über, ohne daß sich zwischen den Speisebändern ein freier Luftspalt öffnet, durch
welchen wesentliche Mengen Luft durchtreten können, und ohne daß die Leitung auch
nur auf kürzeste Zeit ganz ausgefüllt werden könnte.
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Bei allen Ausführungen geben die Einführungsmittel das Fördergut mit
derselben Eigengeschwindigkeit und zweckmäßig auch in der gleichen Richtung in die
Förderleitung