DE587775C - Verfahren zur Herstellung fluessiger Brennstoffe fuer Brennkraftmaschinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung fluessiger Brennstoffe fuer Brennkraftmaschinen

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DE587775C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L1/00Liquid carbonaceous fuels
    • C10L1/04Liquid carbonaceous fuels essentially based on blends of hydrocarbons
    • C10L1/06Liquid carbonaceous fuels essentially based on blends of hydrocarbons for spark ignition

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Description

  • Verfahren zur Herstellung flüssiger Brennstoffe für Brennkraftmaschinen Bei den gewöhnlichen Brennkraftmotoren wird der Brennstoff im Vergaser nicht vollständig verdampft. Vielmehr tritt ein Teil des Brennstoffes im Zustand winziger Tröpfchen in den Motor, die nur durch Berührung mit den heißen Zylinderwandungen bzw. infolge der Kompressionswärme sich in Dampf verwandeln.
  • In den Brennstoffen, die bei hoher Temperatur siedende und wenig flüchtige Bestandteile enthalten, wird die Luft von diesen Teilen des Kraftstoffes nicht vollständig carburiert, weil in der kurzen Zeitdauer eines Kolbenhubes die vom Vergaser nicht verdampften Tröpfchen durch die Zylindertemperatur nicht bis zum Siedepunkt erhitzt werden können. Sie verbrennen daher nur langsam, und die Verbrennung wird erst im Auspuffrohr beendet, wodurch die Auslaßventile erhitzt und der Wirkungsgrad des Motors verschlechtert wird.
  • Diese Erscheinung findet sich mehr oder weniger bei fast allen üblichen Brennstoffen, im gewissen Grade selbst bei Benzin; sie ist um so weniger vorhanden, je leichter das Benzin ist, d. h. je größer seine Flüchtigkeit und je niedriger sein Siedepunkt.
  • Bei den Kunstbrennstoffen, d. h. Gemischen aus mehreren Brennstoffen, findet man den gleichen Mangel. Wenn die Stoffe selbst in geringen Mengen wenig flüchtige und hochsiedende Bestandteile aufweisen, wie Petroleum, Naphtha, Dekahydronaphthalin, Tetrahydronaphthalin usw., so sind Vergasung und Wirkungsgrad besonders schlecht, und die Auslaßorgane werden stark erhitzt.
  • Das neue Verfahren beseitigt diese Nachteile und schafft einen Kunstbrennstoff, der trotz des Vorhandenseins erheblicher Mengen schwer siedender Bestandteile sich gut vergasen läßt und mit hohem Wirkungsgrad verbrennt.
  • Man kann hierdurch die Verbilligung eines Kraftstoffes als praktischen Zweck erreichen, weil man in den gewöhnlichen Automobilmotoren größere Mengen von hochsiedenden Substanzen verwenden kann, für die eine geringere Nachfrage besteht, und deren Preis daher niedriger ist.
  • Das neue Verfahren beruht auf der Eigenschaft des gegenseitigen Beeinflussens des Siedeverlaufs von Flüssigkeiten mit verhältnismäßig nahe beieinander liegenden Siedepunkten. Wenn man ein Gemisch aus zwei Stoffen mit nahe beieinander liegenden Siedepunkten rasch zum Sieden bringt, so siedet der bei höherer Temperatur siedende schon unter seinem normalen Siedepunkt, während der Stoff niedereren Siedepunktes erst bei einer erhöhten Temperatur siedet. Bei Steigerung der Verdampfungsgeschwindigkeit nähern sich die beiden Temperaturen einem mittleren Siedepunkt. Liegen die beiden Siedetemperaturen weit voneinander entfernt, so tritt diese Erscheinung nicht auf, und beim Sieden tritt. eine -fast vollständige Trennung der beiden Stöfke Das ,Heue Verfahren 'beruht darauf, daß erkannt wurde, daß eine bei tiefer Temperatur siedende Substanz auf eine bei hoher Temperatur siedende Substanz derart einwirken kann, daß deren Siedetemperatur herabgesetzt wird, wenn die erste Substanz mit der zweiten durch eine Reihe von Substanzen, deren Siedepunkte stufenweise ansteigen, verbunden wird. Der Einfluß einer Substanz auf die andere überträgt sich von Substanz zu Substanz mit dem Ergebnis, daß bei einer raschen Verdampfung die Siedepunkte sich einander nähern. Hierzu sind jedoch einige unentbehrliche Bedingungen einzuhalten.
  • Vor allem müssen die bei tiefer Temperatur siedenden Substanzen sehr flüchtig und in größerer Menge als die höher siedenden Substanzen zugegen sein, obwohl auch die letzteren in beträchtlicher Menge vorhanden sind. In diesem Falle haben die bei tiefer Temperatur siedenden Substanzen die Oberband über die hochsiedenden, und die Siedetemperatur dieser letzteren wird stärker erniedrigt, als diejenige der ersteren erhöht wird.
  • Die Substanzen von dazwischenliegenden Siedepunkten, die die Verbindung darstellen, müssen in beschränkter Menge zugegen sein" weil sie sonst die Wirkung der flüchtigeren Substanzen zunichte machen und deren Wirkung auf die hochsiedenden Substanzen verhindern würden.
  • Schließlich ist es nötig, daß die die Verbindung darstellenden Substanzen Siedetemperaturen besitzen, die bezüglich benachbarter Komponenten nicht weiter voneinander entfernt sind als 25° C, damit die mitreißende Wirkung von einer Substanz auf die andere ausgeübt werden kann. Wenn man z. B. tiefsiedende Substanzen, wie Alkohol und Benzol (S.P. 8o bis 85° C), mit hochsiedenden Substanzen, wie Tetrahydronaphthalin (S. P. 2ö5 ° C) und- Petroleum (S. P. 18o bis 25o° C), verbinden will, muß man etwa folgende Verbindungskette herstellen: Heptan (S. P. c98° C), Toluol (S. P. 11I° C), Fuselöle (S.P. 116 bis 137'C), p-Xy101 (138"C), Methylhexanol (S. P. 16o bis 17o° C), Dekahydronaphthalin (S.P. 185° C).
  • Wenn man nun Brennstoffe nach den oben -angegebenen Vorschriften herstellt, kann man es erreichen, daß die Siedetemperatur der hochsiedenden Substanzen unter die Temperatur des Motorzylinders erniedrigt wird, wodurch eine vollständige Verdampfung des Kraftstoffes und eine bessere Carburierung der Verbrennungsluft erreicht wird.
  • Um eine bessere Wirkung in einem Kraftstoff dieser Art zu erreichen, muß man außer auf die oben angeführten Bedingungen auch noch darauf achten, daß alle Substanzen, die -den Kraftstoff zusammensetzen, nach ihren Siedepunkten in eine steigende Reihe geordnet, auch stufenweise abnehmende Flüchtigkeiten besitzen. Diese Bedingung ist, wenn es sich um Substanzen verschiedener Natur handelt, oft nicht erfüllt. Es kann dann geschehen, daß im Vergaser solche Substanzen vollständig verdampft werden, die später im Zylinder beim Sieden zur Erniedrigung der Siedetemperaturen der hochsiedenden Anteile benötigt werden. Diese Bedingung findet ihre Erklärung in der Tatsache, daß das, was für den Siedevorgang beschrieben worden ist, auch bei der Verdampfung unter der Siedetemperatur eintritt. Wenig flüchtige Substanzen werden bei einer tieferen Temperatur und schneller verdampft, wenn sie mit sehr flüchtigen Substanzen vermischt und mit diesen durch eine Kette von Substanzen von dazwischenliegender, stufenweise abnehmender Flüchtigkeit verbunden sind, wenn ähnliche Bedingungen wie die für die Siedepunkterniedrigung beschriebenen eingehalten werden. Es tritt dann im Vergaser keine Entmischung ein, und sowohl in der carburierten Luft als in den flüssigen Tröpfchen sind alle Bestandteile der ursprünglichen Mischung enthalten.
  • Ein typisches Beispiel eines Kraftstoffes dieser Art gibt nachfolgende Zusammensetzung
    Äthyläther - (S-P- 36° C) ....... 2o ccm
    Absol. Alkohol ( - 78° C) ....... 25 ,flüchtige Bestandteile
    n-Heptan ( - 98° C) ....... 14 - 59 lo
    Toluol ( - 111° C) ....... 8
    mittlere Bestandteile
    Amylalkohole ( - 116 bis 137° C) ....... 4 a#
    p-Xylol ( - 138° C) ....... 3 - 15 °
    Methylcyclohexänol ( - 16o bis 17o° C) ....... 2,5 -
    Dekahydronaphthalin ( - 185° C) ....... 2,5 - schwer siedende Bestandteile
    Tetrahydronaphthalin (' - 204 bis 2o5° C) ....... 2o - 25 @°
    Naturgemäß ist die Zusammensetzung des Brennstoffes nicht an die beispielsweise angeführten Stoffe und nicht an die Anteilmengen gebunden. Es kann die Menge der tiefsiedenden wie auch die Menge der hochsiedenden Bestandteile verändert werden. Wesentlich ist, daß bedeutende Mengen flüchtiger Bestandteile vorhanden sind und daß eine ebenfalls bedeutende, aber immerhin kleinere Menge schwer siedender Bestandteile vorhanden ist. Im Falle -des gewöhnlichen Automobilmotors sind mit flüchtigen Bestandteilen diejenigen gemeint, welche einen Siedepunkt niedriger als ioo° C haben, und mit hochsiedenden-Bestandteilen diejenigen, welche einen Siedepunkt zwischen-., i 5o und 25o° C haben. Es ist einleuchtend, daß, wenn die flüchtigen Bestandteile eine sehr niedrige Siedetemperatur haben, eine geringere Menge der letzteren notwendig ist, um die gleiche Wirkung zu erreichen.
  • Es hat sich gezeigt, daß die Gemische, die in der angeführten Weise hergestellt sind, trotz der beträchtlichen Mengen schwer siedender Brennstoffe gut vergasen und dadurch auch eine beträchtliche. Verbesserung des Wirkungsgrades des Motors zu erzielen gestatten.
  • Man hat bereits versucht, durch Mischen schwer siedender Stoffe mit leichter siedenden eine günstige Wirkung zu erzielen. Nach dem Gesagten mußte die vorgeschlagene Methode des einfachen Mischens mit leicht siedenden Stoffen versagen. Aber auch das Mischen von gleichen Anteilmengen von in gleichen Temperatdrinter@älferi -izliergehenden Stoffen zwecks Erzielung einer gleichmäßigen Siedekurve hat 'schlechte -trgelinsse gezeitigt.
  • In der geschilderten Weise können auch Brennstoffe für Motoren hergestellt werden, die mit Vorwärmung des Brennstoffes oder der Vergaserluft arbeiten, sowie Brennstoffe für Motoren des Dieseltyps, in welchem Fälle sich die oben angeführten Temperaturen um ioo bis.2oo° aufwärts verschieben können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung flüssiger Brennstoffe für Brennkraftmaschinen durch Mischen von Brennstoffkomponenten mit hohem, mittlerem und niedrigerem Siedepunkt, dadurch gekennzeichnet, daß man eine erhebliche Menge, etwa 25 °%o, hochsiedender, d. h. etwa zwischen 16o und 2o5° siedender Komponenten mit einem mengenmäßig größeren Anteil, etwa 6o °/o, leicht, d. h. etwa zwischen 35 und 98° siedender Komponenten mischt und diese hoch- und niedrigsiedenden Anteile durch eine geringere Menge, etwa 15 °/o, solcher Brennstoffkomponenten verkettet, deren Siedepunkte zwischen den Siedepunkten der hoch- und niedrigsiedenden Bestandteile liegen und bei denen die Siedepunkte von je zwei benachbarten Komponenten höchstens um 25' voneinander abweichen.
DEA61780D 1924-02-16 1924-02-16 Verfahren zur Herstellung fluessiger Brennstoffe fuer Brennkraftmaschinen Expired DE587775C (de)

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