DE587289C

DE587289C - Verfahren zur Verarbeitung schmieriger und klebriger, feuersteinhaltiger, bituminoeser Rohstoffe

Info

Publication number: DE587289C
Application number: DET36911D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-05-16
Filing date: 1929-05-16
Publication date: 1933-11-01

Description

Verfahren zur Verarbeitung schmieriger und klebriger, feuersteinhaltiger, bituminöser Rohstoffe Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verarbeitung an .sich ungleichmäßiger, zum größten Teil feuersteinhaltiger, bituminöser, schmieriger und klebriger Stoffe. Sie bezweckt, diese Stoffe, die gewöhnlich knetbar sind, einer restlosen Nutzbarmachung zuzuführen. Nicht nur die bituminösen bzw. öligen Bestandteile sollen nutzbar gemacht werden., sondern auch die anorganischen Rückstände. Letztere sind an sich zur Zementherstellung geeignet, jedoch war es bisher teils aus wirtschaftlichen, teils aus technischen Gründen nicht möglich, sie zur Bindemittelherstellung zu verwerten. Man kannte keinen anderen Weg, als nach Entölung die Rückstände zu mahlen und, wie in der Zementindustrie üblich, weiterzuverarbeiten, was im Hinblick auf die erhaltenen Produkte unwirtschaftlich war. Andererseits konnte die vom Erfinder als notwendig erkannte Homogenisierung der Rohstoffe mit den bisher in der Industrie der Bindemit@elherstellung bekannten Mitteln nicht erreicht werden.
-Hier setzt nun die Erfindung mit der Kombination nachstehender Maßnahmen ein. Nach dieser werden die erwähnten Stoffe unter Beigabe von staubentwickelndem Material, wie z. B. Entölung§rückständen der zu verarbeitenden Rohstoffe, Kalkhydrat, feinem Sand, Torf usw., in einer schnellaufenden, nach dem Schlagprinzip arbeitenden Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert. Gegebenenfalls geschieht die Zerkleinerung mehrmals hintereinander. Danach erfolgt ganz oder teilweise eine Entölung. Die Feuersteine brauchen vor der Zerkleinerung weder ganz noch teilweise. entfernt zu werden. Als Zerkleinerungsvorrichtungen, die nach dem Schlagprinzip arbeiten, seien beispielsweise genannt: Hammer-, Schlagnasen-, Schlagkreuz-, Schlagstift-, Schleudermühlen.
-Der Zusatzstoff, der zur Staubentwicklung zugegeben wird, kann grob oder schon gefeint sein. Zweckmäßig trifft man dessen Auswahl derart, daß er ziem Verwendungszweck der Rückstände angepaßt ist, Auch die Menge der Zusatzstoffe richtet, sich nach dem Verwendungszweck. Die Mengen können den Bruchteil eines Prozentes, aber auch viele Prozente, 3o °/o. und mehr, betragen, so daß man in der Lage ist, die verschiedenartigsten Bindemittel aus den Rückständen zu gewinnen, z. B. Portlandzement, zementartige Bindemittel, hydraulische Kalke, Mischzemente usw. Unter-`Umständen empfiehlt es sich, die Zusatzstoffe stufenweise bei der Durcharbeitung und Homogenisierung der bituminösen bzw. ölhaltigen Rohstoffe zuzugeben. Stückiges Hartmaterial kann vorher gegebenenfalls zugesetzt werden, wenn es nicht schon in der Masse vorhanden ist.
Vorzüglich ist das neue Verfahren zur Verarbeitung von Ölkreide geeignet. Aber auch andere ölhaltige oder bituminöse Rohstoffe natürlicher oder künstlicher Herkunft können mit bestem Erfolg nach dem neuen Verfahren verarbeitet werden.
Außer den erwähnten Zusatzstoffen, wie Entölungsrücktsänden, Kalkhydrat, feinem Sand, Torf, können auch andere Zusatzstoffe benutzt werden, z. B. Ziegelklein oder Ziegelmehl, die verschiedensten Abfallstoffe der Industrie, seien, es kieselsäurehaltige, kalk- oder tonerdehaltige usw. Auch brennstoffhaltige Zusatzstoffe sind verwendbar. Z. B. kann man zerkleinerte bzw. gemahlene Kohle o. dgl. zugeben.
Das Erbrennen von zementartigen oder anderen Bindemitteln, wie Kalk, geschieht nach der Entölung in üblicher Weise. Es können also sintergebrannte oder erschmolzene sowie ungesinterte bzw. nur geglühte Mörtelbildner erzeugt werden. Unter Umständen bewirkt man in einem Arbeitsgang Entölung und Erbrennen der Mörtelbildner, indem man beispielsweise im Schachtofen arbeitet, in dem das Gut im oberen Teil entölt bzw. entschwelt wird, während im tiefer gelegenen Teil der Brenn- bzw. SinterprozeB@ geschieht.
Das neue Verfahren ist nicht nur im Hinblick auf die Erzeugung wertvoller Produkte aus den Entölungsrückständen von Bedeutung, es ermöglicht auch eine bessere Ausnutzung bzw. Gewinnung des im Ausgangsstoff enthaltenen Öles bzw. Bitumens, welcher Vorteil auf die Homogenisierung der Ausgangsstoffe zurückzuführen ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Verarbeitung schmieriger und klebriger, feuersteinhaltiger; bituminöser Rohstoffe bzw. Ölkreide auf Öl und auf Mörtelbildner, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffe ohne vorherige Entfernung der Hartkörper unter Beigabe von Staub entwickelndem Material, wie z. B. Entölungsrückständen dieser Stoffe, Kalkhydrat, Sand, Torf usw., in einer schnellaufenden, nach dem Schlagprinzip arbeitenden Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert und dann ganz oder teilweise entölt werden, worauf Brennen bzw. Schmelzen der Rückstände nach üblichem Verfahren zwecks Gewinnung von Mörtelbildnern folgt.
2. Verfahren nach Anspruch z für Rohstoffe ohne Feuersteine, dadurch gekennzeichnet, daß stückiges Hartmaterial zunächst besonders zugesetzt wird.