DE58591C - Längs-Scheermaschine - Google Patents

Längs-Scheermaschine

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DE58591C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06CFINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
    • D06C13/00Shearing, clipping or cropping surfaces of textile fabrics; Pile cutting; Trimming seamed edges

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Zusatz zum Patente No. 53478 vom.4. Januar ic
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1891 ab. Längste Dauer: 3. Januar 1905.
Die vorliegende Erfindung verfolgt wie die durch Patent No. 53478 geschützte den Zweck, die ununterbrochene Beaufsichtigung der Längs-Scheermaschinen entbehrlich zu machen.
Aufser dem Abstellen des Scheercylinders — wenn die Tuchnaht über den Scheertisch passirt ■— ist es die Entfernung der Scheerhaare, welche die Aufmerksamkeit des Arbeiters während des Scheerens in Anspruch nimmt.
Bei solchen Waaren, welche viel gerauht sind, also viel Decke haben, häufen sich die Scheerhaare sehr schnell vor dem Schneidzeug an, so dafs ihre Entfernung in kurzen Pausen hinter einander nöthig ist, wobei gewöhnlich die Maschine angehalten wird, um die Hand des Arbeiters vor der Berührung mit dem laufenden Cylinder zu schützen.
Vorliegende Erfindung beruht nun in der Anwendung einer den Scheercylinder theilweise oder ganz umschliefsenden Schutzvorrichtung aus Eisen-, Stahlblech oder aus einem anderen geeigneten Material, welche das Ansammeln der Scheerhaare dicht vor dem Schneidzeug verhindert, gleichzeitig aber — bei Behandlung solcher Waaren, welche auf Hohltischen oder mehr schlaff geschoren werden — so angewendet werden kann, dafs die dem Cylinder zugekehrte Seite der Waare kurz vor dem Schneidzeug über die Kante derselben streicht, wodurch auftragende Stellen, wie Nähte oder Falten, von dem Schneidzeug abgehalten werden, so dafs sie unbeschadet über den Tisch passiren können, ohne das Abstellen des Cylinders bezw. des Tisches nöthig zu machen.
In dem letztgenannten Falle, d. h. also, wenn die dem Cylinder zugekehrte Seite der Waare über die Kante-der Schutzvorrichtung hinstreicht, kann die letztere den gewöhnlichen Scheertisch ersetzen, so dafs dieser in Wegfall kommt.
Die Erfindung läfst sich auf alle verschiedenen Systeme von Längs-Scheermaschinen mit nur einem oder mehreren Cylindern oder zum Scheeren beider Stoffseiten anwenden, gleichviel ob der Scheertisch unter, über oder an der Seite des Cylinders angebracht ist, oder auch ob der Tisch an Stelle des Cylinders abgestellt wird.
In der beiliegenden Zeichnung zeigt:
Fig. ι die Anwendung der Schutzvorrichtung für beide genannte Zwecke;
Fig. 2 die Anwendung derselben an einem Scheercylinder, bei welchem das Scheermesser oberhalb des Cylinders angebracht ist, wobei die Schutzvorrichtung den Scheertisch ersetzt.
Die Fig. 3, 4, 5 und 6 zeigen die Schutzvorrichtung in verschiedenen Anwendungsformen nur. zu dem einen Zwecke, das Ansammeln der Scheerhaare vor dem Schneidzeug zu verhindern.
Gleiche Theile, welche sich in den verschiedenen Figuren wiederholen, sind mit gleichen Buchstaben versehen, und zwar be-
zeichnet C den Scheercylinder, A den Arm, in welchem der Cylinder gelagert ist, T den Scheertisch, M das Scheer- oder Gegenmesser, Z das Schleif leder, S die Schutzvorrichtung und b das zum Auffangen der Scheerhaare dienende Blech.
Die in Fig. ι dargestellte Schutzvorrichtung »S besteht aus dem Kreisausschnitt eines eisernen oder stählernen Rohres, über dessen untere geschärfte Kante die dem Cylinder C zugekehrte Seite der Waare hingleitet, während an seiner oberen Kante das Auffangblech b befestigt ist, in welchem die Scheerhaare aufgefangen werden, anstatt sich wie bisher vor dem Schneidzeug anzusammeln. Um die Schutzvorrichtung nach zwei Richtungen hin verstellen zu können, ist dieselbe zu beiden Seiten der Maschine an dem Stelleisen e befestigt. Das Stelleisen ist an dem drehbaren Arm h angebracht, welcher lose auf die Lagerbüchse des Cylinders gesteckt und mittelst Stellschraube 5 im Kreise verstellbar ist. Die beiden Kanten des Hohltisches T sind etwas weiter als gewöhnlich aus einander gerückt; wenn man sich dieselben noch weiter aus einander gerückt oder durch Wellen ersetzt denkt, so kommt der gewöhnliche Scheertisch in Wegfall und wird durch die Anwendung der Schutzvorrichtung ersetzt.
In Fig. 2 besteht die Schutzvorrichtung aus dem Stahlmesser S — wozu sich mit Vortheil ein ausgeschiffenes Scheermesser verwenden läfst —, welches durch Schrauben und mittelst einer Schiene 11 auf dem Riegel k befestigt ist. Die Waare, welche mit ihrer dem Cylinder zugekehrten Seite über die Messerkante S gleitet,. ehe sie an das Scheermesser gelangt, ist über die Schiene u und den Riegel r gezogen, sie kann jedoch auch über die Kante eines Tisches gezogen sein, wie dies in punktirten Linien angedeutet ist. Die Scheerhaare fallen bei dieser Anordnung nach unten, so dafs das Anbringen eines Auffangbleches vor dem Schneidzeug nicht nöthig ist. Anstatt des Stahlmessers kann auch ein entsprechend geformter, vorn geschärfter Riegel aus Schmied- oder Gufseisen angewendet werden.
Fig. 3 zeigt eine Schutzvorrichtung S, welche derjenigen in Fig. 1 ähnlich geformt und an einem Bügel des Stelleisens g befestigt ist. Die Scheerhaare werden durch die Schutzvorrichtung verhindert, sich an der oberen Kante des Auffangbleches b anzuhäufen, wie dies ohne Anwendung der Schutzvorrichtung der Fall sein würde; sie fallen vielmehr über die letztere hinweg in den unteren Raum des Auffangbleches b, so dafs ihre Entfernung nur erst nach längeren Zwischenpausen nöthig ist, ohne dafs dazu die Maschine angehalten zu werden brauchte, da man keinerlei Gefahr läuft, mit dem Cylinder in Berührung zu kommen. Die Form der Schutzvorrichtung ist gleichgültig; wesentlich an derselben. ist nur, dafs die obere Kante derselben scharf verläuft, damit sich die Scheerhaare auf derselben nicht anhäufen können.
In Fig. 4 ist der ganze Scheercylinder auf seiner Vorder- und Rückseite durch entsprechend geformte Bleche oder Rohrausschnitte S und S1 umschlossen. Das vordere dieser Bleche reicht bis nahe-an die vordere Kante des Tisches X!, während das hintere bis nahe an das Scheermesser M sich erstreckt und mit einem Streifen Filz . oder Leder f versehen ist, um dicht abzuschliefsen. Das Schleif leder Z ist an dem hinteren Blech S1 befestigt und legt sich auf Blech S derart, dafs beide Bleche überdeckt sind und der Scheercylinder seiner ganzen Länge nach fast luftdicht umschlossen ist. Infolge dessen wirken die . spiralförmig aufgezogenen Federn des Cylinders ähnlich wie die Flügel eines Ventilators; sie verursachen einen Luftzug, welcher die Scheerhaare nach einer Seite hin, dem Ende des Cylinders zu, bläst, wo sie durch eine entsprechende 'Vorrichtung aufgefangen oder durch ein Gebläse weiter transportirt werden können. Um die beiden Schutzbleche S und S1 schnell und bequem aus- und ein- oder zurücklegen zu können, sind dieselben an ihren oberen äufseren Enden mit Zapfen versehen und ruhen mittelst derselben in den offenen Lagern m, welche an den kreisförmigen Bügeln der Stelleisen g angebracht sind. Mittelst Schrauben n, die durch Frösche ρ gesteckt sind, können die Lager m und somit die beiden Schutzbleche im Kreise verstellt werden, indem letztere an den erwähnten Bügeln anliegen.
Fig. 5 zeigt den Scheercylinder in ähnlicher Weise wie in Fig. 4 umschlossen, das vordere Blech S reicht jedoch nicht bis an den Tisch, sondern läfst eine Oeffnung vor dem Schneidzeug.. Da der übrige Theil des Cylinders umschlossen ist, so entsteht vor dieser Oeffnung . an dem Punkte χ ein starker Luftzug, welcher bewirkt, dafs die vom Cylinder abgeschleuderten Scheerhaare sich nicht an der oberen Kante des Auffangbleches b ansammeln können, sondern in den unteren Raum des letzteren fortgeblasen werden. Ein zweites Schutzblech S1, welches den hinteren Theil des Cylinders vom Scheermesser M bis zum Schleif leder Z verdeckt, kann auch bei den in Fig. 1 und 3 dargestellten Scheercylindern angewendet werden und bietet in diesem Falle den Vortheil, dafs ein stärkerer Luftzug an der offenen Stelle zwischen Schleifleder und Schufzdecke S entsteht, so dafs die Scheerhaare weiter fortgeschleudert und dadurch verhindert werden,

Claims (1)

  1. sich auf der Kante der Schutzdecke S anzusetzen.
    Anstatt zwei getheilte Bleche S und S1 anzuwenden , kann die Schutzvorrichtung auch aus einem zusammenhängenden Stück in Form einer Kapsel bestehen, bei welcher das Schleifleder entweder im Innern angebracht sein oder auch ganz in Wegfall kommen kann.
    Fig. 6 zeigt eine solche geschlossene Kapsel S, welche auf der Vorderseite des Cylinders bis an den Scheertisch T reicht, auf der hinteren Seite jedoch eine Oeffnung χ läfst, durch welche die Scheerhaare hinausgeschleudert werden, um sich hinter dem Cylinder anzusammeln, woselbst sie mit der Hand, durch mechanische Mittel oder mittelst eines Gebläses entfernt werden können. Entfernt man die -Haare nicht, so füllt sich der Raum hinter dem Cylinder mit Scheerhaaren an, welche die Oeffnung χ verschliefsen. Hiedurch wird der Cylinder, ähnlich wie dies in Fig. 4 beschrieben, von der Luft abgeschlossen und die Scheerhaare werden nach einer Seite hin, dem Ende des Cylinders, zugeblasen. Die geschlossene Kapsel kann aus Blech, aus. Holz oder einem anderen geeigneten Material bestehen.
    Die Befestigung und Verstellung, wie auch die Herstellungsart und Form der Schutzvorrichtung kann auch in anderer, von den dargestellten Figuren abweichender Form ausgeführt sein, ohne an dem Wesentlichen der Erfindung etwas zu ändern.
    In Bezug auf die durch das Haupt-Patent No. 53478 geschützte Einrichtung zum selbstthätigen Heben des Scheercylinders bezw. Scheertisches macht .sich noch eine Verbesserung nöthig für solche Maschinen, auf welchen zwei schmale Stücke Waare neben einander geschoren werden, deren bezw. Nähte nicht immer genau zu gleicher Zeit den Scheertisch passiren.
    Um in solchen Fällen das Aufheben des Scheercylinders für jedes der beiden Stücke rechtzeitig und sicher zu bewirken, ist für jedes derselben ein besonderer, je mit einem Aufhebemechanismus verbundener Fühler angeordnet.
    Eine ähnliche Anwendung von zwei oder mehreren neben einander liegenden und mit einer entsprechenden Anzahl von Aufhebmechanismen verbundenen Fühlern macht sich auch beim Scheeren sehr breiter Waaren nothwendig, da bei diesen die Nähte häufig schief durch die Maschine laufen. Hier mufs verhütet werden, dafs der aufgehobene Cylinder wieder in seihe ursprüngliche Lage niedergeht, ehe der letzte Theil der schief laufenden Naht den Scheertisch passirt hat, und dieses wird durch die Anwendung mehrerer Fühler mit Aufhebmechanismen erreicht.
    Läuft eine Naht gerade durch die Maschine, so werden sämmtliche neben einander liegende Fühler zu gleicher Zeit· gehoben und ebenso werden alsdann die mit. den Fühlern verbundenen Mechanismen zum Heben des Scheercylinders gleichzeitig in bezw. wieder aufser Thätigkeit gesetzt.
    Bei schief laufender Naht dagegen werden die verschiedenen Fühler nicht gleichzeitig, sondern nacti einander gehoben, und zwar jeder Fühler dann, wenn er mit der Naht des vorrückenden Tuches in Berührung kommt. Infolge dessen treten die mit den Fühlern verbundenen Aufhebmechanismen ebenfalls nach einander in Thätigkeit, so zwar, dafs der letzte Aufhebmechanismus nicht eher wieder aufser Thätigkeit tritt und der Scheercylinder nicht eher wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgelangt, ehe nicht der letzte Theil der schief laufenden Naht den Scheertisch passirt hat.
    Patenτ-Anspruch:
    Eine Längs-Scheermaschine der durch Patent No. 53478 geschützten Art, bei welcher auch die durch das Ansammeln der Scheerhaare sich erforderlich machende Beaufsichtigung dadurch entbehrlich wird, dafs die Maschine mit einer den Cylinder ganz oder theilweise umschliefsenden Schutzvorrichtung versehen ist, welche das Ansammeln von Scheerhaaren dicht vor dem Schneidzeug verhindert, gleichzeitig aber auch — bei Behandlung solcher Waaren, welche auf Hohltischen oder mehr schlaff geschoren werden — so angewendet werden kann, dafs die dem Cylinder zugekehrte Seite der Waare kurz vor dem Schneidzeug über ihre Kante gleitet, wodurch auftragende Stellen in der Waare vom Schneidzeug abgehalten und unbeschadet über den Scheertisch passiren können, ohne das Abstellen des Cylinders bezw. des Scheertisches nöthig zu machen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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