DE58575C - Vorrichtung zum Erleichtern des Gehens, Laufens und Springens. - Google Patents
Vorrichtung zum Erleichtern des Gehens, Laufens und Springens.Info
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an den in der Patentschrift No. 56069, Klasse 30, gekennzeichneten
Vorrichtungen zur Erleichterung des Gehens, Laufens und Springens der Menschen und wird auf der beiliegenden Zeichnung
durch die Fig. 1 bis 9 zur Anschauung gebracht. Die neue Vorrichtung gestattet, die
elastische Kraft der Luft oder anderer Gase zu benutzen, um das Gehen, Laufen und
Springen der Menschen zu erleichtern.
Fig. ι bis 3 stellen die an den Beinen und Füfsen eines Menschen befestigte Vorrichtung
dar, wobei sich der Mensch in zwei verschiedenen Stadien des Gehens befindet. Fig. 4
und 5 zeigen die Vorrichtung für sich- in Ansicht und im Schnitt. Fig. 6 veranschaulicht
die später zu beschreibenden elastischen Fesseln in der Ruhelage und ausgespannt, entsprechend
der Stellung der Füfse. Fig. 7 bis 9 verbildlichen in Seitenansicht, im Grundrifs und in
unterer Ansicht eine mit metallenen Federn versehene Vorrichtung von ähnlicher Anordnung
wie die in Fig. 1 bis 5 dargestellte.
Der Apparat besteht aus zwei Ballons oder Taschen a, welche aus elastischem Stoff hergestellt und unter den Füfsen zwischen zwei
Sohlen pp1 angebracht sind. Die eine dieser
Platten, p, bildet die gewöhnliche Sohle der Fufsbekleidung und wird genügend fest, ohne
Absatz und in der Mitte etwas breiter angefertigt. Die zweite Sohlep1 ist mit der ersten
mittelst elastischer, wasser - und gasdichter Wände b b der Taschen α verbunden, welche
nach Art eines Blasebalges zusammengelegt werden können (Fig. 4 und 5).
Jede der Taschen α ist durch ein Verbindungsstück
c mit einem elastischen Rohr C vereinigt, welches längs des Beines nach einem
Gürtel geht und daselbst in ein dünnes, durch eine Klemme oder einen Hahn d abgeschlossenes
Rohr ausmündet. Der Rauminhalt des mit Luft gefüllten Rohres C mufs zweieinhalb- bis
dreimal gröfser sein als derjenige der Tasche a. Die Wandung der Rohre C soll gleichfalls
biegsam und luftdicht wie diejenige der Taschen α sein; beide können aus Leinwand
oder Leder hergestellt und im Innern mit Kautschuk ausgefüttert werden, auch kann man
sie aus Kutschuk anfertigen, welches mit Leinwand oder Leder umwickelt ist; überhaupt
kann jeder biegsame und luftdichte Stoff dazu genommen werden.
Die Taschen α und die Rohre C sind derartig
mit Luft gefüllt, dafs der auf den Taschen stehende Mensch durch die eingeschlossene
Luft ähnlich wie durch Federn gehoben und unterstützt wird. Zum Füllen der Taschen a
und der Rohre C mit Luft kann man sich einer tragbaren Luftpumpe bedienen, z. B. eines
Kautschukballons, wie er gewöhnlich zum Zerstäuben von Flüssigkeiten, Wohlgerüchen etc.
verwendet wird.
Infolge der Anordnung der Taschen α wird bei jedem Schritt, d. h. bei jedem Fall des
Menschen auf den vorgestreckten Fufs, die in der Tasche dieses Fufses enthaltene Luft zusammengeprefst;
durch die Elasticität der letzteren wird der Stofs abgeschwächt und zugleich
die durch den Fall geleistete Arbeit aufgespeichert. Diese Arbeit macht beim Gehen,
Laufen oder Springen unter gewöhnlichen Verhältnissen,
(d. h. ohne die oben beschriebene Vorrichtung) nicht allein einen unnützen Verlust
aus, sondern sie ist auch die hauptsächliche Ursache des Ermüdens der Beine, da
man die Kraft des Falles durch entsprechende Anspannung der Muskeln ausgleichen mufs.
Wenn das Bein, auf welches sich der Körper im gegebenen Augenblicke stützt, infolge
der Vorwärtsbewegung des Körpers nach hinten gebracht wird, so fängt die Luft an,
sich auszudehnen, und giebt dem Fufs einen Antrieb in der Richtung nach aufwärts, indem
sie so den Sprung, welcher den Fall des Körpers auf den in diesem Augenblick vorgesetzten
Fufs herbeiführt, erleichtert. Bei Anwendung der beschriebenen Vorrichtung braucht man die Knie während des Gehens
oder Laufens nicht zu beugen; es folgt daraus, dafs der Mensch nicht gezwungen ist, die von
jedem Sprunge herrührenden Stöfse durch die Muskelkraft des gebeugten Knies, wie das gewöhnlich
der Fall ist, abzuschwächen, und man fühlt daher keine Müdigkeit.
Die beschriebene Vorrichtung genügt nach Angabe des Erfinders, um der Müdigkeit vorzubeugen,
wenn die Gehgeschwindigkeit in den gewöhnlichen Grenzen (7Y2 km in einer Stunde)
bleibt; wünscht man jedoch die Geschwindigkeit zu beschleunigen, so mufs man noch eine
andere, von dieser Geschwindigkeitsvermehrung herrührende Ursache der Ermüdung in Betracht
ziehen. In Wirklichkeit können die Beine ohne merkliche Anstrengung der Muskeln, nach
Art des Pendels, frei schwingen, wenn die Geschwindigkeit begrenzt ist, d. h. zwei Schwingungen
in der Secunde nicht überschritten werden. Um nun die Geschwindigkeit oder die Zahl der Schwingungen der Beine (d. h. die Anzahl
der Schritte) in einer Secunde ohne zu grofse Anstrengungen für die Muskeln zu vermehren,
so verbindet man die Füfse mittelst elastischer Fesseln, wie in Fig. 6 angegeben
worden. Diese elastischen Fesseln bestehen aus zwei Schnüren ff1 aus Kautschuk, welche an
dem Zehen- und an dem Fersentheile der Füfse befestigt und in der Mitte vereinigt sind. An
dem Vereinigungspunkte der beiden Schnüre f und f1 ist ein Haken-/2, Fig. 1 bis 3, angeordnet,
mittelst dessen die Fesseln an einem elastischen Streifen g befestigt sind, der wiederum
mit Riemen k des Gürtels i in Verbindung tritt.
Anfangs, wenn die Geschwindigkeit noch nicht sehr grofs ist, behindern die Fesseln ein
wenig die Bewegung der Füfse; sobald jedoch der Schritt beschleunigt wird, werden nach
Angabe des Erfinders die Schwingungen der Beine von selbst gröfser und schneller (bis zu
vier Schwingungen in der Secunde), ohne eine merkliche Anstrengung der Muskeln hervorzurufen.
Statt der elastischen Kraft der comprimirten Luft und der Kautschukschnüre kann man zu
demselben Zwecke metallene Federn oder andere elastische Körper anwenden. In den
Fig. 7 und 8 ist beispielsweise die Anwendung metallener Federn veranschaulicht, welche in
der Nähe des Zehentheiles spiralförmig zurückgebogen und mit den Sohlen ρ und p1 verbunden
sind.
Man kann aufser den Rohren C besondere Behälter für die comprimirte Luft anbringen,
welche ah dem Gürtel i oder auf dem Rücken nach Art eines Tornisters befestigt sein können.
Claims (2)
1. An der durch das. Patent No. 56069 geschützten Vorrichtung zum Erleichtern des
Gehens, Laufens und Springens der Ersatz der beim Sinken des Körpers Kraft aufspeichernden
und beim Heben desselben Kraft wieder abgebenden Federn durch die Anordnung biegsamer Taschen (a) unter
den Sohlen, welche Taschen mit Luft oder einem anderen Gase gefüllt sind und in Verbindung mit Behältern mit comprimirter
Luft oder Gas stehen,. wobei die Taschen a durch metallene Federn oder andere elastische
Körper ersetzt werden können.
2. Als Abänderung der durch Anspruch 1. gekennzeichneten
Vorrichtung eine elastische Fessel (ff1), welche beide Füfse verbindet
und elastisch am Körper des Menschen aufgehängt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE58575C true DE58575C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=332863
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT58575D Expired DE58575C (de) | Vorrichtung zum Erleichtern des Gehens, Laufens und Springens. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE58575C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4727862A (en) * | 1986-12-01 | 1988-03-01 | Waddell Thomas P | Floating center splint or hinge |
USRE32650E (en) * | 1982-08-25 | 1988-04-26 | Body weight support system |
-
0
- DE DENDAT58575D patent/DE58575C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
USRE32650E (en) * | 1982-08-25 | 1988-04-26 | Body weight support system | |
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