DE58468C - Apparat zum Reifmachen von Branntwein und anderen alkoholischen Flüssigkeiten - Google Patents

Apparat zum Reifmachen von Branntwein und anderen alkoholischen Flüssigkeiten

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DE58468C
DE58468C DENDAT58468D DE58468DA DE58468C DE 58468 C DE58468 C DE 58468C DE NDAT58468 D DENDAT58468 D DE NDAT58468D DE 58468D A DE58468D A DE 58468DA DE 58468 C DE58468 C DE 58468C
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DENDAT58468D
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English (en)
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MECHANICAL SPIRIT MATURING SYNDICATE in London
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H1/00Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat, um Branntwein und andere alkoholische Flüssigkeiten in kurzer Zeit reif zu machen. Das bei der Arbeit mit diesem Apparat eingehaltene Verfahren besteht darin, dafs die be- j treffende Flüssigkeit der Einwirkung von Luft oder Sauerstoff oder einer Mischung beider, welche vorzugsweise comprimirt sind, unterworfen werden. Die Flüssigkeit fliefst stetig durch den Behälter hindurch oder wird in demselben mit Unterbrechungen hin- und herbewegt, und zwar in fein zertheiltem Zustande, so dafs sie sich mit der Luft innig vermischt. Infolge dessen oxydiren sich die in der Flüssigkeit enthaltenen ätherischen OeIe und verwandeln sich in ihre Aether oder das »Bouquet«, und dadurch wird die Flüssigkeit in ungefähr einem Tage in den reifen, wohlschmeckenden oder »alten« Zustand übergeführt. Nach beendigter Behandlung hat die Flüssigkeit nur einen geringen Verlust an Alkohol erlitten, nämlich durch die Dämpfe, welche in der kleinen, alsdann abgelassenen Luftmenge enthalten sind.
Der Apparat besteht aus einem geschlossenen, cylindrischen oder anders geformten Behälter, welcher in einiger Entfernung von seinem oberen Ende einen fein durchlöcherten Zwischenboden und unter demselben eine oder mehrere Lagen von Metallgaze enthält. Dieser Behälter wird mit der zu behandelnden Flüssigkeit gefüllt und alsdann Druckluft oder gewöhnliche Luft in denselben eingelassen. Die Flüssigkeit wird dann mittelst einer Rotations- oder Centrifugalpumpe oder auf andere Weise beständig von oben nach unten durch den Behälter hindurchbefördert. Hierbei wird dieselbe beim Durchgang.durch den durchlöcherten Zwischenboden in einen feinen Regen verwandelt und sodann durch den Gazeboden in Schaum aufgelöst, so dafs jedes Theilchen der Flüssigkeil mit der Luft in Berührung kommt.' Letztere steigt durch ein Rohr nach dem oberen Theil des Behälters empor, so dafs sie den stetigen Flüssigkeitsregen nicht stört. Es ist also auch eine gewisse Circulation der Luft bewirkt. Nach Beendigung der Behandlung wird die Flüssigkeit in Fässer abgelassen und die kleine, oben in dem Behälter verbleibende Luftmenge ausgelassen. Man kann diese Luftmenge auch in einen Condensator leiten, um die in derselben enthaltenen alkoholischen und anderen Dämpfe wiederzugewinnen; jedoch ist der Verlust an Alkohol als so gering befunden worden, dafs es sich nicht lohnt, sich deswegen Mühe und Unkosten zu machen.
Der Apparat kann auch so eingerichtet sein, dafs der Behälter sich um zwei in seiner Mitte angebrachte Zapfen dreht und nahe an beiden Enden mit je einem durchlöcherten Zwischenboden und gegen die Mitte zu mit zwei Drahtgazelagen versehen ist. Der Behälter wird dann, nachdem die Flüssigkeit und die Druckluft eingelassen worden sind, immer um eine halbe Umdrehung gedreht und hierauf eine gewisse Zeit stehen gelassen, während welcher die Flüssigkeit als Schaum durch die langsam emporsteigende Luft hindurchfällt.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist in Fig. ι ein mit zwei auf die erstere Art eingerichteten Behältern versehener Apparat dargestellt. Die cylindrischen Behälter A sind aus
Kupferblech hergestellt; es können deren zwei oder mehr neben einander angeordnet sein. Nahe dem oberen Ende jedes Behälters ist in demselben ein Zwischenboden B angebracht, welcher mit. einer Anzahl kleiner Löcher von ungefähr ι mm Durchmesser und 4 cm Ab^ stand von einander versehen ist. In einiger Entfernung unter dem Zwischenboden B ist ein zweiter Zwischenboden C angebracht, welcher zweckmäfsig aus Kupferdrahtgaze mit je 30 Maschen auf 25 mm besteht. Ueber den Behältern A sind zwei Rotations- oder Centrifugalpumpen D angeordnet, welche von einer Welle E getrieben werden und dazu dienen, die Flüssigkeit beständig vom unteren Ende der Behälter A durch Rohre L emporzuheben und sodann durch Rohre M nach dem oberen Theil der Behälter zu befördern. Die Druckluft wird aus einem Druckluftbehälter durch ein Rohr O oder auf andere Weise in die Behälter A eingeleitet. Wir haben gefunden, dafs ein Druck von 1J3 Atmosphäre genügt; jedoch kann ein höherer-Druck angewendet werden, um den Procefs zu beschleunigen. Die Flüssigkeit kann unmittelbar aus Fässern zugeleitet werden, oder es können eine geeignete Zahl von Behältern F angewendet werden, welche in der erforderlichen Höhe durch Rohre G mit einander verbunden sind, so dafs eine gegebene Menge von Litern gemessen werden kann. Die Behälter F werden durch eine Rotationspumpe H oder auf andere geeignete Weise gespeist. Die Behälter A sind oben mit einem kleinen Hahn / versehen, um beim Füllen derselben die Luft auslassen zu können. Der Zwischenboden B trägt in der Mitte ein Rohr K, welches beinahe bis an den Deckel des Behälters reicht.
Nachdem die Behälter A durch die Rohre G1 mit Flüssigkeit gefüllt und alsdann die betreffenden Hähne geschlossen worden sind, läfst man durch die Rohre O Druckluft einströmen und setzt hierauf die Pumpen in Bewegung, so dafs die Flüssigkeit beständig von oben nach unten durch die Behälter hindurchströmt. Hierbei wird die Flüssigkeit durch den durchlöcherten Zwischenboden B in einen feinen Regen zertheilt und sodann durch den Gazeboden C in Schaum aufgelöst, so dafs jedes Flüssigkeitstheilchen der Einwirkung der Luft ausgesetzt wird. Infolge dessen oxydiren sich die ätherischen OeIe der Flüssigkeit und verwandeln sich (nach der Ansicht des Syndicate) in Aether. Die Luft circulirt in dem Behälter beständig, indem die Flüssigkeit die Luft durch den durchlöcherten Zwischenboden B hindurch in fein zertheiltem Zustande nach unten führt und die Luft sodann durch das Rohr K wieder emporsteigt.
Nachdem diese Behandlung genügend lange gedauert hat, wird die Flüssigkeit am Boden der Behälter A durch Hähne N abgelassen. Die Luft läfst man durch die Hähne / entweichen oder leitet sie in einen Condensator, um den in ihr enthaltenen Alkohol und Aether wiederzugewinnen und dieselben entweder in die behandelte oder in eine zu behandelnde Flüssigkeit einzuführen.
Die bei dem Verfahren verwendete Luft kann gewünschtenfalls vorher gewaschen werden, indem man sie in bekannter Weise durch Wasser oder über feuchte Stofflagen leitet.
Fig. 2, 3 und 4 zeigen in Verticalschnitt, Seitenansicht. und Horizontalschnitt die andere Einrichtung des Apparates. Der cylindrische oder anders gestaltete Behälter A kann sich hier um zwei mittlere Zapfen A1 drehen, welche an einem um den Behälter herumreichenden Reifen A2 angebracht sind. Zwischen den Reifen A2 und dem Behälter A sind Holzstücke AB gelegt, damit sich der Behälter, welcher aus dünnem Kupferblech bestehen kann, nicht verbiegt. Damit der Behälter von dem Reifen A2 festgehalten wird, sind zwischen die Verbindungsflantschen desletzteren Holzstücke^.4, Fig. 4, gelegt. Nahe den Enden des Behälters A sind in demselben zwei fein durchlöcherte Zwischenböden B und gegen die Mitte zu eine oder mehrere, hier zwei, Gazelagen C angebracht. Der Behälter trägt an jedem Ende einen Füll- bezw. Ablafshahn N und einen Luftauslafshahn /.
Der Behälter wird durch eine Riemscheibe D in Umdrehung versetzt, welche auf einer Welle gemeinschaftlich mit einer Schnecke D3 sitzt, in die ein auf dem einen Drehzapfen /I1 befestigtes Schneckenrad E eingreift.' Die Welle D-ist auf Trägern F- gelagert, die seitlich an einem hölzernen oder anderen Gestell F1 befestigt sind. Neben der Riemscheibe D ist auf der Welle D2 eine Losscheibe D1 angebracht. Der Antriebsriemen läuft durch eine Riemengabel, welche an einer in den Lagerträgern F'2 hin - und herverschiebbaren Stange H angebracht ist, die an ihrem entgegengesetzten Ende einen Handgriff H1 trägt. Die Stange H ist an der oberen Seite mit einem Einschnitt H'2 versehen, welcher bei entsprechender Lage der Stange unter der Wirkung einer unter der letzteren angebrachten Feder Fs in den oberen Rand des Führungsschlitzes des betreffenden Lagerträgers F2 einfällt, so dafs der Riemen auf der Vollscheibe D festgehalten wird.
Nachdem der Behälter A durch den oberen Hahn N mit der zu behandelnden Flüssigkeit gefüllt worden ist, zu welchem Zwecke auf den Hahn N ein Trichter 2V1 aufgesetzt wird, über welchem die Ausflufsmündung des Abflufsrohres G1 des Behälters F liegt, und nachdem die Druckluft z. B. durch den unteren Hahn / eingelassen worden ist, zieht man mittelst des Handgriffes H1 die Ausrückstange H
in die in Fig. 3 gezeichnete Lage, in welcher sie durch den Einschnitt H- festgehalten wird. Der Behälter A wird dann langsam in Drehung um die Zapfen A1 versetzt, bis er eine halbe Umdrehung gemacht hat, während welcher Zeit die Flüssigkeit von der Druckluft durchdrungen wird. Kurz vor Beendigung dieser halben Umdrehung stöfst einer von zwei an dem Schneckenrad E sitzenden seitlichen Stiften E1 gegen einen nach oben gerichteten Fortsatz H3 der Ausrückstange H und drückt letztere entgegen der Wirkung der Feder Fz nach unten, so dafs der Einschnitt H"1 aufser Eingriff mit dem betreffenden Lagerträger F'2 kommt. Nun wird die Stange H durch eine Feder K'2, welche mit ihrem einen Ende an der Stange H und mit ihrem anderen Ende an dem genannten Lagerträger F'2 befestigt ist, nach rechts verschoben und dadurch der Riemen von der Vollscheibe D auf die Leerscheibe D1 geschoben, so dafs der Behälter A stillsteht. Soll derselbe nach einer kleinen Ruhepause wieder in Bewegung gesetzt werden, so zieht man die Stange H mittelst des Handgriffes H] wieder vor (was auch selbsttätig durch ein Uhrwerk oder eine andere Vorrichtung geschehen kann), bis der Einschnitt H- in den betreffenden Lagerträger F- einfällt. Der Behälter macht dann eine weitere halbe Umdrehung, worauf er wieder selbstthätig zum Stillstand gebracht wird. Auf diese Weise kommt die Flüssigkeit jedesmal von unten nach oben zu liegen und geht von neuem durch die Zwischenböden B und C hindurch.

Claims (1)

Patent-Ansprüche:
1. Ein Apparat zum schnellen Reifmachen von Branntwein und anderen alkoholischen Flüssigkeiten, gebildet von einem stehenden, in seinem oberen Theil einen gelochten Zwischenboden B und unterhalb desselben eine oder mehrere Querscheidewände von Gaze oder Drahtgewebe C enthaltenden Gefäfs A, durch welches die zu behandelnde Flüssigkeit beständig von oben nach unten hindurchbefördert wird, wobei sie durch den gelochten Boden B in einen feinen Regen verwandelt und sodann durch das Gewebe C in Schaum aufgelöst wird, so dafs si,e sich mit der in dem Gefäfs A befindlichen oder darin eingelassenen Druckoder anderen Luft innig vermischt, zum Zweck, die in der Flüssigkeit enthaltenen ätherischen OeIe zu oxydiren und in den Aether oder die Blume zu verwandeln.
An dem in Anspruch 1. genannten Apparat behufs Erzielung eines Kreislaufs der Luft die Anordnung eines von dem gelochten Zwischenboden B nach dem oberen Ende des Gefäfses A führenden Rohres K, durch welches die von der Flüssigkeit durch B hindurch nach unten mitgerissene und hierbei ebenfalls fein zertheilte Luft beständig wieder nach oben strömt.
Ein Apparat der durch den Anspruch 1. gekennzeichneten Art, bei welchem das Gefäfs A mittelst zweier von seinem Mantel seitlich vorspringender Zapfen A1 um seine Querachse drehbar ist, nahe jedem Ende einen ""elochten Zwischenboden B und nach der Mitte zu die Scheidewände C von Gaze oder Drahtgewebe hat, so dafs jedesmal, wenn das Gefäfs um eine halbe Umdrehung gedreht und dann stehen gelassen wird, die in demselben enthaltene Flüssigkeit von neuem der Einwirkung der Luft ausgesetzt wird.
DENDAT58468D Apparat zum Reifmachen von Branntwein und anderen alkoholischen Flüssigkeiten Expired - Lifetime DE58468C (de)

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