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Kletterweiche für Rechts- und Linksabzweigung Es sind Kletterweichen
aus gepreßtem Blech für Feldbahnbetrieb bekannt, die, beispielsweise auf das Hauptgleis
aufgelegt, als Weiche für Rechtsabzweigung dienen und die, um .etwa i8o° in einer
waagerechten Ebene gedreht, wieder auf das Hauptgleis aufgelegt, als Weiche für
Linksabzweigung benutzt werden können. Diese Weichen eignen sich für mittleren und
schwereren Betrieb, bei welchem ein möglichst fester Untergrund für die Gleise Voraussetzung
ist.
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Bei Schüttungen und Planierungsarbeiten werden meist leichte und von
Händ geschobene Wagen verwendet, da der lose Baugrund schwere Lasten nicht zuläßt.
Haupt-und Nebengleise haben bei solchem Boden niemals die gleiche Höhenlage. Insbesondere
treten beim Befahren infolge des stark nachgiebigen und federnden Untergrundes Höhendifferenzen
der Gleise zueinander auf.
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Um auch diesen Betriebsbedingungen zu genügen, ist die im folgenden
beschriebene Weiche geschaffen worden, welche zudem noch den Vorteil aufweist, daß
verstellbare Fahrtrichtungszungen nicht benutzt zu werden brauchen, und daß das
Gewicht der Weiche geringer geworden ist.
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Die neue Weiche kann mit denselben Bauteilen sowohl für Rechtsabzweigung
als auch für Linksabzweigung benutzt werden. Die Erfindung besteht darin, daß die
Außenkurvenschiene an das Herzstück und die Innenkurvenschiene an die mit dem Herzstück
verbundene Traverse angelenkt sind, wobei jede der Schienen im Bedarfsfalle leicht
gelöst werden kann. Die Traverse ist ihrerseits mit dem Herzstück und Innenbogen
derart gelenkig verbunden, daß sie sich Höhenunterschieden der anschließenden Schienen
anpassen kann. Die Gelenke gestatten .ein Wegschwenken der Außenkurvenschiene zum
Durchfahren des geraden Stranges, und sie gestatten ferner eine leichte Lösung der
Kurvenschienen vom Herzstück im Bedarfsfalle, z. B. wenn die Weiche transportiert
werden soll, oder wenn sie von der Rechtsabzwei,gestellung in die Linksabzweigestellung
oder umgekehrt umgelegt werden soll.
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Einige Ausführungsbeispiele der neuen Kletterweiche sind in den Abbildungen
dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Kletterweiche mit auf den geraden Strang aufgelegten
Kurvenschienen zur Ablenkung eines Fahrzeuges. meine Abzweigung als Rechtsweiche.
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Abb. a zeigt die gleiche Weiche mit ausgeschwenkten Kurvenschienen,
wodurch der gerade, durchgehende Gleisstrang zum Durchfahren freigegeben ist.
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Abb. 3 zeigt die gleiche Weichenanordnung wie Abb. i, jedoch umgelegt
als links abzweigende Weiche.
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Abb. ¢ ist eine besondere Ausführungsform des Herzstückes.
Abb.
5 ist ein Schnitt durch das in Abb. 4 dargestellte Herzstück nach der Schnittlinie
p-g.
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Abb. 6 zeigt einen Schnitt durch ein Walzengelenk.
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Abb. ; zeigt ein Kugelgelenk mit Bajonettverschluß vor Aufbringung
des Oberteiles des Gelenkes auf das Unterteil.
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Abb. 8 zeigt eine Weiche in ähnlicher Ausführung wie Abb. i, jedoch
mit Teilung des Herzstückes durch ein Walzengelenk bei fest auf den Fahrschienen
aufliegender Traverse.
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Abb. 9 ist ein Schnitt der Außenkurve nach der Linie d-tv der Abb.
B.
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Abb. io ist ein Schnitt der Innenkurve nach der Linie e-v der Abb.
B.
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Abb. i i ist ein Schnitt des Anschlusses der Außenbogenschiene an
das Herzstück im Gelenkpunkt nach der Linie f-u der Abb. B.
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Abb.1? zeigt die Form und Auflage der Traverse 5 5.
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Abb. 13 und 14 zeigen die beiden Hälften des Herzstückes der Weiche
nach Abb. B. Abb. 15 zeigt einen Querschnitt durch das Gelenk des Herzstückes.
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Die neue Weiche zeigt in ihrer Grundform gemäß Abb. i eine äußere
Kurvenschiene i und eine innere Kurvenschiene 2, die beispielsweise aus Blech gepreßt
sein können. Beide Kurvenschienen 1, 2 sind mit Gelenken 3 und 4 an ein Herzstück
5 angeschlossen, so daß die Kurven i und 2, wie es in Abb. 2 dargestellt ist, geschwenkt
werden können. Es ergibt sich aus dieser Schwenkbarkeit der Kurvenschienen 1, 2
die Möglichkeit, daß nach Abb. i das Fahrzeug auf die an den Enden als Auflaufzungen
ausgebildeten Kurven i, 2 aufklettern und über das Herzstück 5 in das Abzweiggleis
i i i, I 12 nach rechts abfahren kann. Werden die Kurven i, 2 gemäß Abb. 2 ausgeschwenkt,
so kann das Fahrzeug durch den geraden Hauptstrang i 13, 114 - durchfahren.
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Da die Fahrschienen der Gleise, insbesondere bei Feldbahnen, meist
nicht auf ebenen Boden verlegt werden und daher im Betrieb Höhenunterschiede aufweisen,
so sind die Kurvenschienen 1, 2 an das Herzstück 5 durch Kugelgelenke 3, 4 bzw.
13, 14 angeschlossen.
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Die Kugelgelenke 3 bzw. 4 sind beispielsweise als nach oben oder unten
ausgepreßte Kugelpfannen und Kugelhauben ausgebildet. Abb.7 zeigt diese Ausbildung
in vergrößertem Maßstabe. Die am Herzstück nach oben ausgepreßte Kugelhaube 4 (Abb.
7) ist mit dem bei Bajonettverschlüssen üblichen Quersteg 15 versehen. Die Herstellung
dieses Quersteges 15 kann, wie in Abb. 7 dargestellt, durch Herausstanzen von zwei
Blechlappen aus der Kugelhaube 4 erfolgen oder durch Einnieten oder Einschrauben
eines Zapfens mit Querstegen erzielt werden. Die auf der Kugelhaube 4 sich drehenden
Kugelpfannen 44 des Außenbogens 1, 4 und des Innenbogens 2, 3 haben einen länglichen
Schlitz 16. Mit diesem Schlitz 16 wird der Außenbogen i bzw. der Innenbogen 2, je
nachdem, ob die Weiche für Linksabzweigung oder für Rechtsabzweigung dienen soll,
über den Steg 15 der Kugelhaube 4 geschoben und dann um 9o° gedreht, wodurch sich
die Kugelgelenkhauben 44 unter die Querstege 15 des Kugelgelenkes legen. Die in
Abb. 7 dargestellten Kugelgelenkpunkte lassen sich auch als Spiegelbild herstellen,
indem die beiden Pressungen - Kugelhaube und Kugelpfanne - nach oben hohle Form
zeigen und der Quersteg der Kugelpfanne nach unten gerichtet ist.
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Durch diese beispielsweise beschriebene Verbindung können die Außenbogen
i und 2 mit dem Herzstück 5 und der Traverse 6 schnell und sicher so verbunden werden,
daß sie gelenkig werden. Die Verbindung weist aber auch den Vorteil auf, daß sie
leicht löslich ist, so daß die Außenbogen i und 2 schnell aus der Gelenkverbindung
gelöst werden können, wenn die Kurvenschienen zum Fahrtrichtungswechsel aus :einer
Stellung in eine andere Stellung gebracht werden sollen.
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Die beschriebene Kugelgelenkanordnung kann noch vereinfacht werden,
damit sie noch schneller angebracht oder entfernt werden kann, wenn die Anordnung
der Kurvenschienen und des Herzstückes gut unterstützt ist, wie es in Abb.8 dargestellt
ist. Es kann dann statt des eigentlichen Bajonettverschlusses die Kugelhaube über
die Kugelpfanne in beliebiger Stellung gelegt werden, und statt der Bajonettquerstege
braucht nur ein einfacher Zapfen 6o von genügender Länge (vgl. Abb. 15) durch eine
Schlitzöffnung 61 (Abb. 13, 14) der Herzstückhälften hindurchgeführt werden. Die
günstige Unterstützung und Auflage der Kurven und Herzstückteile gibt Gewähr, daß
beim Befahren die Gelenkoberteile mit den einfachen Zapfen 6o genügende Führung
und Halt gegen Auseinanderfallen aufweisen.
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An das Herzstück 58, 59 (Abb. 8) ist eine Traverse 55 angelenkt, auf
welcher der Innenbogen 2 angelenkt ist. Die Traverse 55 ist mit dem Herzstück durch
ein Walzengelenk 6o, 61 verbunden, welches senkrechte Bewegungen der Traverse 55
und des an ihr angelenkten Innenbogens 2 zuläßt, dagegen horizontale Bewegungen
verhindert, so daß trotz der Beweglichkeit der Weiche keine Verlagerung des Innenbogens
2 zum Außenbogen i im Radiusmittelpunkt erfolgen kann. Das Walzengelenk der Traverse
5 5 ist in Abb.6 genauer dargestellt. Aus dem Herzstückteile 58 ist eine Zylinderkalotte
22 her-
.ausgepreßt, auf welche sich eine aus dem zweiten Herzstücktei159
herausgepreßte Kalotte 22a von gleicher Form legt. In der Zylinderkalotte 22 ist
ein Schlitz vorgesehen. Unterhalb der Kalotte 22 ist ein Eisenrundstück
17 angebracht. Das Eisenrundstück 17 und die Kalotte 22a sind durch :einen
Bundring des Bolzens 7 im Abstand voneinander gehalten. Die Kalotte 22 kann sich
also relativ zur Kalotte ,229 längs ihres Umfängs drehen.
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In das Herzstück 5 (Abb. i und 2) sind Rillen 26, 27 .eingepreßt,
die zur Heraufleitung des Spurkranzes der Wagenräder auf das Herzstück 5 und auf
den Außenbogen i .dienen. Ferner ist im Herzstück 5 -eine Rille 8 vorgesehen, die
zum Durchlassen des Wagenradspurkranzes bei Durchfahrt im geraden Strang dient (Abb.2
links).
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Das Walzengelenk 7 liegt parallel zum geraden Hauptstrang I 13,
114. Die gleiche Gelenkwirkung kann' auch erzielt werden, wenn, wie in Abb.
8 dargestellt, das Walzengelenk in der Ebene senkrecht zur Fahrtrichtung des geraden
Stranges angeordnet wird. Bei dieser Ausbildung findet die Traverse 55 durch ihre
Auflage sowohl auf der Schiene I 14 des geraden Stranges wie auch auf der Schiene
-i 12 des abzweigenden Stranges ihre Abstützung (s. auch Abb. i2). Die Traverse
55 bildet dann einen Ruhepunkt für die wiederum ,gelenkig angeschlossenen beiden
Herzstückhälften 58 und 59 und das Ende der Innenkurve 2 mit dem Gelenkpunkt 3 (Abb.
8). Das Walzengelenk ist in seinen Einzelheiten in den Abb. 12, 13, 14 zu erkennen.
Die Abb. 15 erläutert durch Darstellung des Querschnittes wie die beiden Hälften
58 und 59 des Herzstückes über dem runden Teil der Traverse 55 schwingen können.
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Da beim Befahren der Außenschiene i in der in Abb. i dargestellten
Ablenkstellung ein Überschreiten der Rille 8 des Herzstückes 5 erforderlich ist,
ist die Außenkurve i mit einer Verlängerung 9 über den Drehpunkt 4 hinaus versehen,
welche in der Abzweigungsgrundstellung die Rille 8 überbrückt.
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Bei der Stellung der Kurvenschienen auf die in Abb.8 dargestellte
Abzweigrichtung erfolgt die Auflagerung der Kurvenschienen an den Enden auf die
Fahrschierien i 13 -und 114 der Gleise bzw. der Abzweigschiene i 12
(Abb. 8) ' an einem Ende auf dem Gelenk 4 des Herzstückes.
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Zum Umändern der Weiche von einer Rechts- in eine Linksweiche ist
folgendes vorgesehen Die Außenkurvenschiene i und die Innenkurvenschiene 2 (Abb.
i) sind an ihren Enden symmetrisch ausgebildet, indem sie an dem entgegengesetzten
Ende ebenfalls mit Gelenkpfannen 13, 14 versehen sind. Ebenso ist das Herzstück
5 mit der senkrecht zum Hauptstrang verlaufenden Achse a-b (Abb. i) als Symmetrieachse
symmetrisch ausgebildet. Durch diese Ausbildung ist die Möglichkeit gegeben, die
beiden Schienen i, 2 und das Herzstück 5 in der waagerechten Ebene um 18o° zu' drehen
und auf die entgegengesetzte Schiene 113 des durchgehenden - Gleises
aufzulegen (Abb.3). Es ist nur erforderlich, daß 'die Außenschiene i und die Innenschiene
2 in den Gelenkpunkten 3 und 4 vom Herzstück 5 losgelöst werden und nach der Drehung
des Herzstückes mit ihren entgegen= gesetzt gelagerten Gelenkpunkten 13 und
14 an dem Herzstückgelenkpunkt und dem Gelenkpunkt der Traverse 6 wieder angeschlossen
werden. Alsdann kann die Weiche als links abzweigende Weiche verwendet werden, wie
es in Abb. 3 dargestellt ist.
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Die in Abb. i, 2, 3, 8 dargestellte Bauart des Herzstückes verlangt
bei Umänderung der Weiche von Rechts- auf Linksabzweigung eine Drehung des Herzstückes
um 18o' in einer waagerechten Ebene (Abb. i bzw. 3). Dieses Drehen des Herzstückes
kann vermieden werden, wenn das Herzstück auch symmetrisch zu seiner parallel zum
Hauptstrang liegenden Achse a,-bi ausgebildet wird. Eine derartige Anordnung ist
in Abb. 4 veranschaulicht. Bei dieser Ausbildung 'des Herzstückes ist von vornherein
schon durch die Auspressungen 31
und 32 die Ablenkung für Rechts- und Linksabzweigung
vorgesehen.
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Dementsprechend sind auch nur zur Änderung des Anschlusses der Kurvenschienen
I, 2 zwei Kugelgelenke 33 und 34 und zwei Wal-. zengelenke 7 zum Anschluß der Traverse
6 für die Innenkurvenschiene 2 vorgesehen. Im Schnitt nach der Linie p-g in Abb.
5 ist zu erkennen, wie das Herzstück zur Verwendung für eine rechts bzw. links abzweigende
Weiche auf die durchgehende Fahrschiene aufgelegt wird. Eine Drehung des Herzstückes
ist bei dieser Ausführung bei Änderung der Weichenabzweigrichtung nicht erforderlich.