DE584284C

DE584284C - Filtervorrichtung fuer Fluessigkeiten mit kerzenfoermigen Filterelementen

Info

Publication number: DE584284C
Application number: DESCH91632D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-09-25
Filing date: 1929-09-25
Publication date: 1933-09-18

Description

Filtervorrichtung für Flüssigkeiten mit kenenförmigen Filterelementen Die Erfindung betrifft FiltervoPrichtungen für Flüssigkeiten, die mit außen beaufschlagten kerzenförmigen Filtereinsätzen versehen sind.
Bei derartigen Filtervorrichtungen ließ man bereits die Flüssigkeit durch tangential zur Längsachse der Filtereinsätze gerichtete Eintrittsöffnungen in Höhe der Einsätze einströmen, um eine kreisende Bewegung der Flüssigkeit zu erzielen. Nun sind aber die zu filternden Flüssigkeiten in der Regel mit sehr starken Schmutzmassen durchsetzt, die in hohem Maße das Bestreben haben, sich an Filtenvandungen so fest anzusetzen, daß diese stets in kurzer Zeit undurchlässig werden.
Kamen diese Hauptschmutzmassen beim Austritt der stark strömenden Flüssigkeit aus den tangentialen Zuführungen in Höhe der Filterkerzen direkt mit den Filterwandungen in Berührung, so setzten sich an diese Schmutzmassen an und konnten bei der stets schwächer werdenden Flüssigkeitsströmung nicht in dem Umfange von den Wandungen abgeschwimmt werden, wie die unter noch höherem Druck stehende, neu einströmende Flüssigkeit neue Schlammassen anschwemmte.
Die Folge davon war, daß die Filterkerzen durch die Kreiswirbelung nicht in ausreichendem Maße gereinigt wurden, sondern in kurzer Zeit so verschlammten, daß ständige Reinigungen durch Abschwemmen oder durch zusätzliche mechanische Reinigungsvorriçhtungen (Schaber, Bürsten usw.) erforderlich wurden.
Um diesen Übelstand zu beheben, wird gemäß der Erfindung die Flüssigkeit durch tangentiale Einlässe in einem freien Raum unterhalb der Filterkerzen eingeführt. Hierbei wird die stark verschmutzte Flüssigkeit in dem freien Raum unterhalb der Filterkerzen in eine äußerst starke kreisende Bewegung versetzt, durch die ein Wirbel gebildet wird, der die Hauptmenge der in der Rohfiüssigkeit enthaltenen Feststoffe in sich aufnimmt, so daß die spezifisch schwereren Hauptschmutzmassen bereits ausgeschieden sind, bevor die Flüssigkeit die Filterkerzenwand erreicht. An die Filterkerzenwandungen gelangt also eine bereits vorgereinigte Flüssigkeit, die durch die kreisende Bewegung im Vorraum gewissermaßen energiebeladen ist und die Schmutzteilchen, die in ihr enthalten sind, von der Filterwand fern hält. Je höher die Flüssigkeit im FilterbehäIter kreist, desto mehr verliert sie zwar an Energie, jedoch sind dabei desto mehr Verunreinigungen aus ihr entfernt, so daß immer noch in genügendem Maße die Ablagerungen von den Wandungen bei dem steten Wirbel abgeschwemmt werden.
Ein derartiges Filter ist daher äußerst wirtschaftlich und vermag in stärkstem Maße verschmutzte Flüssigkeiten bei größter Schonung der Filterkerzen und größtmöglichster Betriebsdauer zu reinigen.
Derartige in einem-freien Raum tangential einmündende Flüssigkeitseinlässe behandelt zwar bereits ein älteres Patent für Filter mit in Siebbehältern befindlichem losem Filtermaterial, jedoch handelte es sich bei jenen Filtern nur allein um die Sammlung der in der eintretenden Flüssigkeit enthaltenenSink-und Schwebestoffe nach der Wirbelmitte zu, wodurch ein Teil der Stoffe von den Filterwänden abgehalten wird. Die Wirbelung beim Erfindungsgegenstand hat jedoch noch einen anderen Zweck. Durch die Wirbelung wird nämlich ein Abspülen bzw. Abwaschen der zylindrischen Filterkerzenwänode in vorbeschriebener Weise erreicht und verhütet, daß dicke Schlammschichten auf den porösen Filterwänden der Kerzen dauernd haftenbleiben und hierdurch den Durchtritt der Flüssigkeit durch die Kerzenwandungen verhindern.
Der Erfindungsgegenstand ist in beiliegender Zeichnung in mehreren - beispielsweisen Ausführungsformen veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. I einen Längsschnitt durch ein Filter mit einer Hängekerze, Abb. 2 einen Querschnitt nach der Linie 1-1 der Abb. I, Abb. 3 einen Längsschnitt durch ein Filter mit mehreren Hängekerzen und Abb. 4 eine Einzelheit.
Die zu filternde Flüssigkeit wird bei 1 in einen freien Raum 5 des Filtergehäuses 2 unterhalb der Filterkerze 3 eingeführt. Der Eintritt I mündet tangential in das Filtergehäuse, so daß die Flüssigkeit in eine kreisende Bewegung versetzt wird und hierbei ebenfalls die äußere Wand des hängenden Filtereinsatzes 3 umspült. Die Flüssigkeit filtriert alsdann durch die Kerzenwandungen hindurch und tritt bei 4 wieder aus dem Gehäuse 2 aus.
Bei einer Hängekerze 3 gemäß Abb. I entsteht eine Kreiswirbelung um die ganze Kerze, wobei das Ansetzen von Filterrückständen am ganzen Umfang der Kerze verhindert und eine Verdichtung der Schlammassen im Saunnelraume 5 des Filtergehäuses erleichtert wird.
Bei der Anordnung mit mehreren Kerzen nach Abb. 2 erfolgt das Abspülen der Feststoffe nur auf einem Teil der Kerzenoberflächen, - nämlich auf den von dem FlüssigkeitSwirbel bestrichenen äußeren, der Filtergefäßwand zugekehrten Filterflächen der Kerzen besonders wirkungsvoll.
In Abb. I ist das Gehäuse oben mit einem Schraubdeckel 6 verschlossen, der gleichzeitig zum Festhalten der mit Flanschen sich auf eine Dichtung 7 legenden Hängekerzen eine Feder 8 nach unten drückt. Diese Anordnung hat den Vorzug, daß das Auswechseln der Kerze 3 ohne Abschrauben der Verbindungsrohre von dem Gehäuse 2 möglich ist. In Abb. 3 sind die Kerzen mit einer Tragplatte g verbunden, welche durch den mit Flügelschrauben IO ausgestatteten, gleichzeitig den Auslaßstutzen 4 tragenden Deckel In festgelegt ist.
Um die Umlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit ohne Abdrosselung des Flüssigkeitsdruckes selbst dem jeweiligen Filtervorgang besser anpassen zu können, kann der Eintritt 1 z. B. gemäß Abb. 4 mit einer von außen regelbaren Klappe 12 ausgestattet sein.
An Stelle dieser Drosselklappen können auch Drehschieber, Jalousieklappen o. dgl. angeordnet sein.
Im unteren Teil des Gehäuses 2 befindet sich ein Schlammablaßventil I3, das z. B. als Klotzventil ausgebildet ist. Durch Öffnen dieses Ventils 13 wird nach Abschluß des Flüssigkeitseinlaufes I eine Rückspülung mit Filtrat durch die Wand der Kerzen 3 in den Absetzraum 5 des Filtergefäßes 2 ermöglicht und somit ohne nennenswerte Betriebsunterbrechung in kürzester Zeit eine zusätzliche Reinigung der Filterflächen erreicht.

Claims

PATENTANSPRUCH : Filtervorrichtung für Flüssigkeiten mit kerzenförmigen Filterelementen und tangentialem Flüssigkeitseintritt, dadurch gekennzeichnet, daß der tangentiale Flüssigkeitseinlaß (I) in den freien Raum (5) unterhalb der Filterkerzen (3) mündet.