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Abstreifer für die Walzen mit harter Oberfläche von Papiermaschinen,
Papierpressen, Kalandern u. dgl. Die Messer der Abstreifer für die Walzen mit harter
Oberfläche von Papiermaschinen, Papierpressen, Kalandern u. dgl. werden in üblicher
Weise so angelegt, daß sie mit der Tangentialebene an ihrer Berührungslinie mit
der betreffenden Walze einen Winkel von etwa i5° bis 35° bilden. Die Erfahrungen
mit Messern, die an ihren Trägern starr befestigt sind, hatten nämlich gelehrt,
daß eine steilere Stellung der Messer zu dieser Ebene zu Beschädigungen der Walzenoberfläche
durch Bildung von Riefen führt und, namentlich bei größeren Walzenlängen, das sogenannte
Flattern der Abstreifer verursacht.
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In den letzten Jahren ist es in steigendem Maße üblich geworden, das
Abstreifmesser an seinem Träger nicht starr anzubringen, sondern es von ihm derart
federnd halten zu lassen, daß es sich in der Längsrichtung überall auf seiner ganzen
Breite biegen und der Walze anpassen kann.
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Die Erfinderin hat nun gefunden, daß bei Abstreifern dieser neuzeitlichen
Bauart die Messer unter einem erheblich größeren Winkel, nämlich unter q.5° und
mehr, gegen die Walzen angestellt werden können, ohne daß sie die Walzen beschädigen
oder flattern, wenn das Messer in bezug auf die Drehachse des . Trägers so angeordnet
wird, daß die durch diese Drehachse und die Berührungslinie des Messers mit der
Walze gelegte Ebene mit der Tangentialebene an dieser Linie einen Winkel bildet,
der wesentlich kleiner als der Anlegewinkel des Messers ist, und daß. durch ein
solches Anlegen des Messers nicht nur seine schabende Wirkung, sondern überraschenderweise
auch die Lebensdauer des Messers bedeutend erhöht wird.
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Da der für den Schaber verfügbare Raum bei vorhandenen Maschinen häufig
klein ist und in dem Falle klein sein muß, wo die Walzen mit den Schabern zusammen
meiner Vakuum- oder einer erhitzten Trockenkammer unterzubringen sind, wird die
vorstehend angegebene neue Anordnung am besten in der Weise verwirklicht, daß der
Messerhalter in der Form eines Daches, dessen Scheitelöffnung der Walze zugewandt
ist, ausgeführt, daß ferner das Messer gegen die eine Schrägfläche des Halters durch
eine federnde Platte, federnde Finger oder einen elastischen Streifen angedrückt,
und daß endlich die andere Schrägfläche des Halters an dem Träger befestigt wird.
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In den Zeichnungen zweier älterer Patentschriften finden sich zwar
bereits Darstellungen
von Abstreifern, nach denen- der Anlegewinkel
des Messers gegen die durch seine Berührungslinie mit der Walze gelegte Tangentialebene
gleichfalls 45° oder größer ist, ohne daß in den zugehörigen Beschreibungen über
diesen Winkel irgendetwas gesagt wird.
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Bei der :einen dieser Darstellungen besteht bei diesem Abstreifer
das Messer aus einer Holzleiste, die an dem Messerträger starr befestigt ist. Die
Drehachse des letzten liegt dabei sogar auf der anderen Seite jener Tangentialebene
als das Messer.
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Bei der anderen dieser Darstellungen handelt es sich zwar um .einen
Abstreifer für eine solche Walze, dessen Messer aus einem dünnen, biegsamen Streifen
besteht. Das Messer ist auch mittels eines besonderen Halters an einem starren Träger
befestigt und wird über die ganze Walzenlänge federnd an die Walze angedrückt. Aus
der Zeichnung jener Patentschrift ist indessen über den Winkel zwischen der durch
die Drehachse des Trägers und die Berührungslinie des Messers mit der Walze gelegten
Ebene und der Tangentialebene an dieser Linie nichts zu entnehmen, da kein Drehpunkt
angegeben ist.
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Alle diese Umstände rechtfertigen also den Schluß, daß die Verfasser
dieser Patentschriften unmöglich erkannt haben, welche Vorteile die Ausbildung der
Abstreifer gemäß der Erfindung ergibt, und daß :es ihnen auch auf deren Erzielung
gar nicht angekommen sein kann.
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Auf den Zeichnungen sind mehrere Ausführungen des neuen Abstreifers
dargestellt. Die Abb. i und z zeigen eine Ausführung in Seitenansicht mit teilweisem
Schnitt und im Grundritt. Abb.3 zeigt eine zweite Ausführung im Querschnitt. Die
Abb.4 und 5 zeigen eine dritte Ausführung im Querschnitt nach der Linie IV-IV in
Abb. 5 und in. Seitenansicht mit teilweisem Schnitt nach der gebrochenen Linie V-V
in Abb. 4. Abb. 6 zeigt eine vierte Ausführung im Querschnitt.
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Bei der Ausführung nach Abb. i und z ist ein starrer Träger i, wie
üblich, quer zu der Papiermaschine o. dgl. angeordnet. Wie ebenfalls gebräuchlich,
ist er um Zapfen z o. dgl. auf jeder Seite der Maschine drehbar und wird durch Federn
oder die eigene Schwere nach unten gedrückt, um den erforderlichen Druck auf das
Messer 3 auszuüben. Dieses wird zwischen einer dachförmigen federnden Platte 4,
die zweckmäßig aus mehreren kurzen Stücken oder einer Reihe von dachförmigen federnden
Fingern bestehen kann, und einer unter ihm liegenden, gleichfalls dachförmigen,
aber starren Platte 5 gehalten. Diese bildet den Messerhalter, der also zwei Schrägflächen
hat, von denen die eine zur Aufnahme des Messers und die andere zur Anbringung an
dem Träger i dient. Die Platten q. und 5 sind an diesem mittels einer Klemmleiste
6 o. dgl. befestigt. Die hintere Kante des Messers 3 kann sich gegen die federnde
Platte 4, eine Leiste oder einen Vorsprung der starren Platte 5 anlegen.
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Das Messer 3 bildet mit der Tangentialebene an seiner Berührungslinie
einen Winkel, der größer ist als 45°. Die durch die Drehachse z des Trägers i und
die Berührungslinie des Messers mit der Walze gelegte Ebene bildet mit der Tangentialebene
an dieser Linie dagegen einen Winkel, der wesentlich kleiner ist .als 45°.
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Soll auf die hintere Kante des Messers 3 ein zusätzlicher Federdruck
ausgeübt werden, so können, wie aus Abb.3 ersichtlich, an der Unterseite der starren
Platte 5 hakenförmige Blattfedern 7 angebracht werden, die durch Öffnungen 8 in
jener hindurchtreten.
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Einen noch größeren Druck kann man bei der Ausführung gemäß Abb. 4
und 5 :erhalten. Hier ist in der starren Platte 5 eine Nut 9 angebracht, und in
diese sind gebogene Federn i o eingesetzt, zwischen denen z. B. durch Blöcke i i
oder die aufgerollten Enden der Federn feste Anschläge gebildet sind. Die Stärke
der Federn ist so zu wählen, daß beim gewöhnlichen Arbeiten die hintere Kante des
Messers 3 die Federn hinreichend zusammendrückt, um sich gegen die festen Blöcke
i i anzulegen. Wird jedoch infolge der Abnutzung oder einer Verschiebung -der Abstand
eilfies Teils der Walzenoberfläche von dem Messerhalter ,größer, so drücken die
Federn das Messer vorwärts, so daß es seine zuverlässige Berührung mit der Walze
auf seiner ganzen Länge beibehält. Um das Entfernen der Anhäufungen von Resten zu
erleichtern, wenn das Messer aus dem Träger herausgenommen wird, kann der Messerhalter
aus zwei Teilen 5, 1z bestehen, von denen der Teil. i a in der Längsrichtung einschiebbar
ist.
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Die Ausführung nach Abb.6 ähnelt im wesentlichen der nach den Abb.4
und 5; nur sind hier die .federnde Platte 4 oder die federnden Finger durch einen
Gummistreifen 24 ersetzt. Dieser ist in einem Kanal untergebracht, der durch eine
Rippe 25 auf der der Walze abgewandten Seite der starren Platte 5 gebildet
wird.