DE57821C

DE57821C - Mit zwei Elektroden versehener Apparat zur elektrischen Massage

Info

Publication number: DE57821C
Application number: DENDAT57821D
Authority: DE
Original assignee: C. WENDSCHUCH in Dresden, Trompeterstr. 18
Anticipated expiration: 1910-10-15

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. October 1890 ab.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung hat .den Zweck, gleichzeitig beim Bearbeiten (Kneten) .der zu massirenden Körperstellen den elektrischen Strom (namentlich den Inductionsstrom) mit. auf die zu massirenden Körperstellen zu • appliciren,· und zwar in einer neuen, bisher noch nicht bekannten Weise, nämlich dergestalt, dafs beim Massiren mit meinem Apparate gleichzeitig der Strom in geschlossenem Zustande in den menschlichen Körper übergeht. Bei den bisherigen Apparaten, welche man für derartige Zwecke benutzte, war die Elektrode aus-einer einfachen, mit Leder be-, zogenen Blechrolle (Blechwalze),, welche sich in einer metallenen Gabel hin-und herbewegte, zur Aufnahme nur eines Poles eingerichtet, während die zweite Elektrode in Gewichtsform etc. von dem Patienten mit "der Hand gehalten oder sonst am Körper desselben befestigt werden mufste, eine Vorbereitung, welche .namentlich bei sensiblen und nervösen Patienten beunruhigend wirkt und ein unangenehmes Gefühl hervorruft. Ein fernerer Uebelstand der bisherigen Apparate ist der, dafs der elektrische Strom sich mehr durch den ganzen Körper vertheilt, anstatt speciell die zu massirenden Körperteile zu treffen.

Der elektrische Massage-Apparat meiner vorliegenden Construction besteht im wesentlichen aus einem Hartgummigufstheil A mit eingegossener Scheidewand B.

In diesem Hartgummigufstheil sind die. mit .Leder bezogenen, aus galvanischer Kohle gefertigten Walzen W und Wⁿ oder kugelförmigen Elektroden K¹ und K^u von einander isolirt auf den Schraubstiften S¹ und S" laufend eingebettet, und zwar dergestalt, dafs je einer der beiden-Schraubstifte, auf welchen die Kugeln oder Walzen laufen, durch feine besponnene Leitungsdrähte mit den Klemmschrauben C¹ und Cⁿ, welche zur Aufnahme des negativen und positiven Stromes dienen, in Verbindung gebracht ist.

Behufs fester und sicherer Handhabung des Apparates ist derselbe mit einem bei χ χ aufgeschraubten Nickelhefte (sogen. Querbügelhandgriff Q.) meiner Construction versehen. Die Handhabung des Apparates geschieht ahnlich wie bei einem Plätteisen, und zwar folgendermafsen: Nachdem die beiden Gabeln (negativer und positiver Pol) eines Inductionsapparates etc. in den. beiden Klemmschrauben C¹ und Cⁿ befestigt worden und die mit Leder bezogenen, aus galvanischer Kohle bestehenden Walzen oder kugelförmigen Elektroden mit Salzwasser durchfeuchtet sind, setze man den Apparat derart auf die zu ■ massirende Körperstelle auf, dafs gleichzeitig beide Elektroden dieselbe berühren, worauf sofort der ■ Stromschlufs im menschlichen Körper hergestellt wird und man alsdann mit der Massage durch rollendes Hin- und Herbewegen des Apparates beginnen kann. Zum Zwecke, dafs beim Massiren der Strom nicht von einer Elektrode auf die andere überspringen kann, . ist die Hartgummischeidewand B eingefügt. Behufs antiseptischer Reinigung ist der ganze Apparat in allen seinen Theilen selbst von einem Laien zerlegbar. Ein fernerer Vortheil meines-Apparates ist der, dafs der elektrische Strom beim Massiren nicht, wie dies bisher die Metallbügel und Gestelle meist mit sich brachten,

Claims

oft in die Hand des Masseurs übergehl, sondern dafs die Hand des Massirenden vor dem elektrischen Strom vollkommen gesichert ist. Fig. ι stellt den Apparat meiner obigen Erfindung mit zwei walzenförmigen Kohlenelektroden W¹ und W¹¹ verschen dar, während die Bauart des Hartgummi!heiles für kugelförmige Elektroden K¹ und Kⁿ aus Fig. 2 ersichtlich ist. Fig. 3, Durchschnittszeichnung eines meiner oben beschriebenen Apparate für kugelförmige Kohlenelektroden, veranschaulicht, im Speciellen die Art und Weise, wie die Stifte S¹ und S", auf welchen sich die Elektroden beim Massiren um ihre Achse bewegen, durch fein übersponnene Leitungsdrahte mit den Klemmschrauben C¹ und Cⁿ in Verbindung gebracht sind. . . "■'■■' ■·'■'■". . .

Paτεντ - Ansρuυcη :

Apparat zur elektrischen Massage, gekennzeichnet durch einen aus Hartgummi hergestellten, mit Scheidewand B versehenen Isolator«, in welchen je nach ArI der Massage dicht neben oder hinter einander angeordnete walzen- oder kugelförmige, glatlc oder gewellte, lederbezogene Kohlenelektroden K¹ uud K" oder W und W" auf Schraubstiften S' und S^r! laufend eingelegt, werden, welche mit dem negativen und positiven Strom eines Inductionsapparates durch die Klemmschrauben C und C" in Verbindung gebrachte Elektroden beim Massiren einer Körperteile gleichzeitig den geschlossenen elektrischen Strom auf dieselbe Stelle übertragen. '

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.