DE577841C - Verfahren zur Fehlerortsbestimmung an Bleimaenteln fuer Fernsprechkabel mit Luftraumisolation - Google Patents

Description

• Verfahren zur Fehlerortsbestimmung an Bleimänteln für Fernsprechkabel mit Luftraumisolation Fehler in der Bleihülle von Fernsprechkabeln mit Luftraumisolation verursachen ein allmähliches Eindringen von Feuchtigkeit in das Kabelinnere und dadurch eine Herabsetzung des Isolationswertes. Um solche Fehler nach Möglichkeit auszuschließen, werden seit langem die Bleimäntel in der Weise auf Dichtigkeit geprüft, daß, das Kabelinnere eine Zeitlang einem Luftüberdruck von einigen Atmosphären ausgesetzt und der im Kabel .herrschende Luftdruck mittels Manometer beobachtet wird. Etwa vorhandene Fehler machen sich durch ein allmähliches Absinken des Manometerstandes bemerkbar. Das Verhalten des Manometers ergibt aber noch keinen Aufschluß über den Ort des Fehlers.
• Um auch den Ort des Fehlers zu bestimmen, ist es ferner bekannt, an dem unter Druck gesetzten Kabel die Druckverteilung durch längs des Kabels verteilte Manometer zu messen. Ein Loch im Kabelmantel macht sich dabei durch ,ein Absinken des Druckes in seiner Nähe bemerkbar. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß. die Messung nicht nur an zahlreichen voneinander entfernten Stellen geschehen muß, sondern daß, auch das Kabel zwecks Anschlusses der Meßinstrumente anzubohren ist und die Anzapfstellen später wieder zu verlöten sind.
• Erfindungsgemäß wird zur Bestimmung undichter Stellen im Bleimantel folgendes Verfahren vorgeschlagen: Das Kabel wird von seinen beiden Enden aus mittels Druckgas unter Druck gesetzt. Die aus einer .etwaigen Fehlerstelle ausströmende Gasmenge muß, von beiden Kabelenden aus nachgeliefert werden und verteilt sich bei konstant gehaltenem Gasdruck an den beiden Kabelenden auf die beiden Wege von der Fehlerstelle bis zu den Kabelenden im umgekehrten Verhältnis der Strömungswiderstände des Gases. Da in einem Fernsprechkabel mit Luftraumisolation der Strömungswiderstand für Gas praktisch proportional der Kabellänge gesetzt werden kann, so kann aus dem Verhältnis der von beiden Enden zuströmenden Gasmengen ohne weiteres das Verhältnis der Entfernungen des Fehlerortes von den Kabelenden gefunden werden.
• Hält man den Gasdruck in den beiden Vorratsbehältern nicht konstant, so wird durch das Ausströmen des Druckmittels in das Kabel ixi jedem der beiden Vorratsbehälter ein Druckverlust auftreten. Aus dem Verhältnis der Druckverluste in den beiden Biehältern kann man ebenfalls die Lage des Fehler ortes im Kabel ableiten.
• Die Ermittlung des Fehlerortes in Kabeln läuft aber in beiden Fällen auf die Messung der ,aus den beiden Vorratsbehältern in die Kabelenden eintretenden Gasmengen hinaus.
• In bekannter Weise kann beispielsweise die Messung der durch die Zuleitungen zum Kabel strömenden Gasmengen durch Gasuhren oder. die Messung der Druckverluste in den Druckbehältern durch Manometer ausgeführt werden. Ist der Fehler nur klein, die austretende Gasmenge also nur gering, so liefert die Mengenmessung durch eine Gasuhr keine brauchbaren Werte mehr. Man kann in diesem Falle so verfahren, daß man jeweils zwischen "Druckbiehälter und Kabelende eine Drosselvorrichtung einbaut und das Druc'kgefälle mißt, das die durchströmende Gasmenge an dieser Drosselvorrichtung hervorruft. Dieses Druckgefälle ist ein Maß für die hindurchströmende Gasmenge. Die Empfindlichkeit der Messung läßt sich durch diese Anordnung beträchtlich steigern.
• Falls die Drücke in den angeschlossenen Druckbehältern vor dem Auftreten des Fehlers unter sich nicht gleich waren, so ist noch eine entsprechende Umrechnung erforderlich. Das angegebene Verfahren läßt sich bei kur-' zen wie bei langen Strecken von Fernspr:ech-Land- und Seekabeln vor, während und nach der Verlegung anwenden. Bei sehr langen Kabeln wird :es zweckmäßig sein, die gesamte Kabellänge nach Möglichkeit in einige Abschnitte zu zerlegen, von denen jeder für sich an seinen Enden die zur Fehlerortsbestimmung erforderlichen Einrichtungen besitzt. Die Verwendung von Druckgas zur laufenden Überwachung des Fernsprechkabels im Betriebe nach unserem Verfahren erweist sich dadurch als besonders wertvoll, weil bei etwa auftretenden Bleimantelschäden das Druckgas das Eindringen von Wasser bis zu einem gewissen Grade verhindert. Der Fehler wird also unter Umständen bereits angezeigt, ehe er sich schädlich auswirken kann. Es empflehlt sich, bei der laufenden Überwachung des Kabels im Betriebe nach unserem Verfahren registrierende Manometer zu verwenden und Alarmeinrichtungen vorzusehen, die das Personal auf entstandene Fehler im Kabel sofort aufmerksam machen. Auch kann man die Angaben der an -den beiden Enden des Fernsprechkabels angeordneten Meßgeräte beispielsweise auf .elektrischem Wege auf ein weiteres Gerät übertragen und in demselben derart kombinieren, daß, durch entsprechende Eichung dieses Gerätes die Ablesung der Entfernung der Fehlerstelle von den Kabelenden direkt möglich ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Fehlerortsbestimmung an Bleimänteln für Fernsprechkabel mit Luftraumisolation unter Verwendung von Druckgasbehältern, durch.die das Kabel unter Druck gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß. das Kabel von beiden Enden des zu prüfenden Abschnittes aus unter Druck gesetzt wird und aus der gleichzeitigen Messung der aus den Druckbehältern nach dem Fehlerort strömenden Gasmengen die Entfernung der Fehlerstelle von den beiden Enden der Prüfstrecke bestimmt wird.