DE577443C - Betriebssicherung an Druckzersetzeranlagen, insbesondere fuer Wasserzersetzung - Google Patents
Betriebssicherung an Druckzersetzeranlagen, insbesondere fuer WasserzersetzungInfo
- Publication number
- DE577443C DE577443C DEM114277D DEM0114277D DE577443C DE 577443 C DE577443 C DE 577443C DE M114277 D DEM114277 D DE M114277D DE M0114277 D DEM0114277 D DE M0114277D DE 577443 C DE577443 C DE 577443C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pressure
- nitrogen
- vessels
- liquid
- valves
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B15/00—Operating or servicing cells
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)
Description
Es ist bekannt, daß der Betrieb von Druckzersetzern weit größere Gefahren mit sich
bringt als der von solchen Zersetzern, die unter atmosphärischem Druck arbeiten, und
es ist klar, daß ein erfolgreicher Betrieb auf die Dauer sehr wesentlich von der erreichbaren
Sicherheit abhängt.
Trotzdem ist in dieser Richtung bisher noch sehr wenig getan worden.
»o Demgemäß hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, beim Betrieb von Druckzersetzern,
insbesondere solchen zur Wasserzersetzung, ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewinnen
und besonders die beim Bruch von Rohrleitungen, Dichtungen usw. mögliche Bildung explosiver Gasgemische zu verhindern.
Der Lösung dieser Aufgabe sind folgende Erwägungen zugrunde zu legen:
Eine Druckzersetzeranlage, die z. B. aus dem Zersetzer, Wäscher, Trockner, Reiniger,
Regler, den dazugehörigen Geräten für Differentialdruckmessung bestehen kann und bei
der die Gesamtheit der Vorrichtungen unter einem Druck steht, der den atmosphärischen
Druck um ein Vielfaches übersteigt, ist bei einem Bruch einer Dichtung oder eines Rohres
usw. immer der großen Gefahr ausgesetzt, daß die beim normalen Betrieb sicher zu bewerkstelligende
Trennung der Gase nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Auf Grund der bei einem Bruch plötzlich auftretenden
sehr hohen Druckunterschiede, die sich ;. auf dem kürzesten Wege ausgleichen, kann
eine starke explosive Gasgemischbildung auftreten. Durch etwaige Zündung können Teile
der Apparatur bei der Explosion vernichtet werden. Es handelt sich also für den Erfin- "::
der, der eine wirksame Betriebssicherung für Druckzersetzer schaffen will, darum, diese Gasgemischbildung
auf jeden Fall zu unterbinden und außerdem dafür zu sorgen, daß empfindliche
Betriebseinrichtungen, z. B. die Zellen selbst, durch die großen Druckunterschiede
nicht zerstört werden.
An sich bekannt ist die Verwendung von Rückschlagventilen bei Druckzersetzern zum
Zweck der Regelung der Drücke. Diese Rückschlagventile sind zweckmäßig so gebaut, daß
sie sich bei Überdruck in der Zelle öffnen und das Gasgemisch in die Sammelbehälter abströmen
lassen. Die Rückschlagventile wirken also zunächst als Regler und zusätzlich . bei plötzlich auftretenden Druckunterschieden
auch im entgegengesetzten Sinn als selbsttätig wirkende Absperrmittel. Bei plötzlicher
Druckentlastung im Zersetzer durch irgendeinen Bruch schließt das entsprechende Ventil
selbsttätig den unter höherem Druck stehenden Gassammelbehälter von den Zellen ab,
so daß kein Gas zurückströmen kann. Der Bruch einer Dichtung am Gassammelbehälter
dagegen veranlaßt kein Schließen des Ventils, '-sondern ein noch größeres Öffnen.
ICI
Bekannt sind ferner Ventile, die nach beiden Richtungen schließen und die zwischen
den Zellen und Gassammelbehältern angeordnet sind. Diese Ventile öffnen in der Richtung
von den Zellen nach den Gassammelräumen bei einem bestimmten Überdruck und schließen
sofort, wenn dieser Überdruck nicht vorhanden ist. Andererseits schließen sie bei
einem raschen Druckstoß, der in der Richtung Zellen-Gassammelbehälter verläuft, auch
in dieser Richtung ab. Sie können also nach beiden Richtungen schließen. Nach der einen
Richtung schließen sie schon bei allmählich wachsendem und auch plötzlich wachsendem
Gegendruck ab; nach der anderen Richtung dagegen nur bei einem plötzlich und stoßartig
auftretenden Überdruck.
Im Gegensatz zu früheren Versuchen soll gemäß der Erfindung eine Betriebssicherung
ao an einer Druckzersetzeranlage, insbesondere für Wasserzersetzung, bei der auf der unter
Einschaltung von Sperrfiüssigkeitssäulen in Verbindung stehenden Wasserstoff- und Sauerstoffseite
außer den Abscheidegefäßen Wä- *5 scher, Reiniger, Ausgleichsgefäße, Sammler
und ähnliche Hilfsgeräte durch Rohrleitungen verbunden sind, dadurch erzielt werden, daß
zwischen der Wasserstoff- und Sauerstoffseite, zwischen diesen und den Gegendruckgasgefäßen
und zwischen den einzelnen Gerätegruppen selbsttätige Ventile eingebaut sind, die geöffnet bleiben, solange die normalen
Strömungsgeschwindigkeiten des gasförmigen oder flüssigen Betriebsmittels nicht überschritten werden, jedoch bei plötzlichen
Druckänderungen über ein vorausbestimmtes Maß sich nach der Seite des geringeren
Druckes hin selbsttätig schließen.
Bei einer besonderen Ausführungsform können als Absperrmittel Schnellschlußventile
verwendet werden, zu deren Bedienung die erforderliche Servokraft einem durch ein vom
Betriebsmitteldruck beeinflußten Feingerät, Membran, Pendelmanometer o. dgl., gesteuerten
Motor, Elektromagnet o. dgl. entnommen wird.
Dem den Servomotor steuernden Feingerät kann zweckmäßig eine dem normalen Betriebsmitteldruck
standhaltende Flüssigkeitssäule, z. B. Quecksilber, vorgeschaltet sein.
In manchen Fällen kann man zur Steuerung des elektrischen Servomotors ein mit
Quecksilber gefülltes U-Rohr 16 verwenden, in das die beiden Pole so eingeführt sind, daß
bei Verschiebung der Quecksilbersäule einer der Pole freigelegt wird. Weiterhin kann
nach der Erfindung die Betriebssicherheit noch weiter dadurch erhöht werden, daß man
bei Gefäßen, deren Teilgefäße auf der Wasserstoff- und Sauerstoffseite unter Zwischenschaltung
einer Flüssigkeitssäule verbunden sind, das Gesamtvolumen der Flüssigkeitsfüllung mindestens gleich groß macht wie der
Rauminhalt eines der beiden Teilgefäße. Zu dem gleichen. Zweck kann auch zwischen die
beiden Teilgefäße ein mit einer Flüssigkeit oder einem neutralen Gas gefülltes Gefäß einschalten.
Eine besonders wirksame Maßnahme zur Betriebssicherung besteht aber darin, daß die
Gruppen oder Abschnitte der Anlage mit einer Stickstoff quelle so in leitender Verbindung
gehalten werden, daß jeder Abschnitt bei plötzlicher Druckentlastung selbsttätig
mit Stickstoff oder einem anderen neutralen Gas überflutet wird.
Ein Ausführungsbeispiel - des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung schematisch
an einer Zersetzeranlage dargestellt, wie sie in dem Patent 509 933 gezeigt ist; es zeigen
Fig. 1 die Gesamtanlage, Fig. 2 eine Einzelheit in abgeänderter Ausführung.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt eine derartige Druckzersetzeranlage zunächst
ein stehend, geneigt oder liegend angeordnetes Zersetzer gefäß Z, das mit den beiden
Abscheidegefäßen A und A' durch Umlaufleitungen a, a' in Verbindung steht. Hieran
schließen sich die Wäscher W und W zum Ausgleich geringer Differenzdrücke und die ga
Quecksilberausgleichgefäße für größere Differenzdrücke, die von den Reinigeranlagen
oder Sammlereinrichtungen herrühren können. Von dort gelangen die Gase in die Vorreiniger
V und V, die zugleich als Kondensatoren dienen, und die Reiniger R und R'. Es folgen
die Druckregler B und B' in Verbindung mit den Reglersicherungen C1 C und einem Gefäß
G mit konstantem Druck; schließlich die Pendelniveaumeter P und P'.
Beim Betrieb der Anlage steigt das Gas oben aus dem Zersetzergefäß in den mit i bezeichneten
Leitungen gemischt mit dem mitgerissenen Elektrolyt in die Abscheidegefäße A und Ä'. Von hier strömt der abgeschiedene
Elektrolyt durch die Umlaufleitungen a, a' zur unteren Seite des Zersetzers
zurück. Diese sind mit Kühleinrichtungen K und K', Drosselventilen E3 E' und die Heizungen
H und H' ausgerüstet. Der Elektrolyt tritt von unten in den Zersetzer und damit in
die Zellen wieder ein. Der zwischen beiden Seiten etwa notwendige Elektrolytaustausch
kann z. B. an den unteren Enden der Rückläufe a, a' durch den Verbindungsweg u erfolgen
und mit Hilfe des Ventils χ geregelt werden. Durch die Anbringung der Heizung
ist man in der Lage, einen Umlauf des Elektrolyten und eine für den elektrischen Vorgang
günstige Temperatur auch dann zu erzielen, wenn der Zersetzer nach längerer Ruhepause mit geringer Stromstärke allmäh-
lieh auf Druck gebracht werden muß oder wenn z. B. bei Belastungsschwankungen er
längere Zeit mit geringer Stromstärke und somit mit geringerer elektrolytischer Wärme
laufen muß. Läuft der Zersetzer unter hoher Belastung, so daß genügend oder zuviel
Wärme durch den Prozeß selbst erzeugt wird, so ist man durch die Kühlung K in der Lage,
den Zersetzer auf der richtigen Betriebstem-
to peratur zu halten und gleichzeitig den Umlauf den gesteigerten Betriebsverhältnissen
entsprechend zu regeln.
Die Nachfüllung des verbrauchten Elektrolyten erfolgt selbsttätig aus der Nachfüllflasche
N auf der Wasserstoffseite, also auf der Seite, wo das Wasser auch tatsächlich verbraucht
wird, so daß der Katholytspiegel im Abscheidegefäß dauernd konstant gehalten wird.
Die Gase werden weiter den als Wäschern und Ausgleichsgefäßen dienenden Druckbehältern
W und W durch Zuleitungsröhren w, w' zugeführt, die bis zu einer
Stelle y, y' über dem Boden in die Behälter hinabreichen. Dort werden die Gase von den
mitgerissenen Elektrolytteilchen durch Emporschleudern durch Wasser gereinigt. Gleichzeitig
können diese miteinander verbundenen Wäscher äußerst kleine Druckschwankungen in der weiteren Gasleitung durch ihr Verbindungsrohr
ausgleichen, so daß sich wohl die Spiegelhöhen innerhalb der Wäscher verschieben
können, nicht aber eine Spiegelverschiebung in Abscheidegefäßen A und A', somit
eine Störung der Umläufe eintreten kann. Da die Wäscher mit Wasser gefüllt sind, sind
sie nur zur Ausgleichung geringer Druckschwankungen verwendbar.
Größere Druckschwankungen können durch die Druckausgleichsvorrichtung D aufgenommen
werden, in der in gleicher Weise wie bei den Wäschern statt Wasser Quecksilber verwendet
wird, das naturgemäß infolge seines größeren Gewichtes in der Lage ist, auch größere Druckschwankungen aufzufangen.
Von hier gehen die Gase in die Vorwärmer V und V und von dort in die Reiniger R und R',
in denen die kleinen Verunreinigungen durch Erhitzen in Anwesenheit von Katalysatoren
zu Wasser verbrannt werden. Die erhitzten, Wasserdampf enthaltenden Gase gehen durch
die Vorwärmer zurück und geben im Gegenstrom ihre Wärme an die zu den Reinigern fließenden Gase ab. Durch die damit verbundene
Abkühlung kondensiert der Wasserdampf.
Von hier gehen die Gase in die Regler sicherung B und B'. Diese besteht aus zwei Druckgefäßen,
die zu einem gewissen Teil mit Quecksilber gefüllt sind. Dieses Quecksilber
steht durch eine Rohrleitung mit einem Druckgefäß G in Verbindung, von dem aus
ein Druckgas, z. B. Stickstoff, in Höhe des gewünschten Betriebsdruckes sowohl auf das
Quecksilber wie auf die andere Seite der Reglermembran in dem eigentlichen
Regler C, C drückt. Die erzeugten Gase kommen von dem Vorreiniger, gehen durch den
oberen Teil der Reglersicherung und dann weiter zu dem unteren Teil des Reglers. Da
im Betrieb der Gasdruck im Zersetzer den Druck des von oben auf die Membran drükkenden
Gegengases übersteigt, ist die Membran nach oben durchgebogen und das Membranventil
an der Unterseite des Reglers geöffnet, so daß das Gas in die Sammelleitung
treten kann. Der Zweck der Reglersicherung besteht nun darin, die Reglermembranen vor
zu großen Druckunterschieden zu sichern. Das Quecksilber in der Reglersicherung steht
einerseits unter dem Druck der Zersetzergase, anderseits unter dem Druck des Gases im
Gefäß Q1 z. B. Stickstoff; somit gibt eine Differenz der Quecksilberspiegel im Gefäß
der Reglersicherung und in der anschließenden Rohrleitung den Druckunterschied zwi- :
sehen den beiden Membranseiten des Reglers an. In der Zeichnung ist z. B. auf der rechten
Seite kein Unterschied zwischen dem Druckgas von oben und dem Zersetzergas von unten ■
auf die Membran des Reglers vorhanden, denn die Flüssigkeitsspiegel in der Reglersicherung
stehen auf beiden Seiten gleich hoch. Dagegen hat auf der linken Seite der
Zeichnung das Zersetzergas einen Überdruck gegenüber dem die Membranen des Reglers
belastenden Druckgas.
Die Höhen der Quecksilbersäulen in der Reglersicherung sind so bemessen, daß ein die
Membran schädigender Druck nicht auftreten kann, da bei einem bestimmten Höchstdruck
die Säulen entweder nach oben oder unten Gas durchlassen. Sollte z. B. durch Verstopfen
des rechten Reglerventils das Gas sich stauen und die Membranen immer mehr belasten,
so würde die Säule der Reglersicherung bei einer bestimmten Höchstbelastung Gas nach oben durchströmen lassen. Die
Folge davon ist, daß der Gesamtdruck der Anlage steigt, ohne daß schädliche Folgen für
die Membranen des Reglers und vor allem aber schädliche Druckunterschiede in den
Gasleitungen und dadurch die Gasreinheit schädigende Störungen der Umläufe stattfinden
können. Ein anderes Beispiel wäre, daß die Anlage nur unter geringer Belastung steht
und auf der einen Seite starke Undichtigkeiten aufgetreten sind. Die Reglersicherung
läßt nun aus dem konstanten Druckraum G Gas nach der undichten Seite austreten. Die
entsprechende Druckverminderung wird durch Abblasen des anderen Reglers auf die andere
Seite übertragen. Der Anlagedruck sinkt selbsttätig, ohne daß Rückschläge auf die Zersetzerumläufe
auftreten können.
Derartige Druckunterschiede in den beiden Gasleitungen werden gemäß der Erfindung
durch Pendelniveaumeter zur Anzeige gebracht. Das Pendelniveaumeter ist ein schwenkbar gelagertes kommunizierendes
Rohr, das zum Teil mit einer Flüssigkeit,
ίο z. B. Quecksilber, gefüllt ist. Entgegengesetzt
der durch verschiedene Gasdrücke erfolgenden Verschiebung der Flüssigkeit und demgemäß
des Schwerpunktes bewegt sich der Schwerpunkt des Rohrsystems, und es erfolgt dementsprechend ein Ausschlag der angebrachten
Zeigervorrichtung. Die Zuführung des Druckgases erfolgt durch Rohrspiralen oder Schläuche für hohen Druck. Diese sehr
empfindliche Einrichtung kann im übrigen dazu benutzt werden, bei Benutzung von motorisch betriebenen Reglern das Ablassen
der Gase aus dem Regler entsprechend den Ausschlägen des Pendelniveaumeters selbsttätig
zu regeln.
Das Ventil 1 am Ausgleichsgefäß D unterbricht
die Verbindung zwischen dem Wasserstoff und dem Sauerstoffraum. Im vorliegenden Fall ist das selbsttätige Ventil von einer
Flüssigkeit, z. B. Wasser, Quecksilber, oder anderen umgeben. Die Ventile 2 und 3 an der
Reglersicherung B' und B verhindern den Zusammentritt des Füllgases im Gefäß G, das
vorzugsweise ein inertes Gas, wie N2 o. dgl., sein kann, mit dem Sauerstoff in B' und dem
Wasserstoff in B. Diese beiden Ventile trennen also auch Sauerstoff und Wasserstoff voneinander,
wenn diese auch erst mittelbar über das Gefäß G in Berührung kommen könnten.
Die Ventile 6, 7, 8 und 9 verfolgen den gleichen Zweck in gleicher Weise. Auch die Ventile
10 und 11 dienen diesem Zweck, denn sie
verhindern das Zurückschlagen der beiden Gase und eine Mischung derselben, die hier
allerdings bei einem Druckunterschied durch die Leitungen a', i' und a, i erfolgen müßte.
Die Ventile 12, 13 jedoch trennen nicht mehr die entgegengesetzten Gase, hier Wasserstoff
und Sauerstoff, sondern versperren, wenn auch nach beiden Richtungen, nur den Weg
des einen der beiden Gase. Die Ventile sind alle derart gebaut, daß sie bei normalem Betrieb,
also bei normaler Geschwindigkeit, die Gaswege nach beiden Richtungen vollständig
offen lassen, während bei einer Steigerung der Geschwindigkeit über einen gewissen Wert
hinaus, der zweckmäßig etwa zweimal oder dreimal so groß angesetzt sein kann wie die
normale Strömungsgeschwindigkeit, oder gar bei einem plötzlichen Stoß, wie er einem
Rohrbruch folgt, die Ventile in einer der beiden Richtungen, und zwar immer nach der
Seite des gerade vorhandenen niederen Drukkes, schließen.
Auf diese Weise ist ein sicheres Arbeiten der Anlage im wesentlichen gewährleistet;
kleine unwesentliche Geschwindigkeitserhöhungen bringen die Ventile noch nicht zum
Schließen, während bei großer Gasgeschwindigkeit die Absperrung selbsttätig vor sich
geht.
Von den genannten Ventilen können natürlich einige, wie z. B. 6, 7, 8 und 9, so ausgeführt
werden, daß sie nur nach einer Richtung schließen, andere jedoch, wie 1, 2, 3, 4, 5
usw., müssen nach beiden Richtungen schließen, wenn man nicht vorziehen sollte, an ihre Stelle je zwei nach verschiedenen
Richtungen schließende zu setzen.
Die Anlage wird durch die genannten Ventile in verschiedene Gruppen oder Abschnitte
unterteilt und so
1. verhindert, daß eine Mischung der beiden Gase stattfindet, und
2. in den einzelnen Gruppen keine Zerstörungen auf Grund großer Druckdifferenzen
auftreten werden.
' An Stelle dieser selbsttätigen Ventile können sogenannte Schnellschlußventile angewendet
werden.
Der Vorteil bei Verwendung von Schnellschlußventilen
besteht darin, daß sie jederzeit zugänglich und nachprüfbar sind. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Schlußkraft
beliebig gesteigert werden kann, so daß sie den höchsten Ansprüchen genügt, weil sie
nämlich unabhängig von dem Stoß ist, der z. B. bei einem Rohrbruch entsteht. Die
Servokraft, die zum Schließen des Ventils verwendet wird, kann einer stark gespannten
Feder, von Motoren usw., entnommen werden. Die zur Auslösung der Servokraft erforderliche
Kraft ist sehr gering und kann durch verschiedene Mittel, z. B. Elektromagnete,
die von einem von Betriebsmitteldruck abhängigen empfindlichen Feingerät beigeschaltet
werden, übertragen werden. Ein solches empfindliches Instrument ist z. B. eine Membran
14, die durch einseitigen Überdruck einen Kontakt schließt oder öffnet, oder ein kleines
Pendelmanometer 15, vergleichbar den großen, wie sie zur Regelung benutzt werden. Zur
besseren Absperrung wird man zweckmäßig vor das Steuergerät 14, 15 eine Flüssigkeitssäule,
z. B. Quecksilber, schalten, die dem normalen Überdruck standhält; der Schließkontakt
liegt vorteilhaft auf der Seite, wo neutrales Gas, z. B. Stickstoff, vorhanden ist.
Bei Verwendung von Pendelmanometern für diesen Zweck wird die Funkenstrecke bzw.
die Kontaktstelle in die Atmosphäre gelegt. Als Kontaktgeber kann schließlich auch ein
einfaches UwRohr 16 dienen, das eine Queck-
577448
silbersäule enthält. In dieses tl-Rohr 'sind die beiden Pole geführt. Beim Sinken des Wasserstoffdruckes
wird der eine der beiden Pole freigelegt und der Strom unterbrochen. Die Schaltung ist hier, wie bei dem Steuergerät
14, nach dem Ruhstromprinzip durchgeführt. Sie kann aber auch mit einem normalerweise
offenen Stromkreis durchgeführt werden, wie z. B. bei dem Gerät 15 gezeigt. Diese Ausführungsform
soll weiter unten beschrieben werden.
Ein anderes Mittel zur Verhinderung der Bildung explosibler Gasmischungen bei Rohrbrüchen
besteht darin, daß man die Füllhöhe der Gefäße, deren Teilgefäße auf der Wasserstoff-
und Sauerstoff sei te unter Zwischenschaltung einer Flüssigkeitssäule miteinander
verbunden sind, derart bemißt, daß bei einseitiger Druckentlastung auf der entlasteten
ao Seite zuerst alles Gas entweichen muß, bevor noch der letzte Rest der Flüssigkeit aus dem
dazugehörenden Teilgefäß auf der anderen Seite herübergedrückt wird. Auf das , entweichende
Gas folgt dann zuerst Flüssigkeit und erst nach einiger Zeit das Gas der anderen
Seite. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Gesamtfüllung der
beiden Gefäße gleich oder größer ist als der Rauminhalt eines der beiden Gefäße.
Eine noch andere Möglichkeit, die in Fig. 2 gezeigt ist, besteht darin, zwischen die beiden
Gefäße, die verschiedene Gase enthalten, ein drittes Gefäß H zu schalten, das mit einer
Flüssigkeit, z. B. Wasser, gefüllt ist. Bei einem Rohrbruch wird dann zunächst die
darin enthaltene Flüssigkeit hinausgeschoben werden und so Trennung zwischen den beiden
Gasen herbeiführen. Dieses dritte Gefäß kann aber auch mit einem neutralen Gas, z. B.
Stickstoff, gefüllt sein, oder an das mit einer Flüssigkeit gefüllte Gefäß kann eine Stickstoffflasche
angeschlossen werden.
Besonders vorteilhaft ist es, ein neutrales Gas, z. B. Stickstoff, an alle wesentlichen der
Explosionsgefahr ausgesetzten Stellen der Anlage zu führen, so daß bei Rohrbruch der
betreffende Abschnitt der Anlage mit Stickstoff überflutet wird, und dadurch eine so
große Verdünnung der beiden Mischgase erzielt wird, daß sie nicht mehr explosiv wirken
können. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß man eine oder eine Anzahl von Stickstoffflaschen,
die ungefähr unter dem gleichen, z.B. die Flaschen 21, oder einem höheren
Druck, z. B. die Flaschen 20, wie die Anlage stehen, durch möglichst kurze und weite Rohrleitungen
(Verminderung des Reibungswiderstandes bei starker Strömung) an jede einzelne Vorrichtungsgruppe anschließt. Die angeschlossenen
Flaschen können durch selbsttätige oder mit Servokraft bediente Ventile,
die bei Rohrbruch rasch öffnen, mit der Anlage verbunden sein. Sie können aber auch,
wenn der Stickstoff druck nicht sehr viel höher als der Anlagedruck gewählt wird, durch einfache
U-Rohre, die mit einer Flüssigkeit, z. B. Quecksilber, gefüllt sind, mit der Anlage
verbunden sein. Die Quecksilbersäule braucht nur so groß zu sein, daß sie den normalen
Überdruck aufnimmt. Bei Rohrbruch wird sie herausgeworfen, und der Stickstoff findet
seinen Weg zu der gefährdeten Stelle. Diese Stickstoffflaschen können zugleich normalerweise
zur Druckregelung dienen, indem sie das Druckgefäß G ersetzen oder an dieses
angeschlossen sind. Auch kann das Gefäß G, wenn man es groß genug wählt, allein die
eben beschriebene Aufgabe der Überflutung übernehmen. Die U-Rohre sind, wie bei 18
gezeigt, zweckmäßig so ausgebildet, daß schon bei einer kleinen Druckverminderung der Anlage
unter den Stickstoffdruck der Stickstoff in die Anlage fließt.
Die Stickstoffgefäße können, wie schon erwähnt, durch mit Quecksilber gefüllte
U-Rohre oder ähnlich wirkende Vorrichtungen mit den einzelnen Gruppen der Anlage,
z. B. mit den einzelnen Gasräumen, verbunden sein; sie können aber auch wie bei 19
mit den Flüssigkeitsräumen der einzelnen Gefäße verbunden werden und durch die Flüssigkeit
normalerweise abgesperrt werden.
Im Falle der Verwendung von Flaschen mit einem Stickstoff druck, der größer ist als
der Anlagedruck, hält man zweckmäßig in der angrenzenden Rohrleitung den gleichen
Stickstoffdruck, wie er im Gefäß G vorhanden ist, d. h. die Rohrleitung wird mit diesem Gefäß
verbunden. Die Ventile, welche die StickstofffLaschen von der Rohrleitung trennen,
werden dann im Bedarfsfalle durch eine Servokraft schnell geöffnet. Die Servokraft
selbst wird durch Hilfsgeräte yon der Art der bei 14, 15, 16 gezeigten ausgelöst. In
diesem Falle ist es zweckmäßig, daß das zu einer Flasche oder Flaschengruppe gehörende
Hilfsgerät nur die dazugehörigen Ventile öffnet, die nicht zur Gruppe gehörigen Schnellschlußventile aber geschlossen bleiben
oder abgesperrt werden, so daß alle anderen, nicht betroffenen Anlagegruppen abgesperrt
sind und nur die eine Gruppe überspült wird. Auf diese Weise erreicht man, daß nicht die
ganze Anlage in Unordnung gerät.
Bei Verwendung von Stickstoffflaschen dagegen, die den gleichen Druck besitzen wie ■
das Gefäß G1 die also immer an der Rohrleitung
angeschlossen sein können, kann zwar eine derartige Abschließung der einzelnen Anlagegruppen jedenfalls vorgenommen werden.
Da aber durch Verminderung des Stickstoffdruckes durch Ausfließen an sich eine
allgemeine Drucksenkung der Anlage eingeleitet
wird, ist es besser, in diesem Falle die Apparatgruppen nicht abzuschließen, sondern
sie verbunden zu lassen, weil dann die Druck-Senkung selbsttätig bis zum Atmosphärendruck
weitergeht, ohne daß ein Durcheinandergeraten der einzelnen Flüssigkeits- und Gasmengen zu befürchten ist.
Die Größe des bereitzustellenden Stickstoffvo volumens hängt natürlich von der Größe der
in der Anlage beim Betrieb vorhandenen Wasserstoff- und Sauerstoffmengen ab. Man
wird die Stickstoff menge so groß wählen, daß keinesfalls ein explosibles Gemisch entstehen
kann, sondern daß das Gemisch durch den Stickstoff so verdünnt wird, daß auch bei
Zündung eine Explosion ausgeschlossen ist. Im vorerwähnten Falle der gleichmäßigen
Drucksenkung wird man vorteilhaft die Verbindungsrohre der Gefäße, die eine Flüssigkeitsverbindung
herstellen und auf beiden Seiten entgegengesetzte Gase enthalten, wie z. B. der Druckausgleicher D1 so bauen, daß
die mit Flüssigkeit gefüllten Verbindungsrohre sehr tief unter die Gefäße herunterreichen,
so daß beim Umspringen der Flüssigkeit ein großer Druckunterschied zu überwinden
ist. Auf diese Weise ist es dann möglich, auch während eines gewaltsamen Abblasens
oder einer Drucksenkung_ die beiden Gase zu trennen. Natürlich kann man in diesem
wie auch in den früheren Fällen die einzelnen erwähnten Gegenstände kombinieren,
so daß man anstatt der Verlängerung der Rohrleitung auch zu einem selbsttätig schließenden
Ventil greift. Ebenso ist es möglich, irgendwelchen Widerstand, z. B. Stauscheiben
von sehr kleinem lichten Durchmesser, in das Rohr einzubauen, wodurch der Widerstand
so vergrößert wird, daß eine gewisse Zeit zum Durchtreiben der Flüssigkeit erforderlich
ist, während welcher die Drucksenkung der Anlage vollendet sein dürfte.
Der Einbau der Stickstoffüberflutungsanlage gibt auch die Möglichkeit, Stickstoffflaschen
zu verwenden, deren Druck höher ist als der Druck in der gemeinsamen Stickstoffrohrleitung.
Die Steuerung der Servomotoren erfolgt hier durch das Instrument 15,
das beim Ausschlagen einen normalerweise offenen Stromkreis schließt. Bei dieser Anordnung
herrscht auf der Stickstoffseite der gleiche Druck wie im Gefäß G. Die Stickstoffflaschen
20 können den gleichen Druck oder auch einen höheren Druck besitzen und sind im letzteren Falle einzeln oder gruppenweise
durch Ventile von der Rohrleitung getrennt. Diese Ventile werden dann im Bedarfsfalle
eben von den Instrumenten ausgelöst, d. h. geöffnet.
Die Wirkungsweise der angeführten Vorrichtungen soll nun an Hand der Zeichnung
für einzelne Fälle besprochen werden.
Die Anlage ist nur mit den nach beiden Seiten selbsttätig abschließenden Ventilen 1
bis 13 ausgerüstet. Eine Stickstoff leitung, die an einzelne Gruppen der Anlage führt,
soll nicht vorhanden sein. Es wird angenommen, daß plötzlich das Verbindungsrohr
von V nach B' platzt. Sofort tritt ein großer Druckabfall ein; die Ventile 12, 2, 4 und 7
schließen diesen Teil der Anlage vollständig von den anderen Teilen ab. Die anderen Teile
bleiben unter gleichem Druck stehen, folglich finden keine Zerstörungen statt. Das geplatzte
Rohr kann ersetzt werden, der abgesperrte Anlageteil wird mit Stickstoff auf den Betriebsdruck
gebracht, wobei dann die Ventile von selbst wieder öffnen. Man kann aber
auch während des Ausbesserns des geplatzten Rohres die andern Teile der Anlage für sich
durch angebrachte Ventile abblasen lassen und nach Beendigung der Reparatur die Gesamtanlage
mittels Stickstoff wieder unter Betriebsdruck setzen und in Betrieb nehmen.
Die Anlage sei anstatt mit den eben bezeichneten Ventilen mit Schnellschlußventilen
in gleicher Anzahl und an gleicher Stelle ausgerüstet. Bei Schnellschlußventilen, die
durch einen Elektromagneten zur Auslösung gebracht werden, müssen Geräte zur Schaltung
des Elektromagneten vorhanden sein. Dies kann im gleichen Störungsfall wie im Beispiel 1 durch einen Kontakt 22 geschehen,
der von dem Pendelmanometer P' geschlossen wird. Tritt nun z. B. ein Bruch der Rohrleitung
zwischen dem Abscheidetopf A' und dem Druckausgleich D' ein, so wird auch in diesem
Falle der Kontakt 22 geschlossen, wie man sich leicht durch Verfolgung der Strömung
klar machen kann. Man kann aber auch für diese Gruppe ein besonderes Pendelmanometer
anordnen, das genau so arbeitet wie das Pendelmanometer P', natürlich aber
schneller eingreifen wird, da es der Stelle näher liegt.
Es wird angenommen, die Anlage sei weder mit Schnellschluß- noch mit anderen selbsttätigen
Ventilen ausgerüstet. Dagegen seien Flüssigkeitsfüllungen in den Gefäßen so bemessen,
daß bei Überschlagen kein entgegengesetztes Gas in- den Raum des anderen Gases
gelangen kann. Zu diesem Zweck sei der Druckausgleicher D gewählt und der Fall betrachtet,
daß auf der Wasserstoffseite ein Rohr bricht. Sofort wird die Quecksilber-
menge zur Wasserseite hinübergetrieben. Es kann aber erst dann Sauerstoffgas hinübergelangen,
wenn das Wasserstoffgas vollständig entwichen ist, da gemäß der Erfindung die
Quecksilberfüllung größer ist als der Rauminhalt des Gefäßes auf der Wasserstoffseite.
Der auf der Wasserstoffseite vorhandene große Druckabfall wird veranlassen, daß der
Stickstoff durch das Gefäß B in die Wasserstoffseite
übertritt, während durch diesen Übertritt der Stickstoffdruck vermindert wird, so daß auch der Sauerstoffdruck geringer
wird und so einerseits weniger Bestreben hat, im Ausgleicher D auf die Wasserstoffseite
zu gelangen. Um dies ganz zu verhindern, wird das mit Quecksilber gefüllte Verbindungsrohr des Druckausgleichers D
so weit unter das Gefäß· geführt, daß hier ein bedeutend höherer Druckunterschied zu
überwinden ist als für den Stickstoff im Gefäß B. Der in dem Abscheidetopf A in dem
Wäscher W enthaltene Wasserstoff wird durch den Ausgleicher entweichen. Man
kann also auch in diesem Falle ohne Zuhilfe-
a5 nähme von Ventilen eine Vermischung der
beiden Gase verhindern.
Zwischen die beiden Gefäße des Druckausgleichers D ist ein drittes Gefäß H eingesetzt
(s. Fig. 2) und mit beiden Gefäßen durch Ausgleichleitungen verbunden. Das Gefäß H
sei mit Quecksilber ganz oder nur zum Teil und zum Teil mit Wasser oder einer andern
Flüssigkeit gefüllt. Beim Überschlagen, das durch einen großen Druckabfall, z. B. auf
der Sauerstoffseite, hervorgerufen wird, wird auch bei vollständiger Entleerung des Wasserstoffgefäßes
und Nachdrücken des Wasserstoffes dieser doch nicht in das Sauerstoffgefäß gelangen, sondern sich im oberen Teil
des Gefäßes H absetzen.
Das Gefäß H kann zum größten Teil mit Stickstoff gefüllt sein und nur zu kleinem
Teil mit Quecksilber oder Wasser, das gerade noch ausreicht, um eine Druckausgleichung
zwischen beiden Gefäßen des Druckausgleichers zu bewerkstelligen. In diesem Falle
wird beim Überschlagen der hindurchreißende Sauerstoff so mit Stickstoff verdünnt, daß
keine explosible Gasmischung auftreten kann.
Es wird der Fall betrachtet, daß an jeder Apparategruppe oder an mehreren Gruppen
eine Stickstoffleitung angeschlossen ist, die unter dem gleichen Druck steht wie das Gefaß
G, an die außerdem noch mehrere Stickstoffbehälter 21 von ausreichendem Inhalt angeschlossen
sein können und deren Ventile geöffnet sind, so daß Druckgleichheit besteht. Der Anschluß der einzelnen Apparategruppen
erfolgt durch . mit Quecksilber gefüllte U-Rohre oder andere Vorrichtungen (z. B.
17, 18). Angenommen wird wieder ein Rohrbruch zwischen B' und V'· In diesem Falle
wird der Stickstoff durch das U-Rohr sofort die Bruchstelle überfluten und ausströmen.
Der Druck der Anlage sinkt allmählich durch das Sinken des Stickstoffdruckes; Druckunterschiede
in den einzelnen Anlageteilen treten nicht auf.
Angenommen, daß an jeder Apparategruppe oder an mehreren Gruppen eine gemeinsame
Stickstoffleitung angeschlossen sei, die den gleichen Druck wie das Gefäß G aufweist,
daß jedoch die einzelnen Stickstoffflaschen 20 durch Ventile von der Rohrleitung
abgeschlossen sind und unter höherem Druck wie die Rohrleitung stehen. In diesem Falle
werden beim Bruch einer Rohrleitung, z. B. der Rohrleitung von V nach B, die Kontakte
der Instrumente 14 und 16 geöffnet und durch elektrische Übertragung eine öffnung der
Flaschenventile herbeigeführt. Da die einzelnen Vorrichtungen auch kombiniert angewen- go
det werden können, wird angenommen, daß sich bei 3, 5 und 13 Schnellschlußventile befinden.
In diesem Falle werden dann gleichzeitig diese Schnellschlußventile geschlossen,
ebenso werden die in die gemeinsame Stick-Stoffrohrleitung eingebauten Schnellschlußventile
23 und 24 geschlossen, so daß der Druckabfall sich nur auf den kleinen Apparateteil
erstreckt. Die Schnellschlußventile 23 und 24 können in diesem Falle von den Instrumenten
14 und 16 geschlossen werden, außerdem kann 24 noch durch das Instrument
15, das Schnellschlußventil 23 vom Pendelmanometer P durch Kontakt 26 geschlossen
werden. In diesem Falle werden also die Schnellschlußventile der gemeinsamen Rohrleitung
von je zwei Instrumenten ausgeschaltet werden können, zwischen denen eben das Ventil liegt. So schaltet 15 die Ventile 24
und 25, die Geräte 14 und 16 schalten 23 und
24 usw.
Die Geräte 14, 15, 16, P, P' usw. können
gleichzeitig mit der Auslösung der Schnellschlußventile, dem öffnen der Stickstoffflaschen
usw. die Unterbrechung des elektrisehen Stromkreises bewerkstelligen, so daß
kein weiteres Gas mehr entsteht.
Im Falle des vollständigen Abblasens der Anlage bei Rohrbrüchen und der Wiederinbetriebsetzung
oder überhaupt bei jeder Inbetriebsetzung der Zersetzeranlage geschieht
dies am besten dadurch, daß die Zersetzer-
577-44$
anlage mit Stickstoff oder anderen neutralen Gasen auf den Betriebsdruck gebracht wird,
wobei zweckmäßig der Arbeitsstrom erst nach beendigter Unterdrucksetzung eingeschaltet
wird.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Betriebssicherung an einer Druckzersetzeranlage, insbesondere für Wasserzersetzung, bei der auf beiden Seiten (Wasserstoff- und Sauerstoffseite) außer den Abscheidegefäßen Wäscher, Reiniger, Ausgleichsgefäße, Sammler und ähnliche Hilfsgeräte, durch Rohrleitungen verbunden, angeordnet sind und bei denen die einzelnen Geräte der einen Seite mit den entsprechenden Geräten der anderen Seite unter Einschaltung von Flüssigkeitssäulen in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl in die je zwei Geräte der einen Seite verbindenden Rohrleitungen wie auch in die entsprechende Geräte beider Seiten verbindenden Rohrleitungen selbsttätige Ventile eingebaut sind, die geöffnet bleiben, solange die normalen Strömungsgeschwindigkeiten des gasförmigen oder flüssigen Betriebsmittels nicht überschritten werden, jedoch bei plötzlichen Druckänderungen über ein vorausbestimmtes Maß sich nach der Seite des geringeren Drucks hin selbsttätig schließen.
- 2. Ausführungsform der Betriebssicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Absperrmittel Schnellschlußventile verwendet werden, zu deren Bedienung die erforderliche Servokraft einem durch ein vom Betriebsmitteldruck beeinflußten Feingerät (Membran, Pendelmanometer o. dgl.) gesteuerten Motor (Elektromagnet o. dgl.) entnommen wird.
- 3. Betriebssicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem den Servomotor steuernden Feingerät.(i4, 15) eine dem normalen Betriebsmitteldruck standhaltende Flüssigkeitssäule, z. B. Quecksilber, vorgeschaltet ist.
- 4. Betriebssicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung des elektrischen Servomotors ein mit Quecksilber gefülltes U-Rohr (16) verwendet wird, in das die beiden Pole so eingeführt sind, daß bei Verschiebung der Quecksilbersäule einer der Pole freigelegt wird.
- 5. Betriebssicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Gefäßen, deren Teilgefäße auf der Wasserstoff- und Sauerstöffseite unter Zwischenschaltung einer Flüssigkeitssäule verbunden sind, das Gesamtvolumen der Flüssigkeitsfüllung mindestens gleich groß ist wie der Rauminhalt jedes der beiden Teilgefäße.
- 6. Ausführungsform der Betriebssicherung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die beiden Teilgefäße ein mit einer Flüssigkeit oder einem neutralen Gas gefülltes Gefäß (H) eingeschaltet ist.
- 7. Betriebssicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppen oder Abschnitte der Anlage mit einer Stickstoffquelle so in leitender Verbindung stehen, daß jeder Abschnitt bei plötzlicher Druckentlastung selbsttätig mit Stickstoff oder einem anderen neutralen Gas überflutet wird.
- 8. Verfahren zum Inbetriebsetzen oder Wiederinbetriebsetzen der Druckzersetzeranlage unter Benutzung der Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzeranlage mit Stickstoff oder anderen neutralen Gasen auf den Betriebsdruck gebracht wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM114277D DE577443C (de) | 1931-02-27 | 1931-02-27 | Betriebssicherung an Druckzersetzeranlagen, insbesondere fuer Wasserzersetzung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM114277D DE577443C (de) | 1931-02-27 | 1931-02-27 | Betriebssicherung an Druckzersetzeranlagen, insbesondere fuer Wasserzersetzung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE577443C true DE577443C (de) | 1933-05-31 |
Family
ID=7328003
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM114277D Expired DE577443C (de) | 1931-02-27 | 1931-02-27 | Betriebssicherung an Druckzersetzeranlagen, insbesondere fuer Wasserzersetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE577443C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE753308C (de) * | 1937-05-23 | 1953-07-20 | Siemens & Halske A G | Vorrichtung zur Regelung des Gasdruckes und zur Ausgleichung von Druckschwankungen bei elektrolytischen Wasserzersetzern |
-
1931
- 1931-02-27 DE DEM114277D patent/DE577443C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE753308C (de) * | 1937-05-23 | 1953-07-20 | Siemens & Halske A G | Vorrichtung zur Regelung des Gasdruckes und zur Ausgleichung von Druckschwankungen bei elektrolytischen Wasserzersetzern |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1936409C3 (de) | Sicherheitsvorrichtung für einen durch Flüssigmetall beheizten Dampferzeuger | |
DE1212230B (de) | Kernkraftanlage zur Dampferzeugung | |
EP0158982B1 (de) | Sicherheitsventil für Flüssiggastanks, insbesondere Schiffstanks | |
DE3837354C2 (de) | ||
DE577443C (de) | Betriebssicherung an Druckzersetzeranlagen, insbesondere fuer Wasserzersetzung | |
EP3005444B1 (de) | Druckausgleichssystem mit sicherheitsfunktion für einen elektrolyttank | |
DE1276229B (de) | Vorrichtung zur automatischen Regelung der Reaktivitaet eines Siedewasserkernreaktors | |
CH200165A (de) | Schutzvorrichtung für ölgefüllte elektrische Apparate, die auf Ölströmung anspricht. | |
DE651721C (de) | Elektrische Abschmelzsicherung | |
DE509933C (de) | Einrichtung zur Regelung des Elektrolytumlaufs bei Druckzersetzern mit getrenntem Anolyt- und Katolyt-Umlauf | |
CH636532A5 (de) | Vorrichtung zur stoerfallsicherung in einem aus mehreren teilbereichen gebildeten verdampfungssystem. | |
AT125888B (de) | Einrichtung zur Regelung des Elektrolytumlaufs bei Druckzersetzern mit getrenntem Anolyt- und Katholyt-Umlauf. | |
DE351383C (de) | Einrichtung zur Erzeugung von Druckgas durch Elektrolyse | |
DE936102C (de) | Einrichtung zur Aufrechterhaltung der OElspiegelhoehe in Lastschaltergefaessen von Stufentransformatoren | |
DE520387C (de) | Betriebsverfahren fuer Gastrennungs-Anlagen | |
DE708666C (de) | Schutzeinrichtung fuer Transformatoren, Drosselspulen o. dgl. mit Isolierfluessigkeit | |
DE603450C (de) | OElgefuellte elektrische Kabelanlage | |
DE766050C (de) | Schutzeinrichtung fuer vollkommen geschlossene elektrische Maschinen und Geraete, insbesondere isolieroelgefuellte Transformatoren | |
DE832293C (de) | Einrichtung zur Verhuetung von Rohrreissern bei Wasserrohrkesseln mit selbsttaetigemWasserumlauf | |
AT90831B (de) | Schutzgasselbstschluß- und Reglerventil an Gasleitungen explosionssicherer Lagerungen für feuergefährliche Flüssigkeiten. | |
AT138606B (de) | Sicherheitsarmatur für Druckspeicher, insbesondere mit Gasbeheizung. | |
AT314363B (de) | Anlage zur Stützenkühlung von Stahlstützen eines Gebäudetraggestells | |
EP0923803A1 (de) | Verfahren zum inertisieren eines generators in einem kraftwerk | |
DE675537C (de) | Speisewasserregler fuer Hochleistungskessel | |
CH159141A (de) | Einrichtung zur Elektrolyse unter Druck. |