DE576215C - Verfahren zur Herstellung von Vakzinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vakzinen

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DE576215C
DE576215C DEN32981D DEN0032981D DE576215C DE 576215 C DE576215 C DE 576215C DE N32981 D DEN32981 D DE N32981D DE N0032981 D DEN0032981 D DE N0032981D DE 576215 C DE576215 C DE 576215C
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/02Bacterial antigens

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Vakzinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vakzinen erhöhter Wirkung: Bislang hat man Väkzinaufschwemmungen in der Weise hergestellt, daß man auf Nährböden gezüchtete Kulturen von Bakterien o. dgl. mit Wasser physiologischer Kochsalzlösung oder mit Seren abgespült hat.
  • Die bisherigen Verfahren zeigen den Nachteil, daß das Wasser usw. nur unwirksame Träger für die Vakzine sind, denen eine Eigenwirkung oder die Rolle eines Stimulans in immunbiologischer Hinsicht nicht zukommt. Wenn aber die abgetöteten Keime bzw. Teile derselben allein die Träger der Wirkung sind, benötigt man, um einen Effekt zu erzielen, Vakzinen mit hoher Keimzahl.
  • Nach der Erfindung werden Vakzine von erhöhter Wirkung in der Weise hergestellt, daß zu einer Vakzine von bestimmtem phagocytischem Index Hormonlösung, beispielsweise Milzextraktlösung, so lange zugesetzt wird, bis der phagocytische Index des Reaktionsproduktes nach dem anfänglichen Sinken wieder ansteigt, und zwar über den phagocytischen Index der Ausgangsvakzine hinaus.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß Vakzine beim Versetzen mit Hormonlösungen, beispielsweise mitMilzextrakt, Tyroxinlösung o. dgl., ganz bedeutend aktiviert werden, und zwar in einem weit größeren Ausmaße, als durch den Hormonzusatz theoretisch erwartet werden könnte. .Diese Tatsache beweist, daß im vorliegenden Fall nicht nur-ein mechanisches Gemisch erzielt wird, sondern die Stoffe untereinander vielmehr chemische, vermutlich katalytische Veränderungen erleiden, welche die überraschende Wirkung hervorrufen.
  • Beispiel i Wenn auf i kg Tier o, i ccm einer Staphylokoldcenvakzine mit einer Keimzahl von 25 bis 3o Millionen injiziert werden, wird kein Temperaturanstieg beobachtet. Fügt man nun zu etwa io ccm der erwähnten Staphylokokkenvakzine eine Tyroxinlösung von einer Verdünnung von i: iooo in kleinen Teilen, beispielsweise in Mengen von je o,i ccm, zu, so zeigt sich, daß die Vakzine wirksamer wird und daß .ein Temperaturanstieg nach der Injektion beim Versuchstier beobachtet wird, der weder durch die Vakzine allein, noch durch die Tyroxinlösung allein zu erzielen ist. Nach der Erfindung wird nach dem Zufügen von j e o, i ccm der Tyroxinlösung zur Vakzine der Temperaturanstieg durch den Tierversuch kontrolliert und mit dem Hormonzusatz so lange fortgefahren, bis die Vakzine bei praktisch gleicher Keimzahl eine Temperaturerhöhung von i ° C beim Versuchstier erzeugt. Es wurde gefunden, daß nach dem Zufügen von etwa 5,6 ccm Tyroxinlösung von i:iooo zu der Staphylokokkenvakzine die optimale Wirkung erreicht ist, und daß die Vakzine mit einer Keimzahl von etwa 2o bis 30 Millionen Keimen die gleiche Wirksamkeit zeigt als eine nicht aktivierte Staphylokoklcenvakzine mit etwa ioo bis i5o Millionen Keimen. Beispiel -- Zu einer Bakterium-coli-Aufschwemmung von 30 ccm setzt man allmählich und in kleinen Portionen von 0,5 ccm eine eingestellte 1VElzextraktlösung, die in bezug auf ihre Phagocytosefähigkeit geprüft ist, in solcher Menge, daB der Phagocytoseindex der Vakzine auf 3o bis 35% erhöht wird.
  • Es zeigt sich, daß der phagocytische Index der Vakzine beim Zusatz von Milzextrakt zunächst sinkt und nach Erreichen des Minimums wieder ansteigt. Der Milzextrakt übt also eine stimulierende Wirkung auf die Vakzine hinsichtlich der Phagocytosefähigkeit aus. Während die Phagocytosefähigkeit der reinen Vakzine etwa 30°/o betrug, kann der phagocytische Index durch Zusatz von etwa 18 ccm Milzextrakt zu 30 ccm der Vakzine auf etwa 4o0/0 steigen. Auch in diesem Fall ist die Veränderung der Phagocytose durch den physiologischen Versuch nach jedem Milzextraktzusatz zu kontrollieren und der Zusatz an Milzextrakt zu unterbrechen, wenn der gewünschte Wirkungswert erreicht ist.
  • Die Vorteile des neuen Verfahrens liegen darin, daß Vakzine von geringerem Keimgehalt verwendet werden können, um eine größere Wirkung zu erzielen. ' Dabei tritt aus naheliegenden Gründen neben Ersparnis an Vakzinen der Vorteil geringerer Giftigkeit ein, und es wird eine hervorragende gesteigerte und kombinierte Wirkung erzielt. Die Wirkung der nach dem neuen Verfahren hergestellten Vakzine ist nicht etwa eine reine Summenwirkung, die sich aus den Teilwirkungen der Komponenten Vakzine und Hormone zusammensetzt. Es wird vielmehr durch die Hormone, vermutlich infolge chemischer, beispielsweise katalytischer Vorgänge, eine potenzierte Wirkung erzielt. .
  • Die mit dem Verfahren verbundene neue technische Wirkung besteht in erster Linie darin, daß durch die neue Vakzine eine Ersparnis an Substanz bei der Anwendung erzielt wird und die erhaltene Vakzine eine geringere Giftigkeit aufweist als die bisher verwendete unbehandelte Vakzine.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Vakzinen, dadurch gekennzeichnet, daß zu einer Vakzine von bestimmtem phagocytischem Index Hormonlösung, beispielsweise Milzextraktlösung, so lange zugesetzt wird, bis der phagocytische Index des Reaktionsproduktes nach dem anfänglichen Sinken wieder .ansteigt, und zwar über den phagocytischen Index der Ausgangsvakzine hinaus.
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