DE576001C - Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen durch Innenheizung - Google Patents

Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen durch Innenheizung

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DE576001C
DE576001C DEM106545D DEM0106545D DE576001C DE 576001 C DE576001 C DE 576001C DE M106545 D DEM106545 D DE M106545D DE M0106545 D DEM0106545 D DE M0106545D DE 576001 C DE576001 C DE 576001C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/02Stationary retorts
    • C10B1/04Vertical retorts

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen durch Innenheizung Das Hauptpatent 401 363 bezieht sich auf ein Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen durch Innenheizung, bei dem das Schwelmittel mit den Schwelerzeugnissen ohne Abscheidung von Teer im Kreislauf durch den Überhitzer und den Schwelraum geleitet wird. Es arbeitet in der Weise, daß die entstandenen Teerdämpfe während des Kreislaufs einer thermischen Zersetzung unterworfen werden. Die thermische Zersetzung der Teerdämpfe wird dabei entweder durch den entsprechend heiß betriebenen Überhitzer herbeigeführt, oder es werden zu diesem Zweck den mit dem Schwelmittel kreisenden Schwelerzeugnissen hocherhitzte Gase beigemischt. Bei letzter Arbeitsweise kann der Überhitzer auch fortfallen. Durch die thermische Zersetzung werden die höher siedenden Schwelerzeugnisse in hochwertiges brennbares Gas und Leichtöl umgewandelt, das nach bekannten Verfahren gewonnen werden kann. Nach Abscheidung des Leichtöls ergibt sich dabei ein Gas, das an Heizwert und Zusammensetzung dem Leuchtgas nahekommt, wenn z. B. zur thermischen Zersetzung Überhitzer verwendet werden. Derartige Überhitzer sind jedoch ziemlich kostspielig, während die thermische Zersetzung durch Beimischung von hocherhitzten Gasen, sofern hierzu normale Verbrennungsgase verwendet werden, den Heizwert des erzeugten Gases zu weit herabsetzt, als daß es an Stelle von Leuchtgas Verwendung finden könnte. Die Erfindung ist nun eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens nach dem Hauptpatent, durch die es möglich wird, mit einfachen und bequemen Mitteln ein hochwertiges Gas zu erzielen, dessen Beschaffenheit sich zudem durch entsprechende Änderungen des Verfahrens leicht dem jeweiligen Zweck anpassen läBt. Wie beim Hauptpatent werden gleichfalls dem kreisenden Gasgemisch aus Schwelmittel und flüchtigen Schwelerzeugnissen hocherhitzte Gase beigemischt, wobei gegebenenfalls zur Vorheizung das kreisende Gas auch noch durch einen Überhitzer geleitet wird. Der Gegenstand der Erfindung ist darin zu erblicken, daß zur Erzeugung des hocherhitzten beizumischenden Gases ein Teil des Schwelrückstandes verwendet wird in der Weise, daß der Schwelrückstand fortlaufend einer teilweisen Vergasung mittels Wasserdampf und Sauerstoff oder mittels Wasserdampf und mit Sauerstoff angereicherter Luft unterworfen wird. Dadurch wird es möglich, die Krackzersetzung ohne Verwendung von mit Kracktemperatur betriebenen Überhitzern durchzuführen und durch die Krackzersetzung trotzdem und mit hoher Ausbeute an Leichtölen ein Gas zu erzeugen, das nach Entfernung der Kohlensäure denselben hohen Heizwert wie Leuchtgas hat.
  • Die Vergasung von Brennstoffen mit Wasserdampf und Sauerstoff oder sauerstoffangereicherter Luft ist an sich bekannt. Wird erfindungsgemäß ein Teil des durch die Schweleng gewonnenen Halbkokses auf diese Weise vergast, so steht das durch die Vergasung gewonnene Gas, das einen Heizwert etwa gleich dem von Wassergas hat, mit einer sehr hohen Temperatur über der Vergasungszone zur Verfügung. Versuche haben nun ergeben, daß für die Krackung und Schweleng nur so viel durch Sauerstoffvergasung gewonnenes Gas aufgewendet zu werden braucht, daß das Endgas, bestehend aus dem Gemisch dieses Gases mit dem durch Schwelen und Kracken gewonnenen Gas, noch der Leuchtsgasform entspricht. Die hohe Temperatur des durch Sauerstoffvergasung gewonnenen Gases ist unter anderem darauf zurückzuführen, daß die Reaktionsfähigkeit (Aktivität) des Halbkokses durch die infolge des Krackvorganges auf dem Halbkoks niedergeschlagenen festen Zersetzungsprodukte des Schwelteeres wesentlich verringert wird.
  • Die teilweise Vergasung erfolgt zweckmäßig in derselben Apparatur derart, daß unterhalb der Schwelzone eine Vergasungszone geschaffen wird. Unmittelbar über der Vergasungszone vollzieht sich die Krackung der flüchtigen Schwelerzeugnisse. Auf diese. Weise gelingt es zum erstenmal in einer einfachen schachtförmigen Einrichtung durch Schweleng, Krakkung und Vergasung eines Teils des Halbkoks mittels Wasserdampf und Sauerstoff oder mittels Wasserdampf und sauerstoffangereicherter Luft, also ohne Verwendung von durch Außenbeheizung hocherhitzten Retorten, ein leuchtgasähnliches Gas zu gewinnen.
  • Der Teil des zu vergasenden Schwelrückstandes richtet sich nach dem Wärmebedarf der Schweleng und der gewünschten thermischen Zersetzung; doch ist es auch möglich, in weiten Grenzen durch gesteigerte Teilvergasung das Gasausbringen zu erhöhen. Die teilweise Vergasung kann nach bekannten Verfahren erfolgen, z. B. in der Weise, daß die im Schachte niedergehende Kokssäule entsprechend aufgeteilt und nur ein Teilstrom vergast wird. Das Verfahren kann aber auch ohne Aufteilung des Schwelrückstandes ausgeführt werden, so daß nur ein Teil des Kohlenstoffgehaltes des Kokses vergast wird.
  • Die Wärme für Schwelverfahren wurde schon in der MTeise aufgebracht, daß ein Teil des Schwelkoks unmittelbar unter der Schwelzone mit Luft verbrannt wurde, die man durch auf die ganze Schachtscheibe verteilte Zuführungen in den Schwelschacht einleitete. Hierbei war auch eine Kreislaufführung der im Schwelverfahren anfallenden Gase und Dämpfe vorgesehen in der Weise, daß diese Gase in eine Kokskühlzone wieder eingeleitet wurden, die unterhalb der Luftzuführungen lag. Im Gegensatz zur Erfindung war jedoch das bekannte Verfahren nicht auf eine thermische Zersetzung der Teerdämpfe abgestellt. Der Teer wurde nämlich aus dem Kreislaufgas abgeschieden, bevor dieses wieder in den Schwelschacht eintrat. Im übrigen hatte das bekannte Verfahren noch den Nachteil, daß die ganze Menge des noch dazu schon vorgewärmten Kreislaufgases an den Luftzuführungen vorbei aus der Kokskühlzone in die Schwelzone überströmte, so daß ein großer Teil dieses Gases statt des Schwelkokses mit der Luft verbrannte. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung ebenfalls vermieden dadurch, daß, falls Kokskühlung angewendet wird, Kühlgas und Vergasungsmittel getrennt voneinander quer durch übereinanderliegende Gutschichten in den Schwelschacht geleitet werden.
  • Von den bekannten Urteergewinnungsverfahren, bei denen mit einem Teil des durch Vergasung des Halbkoks entstehenden Gases die Schweleng des Brennstoffes durch Innenheizung bewirkt wird, unterscheidet sich die Erfindung dadurch, daß bei dieser Leichtöl nicht nur durch Schweleng, sondern auch durch Krackung erzeugt wird und, daß infolge der thermischen Zersetzung des aus dem Brennstoff erzeugten Teeres und infolge der teilweisen Vergasung des geschwelten Brennstoffes mit Sauerstoff bzw. hoch mit Sauerstoff angereicherter Luft und Wasserdampf ein Gas erzeugt wird, das mehr als doppelt so hohen Heizwert hat als das bei der Urteergewinnung anfallende.
  • Gegenüber dem Hauptpatent hat die Erfindung denVorteil, daß kostspielige, mit hohen Temperaturen arbeitende Überhitzer vermieden werden und gleichzeitig die Gasausbeute sowie der Heizwert des Gases erheblich gesteigert werden kann.
  • Nach der Erfindung muß dafür Sorge getragen werden, daß eineVerbrennungsreaktion zwischen dem eingeführten Sauerstoff und den im Kreislauf geführten Schwelerzeugnissen verhindert wird. Dies gelingt in einfacher Weise dadurch, daß der kreisende Gasstrom oberhalb der Vergasungszone in den Schwelschacht eingeführt wird. Der Kreislaufstrom der Gase, die der thermischen Zersetzung . unterworfen werden, kann ferner in bekannter Weise zwecks Vorwärmung zunächst durch den heißen Rückstand geleitet werden, der dann also aus der Vergasungszone in eine Kühlzone eintritt. Das Gas aus der Kühlzone wird z. B. unterhalb der Vergasungszone abgeleitet und oberhalb derselben wieder in den Schwelschacht eingeführt. Ähnlich wie bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent können auch bei der Erfindung noch fremde Teere zwecks thermischer Zersetzung dem Gemisch von Reaktionsgas und Kreislaufgas beigemischt werden. Ebenso kann die thermische Zersetzung der Teerdämpfe durch hydrierend wirkende Katalysatoren begünstigt werden. Für die Verwendung des Gases in städtischen Netzen ist es zweckmäßig, den VergasungsprozeB so zu leiten, daß möglichst wenig Kohlenoxyd erzeugt wird. Dies läßt sich durch reichlichen Wasserdampfzusatz zu dem eingeführten Sauerstoff erreichen, wodurch in erster Linie Kohlensäure und Wasserstoff entstehen. Die Kohlensäure kann dann durch Auswaschen unter Druck wieder aus dem Gase entfernt werden. Durch den hohen Wasserdampfzusatz wird hierbei gleichzeitig die Ammoniakausbeute erhöht.
  • Durch die Erfindung wird das Verfahren des Hauptpatentes technisch erheblich verbessert. Es ist möglich, unter Vermeidung kostspieliger Überhitzer in einem Vorgang und in einer einfachen Schachteinrichtung aus bituminösen Brennstoffen kontinuierlich Leichtöl und Starkgas in beträchtlicher Ausbeute zu erhalten, wobei der Anfall minderwertiger pechartiger Produkte weitgehend vermieden wird und durch geeignete Einstellung der Betriebsbedingungen direkt ein hinsichtlich Heizwert, Kohlenoxydgehalt und spezifisches Gewicht den Forderungen der städtischen Gasversorgung genügendes Gas erzeugt werden kann.
  • Eine zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geeignete Vorrichtung ist in der Abb. i beispielsweise dargestellt. Zur Erhitzung des Schwelgutes dient der senkrechte Schwelschacht i, dessen Schachtraum in - die Schwelzone 2, die Reaktionszone 3 und die Rückstandskühlzone q. gegliedert ist. Das Schwelgut wird in diesen Schacht durch den Verschluß g eingebracht und der Rückstand durch den Verschluß 6 kontinuierlich oder in gewissen Zeitabschnitten abgezogen. Das Schwelmittel mit den Schwelerzeugnissen wird durch die Leitung 7 abgezogen und durch das Gebläse 8 und die Leitung 9 in den Schwelschacht zurückgeführt, und zwar tritt das Gas unter den Dächern =o zunächst in die Kokskühlzone q. ein. In der Reaktionszone 3 sind Eintrittskanäle 13 für Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gase angeordnet. Die infolge der Reaktion dieser sauerstoffhaltigen Gase mit dem Schwelrückstand entstehenden heißen Gase treten gemeinsam mit dem durch die Kokskühlzone geführten -Kreislaufgas in den Sammelraum =i über, um von dort durch die Schlitze 12 des Sammelraumes in die Schwelzone einzutreten zwecks Durchführung des Schwelprozesses. Der Überschuß an Gas wird durch die Leitung =q. einem Kühler 15 zugeführt und von dort zwecks Abscheidung von Leichtölen durch den Wascher 16 geleitet. Durch die Leitung 17 kann das nicht kondensierbare Gas einem städtischen Netz oderindustriellen Öfen zugeführt werden. In den Leitungen 9 und =q. sind Drosselorgane zur Einstellung der durch diese Leitungen zuschickenden Gasmengen vorgesehen.
  • Bei der beschriebenen Einrichtung setzt die thermische Zersetzung der rückgeführten Schwelerzeugnisse ein bei Berührung mit dem heißen, aus der Reaktionszone niedergehenden Schwelrückstand und wird durch die Mischung des kreisenden Gasstromes mit den Reaktionsgasen, die im Sammelraum =i und in dem unteren Teil der Schwelzone vor sich geht, vollendet. Es können jedoch auch zwecks genauerer Einstellung der thermischen Zersetzung da:s aus der Rückstandskühlzone austretende kreisende Schwelmittel sowie das Reaktionsgas aus der Reaktionszone völlig getrennt aus den Brennstoffschichten abgesaugt und erst wieder nach geregelter Durchmischung erneut in die Schwelzone eingeführt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen durch Innenheizung nach Patent . q.oi 363, bei welchem die Krackung der mit dem Schwelmittel kreisenden flüchtigen Schwelerzeugnisse dadurch bewirkt wird, daß heiße Gase in geeigneter Menge dem im Kreislauf geführten Schwelgasstrom zwecks Aufheizung auf die Kracktemperatur beigemischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Kreislauf einzuführenden heißen Gase durch fortlaufende Vergasung eines Teiles des die Schwelzone verlassenden Kokses mittels Wasserdampf und Sauerstoff oder mittels Wasserdampf und hoch mit Sauerstoff angereicherter Luft erzeugt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sauerstoff so reichliche Dampfmengen zugegeben werden, daß bei der Vergasungsreaktion mehr Kohlensäure als Kohlenmonoxyd gebildet wird.
DEM106545D 1928-09-15 1928-09-15 Verfahren zum Schwelen von Brennstoffen durch Innenheizung Expired DE576001C (de)

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