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Verfahren zur Herstellung imprägnierter Pappe, besonders zur Dachbedeckung
Es ist bereits bekannt, in Rohpappen während ihrer Herstellung auf der Pappenmä.schine
Fäden aus vegetabilischer Faser oder metallischem Draht oder Gewebe einzubetten.
Diese Einbettung verfolgt den Zweck, entweder der Pappe eine erhöhte Widerstandsfähigkeit
gegen Beanspruchung auf Zug zu geben oder auch teilweise als elektrischer Leiter
in der Pappe zu fungieren. Um die Rohpappe gegen Eindringen von Wasser und vor Fäulnis
zu schützen, hat man die mit der Draht- oder Fadeneinlage versehene Pappe einer
Durchtränkung mit wasserabweisenden Substanzen unterworfen.
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Bei Pappe, die mit Fäden aus vegetabilischer Faser durchzogen ist,
bietet die gleichmäßige Durchtränknng Schwierigkeiten. Diese sind darin begründet,
daß die Aufnahmefähigkeit und die Geschwindigkeit der Durchtränkung für die Fäden
wesentlich andere sind als für die Rohpappe. So ist es z. B. bei einer Durchtränkung
mit asphaltischem Bitumen, wie es bei der Herstellung von teerfreier Dachpappe üblich
ist, nur dann möglich, die Rohpappe und auch die Fäden gleichzeitig und gleichmäßig
zu durchtränken, wenn eine verhältnismäßig lange Tiänkungsdauer angewendet wird.
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Für die Verwendung der getränkten Pappen zu Dachbedeckungen oder Abdichtungen
ist es von ausschlaggebender Bedeutung, daß die Produkte in allen Teilen mög lichst
gleichmäßig durchtränkt sind. w.: , Gemäß der Erfindung wird eine völlige Durchtränkung
und damit die Fäulnisbeständigkeit der Faden, insbesondere Gewebeeinlage,
durch eine Vortränkung @-r '!fa^d-en-oderGewebeeinlage_a_us-.v-e etabilisch-er oderanimalischer
Faser erreicht. Die mpragZ' nierung der `-Einlage" äzfölgt durch fäulnisbeständige
und wasserabstoßend machende Stoffe bekannter Art, welche die Verbindung mit der
Rohpappe nicht hindern. Es empfiehlt sich, die Imprägnierung des Fadenmaterials
niit dem gleichen oder einem gleichartigen Imprägnierungsmittel vorzunehmen wie
die nachfolgend in der üblichen Weise erfolgende Imprägnierung der von der Pappenmaschine
mit vorimprägnierter Gewebeeinlage kommende Pappe.
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Die Imprägnierung der in Pappenbrei einzubettenden Faden, insbesondere
Gewebeeinlage, in einem besonderen Arbeitsprozeß gestattet, Ungleichmäßigkeiten
des Fadenmaterials in den behandelten Bahnen bei der Imprägnierung Rechnung zu tragen,
da sich solche Ungleichmäßigkeiten auch im Aussehen der das Tränkungsbad verlassenden
Bahn bemerkbar machen. Ebenso werden die unvermeidlichen Unstetigkeiten in der Betriebsführung,
welche z. B. bei Ergänzung der Beschickung der Tränkungsbehälter mit Träükflüssigkeit
auftreten, in ihren Auswirkungen auf das Tränkungsergebnis an der die Tränkungsbehälter
verlassenden Bahn sichtbar, so daß durch sorgfältige Überwachung
des
Aussehens der getränkten Bahn und einen in @Gemäßheit damLt überwachten Betrieb
der Tränkungsanlage weitgehend dafür Sorge getragen werden kann, die Pappenmaschine.
mit einwandfrei imprägnierten Faden- bzw. Gewebebahnen zu versorgen_ Der Vorgang
der Herstellung solcher imprägnierter Fadenpappe ist beispielsweise wie folgt: Zunächst
wird das in die Pappe einzubettende Fadenmaterial, insbesondere Einlagegewebe, der
Durchtränkung mit fäulnisbeständig machenden Mitteln bekannter Art unterworfen.
Darauf werden die Einlagefäden, insbesondere Einlagegewebe; in den Faserbrei der
Pappe in bekannter Weise auf der Pappenmaschine eingearbeitet. Die die imprägnierteGewebeeinlage
enthaltende Pappe «,ird dann zum Schutze gegen Fäulnis, wie üblich, einer nachfolgenden
Imprägnierung mit fäulnisbeständigen und wasserabweisenden Substanzen unterworfen.
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Die Verwendung von für sich impxägniertem Fadenmaterial bei der Herstellung
von armierten Papieren oder Pappen ist zwar an sich nicht neu. Doch verfuhr man
dabei so, daß man die imprägnierte Faden- oder Gewebelage mit bereits fertigen,
gegebenenfalls ebenfalls -imprägnierten Papier- oder Papplagen zusammenführte.
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Demgegenüber bezieht sich die Erfindung auf solche Pappen, bei denen
die Faden- oder Gewebelage -bei der Herstellung der Pappe in den Pappenbrei eingearbeitet
wird. Bei Pappen der letzteren Art hat man bisher das Faden- oder Gewebematerial
in .seinem Rohzustande in der. Pappenbrei eingearbeitet, der ja auch bei seiner
Verarbeitung nur Rohpappe ergibt, die noch einer weiteren Bearbeitung bedarf, um
ihr die für den Verwendungszweck erforderlichen Eigenschaften der Undurchdringlichkeit
gegen Wasser und der Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis zu geben. Man hat dabei
nicht in Erwägung gezogen, daß die nachträgliche Imprägnierung des in die Pappenmasse
eingearbeiteten Fadenmaterials auf Schwierigkeiten stoßen könnte und insbesondere
auch nicht bedacht, daß sich im normalen Fabrikationsprozeß auch nicht feststellen
läßt, wann die Imprägnierung des Fadenmaterials vollständig ist, wodurch in die
Fabrikation der einheitlich imprägnierten, mit eingearbeiteter Fadeneinlage versehenen
Fadenpappe ein Unsicherheitsfaktor hineinkommt, der bei dem Verfahren der Erfindung
ausgeschaltet ist.
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Daß bei einer Vortränkung der Gewebeeinlage eine sicherere und gleichmäßigere
Durchtränkung eintritt als wie bei nur einmaliger Durchtränküng der Pappe mit Fadeneinlage,
ergibt sich auch aus der in der Imprägnierungstechnik bekannten Tatsache, daß bei.
jeder Durchtränkung von Faserstoffen die den Fasern anhaftende Luft sich möglichst
entfernen muß. Diese notwendige Luftentfernung .geht zweifellos leichter vor sich,
wenn die Faserstoffeinlage zunächst für sich getränkt wird, als wenn im Faserbrei
der Pappen eingebettete Faserstoffeinlage, insbesondere Gewebeeinlage, zugleich
mit der fertigen Pappe eine einmalige Durchtränkung erfährt, wobei die Dichte der
Faserlagen der Pappe dem Entweichen der Luft ein Hindernis bietet.