DE57119C

DE57119C - Vorrichtung zur Herstellung einer Circulation in Verdampfapparaten

Info

Publication number: DE57119C
Application number: DENDAT57119D
Authority: DE
Original assignee: A. L. F. X. LAMBERT in Toury, Eure et Loire, Frankreich
Anticipated expiration: 1910-07-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die nachfolgend beschriebene - und durch die Fig. 1 und 2 dargestellte Erfindung bezweckt, erstens eine lebhafte Circulation, und schnelle Concentration einzudampfender Lösungen, besonders Zucker- und Salzlösungen, mittelst eigenthümlich angeordneter Röhrenpaare herbeizuführen, zweitens durch diese schnelle Circulation ein Absetzen etwaiger ausgeschiedener oder in der Lösung suspendirter Stoffe auf dem Boden des Apparates zu verhüten, und drittens die Heizkraft des die Concentrationsröhren umspülenden Dampfes möglichst auszunutzen.

Der Apparat ist folgendermafsen construirt: Zwei übereinander liegende Bassins OP, welche die einzudampfende Lösung enthalten, sind getrennt durch einen beständig von Dampf durchströmten, zwischen ihnen liegenden Heizraum M, -und verbunden durch verticale Röhren a, von denen zwei in der Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung im Durchschnitt dargestellt sind.

b¹ ist die Decke des unteren und b der Boden des oberen Bassins; der Inhalt beider steht durch die verticalen Röhren a in Verbindung und wird durch Dampf, welcher die Decke des unteren Bassins, den Boden des oberen Bassins und diese Röhren α umspült, erhitzt. In jeder der Röhren α ist eine zweite Röhre c concentrisch angeordnet und durch Verbindungsstücke d gehalten; diese inneren Röhren sind auch an beiden Seiten offen und ragen durch die Enden der Röhren α hervor. Das obere Ende jeder der Röhren c kann in besonderen Fällen mit einem oben offenen, unten geschlossenen cylindrischen Mantel e umgeben werden, wie es in der Fig. 1 veranschaulicht ist.

Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:

Die zu concentrirende Lösung, welche in dem unteren Bassin, in den Röhren α und c und im oberen Bassin enthalten ist, wird durch den den Heizraum durchströmenden Dampf erhitzt.

Da die im Innern der Röhren α angeordneten Röhren c nicht der directen Wirkung des Dampfes ausgesetzt sind, so ist ihre Temperatur eine niedrigere als die der Röhren α, und es ist somit ' auch die in den Röhren c enthaltene Lösung von niedrigerer Temperatur als die, welche den Raum zwischen den Röhren C und α ausfüllt. Diese Temperaturdifferenz bedingt ein Emporsteigen der in dem Raum zwischen den Röhren α und c befindlichen und ein Herabsinken der in den Röhren c enthaltenen Flüssigkeit, wodurch eine Circulation der einzudampfenden Lösung herbeigeführt wird. Es kommen somit alle Theile der Lösung mit den vom Dampf erhitzten Röhren α in Berührung und werden hier bis zur Temperatur des Dampfes erhitzt, woraus eine· energische Verdampfung der Lösung resultirt.

Es kann in besonderen Fällen wünschenswerth sein, die in der Lösung suspendirten Stoffe aufzufangen. Für diesen Fall werden die vorerwähnten cylindrischen Mäntel e über die oberen hervorragenden Enden der Röhren c

geschoben,' so dafs sie auf den winkelförmigen Verbindungsstücken d ruhen. Die in einem so gebildeten Raum enthaltene Flüssigkeit wird ebenfalls circuliren; da diese Räume aber nur an einem Ende offen sind, ist die Circulation eine langsame, so dafs die in der Lösung suspendirten Partikel genügend Zeit haben, sich zu setzen; die Flüssigkeit in diesen Räumen erneuert sich fortwährend, während die abgesetzten Theilchen zurückbleiben.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Bei Concentrationsapparaten, die aus zwei durch einen mittleren Dampfraum M getrennten Verdampfungsabtheilungen O und P ■ bestehen: die Anwendung von an beiden Enden offenen · Röhren c in den Heizrohren α derart, dafs aufserhalb und innerhalb der Röhren c eine Verbindung beider Verdampfungsabtheilungen hergestellt ist, zum Zweck, durch die ungleiche Erhitzung der Röhren α und c eine lebhafte Circulation und schnelle Concentration der Lösung herbeizuführen.
2. Bei der unter i. geschützten Vorrichtung die Anwendung des einseitig gegen Rohr c abgedichteten Rohres e, welches an dem über das Rohr α hervorragenden Theil des Rohres c angeordnet ist, zum Zweck, in dem so gebildeten Raum die in der Lösung suspendirten Theilchen aufzufangen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.