DE570380C

DE570380C - Kuehlkammer fuer Gluehoefen

Info

Publication number: DE570380C
Application number: DE1930570380D
Authority: DE
Original assignee: POETTER GmbH
Current assignee: POETTER GmbH
Priority date: 1930-11-27
Filing date: 1930-11-27
Publication date: 1933-02-15

Description

Kühlkammer für Glühöfen Es ist bekannt, an die Glühzone von Wärmebehandlungsöfen feste Kühlzonen anzuschließen, welche mit Luft, Wasser o. dgl. auf eine solche Temperatur gebracht werden, daß der geglühte `Verkstoff rasch abgeschreckt und dadurch in seiner Struktur verändert wird.
Auch ist die Anordnung schon so getroffen worden; daß das Gewölbe des Ofens unabhängig von den Seitenwänden gekühlt werden kann oder daß die Kühlräume der Seitenwände unterteilt sind und jeder Abschnitt mit einem besonderen Einlaß für das Kühlmittel versehen ist, wobei im Gewölbe ein zusammenhängender Kühlraum angeordnet ist.
Die Erfindung betrifft die Anordnung von beweglichen Kühlvorrichtungen innerhalb einer aus festen gekühlten Kammern gebildeten Abkühlzone, welche zur Regelung der Abkühlgeschwindigkeit dem zu behandelnden Werkstoff genähert bzw. von ihm entfernt werden können. Außerdem können die beweglichen Kühlvorrichtungen um waagerechte Achsen derart drehbar gelagert sein, daß sie zum Werkstoff hin geneigt werden können. Ferner können sie heb- und senkbar oder auch gleichzeitig neigbar oder drehbar ausgebildet sein, Bei allen diesen Kühlvorrichtungen gemäß der Erfindung können die beweglichen Kühlkasten in ihrer Längsrichtung unterteilt sein und diese Teile einzeln oder zusammen dem Werkstoff genähert werden. Auch ist es natürlich möglich, anstatt der Kasten Rohrschlangen o. dgl. für die Vorrichtung zu verwenden. Ebenso kann z. B. jeder Kühlkasten auch um eine zur Ofenlängsachse parallele Achse, welche exzentrisch gelagert sein kann, gedreht werden, um Temperaturunterschiede in der Breitenausdehnung des Ofens auszugleichen. Auch können die Kühlvorrichtungen walzen- oder halbkreisförmigen Querschnitt besitzen, so daß sie durch Drehen um ihre exzentrischen Achsen dem Werkstoff genähert werden.
In den Abb. i bis q. sind Beispiele für Vorrichtungen gemäß der Erfindung dargestsllt. In Abb. i ist ein Längsschnitt und in Abb.2 der entsprechende Querschnitt durch die Abkühlzone eines Ofens zur Wärmebehandlung gezeichnet, bei dem eine um eine horizontale Achse neigbare Kühlvorrichtung innerhalb der Kühlkammer angeordnet ist, während in Abb. 3 und q. eine heb- und senkbare und gleichzeitig neigbare Kühlvorrichtung innerhalb einer festen Kühlkammer im Längs- und Querschnitt dargestellt ist.
Im Wärmofen i wird der zu behandelnde Werkstoff 3, welcher mit einer beliebigen Fördervorrichtung durch den Ofen bewegt wird, auf die gewünschte Temperatur gebracht, um in der Abkühlzone 2 mehr oder weniger rasch abgeschreckt zu werden. Die Abkühlzone ist ganz oder teilweise von einer mit irgendeinem beliebigen Mittel gekühlten festen Kühlkammer umgeben, innerhalb der die bewegliche Kühlvorrichtung 8 angeordnet ist, welche um die horizontale Achse g gedreht werden und bis in die Stellung 8d nahe an den Werkstoff 3 gesenkt werden kann.
Nach Abb. 3 ist z. B. unter der festen Decke q. die bewegliche Kühlvorrichtung io vorgesehen, welche unter Beibehaltung ihrer waagerechten Lage gehoben und gesenkt oder auch gleichzeitig geneigt werden kann. Sie nimmt dann die Stellung iod bzw. lob ein. Der Zu- und Ablauf des Kühlmittels, welches z. B. Wasser oder Luft sein kann, geschieht durch die Rohre ii bzw. 12.
In allen diesen Fällen können selbstverständlich mehrere gleichartige oder verschiedene solcher Vorrichtungen hintereinander vorgesehen sein.
Durch die Anordnung derartiger innerhalb einer festen Abkühizone beweglichen Kühlvorrichtungen ist es möglich, den Werkstoff mit beliebiger Geschwindigkeit und innerhalb beliebiger Grenzen abzuschrecken. Wenn bisher die Stärke der Abkühlung nur in engen Grenzen durch Veränderung der Durchflußmenge des Kühlmittels erreicht werden konnte, so ist es durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung möglich geworden, die Stärke der Abkühlung durch Annähern bzw. Entfernen einer oder mehrerer Kühlvorrichtungen an dem bzw. von dem Werkstoff in viel weiteren Grenzen und mit viel größerer Geschwindigkeit beliebig zu verändern. Gleichzeitig fällt der bisher vorgesehene Regelschieber zwischen Wärm- und Abkühlzone fort, der dazu dient, die zur Verhinderung der Oxydation durch die Kühlzone abgezogene Abgasmenge zu regulieren. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung stellt selbst ein Mittel zur Bemessung dieser Abgasmenge dar, denn, wie aus den Abb. 2 und q. hervorgeht, wird durch Neigen bzw. Senken der beweglichen Kühlvorrichtung gleichzeitig der Durchfluß des Abgases durch die Abkühlzone gedrosselt und bei umgekehrter Bewegung freigegeben. Wenn z. B. die Achse in Abb. i in die Mitte des Kastens gelegt ist, so wirkt diese wie eine Drosselklappe.
Die Form der beweglichen Kühlvorrichtung ist natürlich nicht auf die Kastenform beschränkt, sondern jede Kühlvorrichtung, welche durch Heben, Senken, Drehen o. dgl. dem Werkstoff genähert werden kann, fällt unter die Erfindung. So kann die veränderliche Kühlung z. B, auch durch exzentrisch gelagerte walzenförmige oder halbkreisförmige Körper erfolgen, welche durch Drehen um die zum Werkstoff parallele exzentrische Achse dem Werkstoff genähert bzw. von ihm entfernt werden können.
Die Beweglichkeit um eine zur Ofenlängsachse parallele Achse oder die Unterteilung in der Längsrichtung bezweckt, daß auch in der Breitenausdehnung des Glühgutes die Stärke der Kühlung verschieden eingestellt werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kühlkammer aus gekühlten Kasten, die an Glühöfen fest angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Kühlkammer besondere Kühlvorrichtungen derart beweglich angeordnet sind, daß sie zur Regelung der Abkühlgeschwindigkeit dem zu behandelnden Werkstoff genähert bzw. von ihm entfernt werden können.
2. Kühlkammer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Kühlvorrichtungen um waagerechte Achsen derart drehbar angeordnet sind, daß sie zum Werkstoff hin geneigt werden können.
3. Kühlkammer nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtungen um eine zur Ofenlängsachse parallele Achse, welche auch exzentrisch gelagert sein kann, gedreht werden können. q..
Kühlkammer nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Kühlvorrichtungen heb- und senkbar oder auch gleichzeitig neigbar oder drehbar angeordnet sind.
5. Kühlvorrichtung für die Kühlkammer nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kühlkasten besteht, welche in ihrer Längsrichtung derart unterteilt sind, daß die Teile einzeln oder auch zusammen dem Werkstoff genähert werden können.
6. Kühlvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Rohrschlangen besteht.
7. Kühlvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie Walzen-oder halbkreisförmigen Querschnitt besitzt.