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Vorrichtung zur Wiederbelebung von Gasreinigungsmasse Es ist vorgeschlagen
worden, die zur Reinigung von Leuchtgas benutzte Gasreinigungsmasse, welche bis
zu 5o % Schwefel und darüber und außerdem Cyanverbindungen enthält, dadurch wieder
für die Zwecke der Gasreinigung nutzbar zu machen, daß man sie einer Destillation
mit entspanntem und überhitztem Wasserdampf unterzieht, um auf diese Weise den Schwefel
abzutreiben. Mit Erfolg läßt sich ein solches Verfahren nur dann durchführen, wenn
die Wasserdampfdestillation unter vermindertem Druck stattfindet, wobei Erhitzungen
der Gasreinigungsmasse von etwa über 25o bis 300° C vermieden werden müssen, weil
sonst ein Sintern der Masse eintreten kann, wodurch dieselbe ihre Fähigkeit verliert,
die aus dem Leuchtgas zu entfernenden Dämpfe zu absorbieren, also die Eigenschaften,
auf welchen die Gasreinigung beruht. Zweckmäßig ist es, während der Wasserdampfdestillation
unter Vakuum gleichzeitig etwas Sauerstoff, z. B. in Gestalt von Luft, in die Gasreinigungsmasse
einzuleiten, um hierdurch den an Eisen gebundenen Schwefel zu oxydieren und die
Bildung von Schwefelwasserstoff zu verhindern.
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Um nun örtliche Überhitzungen während der Destillation innerhalb der
dem Destillationsverfahren unterworfenen Gasreinigungs masse zu verhüten und eine
günstige Ausnutzung des zur Anwendung gebrachten entspannten und überhitzten Wasserdampfes
zu erzielen, ist es notwendig, daß die Gasreini.-gungsmasse recht locker geschichtet
wird und daß man dem Wasserdampf Gelegenheit gibt, sie möglichst vollkommen zu durchdringen,
bzw. ihn. zwingt, seinen Weg durch die mit Schwefel beladene Gasreinigungsmasse
zu wählen, bevor er die Verdampfungsvorrichtung verläßt, damit er soviel wie möglich
Schwefel verflüchtigt und mitnimmt, um die Gasreinigungsmässe von ihrem Schwefelgehalt
zu befreien. Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Wiederbelebung von
verbrauchter Gasreinigungsmasse untergleichzeitiger Gewinnung von Schwefel. Die
Vorrichtung ist so eingerichtet, daß hierin eine weitgehende Ausnutzung des zur
Anwendung gebrachten entspannten und überhitzten Wasserdampfes stattfindet, anderseits
aber Überhitzungen und Sinterungen der Gasreinigungsmasse ausgeschlossen werden,
welche ihreAbsorptionsfähigkeit bei der Wiederverwendung beeinträchtigen könnten.
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Die Wiederbelebungsvorrichtung besteht aus einem geschlossenen, an
eine Vakuumleitung angeschlossenen Behälter. An seinem Boden ist ein jalousieförmiger
Einsatz beispielsweise von der Gestalt eines Kegelstumpfes angeordnet, der aus Ringen
mit geneigter Wandung zusammengesetzt und für die Aufnahme der mit dem überhitzten
Wasserdampf zu behandelnden Gasreinigungsmasse bestimmt ist. Dieser jalousieeinsatz
gestattet den Eintritt des im unteren Teil des Behälters zugeführten Wasserdampfes
durch die Abstände zwischen den jaleusiegliedern von seinem äußeren Umfange her,
verhindert
dagegen, daß das in ihn hineingeschüttete Gut durch die
Zwischenräume herausfällt. über der Mitte des Einsatzes, in denselben hineinragend.
ist eine Heizschlange angeordnet, durch welche überhitzter Wasserdampf geleitet
werden kann. Ein Stück oberhalb der Heizschlange befindet sich ein Verteilerkegel,
der verhindert, daß die aufzuarbeitende Gasreinigungsmasse durch die Heizschlange
in den Einsatz fällt und die erstere verstopft. Das Schüttgut muß vielmehr seitlich
herabfallen, füllt zunächst den Einsatz aus und bildet dann eine Mulde, die sich
nach der Wandung des Verdampfungsbehälters zu erhöht. Durch diese Vorrichtung wird
das mit Wasserdampf zu behandelnde Gut zu einer solchen Lagerung gezwungen, daß
der Wasserdampf von keiner Stelle seitlich entweichen kann, sondern stets gezwungen
wird, die ganze Masse zu durchstreichen, seine überhitzungswärme abzugeben und sich
mit dem abgetriebenen Schwefel aufzuladen. Infolgedessen wird hierdurch eine weitgehende
Ausnutzung des Wasserdampfes und der in ihm enthaltenen Wärme erreicht.
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Der mit Schwefel beladene Wasserdampf entweicht in der Hauptsache
durch den inneren Raum der Heizschlange nach oben und wird hierdurch aufs neue erwärmt,
so daß eine vorzeitige Verdichtung des verdampften Schwefels vermieden wird. Er
verläßt den Verdampfungsbehälter an seinem oberen Ende, um einer Staubabscheidung
und hierauf einem Einspritzkondensator zugeführt zu werden, in welchem der Schwefel
niedergeschlagen wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel im
Aufriß, teilweise geschnitten, dargestellt.
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Die Wiederbelebungsvorrichtung besteht aus einem geschlossenen Behälter
i, der an seinem unteren Teil mit dem Eintrittsrohr für den entspannten und überhitzten
Wasserdampf versehen ist. Am Boden dieses Behälters i befindet sich der jalousieförmige
Einsatz 3, unter welchem das verschließbare Mannloch 4. für die Entfernung der von
ihrem Schwefelgehalt befreiten Gasreinigungsmasse angeordnet ist. In die Mitte des
jalousieförmigen Einsatzes 3 ragt die innerhalb des Behälters i aufgehängte Heizschlange
5 hinein, oberhalb welcher der Verteilerkegel 6 angeordnet ist. Dieser Kegel 6 verhindert
beim Einfüllen von zu behandelnder Gasreinigungsmasse durch das verschließbare Mannloch
7, daß die Gasreinigungsmasse durch die Heizschlange 5 nach unten gelangt, sondern
bewirkt, daß diese gezwungen wird, seitlich derselben herabzufallen. Der mit Schwefeldampf
beladene Wasserdampf verläßt die Vorrichtung, nachdem er in der Hauptsache den inneren
Zwischenraum der Heizschlange 5 durchstrichen hat, durch das Austrittsrohr 8, welches
zu einem Staubabscheider und im Anschluß hieran zu der Kondensation führt. Durch
das gleiche Rohr 8 wird auch die Luft mittels einer Vakuumpumpe abgesaugt, welche
hinter der Kühlvorrichtung angeordnet ist.
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Um eine bessere Ausnutzung des Wasserdampfes als Wärmeträger zu erzielen,
ist es vorteilhaft, zwei oder noch mehr Verdampfungsvorrichtungen der beschriebenen
Art hintereinander anzuordnen, die der Wasserdampf bzw. der mit Schwefel beladene
Wasserdampf zu durchstreichen hat, bevor er in den Staubabscheider und anschließend
in die Kühlvorrichtung gelangt. Zwischen den einzelnen Verdampfungsvorrichtungen
werden Vorrichtungen zum Aufheizen des Wasserdampf-Schwefelgemisches angeordnet.