-
Stehende Strangpresse Bei der Herstellung von Bleirohren, insbesondere
von Bleikabelmänteln, wird der das Blei enthaltende Aufnehmer bis zum Rande oder
vielfach auch noch darüber hinaus gefüllt, so daß sich das Blei kalottenförmig über
den Rand erbebt. In dieser Kalotte und in dem oberen Teil des Aufnehmers sammeln
sich Bleioxyde, Bleiasche und sonstige Verunreinigungen an.
-
Zu deren Beseitigung ist es bekannt, den Preßstempel mit einer Schneide
zu versehen, mit der er beim Eindringen in den Aufnehmer die L nreinigkeiten seitlich
nach oben abdrängt, d. 1i. aus dem Aufnehmer herausdrängt. Dieses Abdrängen der
obersten Schichten setzt sich so lange fort, bis der Preßstempel mit seinem vollen
Querschnitt in den Aufnehmer eingedrungen ist und dieser den Aufnehmer wie ein Kolben
einen Zylinder verschließt. Die die Schneide bildenden Flächen stoßen in einem stumpfen
Winkel zusammen, d.h. die Schneide ist verhältnismäßig kurz. Das hat, solange nicht
besondere Abhilfe vorgesehen wird, den Nachteil, daß der Preßstempel den Aufnehmer
nach dem Eindringen schon nach kurzem Weg völlig verschließt. Dieser Weg reicht
nicht immer aus, um alle I;nreinigkeiten aus dem Aufnehmer zu beseitigen. Diese
werden vielmehr von den stumpfwinklig aneinanderstoßenden Flächen nicht nur nach
oben, sondern auch nach der Seite gegen die Wandung des Aufnehmers gedrückt und,
nachdem der Aufnehmer vom Preßstempel ganz verschlossen ist, von diesem mit vorwärts
geschoben. Auf diese Weise gelangen immer noch Unreinigkeiten in das Erzeugnis,
z. B. in den Bleimantel, und rufen die bekannten Störungen hervor. Die I`nreinigkeiten
lassen sich also durch dieses Verfahren nicht restlos beseitigen.
-
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist gemäß der Erfindung die Druckfläche
des Preßstempels mit einer über die ganze Fläche möglichst gleichmäßig verteilten
Zahl von Öffnungen versehen. Diese Öffnungen münden entweder in eine längs und zentral
durch den Pressenstempel verlaufende Bohrung; sie können aber auch seitlich aus
dem Preßstempel schräg nach oben herausgeführt werden. Durch die Öffnungen wird
der 'Vorteil erreicht, daß die Oxyde noch nach dem vollständigen Eintritt des Stempels
in den Aufnehmer weiter abfließen können. Die durch Öffnungen gebildeten Kanäle
sind in ihrer Länge und in ihrem Durchmesser so bemessen, daß durch sie Preßmetall
nur in einer den Preßvorgang nicht wesentlich beeinflussenden Menge hindurchtreten
kann.
-
1Ian kann die Öffnungen nach ihrer Austrittsseite hin erweitern, um
dasAustreten des Metalls zu erleichtern. Lm die Eintrittsöffnungen für das Blei
zu schonen, kann an dem der Druckfläche zu gerichteten Ende der Öffnungen in
diese
eine auswechselbare Buchse mit einer Bohrung eingesetzt sein, die zweckmäßig etwas
enger als die Bohrung der Öffnung ist.
-
Durch eine solche Ausbildung der Druckfläche des Pressenstempels wird
der Vorteil erzielt, daß die auf der Oberfläche des flüssigen Preßmetalls befindlichen
Verunreinigungen und Oxyde mit verhältnismäßig großer Sicherheit restlos durch die
Öffnungen abgeführt werden, insbesondere weil gerade beim Anpressen, solange das
Preßmetall im Aufnehmer noch verhältnismäßig flüssig ist, nahezu der gesamte Teil
des durch den Pressenstempel verdrängten Materials durch die Öffnungen nach außen
geführt wird. Erst nachdem der Pressenstempel bereits ein Stück in den Aufnehmer
eingedrungen ist und das Preßmetall erstarrt ist, wird eine verhältnismäßig geringe
Menge Preßmetall noch durch die Öffnungen abgeführt, weil in ihnen der Widerstand
gegen den Durchfluß des Preßmetalls stark anwächst. Um das Abführen des Preßmetalls
durch die Öffnungen insbesondere am Anfang der Pressung zu erleichtern, ist es vorteilhaft,
abgesehen von der früher erwähnten Erweiterung am Austrittsende, noch die Eintrittslöcher
an der Druckfläche des Pressenstempels zu erweitern. Wenn man die Öffnungen nach
außen durch den Pressenstempel hindurchführt, kann man das aus ihnen heraustretende
Preßmetall dadurch auffangen, daß man an der Aufnehmerwandung Auffangrinnen oder
-mulden anbringt, die gegebenenfalls unmittelbar auf der Oberfläche der Aufnehmerwandung
angebracht sein können. In den Fällen, in denen man die Öffnungen in eine in dem
Pressenstempel angebrachte Zentralbohrung hineinmünden läßt, wird das in die Zentralbohrung
eintretende Preßmetall durch die Zentralbohrung des Pressenstempels hindurch nach
oben abgeleitet.
-
In vielen Fällen ist es, wie schon erwähnt, zweckmäßig, die Öffnungen
so auszubilden, daß sie nach ihrer Austrittsöffnung hin konisch erweitert sind,
wodurch das Hindurchwandern des Preßmetalls durch die Öffnungen erleichtert wird.
Um die konischen Öffnungen anbringen zu können, wird zweckmäßigerweise der Kopf
des Pressenstempels von dem Pressenstempel lösbar angeordnet. Die Figuren zeigen
Ausführungsbeispiele der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
-
In Fig. i ist i der Pressenstempel mit dem zu ihm gehörigen Stempelkopf
2. In dem Pressenstempel i ist eine bis in den Pressenkopf 2 hineinragende zentrale
Bohrung 3 vorgesehen, in die die Öffnungen q. einmünden.
-
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Darin ist io der Pressenstempel,
ii sind die von der Druckfläche des Pressenstempelkopfes nach außen durch den Pressenstempel
hindurchgeführte Öffnungen, die an der Druckfläche des Stempelkopfes konisch erweitert
sind. i2 ist der Aufnehmer, in dem eine Auffangwanne 13 angebracht ist.