DE567826C - Verfahren zur Veredelung von hochprozentigen Magnesiumlegierungen - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von hochprozentigen Magnesiumlegierungen

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DE567826C
DE567826C DEC36919D DEC0036919D DE567826C DE 567826 C DE567826 C DE 567826C DE C36919 D DEC36919 D DE C36919D DE C0036919 D DEC0036919 D DE C0036919D DE 567826 C DE567826 C DE 567826C
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magnesium alloys
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22FCHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
    • C22F1/06Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of magnesium or alloys based thereon

Description

  • Verfahren zur Veredelung von hochprozentigen Magnesiumlegierungen Gegenstand der nachstehend beschriebenen Erfindung ist die Veredelung von Magn.esiumlegierungen, bestehend in der Erzielung höherer Festigkeiten und Dehnung sowie in der Härtung- derartiger Legierungen.
  • Es wurde gefunden, daß die an sich bereits bekannten Legierungen mit 7 bis 20 Aluminium oder 3 bis 20% Zink oder zugleich mit Aluminium und Zink, so daß. deren Summe 3 bis 20% ausmacht, veredelungsfähig sind. Während die Veredelbarkeit zwar an diesem Gehalt gebunden ist, kann- man doch je nach den gewünschten mechanischen Eigenschaften der Enderzeugnisse noch Silicium oder Metalle, wie z. B. Calcium, Beryllium, Mangan, Nickel, Cadmium usw., zufügen, immer jedoch mit der Maßgabe, daß mindestens 7 % Aluminium bzw. 30/0 Zink bzw. Aluminium und Zink gleichzeitig, wobei deren Summe mindestens 3% beträgt, vorhanden sind, und daß die Summe aller Nichtinagnesiumbestandteile nicht mehr als 20% ausmacht.
  • Die Veredelungsfähigkeit dieser Legierungen beruht, wie gefunden wurde, darauf, daß der Erstarrungsvorgang derartiger Legierungen bei der gewöhnlichen technischen Herstellungsweise durch Gießen in Blöcke oder Barren abnormal verläuft. Entsprechend dem Zustandsdiagramm müßte eine Legierung mit beispielsweise 12% Al und 88% Mg nach dem Erstarren aus einer einzigen Kristallart, nämlich gesättigten Mischkristallen, bestehen, aus der sich bei weiterer Abkühlung allmählich" so viel einer aluminiumreicheren Verbindung ausscheidet, daß die bei 2o° beständige Konzentration von 7 % Aluminium in den Mischkristallen erreicht wird. Tatsächlich verläuft jedoch die Erstarrung anders. Nach Abkühlung unter die Soliduskurve ist in keinem Falle ein einheitlicher Stoff, bestehend aus dem erwarteten Mischkristall, vorhanden, sondern stets ein Gemenge von ungesättigtem Mischkristall und ihn umgebenden erheblichen Mengen der zuletzt erstarrten Mutterlauge. Wird eine solche Legierung verarbeitet, z. 1r auf Strangpressen verpreßt, so ist das Enderzeugnis bezüglich seiner Festigkeitseigenschaften inhomogen. Auch die Behandlung solcher gepreßten Metalle nach an sich bekannten Vergütungsmethoden beseitigt, wie sich gezeigt hat, diese Inhomogenität nicht. So ergab z. B. eine gepreßte Flachstange aus der Legierung mit r 2 % A1 nach einer Wärmebehandlung, bestehend in Glühen bei ¢2o und Abschrecken, an ein und demselben Stück Zugfestigkeitswerte, die zwischen 32,3 kg/qmm bei 8,¢% Dehnung und 2r,5kg/qmm bei r,6o/o Dehnung schwankten.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß es durch eine Wärmebehandlung gelingt, ein homogenes Erzeugnis zu erzielen, und zwar dadurch, daß man die völlig erstarrten Gußblöcke vor ihrer weiteren Verarbeitung einer Glühbehandlung bei mindestens 300° C unterwirft, wodurch die Legierungen in homogene feste Lösungen übergeführt werden, die bei gewöhnlicher Temperatur übersättigt sind.
  • Zu diesem Zwecke kann man auf zweierlei Weise vorgehen: Entweder in der Art, daß man die Metallformen mit den eingegossenen Barren unmittelbar nach dem Gießen in Öfen bringt, in denen die Abkühlung stark verlangsamt wird, derart, daß das Metall mindestens 3 Stunden lang bei Temperaturen unterhalb des Soliduspunktes, aber oberhalb 3oo° C verbleibt.
  • Oder aber derart, daß man beim Guß der Barren zunächst durch möglichst schnelle Wärmeentziehung die Korngröße der primären Magnesiumkristalle möglichst klein hält, worauf dann bereits eine kurze Glühung, unter Umständen schon die einmalige Erwärmung des Blockes zum Zwecke der Warmverarbeitung genügt, um die Homogenisierung durch Diffusion herbeizuführen. Das Abschrecken kann in bekannter Weise, beispielsweise durch Benutzung besonders gut wärmeleitender Kokillen oder durch besondere Kühlung der Kokillen, durchgeführt werden.
  • Bemerkt sei, daß man auch die normal vergossenen und völlig erkalteten Blöcke in besonderen Öfen durch längeres Glühen bei Temperaturen oberhalb 300° homogen machen kann. Da das Kristallgefüge beim normalen Vergießen ziemlich grob ausfällt, nimmt diese Behandlung fast stets beträchtliche Dauer in Anspruch, so daß sie sich aus praktischen Gründen weniger empfiehlt.
  • Bei der gekennzeichneten Behandlung der Gußblöcke werden die Mischkristalle durch Diffusion vollkommen gesättigt, und der Aluminium- bzw. Zinkanteil, welcher bei gewöhnlicher Temperatur nicht mehr gelöst sein kann, wird beim Abkühlen der homogenisierten Blöcke in sehr feiner Verteilung ausgeschieden. Dies bringt noch den weiteren Vorteil mit sich, daß die Glühdauer auch bei einer nochmaligen Veredelung der Endprodukte wesentlich herabgesetzt werden kann.
  • Bei der Herstellung von Formgußstücken aus vorbezeichneten Magnesiumlegierungen liegen die Verhältnisse im allgemeinen so, daß die normalerweise in der Form (Sandform z. B.) schneller als in Barren verlaufende Erstarrung bereits von vornherein zu feinem 'Korn führt, so daß die Sättigung der Mischkristalle vollkommener ist. Haben die Gußstücke große Wandstärke, so liegt es jedoch ebenfalls im Interesse der Erzielung guter Festigkeitswerte, zur Erzielung der höchstmöglichen Konzentration der Mischkristalle nachträglich die beschriebene Wärmebehandlung vorzunehmen. Weiter kann eine Veredelung von geschmiedeten, gewalzten, gepreßten oder ähnlich verarbeiteten Magnesiumlegierungen der angegebenen Zusammensetzung dadurch erzielt werden, daß aus- Gußblöcken, die nach den eben beschriebenen Verfahren homogen gemacht worden sind, durch Schmieden, Pressen öder Walzen hergestellte Erzeugnisse einem nochmaligen Glühen bei mindestens 300° unterworfen _ und hierauf abgeschreckt werden.
  • Endlich können die durch mechanische Bearbeitungsvorgänge oder durch Formguß aus den Legierungen gewonnenen Enderzeugnisse gehärtet werden, indem sie bei Temperaturen unterhalb 3oo°, bei Formguß vorzugsweise bei Temperaturen von ioo bis 3oo°, angelassen werden.
  • In der Literatur (R e i n g 1 a ß , Chemische Technologie der Legierungen, I 9I9, S. 12, Abs.3 und q.) ist bereits empfohlen worden, die Ausbildung eines Kristallgefüges von homogener Zusammensetzung bei zu inhomogener Kristallisation neigenden Legierungen dadurch zu erreichen, daß durch eine bereits während der Erstarrung einsetzende Verzögerung der Abkühlung die Ausbildung von Inhomogenitäten im Kristallgefüge überhaupt unterbunden wird. Rasche Erstarrung aus dem Schmelzfluß, etwa durch Abschrecken, bewirke dagegen eine erhöhte Inhornogenität, die nur durch eine nachträgliche Glühung wieder beseitigt werden könne. Im Gegensatz hierzu führt die verlangsamte Abkühlung aus dem Erstarrungsgebiet bei Magnesiumlegierungen zu besonders stark ausgeprägter Entmischung, während eine rasche Abkühlung gerade eine erhöhte Homogenität hervorruft, welche dann durch das nach völlig beendeter Erstarrung- einsetzende Ausglühen nur noch vervollstädigt wird. Aber auch die Maßnahme der künstlich verzögerten Abkühlung zwecks Herbeiführung der Homogenisierung von Magnesiumlegierungen gemäß Anspruch 3 unterscheidet sich von dem bekannten Vorschlag dadurch, daß sie erst nach völlig beendeter Erstarrung, also erst nach Unterschreitung des Soliduspunktes, nicht aber während des Erstarrungsvorganges einsetzen darf, wenn nicht eine der beabsichtigten gerade entgegengesetzte Wirkung erreicht werden soll.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veredelung von hochprozentigen Magnesiumlegierungen, die einen Gehalt von 7 bis 20% Aluminium oder von 3 bis 2o% Zink oder von Aluminium und Zink zugleich im Gesamtbetrag von 3 bis 2o% aufweisen, wobei außerdem Silicium oder andere Metalle in dem Umfang vorhanden sein können, daß die Gesamtmenge der Zusätze einschließlich Aluminium und Zink nicht über 200'o beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Legierungen nach völliger Erstarrung bei mindestens 300' C ausgeglüht werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausglühen durch unterhalb des Soliduspunktes, aber oberhalb: 300' C verlangsamte Abkühlung aus dem Schmelzfuß geschieht.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungen gegossen und die Gußstücke vor dem Ausglühen oberhalb 300' C bis zur völligen Erstarrung abgeschreckt werden. q..
  4. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Gußstücke der Legierungen nach dem Ausglühen mechanisch bearbeitet und nochmals bei mindestens 3oo' ausgeglüht und' hierauf abgeschreckt werden.
  5. 5. Verfahren zur Veredelung von gemäß Anspruch 3 und q. behandelten Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke durch Anlassen unterhalb 300' gehärtet werden.
DEC36919D 1925-07-04 1925-07-04 Verfahren zur Veredelung von hochprozentigen Magnesiumlegierungen Expired DE567826C (de)

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DE (1) DE567826C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19915238A1 (de) * 1999-04-03 2000-10-05 Volkswagen Ag Magnesiumlegierungen hoher Duktilität, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE10003970B4 (de) * 2000-01-25 2005-09-22 Technische Universität Clausthal Verfahren zur Herstellung von Magnesiumlegierungen mit einer superplastischen Gefügestruktur

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19915238A1 (de) * 1999-04-03 2000-10-05 Volkswagen Ag Magnesiumlegierungen hoher Duktilität, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
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