DE567089C - Zweitakt-Brennkraftmaschine, insbesondere Flugmotor, fuer verdichterlose Einspritzung - Google Patents

Description

• Zweitakt-Brennkraftmaschine, insbesondere Flugmotor, für verdichterlose Einspritzung Die Erfindung bezieht sich auf Zweitakt-Brennkraftmaschinen, insbesondere für Flugmotoren, und zwar auf solche mit sogenannten U-Zylindern.
• Da bei Flugmotoren die Wirtschaftlichkeit infolge der durch sie erreichbaren Verminderung des für die Betriebsstunde erforderlichen Brennstoffgewichts zugunsten der Nutzlast oder eines größeren Aktionsradius von großer Bedeutung ist, hat der Einspritzmotor und, wieder im Interesse der Gewichtsersparnis, der v erdichterlose Zweitakteinspritzmotor besondere Beachtung gefunden. Für Zweitaktmotoren haben die sogenannten U-Zylinder den Vorteil, eine sehr wirksame Spülung der Zylinder zu gestatten. Man versteht unter U-Zylindern Paare von zwei durch einen gemeinsamen Kompressionsraum verbundenen Zylindern, von denen einer die Einlaßschlitze für die Verbrennungsluft und der andere die Auslaßschlitze enthält.
• Die üblichen U-Zylinder hatten nun den Nachteil einer sehr ungünstigen Form des Verbrennungsraumes. Wegen der hohen beim Einspritzmotor anzuwendenden Verdichtung blieb zwischen. Kolbenboden und Zylinderboden nur eine sehr geringe Höhe. Der Kanal zwischen den Zylindern erhielt ungefähr den gleichen plattgedrückten Querschnitt wie die Räume über den Kolben, um nicht durch zu großen Rauminhalt die Erreichung genügender Kompression zu verhindern. In einem so flachgedrückten Verbrennungsraum war einmal das große Verhältnis der Oberfläche zum Rauminhalt für eine schnelle und.vollkommene Verbrennung hinderlich. Dazu kam als weiteres ungünstiges Moment, daß ein großer Teil des eingespritzten Brennstoffes nach kurzem Weg auf die Wandung traf, wo er sich so weit abkühlte, daß an vollkommene Verbrennung nicht zu denken war.
• Es ist noch eine andere Bauart von U-Zylindern bekannt. Bei diesen sind die beiden zusammengehörigen Zylinder nicht eng nebeneinander parallel angeordnet, sondern z. B. V-förmig. Da hierbei die Zylinderköpfe ein Stück voneinander entfernt sind, muß ein Rohr zu. ihrer Verbindung benutzt werden. Diese Bauart ist aber bei Einspritzmotoren noch ungünstiger als die vorbeschriehene, weil zur Erreichung genügender Kompression das Rohr sehr eng ausgeführt werden müßte, so daß es neben den für die Verbrennung ungünstigen Eigenschaften der zuerst beschriebenen Bauart noch den Nachteil besitzt, bei der Spülung dem Gasübergang von einem Zylinder zum anderen großen Widerstand entgegenzusetzen und dadurch eine wirksame Spülung sehr zu erschweren.
• Durch die vorliegende Erfindung werden die Nachteile der bekannten Bauarten vermieden, und es wird ein Verbrennungsraum für Einspritzmotoren mit U-Zylindern geschaffen, der eine vollkommene und schnelle Verbrennung gewährleistet. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß auf die Benutzung des größten Teiles der Kolbenbodenfläche als Wand des Verbrennungsraumes verzichtet wird, indem der Kolben in seiner Endstellung fast den Zylinderboden berührt. Nur ein kleiner Teil des Zylinderbodens springt zurück und bildet zusammen mit dem rohrartigen Verbindungskanal der beiden Teilzylinder einen querliegenden, länglichen, die Zylinderenden teilweise übergreifenden Brennstoffeinspritzraum. Durch die Verkleinerung der Bodenfläche kann dieser Verbrennungsraum eine verhältnismäßig große Höhe erhalten, so daß sich ein günstiges Verhältnis des Rauminhalts zur Oberfläche ergibt. Gleichzeitig ergibt sich ein großer Querschnitt des Überströmkanals, der eine wirksame Spülung gestattet.
• Nach der Erfindung wird der Brennstoff in der Längsrichtung dieses länglichen Verbrennungsraumes eingespritzt, wobei zweckmäßig die Brennstoffeinspritzdüse an einem Ende des Raumes so angebracht ist, daß die Einspritzeinrichtung mit der Rohrachse zusammenfällt. So hat jedes Brennstoffteilchen einen verhältnismäßig langen Weg zurückzulegen, ehe es auf eine Wand trifft. Besonders günstige Verbrennungsverhältnisse ergeben sich, wenn man die Verbrennungsdüse an der Einlaßseite des Zylinderpaares anordnet. Bei dieser Anordnung befindet sich an der Einspritzstelle, an der auch die Entzündung stattfindet, stets unverbrauchte Luft, so daß sogleich eine lebhafte Verbrennung erfolgt.
• Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i einen Motor gemäß der Erfindung im Schnitt, Abb.2 einen schematischen Querschnitt durch die Kurbelwelle, der die Kurbelversetzung erkennen läßt.
• Je ein Zylinderpaar ist zu einem Block C vereinigt, der mit Kühlrippen versehen ist. In den Zylindern laufen die Kolben E, die mittels der Hauptpleuelstangen F bzw. durch an diesen angelenkte Nebenpleuelstangen G auf zwei um den Voreilungswinkel a gegeneinander versetzte Kurbelzapfen K, L der Kurbelwelle H wirken. Die beiden Zvlinder eines Zylinderblocks C stehen durch einen rohrähnlichen, die beiden Zylinder teilweise übergreifenden Brennstoffeinspritzraum miteinander in Verbindung, der nach außen frei aus dem Zylinderboden hervortritt, so daß er mit großer Oberfläche der Kühlwirkung der Außenluft ausgesetzt ist und unzulässige Erhitzung vermieden wird. In der Wand des Brennstoffeinspritzraumes befindet sich eine Öffnung A, durch welche die Brennstoffdüse X eintritt. Die gesamten Triebwerksteile sind in einem Gehäuse D angeordnet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Zweitakt-Brennkraftmaschine, insbesondere Flugmotor, für verdichterlose Einspritzung mit einem Paar oder mehreren Paaren von in der Richtung der Kurbelwellenachse nebeneinander angeordneten [)-Zylindern, dadurch gekennzeichnet, daß die dicht nebeneinanderliegenden Zylinder eines jeden Paares durch einen querliegenden, länglichen, die Zylinderenden teilweise übergreifenden, im Zylinderboden offen angeordneten Brennstoffeinspritzraum miteinander verbunden sind und der Brennstoff in der Längsrichtung dieses Raumes eingespritzt wird. z. Brennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffeinspritzdüse an- einem Ende des rohrförmigen Einspritzraumes so angebracht ist, daß die Einspritzrichtung mit der Rohrachse zusammenfällt. 3. Brennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspritzdüse an der Einläßseite des Zylinderpaares angeordnet ist, so daß infolge der an sich bekannten Kurbelversetzung der beiden Zylinder eines Paares die Spritzrichtung der Düse mit der während der Verbrennung herrschenden Strömungsrichtung der Luft in den Zylindern übereinstimmt.