-
Verfahren zum Auskleiden von rohrförmigen Formstücken mit abschnittweise
verschiedener Achsenrichtung, wie winklig verlaufenden Krümmern, Hosenrohren, A-B-C-Stücken
o. dgl., mit einem inneren Schutzüberzug Stahlrohre aller Art, sei es, daß sie als
Freileitungen oder Erdleitungen Verwendung finden, werden in der Regel mit einem
möglichst dauerhaften Rostschutzmittel auf der Innen-und Außenseite versehen, und
zwar kommen dabei als Rostschutzmittel hauptsächlich Teer, Asphalt, - Bitumen, Zementmilch
o. dgl. in Frage.
-
Während man die Rohre von außen mit Jutestreifen oder Wollfilzpappe,
die mit dem Rostschutzmittel getränkt und imprägniert werden, umwickelt, stellt
man den inneren Schutzüberzug in neuerer Zeit hauptsächlich nach dem Schleuderverfahren
her. Dieses Verfahren ist zwar für gerade, glatte Rohre gut geeignet, zum Auskleiden
von Formstücken mit abschnittweise verschiedener Achsenrichtung aller Art, beispielsweise
von Krümmern, Hosenrohren. A-B-C-Stücken u.dgl., jedoch nicht anwendbar.
-
Die Erfindung zeigt einen Weg, derartige Formstücke in verhältnismäßig
sehr einfacher Weise auf der Innenseite mit einem gleichmäßigen Schutzüberzug von
beliebiger Stärke zu versehen. Erreicht wird das dadurch, daß in das mit dem Schutzüberzug
auszukleidende Formstück ein der Gestalt des Formstückes und der Stärke des herzustellenden
Schutzüberzuges angepaßter Kern eingebracht -wird, der von einem Blechhohlkörper
gebildet ist und aus mehreren Teilen entsprechend der Zahl der geraden Abschnitte
des Formstückes besteht, wobei die Fugen zwischen den einzelnen Teilen an den Winkeln
des Formstückes durch aus Blechstreifen bestehende Zwischenlagen, die durch Keilwirkung
oder auf andere Weise von innen gegen die Fugen gedrückt werden, abgedichtet sind.
Der durch entsprechende Einstellung der Stützkörper zwischen Formstück und Kern
entstehende Hohlraum wird sodann in üblicher Weise mit , dem Auskleidungsstoff ausgegossen.
-
Um den Kern der jeweils verschiedenen Wandstärke des Schutzüberzuges
anpassen zu können, kann er in an sich bekannter Weise in Richtung seines Umfanges
unterteilt sein. Seine einzelnen Teile können erfindungsgemäß an ihren Verbindungsstellen
so gegeneinander verstellt und in jeder Lage festgestellt werden, daß dadurch im
Verein mit ein- und feststellbaren Stützkörpern der Umfang des Kernes unter Beibehaltung
seiner zylindrischen Form in gewissen Grenzen verändert werden kann. Die Verstellung
der einzelnen den Umfang des Kernes bildenden Teile gegeneinander
kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß zwischen die stumpf zusammenstoßenden Teile
flache oder keilförmige Zwischenlagen eingelegt sind. oder in der Weise, daß die
Teile an den Verbindungsstellen einander übergreifen und durch Schrauben zusammengehalten
werden, wobei das Schraubendurchgangsloch des einen Teiles länglich ausgebildet
ist.
-
Die Verwendung von Kernen ist bei der Herstellung von über» ihre gesamte
Länge geradlinig verlaufenden Rohren bereits bekannt. Es besteht jedoch ein wesentlicher
Unterschied in der Herstellung von Rohren selbst oder ihrer Auskleidung, weil im
ersteren Falle der äußere Formmantel nach dem Gießen entfernt werden muß, so daß
er in zweckentsprechender Weise, beispielsweise mehrteilig, ausgebildet werden kann,
während im zweiten Falle der äußere Formmantel von dem auszukleidenden Rohr gebildet
wird,- mit dem sich die Auskleidung möglichst unlösbar verbinden soll. Es müß daher
bei dem gesamten Aufbau der zur Ausführung dieses Verfahrens dienenden Vorrichtungen
darauf Rücksicht-genommen werden,. da z. B. beim Ein-und Ausbringen des Kernes erhebliche
Schwierigkeiten bestehen, die bei dem Herstellen von Rohren selbst nicht vorhanden
sind. Außerdem sind die Kerne bei der Herstellung der Rohre selbst zwar mitunter
in Richtung des Umfanges unterteilt und zusammenziehbar, aber nur zu dem Zweck,
um sie leicht in die Form ein- bzw. aus ihr ausbringen zu können. Sie können aber
nicht mehrere Stellungen von verschiedenem kreisförmigen Querschnitt zur Herstellung
von Rohren verschiedenen Durchmessers einnehmen.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt.
-
Abb. i zeigt einen winklig verlaufenden Rohrkrümmer i teils im Längsschnitt,
teils in entsprechender Seitenansicht; Abb. 2 stellt eine Stirnansicht auf Abb.
i in Pfeilrichtung dar, und Abb.3 bis 6 zeigen Einzelteile in vergrößertem Maßstabe.
-
In den Krümmer i wird ein aus einem Blech bestehender Kern 2 (Abb.
6) eingebracht, der in der Längsrichtung aus ebenso vielen Teilen besteht,
wie gerade Abschnitte des Krümmers vorhanden sind. Durch Stellschrauben 3 werden
die einzelnen Teile des Blechkernes in dem gewünschten Abstand von der Innenwandung
des Krümmers gehalten. In Abb.3 ist eine solche Stellschraube, die an dem Blechkern
a angeschweißt ist und sich gegen den Krümmer i abstützt, in vergrößertem Maßstabe
dargestellt.
-
Abb. 4. zeigt, wie die an den Winkeln des Formstückes entstehenden
Fugen zwischen den einzelnen Teilen des Blechkernes 2 durch einen Blechstreifen
4. abgedeckt werden. Zu diesem Zweck sind an dem einen Teil des Blechkernes 2 in
gewissen Abständen über dem Umfange Winkelstücke 5 befestigt, unter die der Blechstreifen
¢ geschoben wird, der sodann durch Holzkeile 6, die zwischen die Winkel 5 und den
Blechstreifen 4 getrieben werden, fest nach außen gegen die Fuge gepreßt wird:-Um
den Umfang des Blechkernes 2 unter Beibehaltung der zylindrischen Form verschieden
starken Schutzüberzügen anpassen zukönnen, ist er in Richtung seines Umfanges unterteilt.
Diese Teile können an den Verbindungsstellen gegeneinander verstellbar und in jeder
Lage feststellbar sein, wodurch in Verbindung mit den einstellbaren Stellschrauben
3 der Zwischenraum zwischen der Innenwandung des Krümmers i und der Außenwand des
Blechkernes 2 verändert werden kann. Eine derartig nachstellbare Verbindung der'
einzelnen Teile des Blechkernes z zeigt die Abb. 5 in vergrößertem Maßstabe. Die
beiden Teile überdecken sich und- werden durch eine Schraube 7 mit Flügelmutter
zusammengehalten. Der innenliegende Teil besitzt ein Langloch 8, wodurch die Verstellbarkeit
der beiden Teile gegeneinander erreicht ist.
-
Eine andere Verbindung zeigt die Abb.6, wobei die einzelnen Teile
des Blechkernes 2 mit aufgebogenen Enden stumpf aneinanderstoßen und unter Zwischenlage
zweier Flacheisen 9 durch Schrauben io verbunden sind. An dem einen Ende des Krümmers
ist ein Verschlußstück i i aus gewinkeltem Blech angeordnet, das den Zwischenraum
zwischen dem Krümmer und dem Blechkern abschließt. Dieser Zwischenraum wird beispielsweise
bei Verwendung von Bitumen oder Teerisolierung nach Anwärmen des Krümmers und des
als Kern dienenden Bleches mit dem Isoliermittel ausgegossen. Nach dem Erkalten
des Schutzüberzuges wird der Blechkern, der vorher mit Kalkmilch, Elfenbeinschwärze
o. dgl. bestrichen worden ist, um ein Haften der Isoliermasse zu verhindern, entfernt,
und die Stellen, wo die Stellschrauben gesessen haben, werden ausgebessert.