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Vorrichtung zur Behandlung von Knochenbrüchen Gegenstand des Hauptpatents
ist eine Spannvorrichtung, welche bei der Behandlung von Knochenbrüchen zum Halten
eines durch das verletzte Glied geführten Drahtes Verwendung findet. Die besondere
Bauart dieser Vorrichtung gestattet die gleichzeitige Benutzung der zur Herstellung
der Bohrung benötigten verhältnismäßig harten Drähte als Spanndrähte, bei deren
Verwendung in Verbindung mit der Spannvorrichtung die Möglichkeit von Verletzungen
der Weichteile durch Dehnung des Drahtes vermieden wird.
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Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung der Spannvorrichtung
zum Zwecke einer verbesserten Führung und Spannung des Drahtes. Dementsprechend
sind erfindungsgemäß wenigstens zwei Führungen in Form von Schraubenspindeln ausgebildet,
von denen die eine zum Gegeneinanderbewegen der Schenkel dient, während die andere
an einem Schenkel befestigt ist, durch eine Bohrung des anderen Schenkels frei hindurchgeht
und eine Mutter trägt, durch deren Anziehen eine ,etwa vorhandene Schräglage der
beiden Schenkel ausgeglichen und die richtige Spannung des Drahtes erzielt werden
kann. Vorteilhaft werden an den freien Schenkeln, und zwar insbesondere an den Klemmbacken,
Seitenanschläge zum Schutz der Weichteile angebracht. Außerdem kann zur besseren
Führung des Bohrdrahtes eine Bohrbüchse und ihr gegenüber eine Libelle angeordnet
sein, damit man die Lage der Vorrichtung beim Bohren kontrollieren kann.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung,
und zwar ist Fig. i eine Ansicht der gesamten Vorrichtung in dem Zustand, in welchem
das Bohren des Loches durch den Knochen erfolgt.
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Fig.2 ist eine Ansicht auf den rechten Schenkel in Fig. i von innen
gesehen sowie in vergrößertem Maßstab.
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Fig. 3 ist ein Schnitt durch Fig. 2 in Richtung der Linie 3-3.
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Der allgemeine Aufbau und die Wirkungsweise der Spannvorrichtung ist
im wesentlichen die gleiche, wie in dem Hauptpatent beschrieben. Die parallelen
Seitenteile a
und b sind mittels einer Schraube
f verstellbar, deren Fuß in dem Schenkel b drehbar gelagert ist. Die Schraube
f faßt mit einem mit Gewinde versehenen Ansatz durch den Schenkel b hindurch und
wird durch eine Mutter f 1 gesichert, während der mit Gewinde versehene Kopfteil
der Schraube durch eine entsprechende Gewindebohrung des Schenkels a sich hindurch
erstreckt, so daß durch Drehung des Schraubenkopfes die Entfernung der Schenkel
a und b eingestellt werden kann.
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Zur weiteren Führung sind an dem Schenkel b ein Steg c sowie eine
Schraube g befestigt; beide führen durch Bohrungen des anderen., Schenkels a hindurch.
Der Steg c besitzt eine Anzahl von Löchern d, in welche Drahtschlingen o. dgl. eingehakt
werden können, die in bekannter Weise zum Befestigen der Streckgewichte dienen.
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Die Schraube g ist z. B. durch Einnieten an dem Schenkel b befestigt.
Der Gewindeteil dieser Schraube geht durch die Bohrung des Schenkels a hindurch,
und an der Außenseite ist eine Mutter g1 aufgesetzt.
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Zum Einspannen des Drahtes i sind an den freien Enden der Schenkel
Klemmplatten k befestigt, die durch Klemmschrauben m -festgezogen werden. Um zu
verhindern, daß beim Bohren eine Beschädigung der Weichteile des Patienten erfolgt,
können an den Spannbacken k, wie in Fig. i bis 3 dargestellt, Anschläge oder Pelotten
n angeordnet werden. Diese Pelotten bestehen aus einer nach der Innenseite der Vorrichtung
zu konvex ausgeführten Platte, die beispielsweise mit Hilfe von Schrauben o an der
Klemmbacke k festgeschraubt ist. Die Pelotten besitzen in an sich bekannter Weise
einen Schlitz zum Einführen des Drahtes. Man kann die Pelotten auch unmittelbar
an den Schenkeln a oder b befestigen, obwohl sich die Anordnung an den Klemmstücken
empfiehlt.
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Das Gerät kann auch schon beim Bohren des Loches selbst verwendet
werden. Zu diesem Zweck wird in der aus Fig. i bis 3 ersichtlichen Weite in den
einen Schenkel, z. B. in den Schenkel a, eine Bohrbüchse p eingesetzt und durch
die Klemmplatte festgeklemmt. Diese Bohrbüchse dient dann zur Führung des Bohrdrahtes.
Gleichzeitig kann man an dem gegenüberliegenden Schenkel b eine Libelle q einklemmen,
welche zeigt, ob das Gerät richtig liegt und demgemäß auch die Bohrung in richtiger
Weise durch den Knochen geführt wird. Die Anwendung der Vorrichtung geschieht demnach
in folgender Weise: Nach Wahl der Stärke des Bohrdrahtes führt man die der Drahtstärke
entsprechenden Bohrbüchsen p in den Schenkel a ein und befestigt sie durch Anziehen
der betreffenden Klemmschraube. Alsdann stellt man die beiden Bügel a und
b so zueinander ein, daß die beiden Pelotten ya straff über die Stelle des
Gliedes gehen, durch welche das Loch hindurchgebohrt werden soll. In den Schenkel
b wird dann die Wasserwaage q eingesetzt und ebenfalls durch die Klemmplatte festgestellt.
Durch weiteres Anziehen der Schraube f bringt man die beiden Schenkel
a
und b so weit aneinander, daß der Bügel fest an dem zu durchbohrenden Glied
ansitzt, wobei man die Vorrichtung so einstellt, daß die Wasserwaage richtig einspielt.
Nunmehr wird mit dem Bohrdraht das Glied durchbohrt. Ist die Bohrung fertiggestellt,
so wird die Wasserwaage q und die Bohrmuffe p
entfernt. Gleichzeitig
werden die beiden Schenkel a und b ein wenig auseinandergebracht, damit die
Haut frei wird, worauf die Festspannung des Bohrdrahtes erfolgt, der nunmehr als
Spanndraht dient. Das Spannen des Drahtes erfolgt nunmehr in der bereits in dem
Hauptpatent beschriebenen Weise durch weiteres Auseinanderspreizen der beiden Schenkel
a und b mit Hilfe der Schraube f.
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Sobald nun bei dieser Vorrichtung ein gewisser Widerstand für das
Spannen vorhanden ist, hört man mit der Drehung der Schraube f auf und zieht nunmehr
die Mutter g1 der Schraube g an, wodurch die fertige Spannung des Drahtes erreicht
und gleichzeitig eine genau parallele Stellung der Schenkel a, b gewährleistet
wird. Alsdann können die Haken e und die Gewichte befestigt -werden. An dem oberen
Ende der Schenkel a und b können Osen r angeordnet sein, durch welche
man Haken hindurchstecken kann, sobald ein seitlicher Zug auf die Vorrichtung auszuüben
ist.