DE563462C

DE563462C - Einrichtung zur Frequenzregelung oder -ueberwachung

Info

Publication number: DE563462C
Application number: DEA59889D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Barz
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1929-12-07
Filing date: 1929-12-07
Publication date: 1932-11-05

Description

Einrichtung zur Frequenzregelung oder -überwachung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltung, welche auf Frequenzabweichung eines Wechselstromes in verschiedenem Sinne anspricht, je nachdem ob die Frequenz des Wechselstromes kleiner oder größer als die normale Frequenz ist.
Erfindungsgemäß ist dies dadurch erreicht, daß mit der zu überwachenden Leitung ein einziges, und zwar lediglich die Phase drehendes Netzwerk (Vierpol) verbunden ist und daß Mittel angeordnet sind, welche die am Anfang und Ende dieses Netzwerkes herrschenden Spannungen derart zusammensetzen, daß ihre Resultierende bei überschreitung der Normalfrequenz die Überwachungs-oder Regelungsorgane in entgegengesetztem Sinne wie bei Unterschreitung der Normalfrequenz beeinflußt.
In Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. a sind die Leitungen, auf denen die Wechselspannung, deren Frequenz überwacht- oder geregelt werden soll, der Einrichtung zugeführt wird. b ist ein phasendrehendes Netzwerk, das in bestimmter Weise aus Kondensatoren, Induktivitäten und Ohmschen Widerständen zusammengesetzt ist. Solche phasendrehenden Netzwerke sind in der Fernmeldetechnik unter den Namen Vierpol, künstliche Leitung, Kettenleiter, Kondensatorleitung, Spulen- oder Pupinleitung, Kreuzkettenleiter u. dgl. allgemein bekannt. Diese phasendrehenden Netzwerke haben die besondere Eigenschaft, daß die Phasenverschiebung der Spannungen zwischen ihrem Anfang und Ende sehr groß ist und daß dieser Phasenunterschied sich mit der Frequenz außergewöhnlich stark ändert. Sie enthalten keinerlei auf' die Normalfrequenz abgestimmte Schwingungskreise, so daß Resonanzüberspannungen nicht auftreten können. In der Abb. i sind die zwischen Anfang und Ende eines solchen phasendrehenden Netzwerkes b auftretenden Spannungen El und E2 den Primärseiten zweier Transformatoren c zugeführt. Die Sekundärseite dieser Transformatoren sind hintereinandergeschaltet. Die Summe ihrer Spannungen wird an den Klemmen d abgenommen und dem Regelungs- oder Überwachungsorgan zugeführt.
Die Wirkungsweise der Einrichtung geht aus den Vektordiagrammen (Abb.2 bis 4) hervor. El und E2 sind die beiden Sekundärspannungen der Transformatoren. E... ist die resultierende Spannung an den Klemmen d. Das Netzwerk b ist hierbei so bemessen, daß bei der Normalfrequenz v. gerade i8o° Phasenverschiebung zwischen den Spannungsvektoren El und E2 bestehen. Die resultierende Spannung Eres ist in diesem Falle gleich Null (Abb.2). Besitzt die zugeführte Wechselspannung eine kleinere Frequenz als die normale (v < va., so wird der Phasenwinkel zwischen Ei und E2 kleiner als 18o°, und die resultierende Spannung eilt der Spannung Et um einen Winkel, der etwas kleiner als 9o° ist, nach (Abb.3). Wird die Frequenz der zugeführten Wechselspannung höher als die normale Frequenz, so vergrößert sich der Phasenwinkel- zwischen El und E2 auf mehr als 18o°, und die resultierende Spannung erhält gegenüber E1 eine Phasenverschiebung von etwas weniger als 9o°; jedoch jetzt als Voreilung (Abb.4). Die resultierende Spannung ist jetzt fast entgegengesetzt gerichtet wie in dem in Abb. 3 dargestellten Falle, so daß sie auch in den an die Klemmen rl angeschlossenen Apparaten die entgegengesetzte Wirkung hervorruft.
Die Sekundärseiten der beiden Transformatoren können auch gegeneinandergeschaltet sein. In diesem Falle muß man ein solches phasendrehendes Netzwerk b verwenden, bei dem bei der Normalfrequenz die Phasenverschiebung zwischen den Spannungen am Anfang und Ende gleich k 36o° ist, wobei k jede beliebige ganze Zahl sein kann.
Mit der beschriebenen Einrichtung kann man z. B. die selbsttätige Frequenzregulierung einer Maschine in der Weise bewirken, daß man die resultierende Spannung dem Gitterkreis einer Verstärkerröhre zuführt, deren Anodenstrom dadurch derart gesteuert wird, daß er bei Abweichung von der Normalfrequenz -größer bzw. kleiner wird. Diesen Anodenstrom kann man durch die Feldwicklung eines Nebenschlußmotors schicken; der die zu regulierende Maschine antreibt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Einrichtung zur Frequenzre ;elung oder -überwachung, dadurch gekennzeichnet, daß mit der zu überwachenden Leitung nur ein phasendrehendes Netzwerk (Vierpol) verbunden ist und daß Mittel angeordnet sind, welche die am Anfang und Ende dieses Netzwerkes herrschenden Spannungen -derart zusammensetzen, daß ihre Resultierende bei Überschreitung der Normalfrequenz die Überwachungs- oder Regelungsorgane in entgegengesetztem Sinne wie bei Unterschreitung der Normalfrequenz beeinflußt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Anfang und Ende des phasendrehenden Netzwerkes herrschenden Spannungen den Primärseiten zweier Transformatoren zugeführt werden, deren Sekundärseiten hintereinander- oder gegeneinandergeschaltet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet; daß die resultierende Spannung dem Gitterkreis einer Röhre zugeführt ist.