DE561604C

DE561604C - Verfahren zur Erzeugung von Glanzunterschieden auf billigen Fellen

Info

Publication number: DE561604C
Application number: DEP61756D
Authority: DE
Original assignee: MORITZ PERLMUTTER DIPL ING
Current assignee: MORITZ PERLMUTTER DIPL ING
Priority date: 1929-11-27
Filing date: 1929-11-27
Publication date: 1932-10-15

Description

Verfahren zur Erzeugung von Glanzunterschieden auf billigen Fellen Es gibt Felle, wie z. B. Fohlen oder Breitschwanz, welche im natürlichen Zustand Flächen von verschiedenem Glanz aufweisen, z. B. moireartigen Glanz. Um billigere Felle, wie z. B. Kalbfelle, Lammfelle, Zickel, Kanin u. dgl., so zu verarbeiten, daß auch sie Flächen von verschiedenem Glanz in beliebiger Aufeinanderfolge aufweisen, hat man bisher entweder die Muster in das billigere Fell eingeprägt, oder man hat Fellstücke jeweils mit entgegengesetzter Haarrichtung zusammengenäht. Das letztgenannte Verfahren ist sehr umständlich, und beim Prägeverfahren besteht der Nachteil der Unbeständigkeit des Musters, wenn das Fell beispielsweise durch Regen naß geworden ist.
Diese Nachteile werden durch die im folgenden beschriebene Neuerung vermieden. Die Neuerung besteht darin, daß, das Fell lediglich an denjenigen Stellen, an welchen die Haare einen anderen Glanz als die Nachbarhaare aufweisen sollen, einem Oxydationsprozeß unterworfen wird. Durch einen Oxydationsprozeß können die Haare gleichzeitig gebleicht werden. Ist dies unerwünscht, so werden die gebleichten Haare wieder auf die Farbe der Nachbarhaare gefärbt, sie weisen aber dann zufolge der Strukturveränderung ihrer Oberfläche auch in derselben Farbe einen anderen Glanz als die unbehandelten Nachbarhaare auf, so daß der abwechselnd schillernde Effekt erreicht ist.
Vor der Oxydation können die Haarflächen, welche einen anderen Glanz erhalten sollen, in bekannter Weise mit Alkalien oder Reduktionsmitteln vorbehandelt sein.
Zweckmäßig wird die Oxydation so ausgeführt, daß das Fell mit einer Schablone bedeckt ist, welche als Aussparung die Flächen enthält, auf welche das Oxydationsmittel einwirken soll.
Ausführungsbeispiele Soll z. B. ein Kalbfell den Eindruck :eines Fohlenfelles erwecken, so wird das Haar an denjenigen Stellen, welche den Glanz aufweisen sollen, zunächst mit einem stark reduzierenden Stoff, wie z. B. Hydrosulfit, bestrichen. Dann wird getrocknet. Hierauf werden die Stellen mit einer stark konzentrierten Wasserstoffsuperoxydlösung, die durch Zugabe von Ammoniak oder Soda alkalisch gemacht sein kann, bestrichen. Darin wird getrocknet und heiß gebügelt.
In gleicher Weise wird verfahren, wenn beispielsweise ein Zickelfell auf Breitschwanz verarbeitet werden soll.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Erzeugung von Glanzunterschieden auf billigen Fellen, wie Kalbfellen, zur Erzielung der moireartigen Wirkung edlerer Felle, wie Breitschwanz oder Fohlen, dadurch gekennzeichnet, daß das Fell an denjenigen Stellen, an welchen die Haare einen anderen Glanz als die Nachbarhaare aufweisen sollen, einem -Oxydationsprozeß unterworfen wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei erfolgtem Bleichen der Haare durch das Oxydationsmittel die gebleichten Haare auf die Farbe der unveränderten Nachbarhaare aufgefärbt werden. .