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Steuervorrichtung der von polarisierten Relais eingestellten elektrischen
Ströme von der Lesevorrichtung auf die Kartenschlagmaschine Um die bei der elektrischen
Abtastung von Jacquardpatronen durch lichtempfindliche Ströme gewonnenen gleichsam
positiv und negativ wirkenden Ströme auf die Kartenschlagmaschine übertragen zu
können, bedarf es einer Zwischenvorrichtung, die zwischen Stromquelle und Schlagmaschine
eingeschaltet wird.
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Diese Zwischenvorrichtung nach der Erfindung arbeitet zwar nach dem
bekannten Prinzip, die Platinenreihen einer Jacquardmaschine durch positive und
negative Magnete mustergemäß reihenweise abzutasten und einzustellen, jedoch nicht
zu dem Zweck, um damit webtechnische Wirkungen zu erzielen, sondern um die mustergemäße
Auswahl der Platinen unter Benutzung einer normalen Harnischverschnürung auf die
Kartenschlagmaschine zu übertragen.
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Alle bisherigen Versuche, eine Schlagmaschine mit elektrischer Auswahl
der Schlagstempel zu schaffen, hatten den Nachteil, daß das Schlagwerk unmittelbar
mit der elektrischen Lesevorrichtung zusammengekoppelt bzw. beides zusammen zu einer
einzigen Maschine ausgebaut wurde. Dies führte dazu, daß für jede Stichart und Kartengröße
eine besondere Gesamteinrichtung notwendig wurde und daß außerordentlich komplizierte
Apparate entstanden, mit denen in der Praxis nicht zu arbeiten war. Nach der Erfindung
wird die Lesev orric#itung ganz von der Schlagmaschine getrennt und für sich behandelt.
Die Lesevorrichtung erzeugt nur die gleichsam positiv und negativ wirkenden Ströme
und versorgt damit den Zwischenapparat zur mustergemäßen Auswahl der Platinen. Dadurch
wird auch die Lesevorrichtung von allen Nebenzwecken befreit und kann nach einheitlichem
System für alle Stich- und Kartengrößen gebaut werden.
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Die Zwischenvorrichtung selbst bildet wiederum einen Apparat, der
nach einheitlichen Richtlinien ohne Rücksicht auf Nebenwirkungen gebaut werden kann,
so daß sich die Möglichkeit ergibt, eine Lesemaschine mit einer Zwischenvorrichtung
beliebiger Größe zu koppeln und diese wiederum mit einer Schlagmaschine jedes beliebigen
Stiches und jeder Kartengröße zu verbinden. Man kann sogar mehrere und verschiedene
Kartenschlaginaschinen anschnüren.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung scheinatisch dargestellt.
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Fig. i ist ein Querschnitt der Gesamtvorrichtung, teilweise in Ansicht,
Fig. z eine Seitenansicht des Magnetwagens mit Zubehör in größerem Maßstab, Fig.
3 ein Querschnitt und Fig. q. eine Draufsicht.
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Der in bekannter Weise auf und ab bewegte Messerrahmen i ist mit Hubmessern
:2 versehen,
auf die sich in der Tiefstellung des Messerrahmens
i alle Platinen 3 aufhängen können. Aus dieser Tiefstellung wird der Messerrahmen
i zunächst mit sämtlichen Platinen 3 um so viel - es genügen einige Millimeter -
angehoben, so daß sich alle Platinen 3 auf den Hubmessern 2 aufhängen und einige
Millimeter frei über dem Platinenboden 4 schweben (Fig. 3). Der Messerrahmen i hat
an seiner Vorder- und Hinterseite je eine Laufbahn 5, auf denen der Magnetwagen
6 durch Räder 7 geführt oberhalb der Platinen 3 hinweg bewegbar ist. Diese Gleitbewegung
des Magnetwagens 6 erfolgt ruckweise, so daß er nach und nach immer über je einer
Platinenreihe, also im vorliegenden Beispiel über acht hintereinanderstehende Platinen
3, zum Stillstand kommt, um diese Platinenreihe mustergemäß magnetisch zu beeinflussen,
dann über die nächste Reihe weiterrückt und so fort, bis alle Platinenquerreihen,
die die Maschine enthält, der Reihe nach beeinflußt worden sind, worauf der Magnetwagen
6 beschleunigt auf seine Ausgangsstellung zurückgeht, um das Spiel von neuem zu
beginnen.
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Jedes einmalige Hinweggleiten über alle Platinenquerreihen entspricht
der elektrischen Abtastung einer Schußlinie auf der Patrone, so daß also jede Querreihe
von acht Platinen acht Punkten auf der Patrone entspricht.
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Der Magnetwagen 6 trägt einen Magnetrahmen 8 der so viel Magnete 9
trägt, als jede Platinenquerreihe Platinen hat. Die Magnete 9. stehen mittels je
einer elektrischen Stromleitung io mit einer bekannten *Stromquelle i i, z. B. einem
polarisierten Relais, in Verbindung. Jeder Magnet 9 wird von seiner Stromquelle
i i in bekannter Weise positiv oder negativ beeinflußt, d. h. erregt oder nicht
erregt, je nachdem, ob durch lichtempfindliche Ströme, die über hell und dunkel
gezeichnete Patronen hinweggleiten, die Relais gesteuert werden oder nicht. Erhält
dabei einer der Magnete 9, z. B. 9°, Strom, so wird dieser in der Richtung des Pfeiles
ausschlagen und die Platine, z. B. 3a, vom Hubmesser 2 abstoßen, so daß sie auf
den Platinenboden 4 aufsitzt und vom Hubmesser 2 nicht mit hochgehoben werden kann.
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Alle Platinen 3 stehen in bekannter Weise durch Schnuren 12 mit den
Sperrplatinen 13
der Schlagmaschine 14 in Verbindung.
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Ist der Magnetwagen 6 mit -dem Magnetrahmen 8 über sämtliche Platinenquerreihen
hinweggeglitten und hat dabei alle Platinen 3 mustergemäß entweder von den Hubmessern
2 abgestoßen oder auf ihnen hängengelassen, so wird der Messerrahmen mit den hängeng:ebliebenen
Platinen 3 so hoch gehoben, daß die Schlagstempel oder Stößel 15 mit ihren Nasen
44 in den Ausschnitt 45 der Sperrplatinen 13
eintreten können, so @daß an
jenen Stellen keine Löcher in der Karte geschlagen werden, während andererseits
die auf dem Platinenboden 4 liegengebliebenen, also nicht mit gehobenen Platinen
311 bzw. 13 die Stößel 15 sperren, so daß an jenen Stellen der Karte Löcher
geschlagen werden.
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Die ruck- oder schrittweise Bewegung des Magnetwagens 6 -wird erzeugt
durch zwei Zughaken 16 und 17. Der Haken 16 wirkt auf ein Sperrad 18 mit feiner
Zahnteilung und der Haken 17 entgegengesetzt dazu auf ein Sperrrad 2o mit
gröberer Zahnteilung ein.
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Die Sperräder 18 und 2o sind nebeneinander auf einer durch den Magnetwagen
6 durchgehenden Welle 21 befestigt. Außerdem sind auf dieser Welle 2i an den beiden
Seiten des Magnetwagens zwei Stirnräder 22 und 23 befestigt, die in zwei Zahnstangen
24 und 25 eingreifen und den Magnetwagen 6 beim Weitertransport in paralleler Lage
halten..
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Die Haken 16 und 17 sind um Bolzen 26, die am Schieber 27 befestigt
sind, schwenkbar gelagert. Der Schieber 27 gleitet mittels einer Rolle 28 auf einer
Laufschiene 29, die durch in Lagerstellen 30 geführte Spindeln
3 1 auf und ab bewegt wird (Fig. i, 2). Diese Aufundabbewegung wird durch
ein auf der Welle 32 befestigtes Exzenter 33 erzeugt, das auf einen an der Schlagmaschine
14 befestigten Rollenhebel 34 mittels Zugstange 35 auf den drehbar gelagerten Doppelhebel
36 einwirkt und mit seiner Gabel 37 die Spindeln 31 hebt und senkt.
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Am Messerrahmen i ist rechts und links je eine Rast oder ein Anschlag
38 befestigt, und am Schieber 27 sitzt auf dem Bolzen 39 ein Hebel 40, der an seinen
äußeren Enden Mikrometerschrauberp4i und 42 trägt (Fig.2). Der Hebel 4o besitzt
an geeigneter Stelle zwei Nocken 43, welche die Haken 16 und 17 so steuern,
daß, wenn bei der Auf- und Abwärtsbewegung des Schiebers.27 die Mikrometerschraube
41 links auf die Rast 38 auftrifft, der Hebel 4o auf dieser Seite nach oben schwenkt,
wodurch der Haken 16 in Eingriff mit dem enggezahnten Sperrad 18 kommt. Die Zahnung
dieses Sperrades 18 ist so gewählt, daß bei jeder Aufwärtsbewegung der Schiene 29
und des Schiebers 27 der Haken 16 den Magnetwagen 6 um je eine Platinenquerreihe
weiterschaltet.
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Trifft bei dieser Weiterschaltung des Wagens die Mikrometerschraube
42 auf die Rast 38 rechts (Fig. 2), sa wird der Haken 16 außer Bereich des fein
gezahnten Sperrades 18
gesetzt, und der Haken 17 kommt in Eingriff auf das
grob gezahnte Schaltrad 2o. Die Teilung dieses Rades ist so gewählt, daß der Magnetwagen
6 bei jeder Aufwärtsbewegung
des Hakens 17 um mehrere Platinenquerreihen,
im Beispiel um vier, zurück zur Ausgangsstellung bewegt wird. Der Magnetwagen 6
läuft also viermal schneller zurück als vorwärts.
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Während des beschleunigten Rückganges des Magnetwagens 6 zur Ausgangsstellung
wird die Schlagmaschine 14 in bekannter Weise in Gang gesetzt. Die Karte wird gelocht,
eine neue Karte vorgelegt und die Schlagmaschine 14 wieder ausgerückt.
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Zu gleicher Zeit ist auch die Jacquardpatrone auf der mit vorstehend
beschriebenen Vorrichtung verbundenen elektrischen Lesevorrichtung. um eine Punktreihe
weitergerückt, die lichtempfindliche Abtastung dieser neuen Reihe beginnt, und damit
wandert auch der Magnetwagen 6 wieder um je eine Platinenquerreihe weiter, um die
Platinen 3 mustergemäß für diesen Schuß auszuwählen.