DE560860C

DE560860C - Vorrichtung auf Schiffen zum Auffinden von anderen Koerpern

Info

Publication number: DE560860C
Application number: DES88237D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Gerdien
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1928-11-03
Filing date: 1928-11-03
Publication date: 1932-10-07

Description

Vorrichtung auf Schiffen zum Auffinden von anderen Körpern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung auf Schiffen, die zum Auffinden von anderen Körpern, z. B. Minen oder fremden Schiffen, mittels vom Schiff ausgesandter elektromagnetischer Kraftfelder dient.
Die Anwendung elektromagnetischer Kraftfelder für diesen Zweck ist bereits bekannt durch eine Einrichtung; bei der von dem beobachtenden Schiff durch einen als Sender dienenden Elektromagneten ein primäres Induktionsfeld ausgestrahlt und beim Vorhandensein eines Störkörpers durch ein von diesem ausgehendes Sekundärfeld ein Anzeigestrom in einer als Empfänger dienenden Induktionsspule hervorgerufen wird. Bei dieser Einrichtung macht die Abschirmung des Empfängers gegen den Sender große Schwierigkeiten.
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird demgemäß die sogenannte Potentialrneßmethode benutzt, indem der zu ermittelnde Körper durch die von ihm hervorgerufene Verzerrung eines Bildes elektrischer, von dem beobachtenden Schiff ausgehender Stromlinien festgestellt wird. Die Potentialmeßmethode ist zur Feststellung verborgener Massen bisher nur im Bergbau verwendet worden, und zwar unter Zuhilfenahme von Einrichtungen, die aus in ihrem gegenseitigen Abstand zueinander veränderlichen Elektroden bestehen, mit denen die aufzusuchenden Massen eingekreist werden. Auf Schiffen können diese Einrichtungen jedoch nicht angewendet werden.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung enthält mindestens vier mit dem Schiffskörper verbundene und in unveränderlichem Abstand voneinander angeordnete Elektroden, von denen zwei zur Einleitung von Wechselstrom in das umgebende Wasser und die übrigen zum Messen der durch den zu ermittelnden Körper hervorgerufenen Verzerrung der elektrischen Stromlinien nach der Potentialmeßmethode dienen. Wechselstrom wird dabei verwendet, um Polarisationserscheinungen zu vermeiden.
Aus der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt ist, geht die Form der sich um das Schiff i zwischen den Elektroden z und 3 ausbildenden Stromlinien hervor. Die Elektroden 2 und .3, die zur Einleitung des Wechselstromes dienen und möglichst symmetrisch zur Schiffsachse liegen sollen, sind beispielsweise an Bug und Heck des Schiffes befestigt. Um die beim Annähern von Körpern entstehende Verzerrung der Stromlinien zu beobachten, sind zwei oder mehr weitere in das umgebende Wasser eintauchende Elektroden angeordnet. Die zwischen diesen in der Zeichnung mit q. und bezeichneten Elektroden auftretende Spannung dient zur Feststellung der Annäherung des Störkörpers und kann mit Hilfe bekannter Mittel gemessen werden. Wenn man nämlich die Elektroden derart anordnet, daß bei ungestörtem Stromlinienbild keine Spannung zwischen diesen Elektroden liegt, so steigt die Spannung sofort an, wenn ein Körper das Stromlinienbild verändert. Eine Veränderung des Stromlinienbildes tritt in allen Fällen ein, und zwar auch dann, wenn der sich annähernde Körper aus Isoliermaterial besteht bzw. mit einer isolierenden Schutzschicht versehen ist. Zweckmäßig werden auch die zum Bestimmen der Änderungen im Strömungsbild dienenden Elektroden symmetrisch zur Schiffsachse, z. B. mitschiffs, wie in der Zeichnung dargestellt, angeordnet.
Wenn die Spannung bei ungestörtem Stromlinienbild auf Null eingestellt ist, so kann man das Annähern von Gegenständen auch leicht mit Hilfe eines Telephones ermitteln, welches anspricht, sobald das Stromlinienbild gestört wird, d. h. eine Spannung zwischen den Elektroden auftritt. Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, die in der Abbildung dargestellten Elektroden vertauschbar zu machen, so da.ß man je nach Wahl mit dem einen Elektrodenpaar senden und mit dem anderen Elektrodenpaar empfangen kann.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann insbesondere als Sicherheitsvorrichtung gegen Schiffszusammenstöße bei unsichtigem Wetter verwendet werden. Auch dient sie mit Vorteil bei Unterseebooten dazu, um vor dem Auftauchen zu bestimmen, ob Schiffe oder andere Gegenstände sich in der Nähe des Bootes befinden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung auf Schiffen zum Auffinden von anderen Körpern, z. B. Minen oder fremden Schiffen, mittels vom Schiff ausgesandter elektromagnetischer Kraftfelder, gekennzeichnet durch mindestens vier mit dem Schiffskörper verbundene und in unveränderlichem Abstand voneinander angeordnete Elektroden, von denen zwei zur Einleitung von Wechselstrom in das umgebende Wasser und die übrigen zum Messen der durch den zu ermittelnden Körper hervorgerufenen Verzerrung der elektrischen Stromlinien nach der Potentialmeßmethode dienen.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Aussendung des Wechselstroms dienenden Elektroden an Bug und Heck des Schiffes und die zur Beobachtung der Stromlinienverzerrung dienenden Elektroden mitschiffs symmetrisch zur Schiffsachse angebracht sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2 dadurch gekennzeichnet, daff die Elektrodenpaare abwechselnd zum Aussenden der Wechselströme und zur Beobachtung der Stromlinienverzerrung benutzt werden.