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Einrichtung zum Kennzeichnen der Fahrzeugbreite, insbesondere von
Kraftfahrzeugen Gegenstand der Erfindung bildet eine Einrichtung zum Kennzeichnen
der Fahrzeugbreite, insbesondere von Kraftfahrzeugen. Das Ausweichen zweier einander
begegnender Kraftfahrzeuge oder auch das Überholen in der Dunkelheit ist erfahrungsgemäß
mit nicht unerheblichen Gefahren und Schwierigkeiten verbunden, da die Wagenführer
die Umriß, linien der entgegenkommenden oder zu überholenden Fahrzeuge erst dann
einigermaßen zu erkennen vermögen, wenn sich die Fahrzeuge schon so weit genähert
haben, daß sie, falls ein Zusammenstoßen droht, nicht mehr zum Stillstand gebracht
werden können. Man ist bei der Schätzung der Breite der entgegenkommenden Fahrzeuge
auf den Abstand der beiden vorderen Scheinwerfer angewiesen und wird sich daher
bemühen, den eigenen Wagen so weit auf die Straßenseite zu führen, daß ein möglichst
großer seitlicher Abstand zwischen den beiden aneinander vorbeifahrenden Wagen entsteht.
Nicht selten aber ist gerade das Bestreben, einen möglichst großen Abstand von den
begegnenden oder zu überholenden Fahrzeugen einzuhalten, die Ursache von schweren
Unglücksfällen, weil der Wagen hierbei leicht gegen einen Baum geraten oder seitlich
in die Sandbahn, den sogenannten Sommerweg, abrutschen kann, wie sie zahlreiche
Straßen noch heute aufweisen. Die Gefahren eines solchen Abrutschens in den Sommerweg
sind so allgemein bekannt, daß, sich weitere Ausführungen dazu erübrigen. Die sicherste
Art des Ausweichens oder Überholens zweier Fahrzeuge besteht also hinsichtlich dieser
Gefahrenquelle darin, die beiden Wagen in möglichst geringem seitlichen Abstand
voneinander vorbeizuführen. Dies war aber bisher in der Dunkelheit aus den vorstehend
erwähnten Gründen nicht in befriedigender Weise zu erreichen.
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Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, an der Unterseite der Kotflügel
von Kraftfahrzeugen Scheinwerfer anzubringen und diese derart einzustellen, daß,
sie die Vorderräder des Wagens beleuchten, um auf diese Weise die Umrisse des Wagens
für die Lenker entgegenkommender Fahrzeuge kenntlich zu machen. Derartige Anordnungen
genügen aber nicht den praktischen Bedürfnissen, weil. der von solchen Hilfsscheinwerfern
ausgesandte Lichtkegel in so geringem Abstand von dem betreffenden Fahrzeug auf
die Straße geworfen wird, daß .ein Zusammenstoßen zweier sich begegnender und mit
solchen Hilfsscheinwerfern ausgerüsteter Fahrzeuge erst dann feststeht, wenn die
Wagen sich bereits so weit genähert haben, daß sie nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand
gebracht werden können. Diese bekannten Einrichtungen erfüllen daher nur den Zweck
von Standlichzern, die ebensogut durch einen entsprechend weiten Abstand der beiden
vorderen Scheinwerfer eines Wagens ersetzt werden könnten,
Hierdurch
werden aber die Führer entgegenkommender Fahrzeuge nicht von der Notwendigkeit entbunden,
den zur Vermeidung eines Zusammenstoßes .erforderlichen seitlichen Abstand voneinander
schon auf eine erhebliche Entfernung abzuschätzen.
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Aufgabe der Erfindung ist -es, eine Einrichtung zu schaffen, mittels
derer die Umrißlinien zweier entgegenkommender oder sich überholender Fahrzeuge
bereits in solchem Abstand von dem Fahrzeuge auf der Straße festgelegt werden, daß
die Führer noch beizeiten den gegenseitigen seitlichen Abstand ihrer Fahrzeuge vergrößern
oder diese gegebenenfalls selbst bei großer Geschwindigkeit noch rechtzeitig zum
Stillstand bringen können, wenn ein seitliches Ausweichen aus irgendwelchen Gründen
:einmal nicht möglich sein sollte.
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Gemäß der Erfindung wird dies durch Scheinwerfer erreicht, die derart
ausgebildet und angeordnet sind, daß sie mindestens im Bereiche des Bremsweges des
Fahrzeuges auf einer Seite oder auf beiden Seiten des Fahrzeuges Lichtstreifen auf
die Fahrbahn werfen, deren äußere Begrenzungslinien in der Verlängerung der äußeren
seitlichen. Begrenzungslinien des Fahrzeuges liegen. Diese Lichtstreifen können,
um ihre Bedeutung besonders hervorzuheben, farbig sein. Begegnen sich z. B. zwei
mit solchen Scheinwerfern ausgerüstete Fahrzeuge, so werden die Führer schon auf
große Entfernung voneinander erkennen, ob die gegenseitig ausgesandten und den Umrissen
ihrer Fahrzeuge entsprechenden Lichtstreifen sich auf der Straße überschneiden oder
nicht. Die Wagenführer sind dann nicht mehr auf Schätzung des einzuhaltenden Seitenabstandes
angewiesen, sondern haben einen genauen Anhaltspunkt für die von ihnen zu treffenden
Maßnahmen. Auf diese Weise sind sie in der Lage, die Fahrzeuge während der Dunkelheit
in voller Geschwindigkeit in so geringem Abstand voneinander vorbeizuführen, daß
die Gefahren des Sommerweges mit Sicherheit vermieden werden.
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Ebenso wie nach vorn, können solche Lichtstreifen auf einer Seifte
oder beiden Seiten des Fahrzeuges auch nach rückwärts auf die Fahrbahn geworfen
werden, um die Umrißlinien des Fahrzeuges auch für überholende Fahrzeuge bereits
auf solche Entfernung auf der Fahrbahn kenntlich zu machen, daß der Führer des überholenden
Fahrzeuges in der Lage ist, sein Fahrzeug nicht nur bereits in sicherem Abstand
von dem vorderen Fahrzeug auf dessen Spur einzustellen, sondern es auch gegebenenfalls,
wenn trotzdem, z. B. infolge plötzlichen Abweichens des vorderen Fahrzeuges, ein
Zusammenstoß drohen sollte, rechtzeitig zu bremsen. Die Zeichnung zeigt in schematischer
Darstellung drei Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Abb. i läßt den vorderen Teil eines Kraftfahrzeuges in Seitenansicht
und Abb. 2 den entsprechenden Grundriß hierzu erkennen. -Abb. 3 ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher nur die rechte Wagenseite mit einem Scheinwerfer gemäß
der Erfindung ausgerüstet ist, während bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. q.
nur die linke Wagenseite einen solchen Scheinwerfer besitzt.
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Mit i sind die Vorderräder, mit 2 die Kotflügel und mit 3 die Kühlerhaube
des Wagens bezeichnet. q. sind die nach der Erfindung angeordneten Scheinwerfer,
welche bei den dargestellten Ausführungsbeispielen vor den Rädern des Wagens derart
angebracht und eingestellt sind, daß sie einen Lichtstreifen erzeugen, welcher bei
a kurz vor dem Fahrzeug beginnt und sich in gerader Richtung auf der Straße bis
zum Punkt b erstreckt. Die Strecke a-b ist in der Zeichnung verkürzt dargestellt
und ist in Wirklichkeit so lang, als es mindestens dem Bremsweg des Fahrzeuges entspricht;
zweckmäßig wird man sie sogar länger wählen. Die äußeren Begrenzungslinien der auf
die Straße geworfenen Lichtstreifen fallen, wie @es Abb.2erkennen läßt, genau in
die Verlängerung der äußeren Begrenzungslinien des Wagens, also z. B. in die Verlängerung
der äußeren Kotflügelkanten.
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Vorteilhaft wird dabei die innere Begrenzungslinie parallel zur .äußeren
eingestellt, so daß das volle Licht in einem schmalen und daher weit sichtbaren
Streifen zusammengefaßt wird. Indessen kann die Anordnung auch so getroffen werden,
daß die inneren Begrenzungslinien des Strahlenbündels schräg vorlaufen. Eine solche
Anordnung kann namentlich bei den Ausführungsbeispielen gemäß Abb.3 und q. von Vorteil
sein, d. h. 'bei Anwendung von nur einem Scheinwerfer, welcher dann die vor dem
Fahrzeug liegende Straße in ihrer ganzen Breite zwischen den äußeren Begrenzungslinien
des Lichtes erleuchtet.
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Die Stelle, an der die Scheinwerfer q. angebracht werden, und ihr
Neigungswinkel können natürlich den jeweils gegebenen Verhältnissen angepaßt werden.
So kann man die Scheinwerfer, z. B. wie in Abb. i angedeutet, auch oberhalb der
Räder anbringen. Auch kann man zwei Scheinwerfer ¢ und 5 verwenden, deren Lichtstreifen
sich überdecken. Sollte dann aus irgendeinem Grunde der eine der beiden Scheinwerfer
im Laufe der Zeit aus seiner normalen Stellung gelangen, so wird der Wagenführer
hierauf durch den
zweiten Scheinwerfer aufmerksam werden, weil dessen
Strahlenbündel dann nicht mehr mit dem Lichtbündel des anderen Scheinwerfers zusammenfällt.
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Die Lichtstärke der erfindungsmäßig verwendeten Scheinwerfer ist zweckmäßigerw
eise so zu bemessen, daß auch im Streukegel des Hauptscheinwerferlichtes der die
Umrißlinien angebende Streifen deutlich erkennbar ist. Auch kann für diese Scheinwerfer
oder einzelne derselben zur Kennzeichnung ihrer Bedeutung oder zur besseren Unterscheidung
farbiges Licht Verwendung finden, so z. B. verschieden gefärbtes Licht auf beiden
Seiten oder auf der Vorder- und Rückseite des Fahrzeuges. Die Erzeugung des farbigen
Lichtes kann dabei in an sich bekannter Weise z. B. durch Vorschaltung gefärbter
Gläser oder Linsen erfolgen.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Abb.3 ist für den Verkehr in Ländern
geeignet, in denen links gefahren und rechts überholt wird. Umgekehrt ist die Anordnung
gemäß Abb. 4 für den Rechtsverkehr bestimmt. Zwecks Erzeugung nach hinten gerichteter
Lichtstreifen können in ähnlicher Weise, z. B. oberhalb oder hinter den Hinterrädern
angebrachte Scheinwerfer verwendet werden.