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Einrichtung zur Bestimmung des Frischezustandes von Eiern In dem Bestreben,
die Standardisierung von Eiern zu fördern, sind durch Reichsverordnung zum Handelsklassengesetz
Güteklassen in Vorbereitung, in die die Produkte entsprechend ihrer Größe, ihrem
Gewichte oder ihrem Frischezustande eingereiht bzw. sortiert werden. Die Durchführung
dieser Klassengruppierung ist vor allem wichtig für die Marktübersicht und die Geschäftsabwicklung.
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Die dem Verderb ausgesetzte Ware kommt vom Inkrafttreten der Verordnung
an in die zugehörige Qualitätsklasse eingereiht in den Handel. Der Grad des Frischezlzstandes
ist nun für den Konsumenten der hauptsächlichste Wertmesser.
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Man hat, um die Beschaffenheit des Eies zu ermitteln, bereits Einrichtungen
in Benutzung, die eine Durchleuchtung des Eies gestatten. Auf diese Weise kann man
durch oberflächliche Prüfung Beschaffenheit von Dotter, Eiweiß, Keimentwicklung
und Verletztheit der Schale des Eies feststellen. Derartige Prüfungen bestehen entweder
in einer Einzel- oder auch in einer Massendurchleuchtung der Produkte.
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Die nach ihrer Größe sortierten, dem Kleinverkauf zugänglich gemachten
Eier müssen nun gewissen Anforderungen entsprechen, die an die Merkmale des Frischezustandes
gestellt werden. Genügen die Eier den Mindestanforderungen nicht, so kommen sie
für den Frischverzehr nicht mehr in Frage und können nur für Back- und Kochzwecke
und schließlich nur noch für technische Zwecke Verwendung finden. Soll daher der
Konsument vor Schädigung bewahrt bleiben, so ergibt sich die Notwendigkeit, daß
er beim Einkauf der Eier die Möglichkeit besitzt, die nach Größe, Farbe und sonstiger
Beschaffenheit aussortierte Ware schnell und. auf einfachste Weise überprüfen zu
lassen, um über den inneren Gesundheits- und Frischezustand Aufschluß zu erhalten.
Man weiß nun, daß vor allem die Größe des Luftraumes am stumpfen Ende des Eies von
besonderer Bedeutung für die Güte des Zustandes ist, in dem sich das Produkt im
jeweiligen Zeitpunkte befindet.
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Um Käufer wie auch Verkäufer ohne weiteres instand zu setzen, sich
über die Größe des im zu untersuchenden Ei vorhandenen Luftraumes und,damit also
über die Güte des Eizustandes ein genaues und einwandfreies Bild zu machen, sind
bereits Einrichtungen geschaffen worden, die gleichzeitig eine Durchleuchtung des
Eies und eine Messung seines Luftraumes zulassen.
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Bei diesen Einrichtungen ist das von innen beleuchtete zylindrische
Gehäuse senkrecht auf einer Unterlage aufgesetzt, und das zu prüfende Ei wird gegen
einen kurzen Rohrstutzen angehalten, dessen Achse senkrecht zur Gehäuseachse verläuft
und der zugleich Träger einer Meßplatte ist.
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Diese Einrichtung weist aber im Betrieb verschiedene Mängel auf, die
die Meßprüfeinrichtung für fortlaufende Untersuchungen ungeeignet machen. Infolge
der dauernden
Veränderung von Eigröße, Eiform usw. bei Vornahme
von kurz aufeinanderfolgenden Messungen gestatten diese Einrichtungen nämlich nicht,
sich den jeweiligen Betriebsverhältnissen anzupassen. Das zu prüfende Ei muß außerdem
mit besonderer Sorgfalt, meist auf Fingerspitzen, festgehalten werden, so daß hierdurch
Gefahr besteht, daß das Ei durch Fall beschädigt wird und zuverlässige Messungen
nicht vorgenommen werden können.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und besteht darin, daß das
die Lichtquelle aufnehmende und die Meßskala tragende Gehäuse gegen die Horizontalebene
geneigt angeordnet ist. Hierdurch wird es ermöglicht, daß das zu prüfende Ei in
der Handhöhlung und zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand festgehalten
werden kann, während die Messung unter schrägem Anhalten bei einer ohne weiteres
möglichen Schwenkung und Drehung des Eikörpers v orgenommenwird. Das Ei kann dann'von
der rechten zur linken Hand wandern, von der es abgelegt wird, während die rechte
Hand ein neues Ei für die nächste Messung ergreift, ohne daß man eine besondere
Vorsicht walten lassen muß. Die Prüfungen benötigen nur eine kurze Zeit, da das
Anhalten an die Skala, die Ablesung, das Weiterbefördern des geprüften und das Heranbringen
des neuen Eies zur Vorrichtung sicher und gefahrlos für das leicht zerbrechliche
Gut unter jeder freien Bewegungsmöglichkeit erreicht wird. Diese erstrebte Wirkung
wird -noch dadurch verbessert, daß die für den Lichtdurchtritt vorgesehene Öffnung
sich an der tiefsten Stelle der die Meßskala tragenden Gehäusev orderwand befindet
und in ihrer Größe verstellbar ist. Die auf der Vorderwand des Gehäuses angebrachte
Meßplatte ist nachgiebig angeordnet und hierdurch auch in ihrem Abstand von der
die Anlagefläche für das zu prüfende Ei bildende Gehäusewand veränderbar.
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Die Erfindung sei an einem Ausführungsbeispiel nach beiliegender Zeichnung
näher erläutert.
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Abb. i zeigt die Vorderansicht, Abb.2 einen Querschnitt durch die
neue Prüfeinrichtung.
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Das zu prüfende Ei e wird z. B. von Hand gegen eine mit einer Skala
d versehene Einrichtung d angehalten, die im Inneren eine Beleuchtungsquelle f besitzt.
Die Meßeinrichtung weist vorn eine Aussparung c auf. Das Ei, das sich vor dieser
befindet, wird hierbei durchleuchtet, kann vor der Öffnung c auch geschwenkt und
gedreht werden, und schließlich ist vor allem die Höhe des Luftraumes beim Anlegen
des Eies gegen die auf Federn b und b1 gelagerte Skala d an dieser ablesbar. Die
Skala d kann z. B. in Millimeter aufgeteilt sein, oder sie kann sofort die Qualitätsklasseneinteilung,
z. B. Klasse I, II, III . . ., angeben, so daß entsprechend der Größe des Luftraumes
im Eikörper das zu untersuchende Ei für die betreffende Qualitätsklasse und ferner
auf die sonstige innere .und äußere Beschaffenheit überprüft werden kann.
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Die obere, mit Luftlöchern g versehene Kappe der Einrichtung d ist
um ein Scharnier schwenkbar, um die Birne f im Gehäuseinnern leicht auswechseln
zu können. Das Gehäuse der Einrichtung d kann aus beliebigem Material, z. B. Pergament,
Blech, Kunst- oder Preßmasse o. ä., hergestellt sein.
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Die beschriebene Eiprüfeinrichtung kann auch zweckentsprechend abgeändert
werden. Die Öffnung c kann in ihrer Größe verstellbar sein; durch das Anlegen des
Eies gegen die Skala bzw. gegen die Öffnung kann jeweils die Beleuchtungsquelle
in den elektrischen Stromkreis eingeschaltet werden.
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Ein weiterer Vorschlag geht auch dahin, die Eier, deren Frischezustand
festzustellen ist, auf ein laufendes Band aufzusetzen und sie an der Aussparung
vorbeizuführen.
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Zum Zwecke der besseren Ablesbarkeit und Erkennbarmachung des Luftraumes
des Eies kann vor Ei und Skala eine Linse oder eine andere an sich bekannte Einrichtung
vorgesehen werden.