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Verfahren und Maschine zum Trocknen und Glätten von Wäsche, Kleidungsstücken
u. dgl. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Maschine zum Trocknen
und Glätten von Wäsche, Kleidungsstücken u. dgl., bei dem erwärmte Luft durch die
auf eine durchlochte Unterlage aufgelegten Wäsche- o. dgl. Stücke hindurchgetrieben
wird.
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Das Neue besteht darin, daß die Maschine der Erfindung eine wesentliche
Beschleunigung der Bearbeitung der Kleidungstücke ermöglicht, und daß die verschiedenartigsten
Kleidungsstücke, wie Anzüge, Beinkleider, Hemden, seidene Kleider u. dgl., gleich
gut behandelt werden. Die bekannten Maschinen sind alle mehr oder weniger Spezialmaschinen,
die für eine ganz bestimmte Art von Kleidungs- oder Wäschestücken bestimmt sind.
Es ist allerdings bekannt, heiße Luft durch feuchte Kleidungs-oder Wäschestücke
hindurchzuschicken, um sie zu trocknen, bevor sie geglättet werden; aber bei diesen
bekannten Verfahren wird nach dem Durchstrom der heißen Luft kalte Luft in umgekehrter
Richtung durch das Wäschestück hindurchgesaugt. Die Einrichtung zur Ausübung dieser
bekannten Verfahren ist recht umständlich und wesentlich verschieden von der Maschine
der Erfindung. Bei dem Verfahren der Erfindung befindet sich die Luft, welche durch
das Wäschestück hindurchgeht, in einem ununterbrochenen Kreislauf, während bei den
bekannten Verfahren die Luft erst nach einer Richtung strömt und dann nach der anderen
Richtung, und zwar strömt Luft durch denjenigen Teil des Wäschestückes hindurch,
durch welchen vorher die heiße Luft hindurchgegangen ist. Die Maschine zur Ausübung
des bekannten Verfahrens wird aus diesem Grunde recht umständlich, denn man muß
ein Gebläse oder eine Pumpe zur Förderung der Luft vorsehen, die nach beiden Richtungen
hin angetrieben werden kann, um einmal die Luft nach der einen Richtung und dann
nach der anderen Richtung zu befördern. Insbesondere wird die bekannte Maschine
durch diese Vorrichtungen recht umständlich, welche dazu dienen, die Luft in der
Drehrichtung umzukehren. Bei der Erfindung ist jedoch eine Umkehrung der Drehrichtung
-des Gebläses nicht erforderlich, sondern die Luft strömt stets in derselben Richtung.
Sie strömt durch eine Stelle des Wäschestückes hindurch und durch eine andere Stelle
desselben Wäschestückes wieder zurück. Erreicht wird dieses dadurch, daß man den
ortsfesten Bügelteil in zwei Kammern unterteilt, die beide mit der Außenluft in
Verbindung stehen, und zwar mit Löchern in derjenigen Unterlage, auf welche das
zu behandelnde Wäschestück gelegt wird. Der ortsfeste Bügelteil verfügt über eine
mittlere Kammer und über eine von derselben getrennten Umfangskammer. Die mittlere
Kammer ist mit der Druckleitung des Gebläses verbunden, während die Saugleitung
des Gebläses mit der Umfangskammer verbunden ist, und auf diese Weise wird ein ununterbrochener
Kreislauf durch die beiden Kammern in dem ortsfesten Bügelteil aufrechterhalten.
Es wird hierdurch erreicht,
daß die trockne erwärmte Luft nach ihrem
Durchgang durch den mittleren Teil des Wäschestückes in der Nähe des Randes der
Unterlage aus dem Stück herausgesaugt wird, so daß sie nach dem Durchtritt durch
das Wäschestück von der Mitte desselben nach dem Rand zu strömen muß. Nach dieser
durch Bewegung der Luft herbeigeführten Trocknung kann das Wäschestück noch durch
Anwendung von Druck und Wärme geglättet werden, wenn das Wäschestück aus derartigem
Material, wie z. B. Wolle, besteht, das durch die erwärmte Trocknung nicht vollständig
glatt wird.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Maschine nach der
Erfindung dar: Abb. i ist eine Endansicht der Maschine; Abb. 2 ist eine Vorderansicht
derselben; Abb.3 ist ein Horizontalschnitt des oberen beweglichen Bügelteiles; Abb.
q. zeigt in Draufsicht und Schnitt den unteren festen Bügelteil, und Abb.5 ist im
vergrößerten Maßstabe ein Schnitt nach Linie V-V der Abb. 2.
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In dem unteren Teil des Gestelles der Bügelmaschine ist an einer plattformartigen
Stütze 17 ein an sich bekanntes Gebläse i9 mit seinem Antriebsmotor 18 angeordnet.
Das Gestell ist mit einer Druckplatte zq. versehen, auf welcher die eigentliche
Bügelvorrichtung 15 angeordnet ist.
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Die Bügelvorrichtung 15 besteht aus einem unteren festen Bügelteil
27 und einem oberen beweglichen Bügelteil 28. Zwischen dem festen Bügelteil 27 und
der Deckplatte 1q. ist ein kastenartiges Gestell 29 angeordnet, so daß der untere
Bügelteil in einem Abstand oberhalb der Deckplatte 1q. liegt. Die Ausbildung des
festen Bügelteiles 27 ergibt sich besonders aus Abb. q. und 5. Der Bügelteil umfaßt
eine Blechpfanne 3o, an deren Seiten die Winkel 31 auf beliebige Weise befestigt
sind, und zwar so, daß die senkrechten Flanschen der Winkel -an den senkrechten
Rändern der Pfanne 3o anliegen, während die waagerechten Flanschen zur Unterstützung
einer durchlochten Metallplatte 32 dienen. Die waagerechten Flanschen der Winkel
31 sind mit Löchern 33 versehen, welche in Eindeckung mit entsprechenden Löchern
der Platte 32 liegen. Diese Löcher am Rand der Platte 32 und in den waagerechten
Flanschen der Winkel 31 sind etwas größer als die übrigen Löcher in der Platte 3'2.
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In der Pfanne 30 liegt auf dem Boden, und zwar längsweise in der Mitte
des Bodens, ein U-Eisen 3q., das zur Versteifung dient und namentlich die durchlochte
Blechplatte 32 abstützt. Der Mittelsteg dieses U-Eisens steht senkrecht auf dem
Boden der Pfanne, und der obere waagerechte Flansch hat Bohrungen 35 in Eindeckung
mit den Bohrungen der Platte 32. Auch der Mittelsteg hat nach Abb. 5 Durchbrechungen
36, so daß das U-Eisen nicht ei-,vä das Innere dieser Pfanne in zwei vollständig
getrennte Abteile zerlegt. Das Innere dieser Pfanne wird vielmehr in eine Umfangskammer
und eine Mittelkammer zerlegt, zu welchem Zweck nach Abb.5 in diesem Bügelteil eine
andere Pfanne 37 angeordnet ist, deren Umriß dem Umriß der Pfanne 3o ähnlich ist.
Es entsteht dadurch im Inneren dieser zweiten oder kleineren Pfanne eine Kammer
38 und außerhalb derselben, zwischen ihr und der Pfanne 30, eine Umfangskammer 39.
Letztere steht nur mit den Randlöchern 33 der Winkeleisen 31 in Verbindung,
während die Mittelkammer 38 in ihrer oberen Abschlußwand mit den anderen Löchern.
der Platte 32 verbunden ist. Der Flansch des U-Eisens 3¢ ruht in einer Vertiefung
dieser inneren Pfanne 37 (Abb. 5). In der Kammer 38 befindet sich ein Heizkörper
40, vorzugsweise in Gestalt einer Dampfröhre, der in irgendeiner Weise der Dampf
zugeführt und wieder abgeführt wird.
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In die mittlere Kammer 38 des feststehenden Bügelteiles 27 mündet
nach Abb. 5 das Rohr 5o, das von der Druckseite des Gebläses i9 herkommt, während
das Saugrohr 51 dieses Gebläses mit der Umfangskammer 39 verbunden ist. Es wird
also in die Mittelkammer Luft eingedrückt, und Luft wird aus der äußeren oder Umfangskammer
39 abgesaugt. Beim Durchstrom durch die Mittelkammer wird die Luft durch den Heizkörper
stark angewärmt und tritt dann durch die Löcher 32 im mittleren Teil der oberen
Blechplatte 32 aus.
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Über dieser durchlochten Platte 32 befindet sich eine Lage 52 (Abb.
5) aus durchlässigem Werkstoff, und diese Lage wird durch eine Gewebeschicht 53
in Stellung gehalten. Die Ränder des Gewebes ragen über den Rand der Pfanne
30 nach unten und werden durch einen Rahmen 54 (Abb. q. und 5) in Stellung
gehalten. Dieser Rahmen hat nach Abb. i an seiner Unterkante mehrere Kerben 55,
mit welchen er auf Stiften 56 aufsitzt, die aus dem Umfangsflansch der Pfanne 3o
herausragen. Durch Aufschieben dieses Rahmens 54 auf die Pfanne wird die Gewebebahn
53 gestreckt und in Stellung gehalten, und die poröse Aufpolsterung 52 wird dadurch
auch auf der Oberfläche dieser Pfanne gesichert.
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Von der Dampfleitung 58 (Abb. i), die sowohl »den Dampfheizkörper
q0 im feststehenden Bügelteil als auch den beweglichen Bügelteil 28 mit Dampf versorgt,
zweigt eine Leitung 59 ab, die bei 63 in eine Düse endet, welche zum Anfeuchten
zu bügelnder Wäschestücke dient, die in einen Kasten 23 am Maschinengestell eingelegt
werden. Ein aus dem Gestell heraustretendes Ventil 62 (Abb.2, 5) gestattet
die Überwachung der Dampfzufuhr zur Drüse 63, um die in den Kasten eingebrachten
Gegenstände
mehr oder weniger befeuchten zu können. Von der Leitung
59 zweigt ferner eine nach oben gerichtete Leitung 6q., 65 ab, in welcher
ein Ventil 66 angeordnet ist, und welche in eine in die Gebläsedruckleitung
50 hineinragende Düse 67 endet. Das Ventil 66 kann auch von außen bedient werden
(Abb. 5), so daß durch die Düse 67 mehr oder weniger Dampf jener Luft zugeführt
werden kann, die durch das Gebläse ig in das Rohr 50 gedrückt wird. Eine
derartige Befeuchtung der Heißluft ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Maschine
zum Aufbügeln von Kleidungsstücken benutzt wird.
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Der bewegliche Bügelkopf 28 besteht im wesentlichen aus einem hohlen
Gußstück 70 mit einer Anzahl von parallelen Rippen 71 (Abb. 3), die abwechselnd
von entgegengesetzten Enden in das Innere des Gußstückes hineinragen, so daß der
zum Erwärmen dieses Bügelteiles dienende Dampf in einem langen gewundenen Pfad durch
das Gußstück hindurchströmt. Die Unterfläche 73 des beweglichen Bügelteiles ist
vorzugsweise mit Hochglanz poliert.
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Bei Benutzung der Maschine werden die Wäschestücke o. dgl. auf den
festen Bügelteil 27 gelegt und von Hand etwas geglättet; dann wird der Bügelkopf
28 durch Erfassen der Stange 83 nach abwärts bewegt, bis er sich in einem Abstand
von ungefähr i cm von der Oberfläche des festen Bügelteiles 27 befindet. Während
des letzteren Teiles dieser Abwärtsbewegung wird selbsttätig der Motorschalter durch
einen Teil des Bügelkopfträgers geschlossen, so daß das Gebläse ig in Betrieb gesetzt
wird. Die von dem Gebläse ig in das Rohr 5o getriebene Luft wird in die Mittelkammer
38 eingeführt und strömt dann durch die gelochte Platte 32, die Aufpolsterung und
die Gewebeschicht hindurch und auch durch den mittleren Teil des Wäschestückes,
das auf diesem Bügelteil ausgebreitet liegt. Die Luft wird dann in der Nähe des
Randes der Unterlage aus dem Wäschestück heraus in die äußere Umfangskammer 39 zurückgesaugt
und tritt durch das Rohr 51 in das Gebläse ig wieder ein. Auf diese Weise wird die
Erwärmung der Heizröhren 4.o am vorteilhaftesten ausgenutzt, und die warme Luft
entfernt alle Feuchtigkeit aus der Aufpolsterung, aus der Gewebeschicht und dem
Wäschestück.
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Bestehen die zu behandelnden Wäschestücke aus Seide, dann ist eine
eigentliche Bügelarbeit gar nicht mehr notwendig, da schon durch das Trocknen die
Falten und Runzeln des Wäschestückes geglättet werden. Nach diesem Trocknen des
aufgelegten Wäschestückes kann man den beweglichen Bügelkopf 28 durch die Griffstange
83 wieder hochheben; dadurch werden Motor und Gebläse abgeschaltet. Eine solche
Betriebsweise, in der der Bügelkopf 28 nicht gegen das Wäschestück gedrückt wird,
empfiehlt sich, wie erwähnt, für seidene Wäschestücke, Unterwäsche oder auch für
Gegenstände, die sonst nur über einer Form getrocknet werden, wie Strümpfe u. dgl.
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Soll jedoch im Zusatz zur Trocknung auch ein Bügeln stattfinden, dann
wird nach dem beschriebenen Trocknen der bewegliche Bügelkopf 28 vollständig gesenkt,
wobei eine Anpreßvorrichtung, die keinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet,
dazu benutzt werden kann, das Wäschestück fest zwischen den beiden- Bügelteilen
zusammenzudrücken.
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Nach Beendigung des Bügelns schwingen das Gegengewicht 88 und eine
Feder 89 den Bügelkopf nach aufwärts, und der gebügelte Gegenstand kann von
dem unteren Bügelteil abgenommen werden.