DE559913C

DE559913C - Kolbendruckregler zur Verteilung der Pressluft in Leitungsnetzen

Info

Publication number: DE559913C
Application number: DEH120538D
Authority: DE
Original assignee: PETER LANGEN SOHN GmbH
Current assignee: PETER LANGEN SOHN GmbH
Priority date: 1929-02-19
Filing date: 1929-02-19
Publication date: 1932-09-26

Description

In ausgedehnten Preßluftnetzen, wie sie z. B. in Bergwerken unter Tage vorkommen, besteht der Übelstand, .daß mit Druckluft betriebene Werkzeuge bzw. Maschinen in den Abteilungen, die zuerst und durch kurze Rohrleitungen an die Hauptleitung angeschlossen sind, mit unnötig hohem Druck beaufschlagt werden, wogegen solche Maschinen in den am Ende bzw. mit langen Rohrleitungen an die Hauptleitung angeschlossenen. Abteilungen durch die bereits erfolgte Druckluftentnahme zuwenig Druckluft erhalten und damit unwirtschaftlich arbeiten. Um diesem Übelstand abzuhelfen, hat man bereits in die von der Hauptleitung zu den einzelnen Betriebspunkten führenden Zweigleitungen Regel ventile oder Stauscheiben eingebaut. Diese Regelvorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie nur eine für den jeweiligen

ao Betriebszustand geltende Drosselvorrichtung darstellen, bei der die gewünschte Wirkung davon abhängig ist, daß genau die zugrunde gelegte Anzahl Maschinen und Werkzeuge in Betrieb genommen wird.

Zur Vermeidung des genannten Übelstandes hat man auch schon vorgeschlagen, jeweils unterhalb einer Abzweigleitung ein Rückschlagventil in die Hauptleitung einzubauen, das sich nur in der Richtung des Luftstromes öffnen kann. Es soll dadurch verhindert werden, daß bei einer plötzlichen: Entnahme großer Mengen Druckluft von einer oberen Stelle der Hauptdruckleitung ein Nachsaugen der Druckluft aus dem unteren Teil der Hauptdruckleitung erfolgen kann, so daß die Druckabnahme in den unteren Abzweigleitungen nicht so schnell vor sich geht als bisher. Abgesehen davon, daß hierdurch der Übelstand nur unvollkommen beseitigt wird, kommt hier hinzu, daß im Zusammenhang mit der Anordnung der Rückschlagventile größere Druckluftspeicherbehälter in Anwendung kommen sollen.

Gegenüber dem bereits Bekannten betrifft die Erfindung eine Einrichtung, bei der der Druckmittelzufluß den jeweiligen Betriebsverhältnissen der einzelnen Abteilungen durch eine sich nach Maßgabe des Verbrauches selbsttätig einstellende Durchgangsöffnung (Drosselöffnung) angepaßt, aber bei unwirtschaftlicher Druckluftentnahme zu der entsprechenden Abteilung ganz verhindert wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die in der Nähe der Hauptleitung in jede Zweigleitung einzubauende Einrichtung als Kolbendruckregler durchgebildet wird, wobei der Kolben auf der Zuflußseite unter dem vollen Leitungsdruck und auf der anderen Seite unter dem in der Abflußleitung herrschenden Druck plus dem Druck einer in der gleichen Riehtang wirkenden Feder steht. Die Feder-,spannung ist dabei so bemessen, daß sie den Kolben (oder Schieber- oder Ventilkörper) zusätzlich mit dem jeweilig noch bleibenden Rückdruck gegenüber dem Beaufschlagungsdruck in der geöffneten Stellung im Gleichgewicht hält, die den für den Verbrauch erforderlichen Zufluß der Druckluft gewährt, aber beim Überschreiten des normalen Gesamtverbrauchs bzw. bei einem über ein ge- ₇„

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wisses Maß herabsinkenden Rückdruck die weitere Bewegung des Regelkörpers in seine Schließstellung gegen einen zweiten Ventilsitz nicht verhindert.

An sich sind zwar Kolbendruckregler bereits bekannt und im Gebrauch,' um die-Druckluftentnahme aus einem größeren Sammelbehälter möglichst konstant zu halten. Infolge der hier zugrunde liegenden Aufgabe handelt es sich jedoch um eine Einrichtung, bei der ein Ventilkörper durch Federdruck in die Öffnungsstellung gezogen wird, dem durch den jeweilig in der Entnahmeleitung herrschenden Druck'der Preßluft auf einen entsprechend großen Kolben ein Ausgleichsdruck entgegensteht. Demzufolge dient hierbei also der bereits verminderte Druck zur Regelung des Druckluftdurchganges, während beim Erfindungsgegenstand der volle Betriebsdruck, der Rückdruck und die vorgesehene Feder zum Regeln des Durchganges dienen. Abgesehen hiervon, unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand von dieser bekannten Einrichtung noch dadurch, daß das Reglergehäuse einen zweiten Ventilsitz für das Steuerorgan aufweist, gegen den letzteres abdichtet, wenn in der Ableitung, z. B. bei größerer Undichtigkeit, ein Überverbrauch eintritt, während in solchen Fällen bei der vorbekannten Einrichtung sich der Durchgang am weitesten öffnen würde, so daß die Druckluft ungehindert abblasen kann.

In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens im Längsschnitt wiedergegeben, während Abb. 2 ein Schema einer gemäß· der Erfindung ausgestatteten Anlage darstellt.

Die in der Nähe der von einem Kompressor kommenden Hauptleitung in jede von ihr abzweigende Leitung α eines Preßluftnetzes eingebaute Vorrichtung besteht aus dem zweiteiligen Gehäuse b, in dem sich der Schieber c in einer Führungsbüchse d bewegt. Der Schieber c wird auf der Austrittsseite durch die Stirnwand e verschlossen. Letztere ist so* angeordnet, daß sie sich· in der einen Endstellung des Schiebers abdichtend in der ■ Büchse d führt und sich in der anderen Endstellung abdichtend gegen den Ventilsitz / legt. Vor der abschließenden Wand e weist der Schieber die umlaufende Austrittsöffnung g auf, die zwecks Vermeidung großer Drosselverluste nach innen trichterförmig erweitert ist. An dieser Stelle ist auch gleichzeitig das Gehäuse zweckmäßig erweitert. Innerhalb des Gehäuses b wird* der Schieber e noch unter den Druck der Feder h gesetzt, deren Verspannung durch die verstellbaren Widerlagern entsprechend eingestellt werden kann. Um zu vermeiden, daß bei einem plötzlich eintretenden größeren Luftverbrauch, beispielsweise einem Rohrbruch, der Schieber mit Wucht gegen den Ventilsitz / geschleudert wird, können natürlich Luft-, Gummi- oder Federpolster oder sonstige Stoß dämpfungsmittel vorgesehen werden.

Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung¹ ist folgende: Die von der Hauptleitung kommende Druckluft bewegt den Schieber c zunächst so weit vorwärts, daß die Austrittsöffnung g aus der Führungsbüchse d tritt, so daß Druckluft in die weiterführende Leitung« gelangen kann. Wird in dem entsprechenden Betriebsabschnitt keine Druckluft entnommen, so wird der Schieber durch den Rückdruck in der Abfiußleitung plus dem Federdruck wieder .zurückgedrückt und in seiner geschlossenen Anfangsstellung gehalten. Findet jedoch eine Druckluftentnähme statt, womit der Rückdruck in der Leitung hinter dem- Schieber sinkt, so wird letzterer durch den in der Preßluftleitung herrschenden Überdruck so weit vorbewegt, daß sich dem Verbrauch gemäße die Durchlaß- öffnungg einstellt. Steigt aber der Verbrauch über eitf gewisses Höchstmaß, so^ wird durch den Überdruck vor .dem Schieber dieser bis gegen den Ventilsitz f bewegt, so daß jede weitere Luftzufuhr verhindert wird. Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird also auch gleichzeitig die Bedingung einer Rohrbruchsicherung erfüllt.

Claims

Patentansprüche:

1. Kolbendruckregler zur Verteilung von Preßluft in Leitungsnetzen, der sich in Abhängigkeit vom Gegendruck mehr oder weniger öffnet, gekennzeichnet durch einen in einer Richtung unter den ■ VoIldruck der Preßluft und'in entgegengesetzter Richtung unter die Einwirkung einer Feder und den Rückdruck der abgezweigten Preßluft gesetzten Kolben, Schieber oder Ventilkörper, derart, daß die Größe der Durchflußöffnung in Abhängigkeit von dem Druckabfall der Luft verändert werden kann.

2, Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Kolben

(e) in dem Gehäuse (b) ein zweiter Ventilsitz (jf) gesehaffett ist, auf dem er abdichtet,, wenn ein Überverbrauch an der Entnahmestelie eintritt (Rohrbruchsieherung). _

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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