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Ofenbeobachtungsfenster Es ist bei Ofenbeobachtungsfenstern eine häufige
Erscheinung, daß die dem Ofen benachbarte feuerfeste Scheibe unter der Einwirkung
der Wärmestrahlen des Ofens zerspringt. Da das Zerspringen der Scheibe, abgesehen
von den damit verbundenen Kosten, große Gefahren für das Auge des Beobachters mit
sich bringt, sind zur Beseitigung dieses Übelstandes die verschiedensten Vorschläge
gemacht worden, die im wesentlichen darauf hinauslaufen, entweder die Scheibe des
Beobachtungsfensters nur während der Zeit der Beobachtung der Wärmestrahlung des
Ofens auszusetzen oder zum Schutze des Auges eine indirekte Beobachtung vorzusehen.
Die Kosten von Beobachtungsfenstern dieser Art sind infolge der erforderlichen Verstellmöglichkeit
der Scheiben verhältnismäßig hoch.
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Der Zweck der Erfindung ist, ein Ofenbeobachtungsfenster mit einer
dauernd und unmittelbar der Wärmestrahlung des Ofens ausgesetzten feuerfesten Scheibe
vorzusehen, das äußerst billig in der Herstellung ist und bei dem ein Zerspringen
der Scheibe nicht stattfindet. Es wird dies erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
die unmittelbar bestrahlte Oberfläche und die dem Ofeninnern zugewandten Kanten
der Scheibe vollständig oder nur mit geringen Unterbrechungen der Wärmestrahlung
des Ofens ausgesetzt sind, Infolgedessen wird eine ungleichmäßige Erwärmung der
Scheibe und das damit verbundene Auftreten von Wärmespannungen, insbesondere an
den Rändern der Scheibe, vermieden. Die Befestigung der Scheibe an der dem Ofeninnern
zugewandten Seite kann mittels schmaler, aus dem Rahmen vorspringender Flächen,
die nur auf kleinen Teilen der unmittelbar bestrahlten Scheibenoberfläche aufliegen,
oder durch gegen die unmittelbar bestrahlte Scheibenoberfläche unter einem spitzen
Winkel geneigte Rahmenflächen, welche die dem Ofeninnern zugewandten Scheibenkanten
berühren, erfolgen.
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Bei Projektionsapparaten ist es bekannt, die Ränder der der Wärmestrahlung
der Lichtquelle ausgesetzten Linse im wesentlichen unabgeschirmt zu lassen, um ein
Springen der Linse zu verhüten. Die Übertragung dieser in der Ofentechnik bisher
unbekannten Maßnahme auf Ofenbeobachtungsfenster erfüllt neben der Verhinderung
des Zerspringens dieses Fensters dexi auf dem Gebiete der Gewerbehygiene liegenden
Zweck, das Auge des Beobachters vor der Wirkung der bei etwaigem Zerspringen des
Fensters aus dem Ofen herausdringenden Strahlen und vor Splittern der Scheibe zu
schützen; im übrigen ist die Wärmebeanspruchung und damit die Gefahr des Zerspringens
des
Glaskörpers infolge der in der Ofentechnik auftretenden Temperaturhöhen naturgemäß
wesentlich größer als bei Projektionsapparaten.
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In der Zeichnung ist ein Ofenbeobachtungsfenster gemäß der Erfindung
in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt Abb. r eine Vorderansicht
des Fensters, teils im Schnitt, Abb. 2 einen waagerechten Schnitt durch das Fenster
der Abb. z, Abb.3 einen entsprechenden senkrechten Schnitt, Abb. q. bis 8 in verschiedenen
Ansichten verschiedene Befestigungsmöglichkeiten der feuerfesten Glasplatte.
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Das dargestellte Ofenbeobachtungsfenster besitzt ein vorn und hinten
offenes Gehäuse a, das mit einem zweckmäßig aus Gußeisen hergestellten abnehmbaren
Deckel b versehen ist. Das Gehäuse ist bei c an einem Rahmend
angelenkt, der
eine rechteckige Öffnung e besitzt und in geeigneter Weise an der Ofenwand f über
einer Öffnung g befestigt ist. Das Gehäuse wird in seiner Normallage über der Öffnung
e durch eine Schnappfeder h gehalten, die an der Platte d auf der dem Gelenk c gegenüberliegenden
Seite angebracht ist. In dem Gehäuse a sind ein Paar durchsichtige, feuerfeste Glasplatten
j, k angeordnet. Diese Glasplatten sind halbatherman und liegen in einem
derartigen Abstande voneinander, daß sie zwischen sich eine Kammer m bilden. Die
Platten j und k
werden von oben in das Gehäuse eingesetzt, nachdem
der Deckel b entfernt worden ist, und liegen an senkrechten Rippen za, o im Innern
des Gehäuses an. Ein gefärbter Glaskörper p ist zwischen die ungefärbten feuerfesten
Glasplatten j, k eingesetzt und liegt in einer Nut q
zwischen den Rippen
n und o.
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Wenn die Wärmestrahlung des Ofens sehr groß ist, können eine oder
mehrere zusätzliche Platten aus ungefärbtem feuerfestem Glas, die die gleiche oder
annähernd die gleiche Größe besitzen wie die ungefärbte Glasplatte k, auf der Ofenseite
der Kammer m zur Bildung eines zusätzlichen Schutzes angebracht werden, wobei die
zusätzlichen ungefärbten Glasplatten ebenfalls vollständig oder nahezu vollständig
abgeschlossene Kammern bilden können. Wenn derartige zusätzliche feuerfeste Platten
vorgesehen werden, werden sie unmittelbar hinter der Platte k angebracht;
das Gehäuse a wird in diesem Falle zur Aufnahme der zusätzlichen Platten
breiter ausgeführt.
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Der gefärbte Glaskörper P besteht aus einer .Anzahl schmaler nebeneinanderliegender
Streifen (Abb. z). Durch eine derartige Unterteilung wird die Oberflächenspannung
verringert. Die aneinanderstoßenden Kanten der Streifen sind schiefwinklig abgeschrägt,
so daß, wenn eine leichte Verzerrung der Streifen infolge der Hitze stattfindet,
die schiefwinkligen Kanten diese Verzerrung ausgleichen, die Ununterbrochenheit
des Glaselementes aufrechterhalten und den Durchgang weißer Lichtstrahlen durch
das Glaselement in waagerechter Richtung verhindern. Die einzelnen Glasstreifen
werden durch eine Feder zusammengehalten, die an dem Deckel b des Gehäuses
a befestigt ist.
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Die dem Ofen benachbarte ungefärbte feuerfeste Glasplatte k hat annähernd
die gleichen Abmessungen wie die Öffnung c des Rahmens d und ist derart in dem Gehäuse
a befestigt, daß ihre Kantenteile in bezug auf den Ofen umabgeschirmt sind und ihre
Oberfläche der Wärmestrahlung des Ofens ausgesetzt ist. Die Glasplatte wird daher
bei Benutzung des Fensters gleichförmig erwärmt; es wird verhindert, daß die Platte
infolge einer stärkeren Erwärmung ihres Mittelteiles, im Vergleich zu den Kantenteilen,
zerspringt.
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Die Glasplatte k kann in jeder beliebigen Weise in ihrer Betriebslage
festgehalten werden, sofern nur die dem Ofen zugewandten Kanten der Platte dadurch
nicht oder nicht wesentlich abgeschirmt werden. Die Befestigung kann z. B. durch
ein paar schmale Ansätze s am oberen und unteren Rand der hinteren Öffnung des Gehäuses
a auf der einen Seite der Platte erfolgen (Abb. z, 2 und 3), wie dies an sich bei
nicht dauernd der Wärmestrahlung ausgesetzten Ofenbeobachtungsfenstern bereits bekannt
ist. Die Ansätze werden so schmal ausgeführt, daß sie die Platte gerade mit Sicherheit
festhalten. Die Platte wird in diesem Falle zwischen die Ansätze und die Rippen
o eingeschoben. Eine andere Befestigungsmöglichkeit der Platte ist in Abb. q. dargestellt.
Hier ist die dem Ofeninnern zugewandte Öffnung des Gehäuses a mit Rahmenflächen
t
versehen, welche gegen die unmittelbar bestrahlte Scheibenoberfläche unter
einem spitzen Winkel geneigt sind und die dem Ofeninnern zugewandten Scheibenkanten
berühren. Diese Befestigungsart ermöglicht es denjenigenWärmestrahlen, welche unter
einem kleineren Winkel auftreffen, auch die hinter den vorspringenden Rahmenteilen
liegenden Flächen der Scheibe zu beheizen; lediglich die senkrecht oder nahezu senkrecht
ankommenden Wärmestrahlen werden durch die vorspringenden Rahmenteile abgefangen.
Gemäß den in Abb. 5 bis 8 dargestellten Ausführungen bestehen die aus dem Rahmen
vorspringenden Flächen aus kleinen Klammern u oder aus in Stahl hergestellten Feststellgliedern
v, die hochkant auf der Scheibe aufliegen. Wesentlich ist, daß diese Halteglieder
so schmal sind, daß sie keinen nennenswerten Teil der Platte vor den Wärmestrahlen
abschirmen, viehmehr eine gleichförmige Erwärmung der gesamten Platte gestatten.
Das
Ofenbeobachtungsfenster kann fest an der Ofenwand oder dem Rahmen d angebracht werden,
kann aber auch ortsbeweglich ausgebildet werden, so daß es für mehr als einen Ofen
verwendbar ist.