DE557045C

DE557045C - Feinmessgeraet, insbesondere Hoehenmesser fuer Luftfahrzeuge

Info

Publication number: DE557045C
Application number: DE1930557045D
Authority: DE
Original assignee: CARL BAMBERG FRIEDENAU; Askania Werke AG
Current assignee: CARL BAMBERG FRIEDENAU; Askania Werke AG
Priority date: 1930-09-12
Filing date: 1930-09-12
Publication date: 1932-08-18

Description

Bei Zeigermeßgeräten, bei denen geringe Bewegungen des Meßsystems durch große, weit unterteilte Ausschläge eines Zeigers sichtbar gemacht werden, werden die Bewegungen des Meßsystems durch stark vergrößernde Übersetzungsgetriebe, meist durch Hebel und Kettentrieb, auf die Zeigerwelle übertragen. Um durch toten Gang innerhalb des Übersetzungsgetriebes bedingte Fehler zu vermeiden, ist eine Feder — meist eine an der Zeigerwelle angreifende Spiralfeder — vorgesehen, welche den Zeiger in der einen Richtung zurückzudrehen bestrebt ist. Durch diese Feder wird aber auf das Meßsystem eine häufig sehr nachteilig wirkende Vorspannkraft übertragen. Wird z. B. die Bewegung des Meßsystems 5oofach vergrößert auf den Zeiger übertragen, eine Vergrößerung, die z. B. für Flugzeughöhenmesser häufig verwandt wird, so wird das Meßsystem, um von dem Beispiel des Höhenmessers auszugehen, d. h. die mit der Aneroiddose arbeitende Feder, mit einer Kraft von 2500 g zusätzlich belastet, wenn durch die Zeigerfeder auf die Zeigerachse eine Kraft von nur 5 g ausgeübt wird. Eine so hohe Belastung des Meßsystems wirkt sich aber auf das Instrument sehr nachteilig aus. Es treten elastische Nachwirkungen auf, die meist dem Meßsystem zur Last gelegt werden, ihre Ursache aber in der Zeigerfeder sowie in der Reibung haben, welche durch die große Kraft verursacht werden, mit der die Zeigerfeder auf die Lager des Übertragungsmechanismus weg^n der großen Übersetzung wirkt. Sehr nachteilig ist ferner die Einwirkung der Temperatur auf die Zeigerfeder. Die durch Temperaturänderungen bedingten Elastizitätsänderungen der Zeigerfeder werden 5oofach verstärkt als Vorspannkraft auf das Meßsystem übertragen, so daß das Meßsystem bei verschiedenen Temperaturen sehr merklich verschiedene Vorspannungen erhält. Die hiei"-durch bedingten Anzeigefehler sind selbstverständlich durch Temperaturkompensation des Meßsystems kaum zu beheben. Für die Verwendung im Flugzeug ist die Schwingungsfähigkeit der meist spiralig gewundenen Zeigerfeder sehr nachteilig. Von dem Flugzeug werden harte Schwingungen auf die Zeigetfeder übertragen, die ständiges Vibrieren des Zeigers zur Folge haben.

Die geschilderten und andere Übelstände werden im wesentlichen dadurch vermieden, daß bei einem bekannten Feinmeßgerät, insbesondere Höhenmesser, mit getrenntem Zeiger und Meßwerk, bei dem die Bewegungen des Meßsystems auf den Zeiger durch in beiden Richtungen wirkende Bandgetriebe übertragen werden, erfindungsgemäß in das Übersetzungsgetriebe zwischen Meßsystem und Anzeigeglied Spannrollen eingeschaltet

werden, die, ohne auf das Meßsystem eine Kraft auszuüben, durch Spannung nach beiden Seiten den toten Gang aufheben. Besonders für Flugzeuginstrumente, bei denen eine gespannte Kette zwischen Meßwerk und Zeiger leicht in Resonanzschwingungen gerät, ist es zweckmäßig, die Kette über zwei Leitrollen laufen zu lassen, welche unter Einwirkung von Federn die Kette spannen. Durch ίο diese Leitrollen können die frei gespannten Kettenteile sehr klein gehalten werden, so daß Resonanzschwingungen so gut wie beseitigt werden.

In der beiliegenden Zeichnung ist ein gemaß der Erfindung gebautes Zeigerinstrument als Ausführungsbeispiel dargestellt. Als Meßsystem dient die Aneroiddose a in Verbindung mit der Feder b Die Bewegungen der Feder werden als Meßgröße über den Winkelhebel c ao auf die Scheibe d übertragen, welche dadurch in entsprechende Drehung versetzt wird. Die Scheibe d überträgt ihre Bewegungen mittels der endlosen Kette ^₁, f₂ ^auf die Scheibe e, welche auf der Welle des Zeigers i befestigt »5 ist. Die endlose Kette f_v f₂ läuft über die Leitrollen r_t, r₂, deren Achsen an den Federn Si' gs des Federbügels h angeordnet sind. Die Federn g_t, g₂. suchen die Rollen r_v r₂ einander zu nähern und spannen dadurch die Kette /1. /2. so daß jeder tote Gang vermieden wird, ohne daß eine Kraft auf die Meßfeder b übertragen wird. Durch die Leitfolien P₁, r₂ werden die freien Enden f_v f₂ der Kette in so kleine Teile unterteilt, daß schädliche Resonanzschwingungen der Kette nicht auftreten können.

Statt für Aneroidmeßgeräte läßt sich die Erfindung natürlich mit Vorteil auch für andere Meßgeräte mit anderen Meßsystemen anwenden. Derartige Anwendungen und andere zweckentsprechende Ausführungsformen ergeben sich je nach Bedarf.

Claims

Patentansprüche:

1. Feinmeßgerät, insbesondere Höhenmesser für Luftfahrzeuge, mit getrenntem Zeiger und Meßwerk, bei dem die Bewegungen des Meßsystems auf den Zeiger durch in beiden Richtungen wirkende Bandgetriebe übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß in die Getriebe (f_v /₂) Spannrollen (r_v r₂) eingeschaltet sind, die, ohne auf den Zeiger (i) oder das Meßsystem (a, b) rückwirkende Kräfte zu übertragen, den toten Gang beseitigen, so daß ein luftloser Zeigertrieb ohne Rückholfeder erreicht wird.

2. Meßgerät nach Anspruch 1 mit Kettenübertragung, dadurch gekennzeichnet, daß die die Übertragung vermittelnde endlose Kette (Jf₁, f₂) über eine Rolle (r_t) läuft, die die Kette unter dem Einfluß einer auf die parallel verschiebbar gelagerte Rollenachse wirkenden elastischen Kraft (gt) spannt.

3. Meßgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Übertragung vermittelnde endlose Kette über zwei Rollen (r_v r₂) läuft, deren Achsen von einem Federbügel Qi, g_v g₂) getragen werden, der die Rollen unter Spannung der Kette gegen dieselbe drückt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen