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Kinematographischer Film Es sind bereits kinematographische Filme
bekannt, bei denen die normale Bildfläche des Filmes nur zur Hälfte mit einem anamorphosierten
Bild ausgefüllt ist, das zu einer Szene gehört, während die andere Hälfte der Bildfläche
durch ein zu einer anderen Szene gehörendes verzerrtes Bild ausgefüllt ist. Diese
Bilder nehmen beim Projizieren auf einen Bildschirm nach ihrer Entzerrung ein Feld
mit normalen Proportionen 3 X q. ein.
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Weiter sind Filme für die Farbenkinematographie bekannt, die nebeneinander
mehrere verzerrte, zusammen eine normale Bildfläche einnehmende Bilder haben, die
bei der Projektion sich überlagern und deren jedes auf dem Bildschirm eine Fläche
in normalen Proportionen 3 X q. einnimmt.
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Beim kinematographischen Film nach der Erfindung sind außer Folgen
von normal aufgenommenen Bildern weitere Folgen von normalen Flächen, z. B.
18 X 2q. mm, vorgesehen, deren jede durch ein einziges anamorphosiertes Bild
ausgefüllt ist. _ Diese Bilder erzeugen naturgemäß bei der Projektion auf einen
Schirm nach der Entzerrung mit einem optischen Anamorphoten ein bewegtes Bild, in
dem alle Gegenstände mit ihren normalen, d.li. natürlichen Proportionen wieder erscheinen,
wobei indessen das Bild in der einen Dimension, der Höhe oder der Breite, im Verhältnis
zur anderen Dimension größer ist als bei gewöhnlichen Projektionsbildern. Ein solches
Bild entspricht einem größeren als dem normalen Gesichtswinkel; es gibt die Möglichkeit,
für jede Szene die vorteilhafteste künstlerische und dramatische Bildwirkung zu
erzielen.
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Zur Aufnahme der zusammengedrängten Bilder kann jede gewöhnliche Kinokamera
in Verbindung mit einem Anamorphoten benutzt werden. Die Projektion dieser Bilder
in ihren natürlichen Größenverhältnissen auf dem Schirm kann durch jeden gewöhnlichen
Projektionsapparat in Verbindung.mit entsprechenden Anamorphoten erfolgen, durch
deren Ein- oder Ausschaltung ein schnellerer Übergang von einem Format der Projektionsbilder
zu einem anderen möglich ist.
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Die durch den Anamorphoten bewirkte Zusammendrängung in der Ebene,
auf die er wirkt, erhält einen bestimmten Wert, der gleich dem reziproken Wert des
Koeffizienten ist, um den man das Feld vergrößern will, z. B. muß, wenn man das
Feld mit 212 vergrößern will, die Zusammeridrängung 410 betragen.
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Fig. i stellt schematisch ein Negativ oder ein Positiv nach der Erfindung
dar.
Die Fig. ia, ib, ic zeigen schematisch die Bilder des Films
der Fig. i, wie sie sich bei der Projektion auf einem Bildschirm abbilden.
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Fig.2 ist eine ähnliche Darstellung wie Fig. i und zeigt Naturaufnahmen,
die in bestimmten Richtungen zusammengedrängt sind.
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Die Fig. 2a, 2b, 2c und 2d stellen Bilder dar, die auf dem Bildschirm
durch entzerrende Projektion der zusammengedrängten Bilder, die der in Fig. 2 dargestellte
Film trägt, erhalten werden.
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In Fig. i ist ein Film mit Bildflächen normaler Abmessungen dargestellt,
der aus einer Reihe von Bildern besteht, die projiziert werden- sollen. Der Film
hat einerseits Bilder, die der Breite nach zusammengedrängt sind, und andererseits
Bilder, die ihrer Höhe nach verzerrt sind. Ein weiterer Teil des Filmes besteht
aus Bildern, die in jeder Richtung un-.verzerrt sind. In Fig. ia ist ein Bild dargestellt,
wie es von einem in der Breite zusammengedrängten Bild bei der entzerrenden Projektion
auf dem Bildschirm erhalten wird. Fig. ib zeigt die Wiedergabe eines der Höhe nach
zusammengedrängten Bildes bei der entzerrenden Projektion, während in Fig. ic ein
normales, nicht zusammengedrängtes und nicht deformiertes Bild dargestellt ist.
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Der in Fig i mit 4 bezeichnete Film kann naturgemäß in anderer als
.den angegebenen Richtungen zusammengedrängte Bilder und eine mehr oder weniger
große Zahl von in irgendeiner beliebigen Richtung zusammengedrängten Bildern tragen.
Der Film ist in normalen Abmessungen, Theater- oder Schmalfilmformat, ausgeführt,
damit er durch gewöhnliche Projektionsapparate geführt werden kann, wobei die gesamte
zur Verfügung stehende Bildfläche des Filmes ausgenutzt wird.
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Für die Zusammendrängung und für die Vergrößerung ist keine Grenze
genannt, obwohl es sehr wünschenswert ist, die ZusammendrängungundVergrößerung in
irgendeiner beliebigen Richtung im Verhältnis 2 : i vorzunehmen.
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In Fig. 2 ist ein der Fig. i entsprechender. Film dargestellt, der
Naturaufnahmen trägt, von denen einige in einer, andere in anderer Richtung zusammengedrängt
sind. In den Fig. 2a, 2b, 2c und 2d sind diese Bilder entzerrt dargestellt, so wie
sie bei der Projektion auf dem Bildschirm erscheinen.