DE555767C - Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen

Info

Publication number
DE555767C
DE555767C DE1930555767D DE555767DD DE555767C DE 555767 C DE555767 C DE 555767C DE 1930555767 D DE1930555767 D DE 1930555767D DE 555767D D DE555767D D DE 555767DD DE 555767 C DE555767 C DE 555767C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silica
quartz
tridymite
cristobalite
compounds
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930555767D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BENNO WENTZ DIPL ING
HERMANN SALMANG DR ING
Original Assignee
BENNO WENTZ DIPL ING
HERMANN SALMANG DR ING
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BENNO WENTZ DIPL ING, HERMANN SALMANG DR ING filed Critical BENNO WENTZ DIPL ING
Application granted granted Critical
Publication of DE555767C publication Critical patent/DE555767C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
    • C04B35/14Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silica

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen Ein längst bekannter Übelstand bei der Verwendung von Silikasteinen zum Bau von Koksöfen, metallurgischen Ofen, Glasöfen u. dgl. ist ihre geringe Haltbarkeit infolge der im Betriebe auftretenden Volumenänderungen. Im einzelnen ist dies zurückzuführen auf ihren Gehalt an O_uarz und Cristobalit. Quarz erleidet bei einer Temperatur von 575° eine mit Längsänderung verbundene reversible Umwandlung von ß-Quarz in a-Quarz lind ferner bei einer Temperatur von über 12000 eine Umwandlung in Christobalit, wobei auch wieder eine starke, aber bleibende Volumenänderung eintritt. Cristobalit selbst wandelt sich -ferner bei einer Temperatur von etwa 230° von seiner ,-Modifikation in. seine a-Modifikation um und bei Rückgang der Temperatur wieder zurück, was mit einer außerordentlich starken sprunghaften Volumenänderung verbunden ist. Die Umwandlung von Cristobalit in Tridymit, die im allgemeinen nur schwer und bei hohen Temperaturen zu erreichen ist, vollzieht sich ohne Volumenänderung.
  • .Mit Rücksicht auf diese Tatsachen ist man schon seit langem bestrebt, Silikasteine herzustellen, bei denen die vorerwähnten, mit Volumenänderungen sich vollziehenden Umwandlungen schon im keramischen Brennofen erfolgen, so daß das fertige, als Baustoff zu verwendende Erzeugnis möglichst raumbeständig ist. Es kommt also zunächst darauf an, den Ouarz möglichst vollständig in Christobalit umzuwandeln, so daß die gerade bei dieser Umwandlung auftretenden besonders starken Volumenänderungen im Industrieofen unterbleiben.- Es bleiben dann aber immer noch die reversiblen Umwandlungen zwischen den beiden :Modifikationen des Cristobalits. Auch diese können ausgeschaltet werden, wenn es gelingt, im keramischen Ofen auch schon die Umwandlung des Cristobalits in Tridvmit zu vollziehen. Die Herstellung von Tridymitsteinen war aber bisher nicht gelungen.
  • Wohl war es schon bekannt, zur Förderung der Ouarzumwandlung in Cristobalit und Tridymit Katalysatoren zuzusetzen. Zu diesem Zweck wurden zu der schon an sich mit Kalk versetzten Silikarohmasse vielfach Stoffe, wie Eisenoxyd, Wolframsäure, Molybdänsäure, Phosphorsäure u. dgl., zugesetzt, welche die gewünschte Wirkung in kleinem Ausmaße erreichten. Auch hat man schon festgestellt, daß ein Zusatz von Alkali als Katalysator die .Umwandlung begünstigt. Die mit einem solchen Zusatz hergestellten Steine wiesen aber eine geringe Festigkeit auf.
  • Versuche haben nun ergeben, daß eine überraschend günstige Wirkung dadurch erzielt wird, daß der mit Kalk versetzten Silikarohmasse gleichzeitig Alkali und ein anderes, nicht alkalisches Oxyd zugesetzt wird. Dabei ergibt sich eine dünnflüssige Schmelze, welche in die feinsten Poren und Risse eindringt und die Umwandlung in bisher unbekannter Weise herbeiführt.
  • Dabei ist aber zu beachten, daß diese Wirkung des Alkalis nicht eintritt, wenn dieses an Tonerde gebunden ist, weil Tonerde die Schmelze dickflüssig machen würde. Daraus erklärt es sich, daß das in natürlichen Rohstoffen (Quarziten) vorhandene Alkali die Umwandlung des Quarzes wenig oder gar nicht fördert, da es in diesem Vorkommen stets an Tonerde gebunden ist. Es liegt also an dem Tonerdegehalt der natürlichen Quarzite, wenn sie trotz hohen Alkaligehaltes keine vollständige Umwandlung in Tridymit ergeben. Es muß also tonerdefreies Alkali zugesetzt werden, wie beispielsweise Soda oder Glaubersalz.
  • Aus eben diesem Grunde darf andererseits als zweites nicht alkalisches Oxyd nicht etwa Tonerde verwendet werden und auch nicht ein anderes die Viskosität erhöhendes Oxyd, wie beispielsweise manche seltenen Erden. Als Zusatz empfiehlt sich als nicht alkalischer Katalysator der Wohlfeilheit wegen Magnesia oder Eisenoxyd, welches sich dann im keramischen Ofen in Eisenoxydul umsetzt.
  • Bei Anwendung dieses Verfahrens wird es ermöglicht, die Umwandlung des Quarzes so weit zu vollziehen, daß der Silikastein ganz oder vorwiegend aus raumbeständigem Tridymit besteht. Die übrigen Silikasteine haben Tridymit meist nur als geringen Prozentsatz enthalten. Das angemeldete Verfahren ermöglicht es aber, ihn als eine zusammenhängende Masse herzustellen, welche Quarz und Cristobalit nur noch in geringer Menge enthält und als Tridymitstein gelten kann.
  • Durch das Verfahren wird es auch möglich, eine vollständige Umwandlung des Quarzes zu erreichen, so daß der Tridymitstein Quarz überhaupt nicht mehr enthält und die für die Haltbarkeit des Erzeugnisses schädigenden späteren Umwandlungen des Quarzes im Industrieofen ganz fortfallen.
  • Selbstverständlich kann der Umwandlungsprozeß auch so weit durchgeführt werden, daß der Tridy mitstein nur noch aus Tr idymit mit der glasigen Schmelzmasse besteht. Doch bedarf es nicht in allen Fällen einer derartig:. weitgehenden Umwandlung, da die Gegenwart von Cristobalit in geringer Menge im Tridymitstein nicht mehr schädlich ist.
  • Selbstverständlich brauchen die nach diesem Verfahren verwendeten Katalysatoren nur insoweit zugesetzt zu werden, als sie nicht schon in der Rohmasse vorhanden sind. Ist beispielsweise Eisenoxyd oder Magnesia schon in der Rohmasse vorhanden, so bedarf es eines besonderen Zusatzes davon nicht.
  • Wenn alle Quarzkörner bis in den Kern umgewandelt werden sollen, ist die Verwendung einer feinkörnigen Masse unerläßlich. Es ist deshalb zweckmäßig, in diesem Falle nur Korn von unter 2 mm Durchmesser zu verwenden. Etwa 30 bis 6o °/o der Rohmasse kann aus Quarzmehl bestehen. Ausführungsbeispiel Eine Silikarohmasse, welche aus 30 % Felsquarzit von 2 bis o,o6 mm, 3o °/o Felsquarzit von o,o6 bis o mm und 4o °/o Qarzmehl besteht, wird mit 2 % Sulfitlauge, 2 % Kalk, 1,5 % Natriumoxyd in Form von Soda und 1,5 % Eisenoxyd angemacht, getrocknet, verformt und 20 Stunden bei Segerkegel 15 bis 16 gebrannt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen durch Formen und Brennen von Gemischen aus kalkhaltigen Silikamassen und Mineralisatoren, wie Alkaliverbindungen, Magnesiumoxyd, Eisenoxyd o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß den Silikamassen neben etwa 2 °l, Kalk tonerdefreie Alkaliverbindungen und Oxyde, wie Eisenoxyd, Magnesia u. d-1., oder diese Verbindungen enthaltende Stoffe zugesetzt werden.
  2. 2. Silikastein nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß er in der Hauptsache aus Tridymit besteht und nicht umgewandelten Quarz überhaupt nicht und Cristobalit nicht oder nur in mäßigen Mengen enthält.
DE1930555767D 1930-05-15 1930-05-15 Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen Expired DE555767C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE555767T 1930-05-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE555767C true DE555767C (de) 1932-07-27

Family

ID=6564520

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930555767D Expired DE555767C (de) 1930-05-15 1930-05-15 Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE555767C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE863175C (de) * 1950-09-17 1953-01-15 Doerentruper Sand & Thonwerk Verfahren zur Herstellung von gebrannten Quarzkunststeinen und feuerfesten Massen
DE1089680B (de) * 1958-11-24 1960-09-22 Steuler Industriewerke Gmbh Verfahren zum Herstellen von Silikasteinen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE863175C (de) * 1950-09-17 1953-01-15 Doerentruper Sand & Thonwerk Verfahren zur Herstellung von gebrannten Quarzkunststeinen und feuerfesten Massen
DE1089680B (de) * 1958-11-24 1960-09-22 Steuler Industriewerke Gmbh Verfahren zum Herstellen von Silikasteinen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE555767C (de) Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen
DE1274024B (de) Verfahren zum Herstellen eines feuerfesten Materials auf der Grundlage von Tonerde und Kieselerde
DE2736442C2 (de) Verfahren zur Herstellung chemisch gebundener, kohlenstoffhaltiger, feuerfester Steine
DE2611051A1 (de) Feuerfeste massen und ungebrannte steine
DE1596754B2 (de) Verfahren zur herstellung eines bernsteinfarbenen glases mit vorherbestimmten farbton unter verwendung einer hochofenschlacke
AT138392B (de) Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen.
DE659218C (de) Feuerfester Baustoff
DE738490C (de) Verfahren zur Herstellung von Schleifkoerpern
DE2148922C2 (de) Totgebrannte feuerfeste Masse auf der Basis von MgO, CaO, SiO↓2↓ und deren Verwendung
DE881477C (de) Verfahren zum Herstellen hochfeuerfester Silikaerzeugnisse
DE572791C (de) Verfahren zur Herstellung von Silikamoertel
DE716559C (de) Verfahren zur Herstellung von Gluehphosphatduengemitteln
AT223997B (de) Feuerfester saurer Schamottestein und Verfahren zu seiner Herstellung
DE825522C (de) Verfahren zur Herstellung von Silikasteinen
DE747405C (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln
DE575240C (de) Filtersteine
DE544681C (de) Verfahren zur Erzeugung keramischer Produkte aus alkalifreien Magnesiumsilikaten
DE573305C (de) Verfahren gemaess Patent 487110 zur Herstellung feuer- und saeurefester keramischer Erzeugnisse
DE661269C (de) Verfahren zur Herstellung von Glaswannenbloecken und anderen feuerfesten Gegenstaenden, die dem Angriff von geschmolzenem Glas ausgesetzt sind
DE733503C (de) Mittel zur Herstellung und Verbesserung von Emails, Glasuren u. dgl.
AT140556B (de) Verfahren zur Herstellung von farblosen oder gefärbten, Barium und Bor enthaltenden Gläsern.
AT200987B (de) Verfahren zur Herstellung von temperaturwechselbeständigen, hochfeuerfesten, basischen Steinen, insbesondere Magnesitsteinen
AT218416B (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Erzeugnissen aus Mischungen von natürlichem, magnesiumsilikathaltigem Material und Magnesit bzw. Magnesia
AT160473B (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse.
AT202506B (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Magnesit-Chromformkörper