DE554670C

DE554670C - Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen durch Drehen der Polarisationsebene eines Lichtstrahlenbuendels mittels eines magnetischen Feldes

Info

Publication number: DE554670C
Application number: DES89524D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Gustav Kemna
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1929-01-20
Filing date: 1929-01-20
Publication date: 1932-07-11

Description

Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen durch Drehen der Polarisationsebene eines Lichtstrahlenbündels mittels eines magnetischen Feldes Es ist bekannt, zur Aufnahme von Oszillographenkurven die magnetische Drehung der Polarisationsebene des Lichtes durch ein :Magnetfeld zu benutzen. Man schickt hierzu ebenpolarisiertes Licht durch eine mit Schwefelkohlenstoff gefüllte Röhre, die von einer Stromspule umgeben ist. In dieser Röhre erfährt die Polarisationsebene der Lichtstrahlen eine Drehung, deren Maß von der Farbe der Strahlung und der durch die Spule geschickten Stromstärke abhängt. Infolgedessen kann durch einen Analysator das Licht einer bestimmten Farbe ausgelöscht werden, wobei es von der Stromstärke und von dem Lichtweg durch die Röhre sowie von dem die Röhre erfüllenden Stoffe abhängt, welche Farbe ausgelöscht wird. Unter dem Einfluß eines durch die Stromspule gehenden veränderlichen Stromes ändert sich daher die Lage der Absorptionslinie in einem durch ein Prisma hergestellten Farbspektrum, so daß auf einer quer zum Spektrum vorbeigeführten photographischen Schicht eine Kurve aufgezeichnet werden kann. Bei diesen Einrichtungen wird noch eine Quarzplatte in den optischen Weg gestellt, die senkrecht zur optischen Achse geschliffen ist. Sie dient dazu, eine dauernde Farbzerstreuung zu liefern, die auch vorhanden ist, wenn der durch die Spule gehende Strom Null ist. Dieses Verfahren hat zwar den Vorteil, trägheitslos eine von der Augenblicksstromstärke abhängige Verschiebung eines dunklen Streifens zu liefern. Jedoch hat sich diese Einrichtung zur Aufnahme von Kurven praktisch nicht einführen können, weil der Absorptionsstreifen verwaschen ist, während man zur Herstellung einer Kurve einen scharf begrenzten Strich auf der lichtempfindlichen Schicht braucht.
Nach der Erfindung wird die oben beschriebene Einrichtung zur Aufnahme von Tonfilmen benutzt, indem man die Trägheitslosigkeit vorteilhaft ausnutzt. Die Verwaschenheit des Absorptionsstreifens, die es unmöglich machte, die bekannte Einrichtung zur Herstellung von Oszillographenaufzeichnungen zu benutzen, stört dagegen im vorliegenden Falle nicht; man bemißt vielmehr die Breite des Absorptionsstreifens so, daß sie etwa mit der Breite des für die Tonaufzeichnung zur Verfügung stehenden Streifens übereinstimmt. Dadurch ergibt sich auf dem Filmband eine Aufzeichnung, die eine Kombination des bekannten Schwarz-Weiß-Verfahrens mit dem Verfahren darstellt, bei dem der Film über seine ganze Breite hin verschieden stark geschwärzt ist. Die an sich bekannte Einrichtung kann also durch geeignete Bemessung der Breite des Absörptionsstreifens so ausgebildet werden, daß sie zur Herstellung von Tonaufzeichnungen nach diesem gemischten Verfahren benutzt werden kann, wodurch die bekannten Vorzüge dieses Verfahrens besonders für die störungsfreie Wiedergabe kleiner Amplituden zur Geltung kommen.
Vorzugsweise arbeitet man im photographisch besonders wirksamen Teil des Farbspektrums und erzielt die notwendige Breite des Absorptionsstreifens durch genügend starke Auseinanderziehung des Spektrums mit Hilfe stark zerstreuender Prismen.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Abbildung dargestellt.
Die zur Aufzeichnung des akustischen Vorganges verwendeten elektrischen Ströme werden über eine Leitung L und einen Verstärker V einer Spule S zugeführt, die um eine mit Schwefelkohlenstoff gefüllte Röhre D gewickelt ist. Das in der Röhre entstehende Magnetfeld hat die Richtung der von der Lichtquelle P ausgehenden Strahlen, die durch ein Nikolsches Prisma G in einer bestimmten Ebene polarisiert sind. Unter dem Einfluß des von den verstärkten akustischen Strömen hervorgerufenen wechselnden Magnetfeldes wird die Polarisationsebene der Lichtstrahlen in der Röhre verschieden stark gedreht. Nach Durchgang durch die Röhre gehen die Lichtstrahlen durch die senkrecht zur optischen Achse geschliffene Quarzplatte H und durch ein zweites Nikolsches Prisma, den Analysator A. Der Analysator wird so eingestellt, daß im Ruhezustande ein Absorptionsstreifen a in einem gewünschten Teil des Spektrums entsteht, das mit Hilfe des Prismas 0 hervorgerufen ist. Der Film F, dessen Schnitt in der Zeichnung dargestellt ist, bewegt sich senkrecht zur Zeichenebene.
Die Breite des Absorptionsstreifens a wird durch die passende Bemessung der Röhre D, der Quarzplatte H und des Prismas 0 so gewählt, daß im Ruhezustande eine Abdeckung der ganzen Filmbreite erfolgt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Aufzeichnen von Schallwellen durch Drehen der Polarisationsebene eines Lichtstrahlenbündels mittels eines magnetischen Feldes, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines mit der magnetischen Drehung der Polarisationsebene arbeitenden, an sich bekannten Oszillographen, die dem Einfluß des Magnetfeldes unterliegende Röhre (D), die Quarzplatte (H) und das Prisma (0) so bemessen sind, daß die Breite des Absorptionsstreifens im Ruhezustande etwa der Filmbreite entspricht.