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Vorrichtung zum Feststellen der für eine künstliche Beregnung erforderlichen
Niederschlagsmengen für verschiedene Pflanzenarten Nach Einführung der Feldberegnung
hat dieFeststellung dernatürlichen Niederschlagsmengen für den Land« irt und die
Wissenschaft eine erhöhte Bedeutung gewonnen, zumal der Wasserbedarf der verschiedenen
Pflanzen in den einzelnen Wachstumsabschnitten bzw. Kalendermonaten durch die Arbeiten
von namhaften Gelehrten ermittelt worden ist. So sind seinerzeit schon von W o h
1 t m a n n für die einzelnen Monate sogenannte ideale Regenhöhen, also Regenbestmengen,
festgelegt und in Nr.97 der Arbeiten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft
abgedruckt worden. Diese Zahlen sind neuerdings durch Frecktnann in »Die Feldberegnung
und ihre Bedeutung für Landwirtschaft und Gartenbau« ergänzt und beträchtlich vermehrt
worden. Aus diesen Arbeiten ist ersichtlich, daß nahezu jede einzelnePflanzenart
eine andere Bestwassermenge beansprucht und daß auch außerdem nach F r e c k m a
n n jede der dreizehn Hauptkulturpflanzen überw-iegend andere Ansprüche stellt als
die anderen Kulturpflanzen zur gleichen Zeit. Da die Feldberegnung die Aufgabe hat,
etwaige Fehlbeträge an natürlichen Niederschlägen durch Kunstregen rechtzeitig zu
ergänzen, ist es erwünscht, das Verhältnis zwischen den von der Wissenschaft festgestellten
Regen-Soll und den immer wechselnden naturgegebenen Ist-Werten jedes einzelnen Zeitabschnittes
für jede Pflanzenart möglichst einfach und fehlerfrei erkennen zu können. Wie wichtig
dies ist, hat beispielsweise Falke in seinem Aufsatz »Die Darstellung der Ergebnisse
von Beregnungsversuchen« in den Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft
192 ', Stück 2o, auf Seite 374 u. f. dargelegt.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche das angeführte Bedürfnis
befriedigt. Das wesentliche Merkmal der Einrichtung nach der Erfindung besteht darin,
daß Meßvorrichtungen, in denen die den tatsächlich in dem gegebenen Zeitraum gefallenen
Niederschlagsmengen entsprechenden Wassermengen körperlich oder zeichnerisch dargestellt
sind, und schaubildliche Anzeigevorrichtungen für die jeder Pflanzenart im gleichen
Zeitraum zukommenden Niederschlagsmengen gegeneinander verstellbar angeordnet sind,
so daß die Unterschiede zwischen den tatsächlichen Niederschlägen und den Besthöhen
und damit die notwendigenKunstregenmengen ohne weiteres augenfällig werden.
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Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Einrichtung
nach der Erfindung teilweise schematisch veranschaulicht.
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Abb. r zeigt ein Schaubild der Bestmengen für die einzelnenPflanzenarten
für den Monat August. Die einzelnen Besthöhen a sind durch waagerechte Striche mit
in ihrer Mitte liegenden, nach unten zeigendenMarken angedeutet. Die verschiedenen
Besthöhen sind in Viertel unterteilt. Das' ganze Schaubild nach Abb. r ist auf der
Außenfläche eines Meßglases r aufgetragen, das in Abb. a im Grundriß ersichtlich
ist. Wie aus dieser Abbildung hervorgeht, ist das Meßglas mit acht Seitenflächen
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versehen. Diese Seitenflächen 2 tragen die Angaben der einzelnen in Abb. i angegebenen
Streifen.
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Abb. 3 zeigt im Grundriß eine Einrichtung mit acht verschiedenen Meßgläsern
dieserArt, die auf einem Brett 3 derart angebracht sind, daß sie sich um ihre senkrechte
Mittelachse drehen können. Jedes Meßglas i ist mit einem Stirnrade d. versehen.
Alle Stirnräder q. greifen in eine Zahnstange 5 ein, die mittels eines Griffes 6
hin und her schiebbar ist. Bei dieser Einrichtung ist es durch Verschiebung der
Stange 5 auf einfache Weise möglich, sämtliche Skalen für die gleiche Pflanzenart
nach vorn bzw. in die Ablesestellung zu bringen. Hierbei wird also die Anzeigevorrichtung
durch den ganzen Satz der Meßgläseri dargestellt, deren jedes auf seiner Umfläche
die Besthöhenmarken a für die verschiedenen Pflanzenarten und einen bestimmten Monat
trägt. In die einzelnen Gläser i wird beispielsweise wöchentlich die der tatsächlichen
Regenhöhe entsprechende Meßmenge eingefüllt, wobei dann derUnterschied dieserMenge
gegenüber der Bestmenge an der Entfernung zwischen der Höhe des Flüssigkeitsspiegels
und der Besthöhe a ohne weiteres ablesbar ist. Verdunstung kann dabei beispielsweise
durch eine dünne Schicht von gegebenenfalls gefärbtem C51 verhindert werden.
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Die in Abb. q. und 5 angegebene Einrichtung hat gegenüber der beschriebenen
Einrichtung den Vorzug der Änderungsmöglichkeit, weil die Skala hier nicht auf den
Meßgläsern, sondern auf einem besonderen Blatt? angebracht ist. Die Meßgläser sind
hierbei in je drei Einzelgläser g, io, i i unterteilt, von deren jedes einzelne
also für ein Monatsdrittel bestimmt ist. Das Blatt 7 ist als in sich geschlossenes
Band ausgebildet, das um zwei Walzen 12, 13 gelegt und mittels eines Handgriffes
14 hinter den auf einem Brett 15 stehenden Meßgläsern9, 1o, ii eingestellt werden
kann. Die Besthöhenmarken a scheinen dann in der für Wintergetreide in Abb.4 angegebenen
Weise durch die Meßgläser 9, 10, 11 hindurch und ermöglichen die alsbaldigeFeststellung
der Unterschiede zwischen den in den einzelnen Monatsdritteln gefallenen Niederschlägen
und den für die gleichen Zeitabschnitte feststehenden Bestmengen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 6 ist die Bestmengenskala ebenfalls
auf einem Blatt 16 aufgezeichnet. Dieses Blatt enthält die acht Bestmengenskalen
für die einzelnen Pflanzenarten zu zweien übereinander, im übrigen nebeneinander
angeordnet. Hierbei ist nur ein Meßglas 9, io, ii vorhanden, in dessen jedem Einzelteil
ein Schwimmer 17, 18, ig mit Stangenmarken 2o, 21, 22 vorgesehen ist, Die einzelnen
Niederschlägsmengen werden durch die Stellung der Marken 2o, 2i, 22 über den Bestmengenskalen
angegeben. Diese Ausführungsform'hat den Vorzug, daß nur ein Meßglas9, io, i1 vorhanden
zu sein braucht, das über die einzelnen Monatsangaben der Bestmengenskalen seitlich
verschoben werden kann. Gegebenenfalls kann auch zwar zwecks Nachkontrolle für jeden
Zeitabschnitt ein Meßglas, der Kostenersparnis halber aber nur ein Wanderschwitnmer
vorgesehen werden.
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Bei der Ausführung nach Abb.7 und 8 sollen die Bestmengenskalen für
die verschiedenen Pflanzenarten auf einem Blatt 23 übereinander aufgezeichnet sein.
Das Blatt 23 ist auf einem Brett 2q. befestigt, das eine seitlich verschiebbareFührung25
für eine durch einen Meßstab 26 mit Skala 27 gebildete Meßvorrichtung trägt. Der
Meßstab 26 ist mit einer Reihe von Löchern 28 versehen, die in den Abständen der
einzelnen Nullinien der verschiedenen Bestmengenskalen übereinanderliegen. Hierbei
wird der Stab 26 um ein der Meßhöhe der tatsächlichen Niederschläge entsprechendes
Stück nach oben aus der Führung 25 herausgezogen. Dann werden durch die Löcher 28
hindurch z. B. die für Gerste und Wintergetreide ersichtlichen Markierungen 29 mittels
eines Stiftes 30 (Abb. 8) gemacht. Auch hierbei ist der gesuchte Unterschied zwischen
den tatsächlichen Niederschlägen und den Bestmengen ohne weiteres ablesbar. Die
durch die Löcher 28 gebildete Anreißvorrichtung kann natürlich auch in anderer Weise
ausgebildet sein oder auch fortgelassen werden.
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DieAusführungsmöglichkeiten für dieEinrichtung nach der Erfindung
sind durch die beschriebenen und auf der Zeichnung dargestellten Formen keineswegs
erschöpft. Beispielsweise kann die Einrichtung auch so ausgebildet werden, daß die
Besthöhenskalen auf durchsichtigem Papier o. dgl. aufgetragen sind und über die
auf einem Blatt, beispielsweise Millimeterpapier, von Fall zu Fall eingetragenen
Höhen der tatsächlichen Niederschlagsmengen geklappt oder geschoben werden können.
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Die zuletzt beschriebenen Ausführungsformen haben noch den besonderen
Vorzug, daß man für jedes Jahr eine sehr übersichtliche und einwandfrei festgelegteAufzeichnung
darüber erhält, welche tatsächlichen Niederschläge gefallen sind.