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Streifenkompensator Um einen elektrischen Kompensator für möglichst
viele beliebige Empfänger- oder Senderanordnungen verwendbar zu machen, gibt man
ihm eine streifenförmige Kontaktbahn. Für die Peilung in einer Ebene ist die Kontaktbahn
eine ebene Streifenanordnung, wie sie in unserem Patent 529458 beschrieben
ist. Die auf dem Streifen laufende Bürstenanordnung ist der Projektion der Empfänger
auf die Peilebene geometrisch ähnlich. Für die Peilung im Raum verwendet man zweckmäßigerweise
z. B. Empfängeranordnungen, die auf einer Kugelfläche angeordnet sind, und einen
kugelförmigen Streifenkompensator. Die Bürstenanordnung ist hierbei der Anordnung
der Empfänger im Raum geometrisch ähnlich.
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Diese Streifenkompensatoren kann man als sogenannte Einkettenkompensatoren
ausbilden.
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In Abb. i ist zur Erläuterung ein solcher dargestellt. Es bezeichnet
i, 2, 3 drei beliebig in einer Ebene angeordnete Schallempfänger, i i bis 2o die
durch Isolierstreifen getrennten Kontaktstreifen des Kompensators, 24 die Bürstenbrücke,
5i, 52, 53 die Gleitkontakte für die Empfängerleitungen der Empfänger i, 2, 3 und
41 bis 49 Ausgleichswid2rstände. Die hierbei von einem einzelnen Empfänger auf die
Kette gelieferte Energie wird nun bei ihrer Wanderung über die Kette nach dem Telephon
durch die anderen Empfänger, die zwischen dem betrachteten Empfänger und dem Telephon
liegen, teils durch Reflexion, teils durch Absorption geschwächt. Die Schwächung
wird zusammen mit der Kettendämpfung durch die in Abb. i gezeichneten Abgleichwiderstände
ausgeglichen, so daB jeder Empfänger in jeder Stellung die gleiche Lautstärke im
Telephon erzeugt. Eine nähere Betrachtung der Verhältnisse zeigt, daß diese Lautstärke
der Anzahl der Empfänger proportional ist. Die mit einer gegebenen Zahl von Empfängern
erreichbare Lautstärke ist also bei Verwendung einer einzigen Streifenkontaktbahn
durch die Dämpfung der Kette eindeutig bestimmt. Die Lautstärke läßt sich nur dadurch
erhöhen, daß man die Empfänger auf mehrere Ketten verteilt, deren Ausgänge in Serie
geschaltet sind. Der durch Aufteilung eines vorgegebenen Streifenkompensators in
2 erzielte Gewinnfaktor für die EMK am Telephon bzw. Verstärkereingang ist 1/i,
also der Faktor für die Lautstärke 2, bei einer Dreiteilung ist der Faktor 1/-3
für die EMK, also 3 für die Lautstärke usf. Man kann also sagen, daß die Lautstärke
dem Kettenvolumen proportional ist. Wenn man mehrere Ketten verwenden will, so muß
man entweder jeder Kette eine besondere Streifenkontaktbahn zuordnen, oder man kann
die Streifenkontaktbahn senkrecht zur Streifenrichtung aufspalten und jede der so
entstandenen Hälften an eine besondere Kette schalten. In beiden Fällen benötigt
man die doppelte Anzahl an
Kettengliedern gegenüber einem einfachen
Streifenkompensator. Da die Ketten bei einem Kompensator im wesentlichen die Kosten
und den Raumbedarf bestimmen, so gelangt man also durch senkrechtes Schneiden der
Kontaktbahnen und durch Verteilung der Empfänger auf zwei Ketten zu einem nahezu
doppelt so großen und doppelt so kostspieligen Kompensator.
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Das Wesen der vbrliegenden Erfindung besteht nun in einer Anordnung,
die gestattet, die Empfänger mit einer einzigen angeschnittenen Kontaktbahn auf
mehrere Ketten zu verteilen, ohne daß die doppelte Anzahl Kettenglieder benötigt
wird. Man kann sich das Wesen der Erfindung dadurch klarmachen, daß man sich den
normalen Streifenkompensator nach Patent 5a9 _#5g etwa in der :Mitte in der Streifenrichtung
geteilt denkt. Die am Telephon liegende Spannung wird nun dadurch erhöht, daß die
einzelnen Ketten hintereinandergeschaltet werden.
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Die Verhältnisse sind in Abb.2 an dem einfachsten Fall der Zweiteilung
eines ebenen Streifenkompensators mit zwei Ketten 21 und 25 erläutert. Die gedachte
Trennungslinie L, die an sich beliebig verlaufen kann, wird zweckmäßig, wie in dem
im folgenden erläuterten Beispiel angenommen, so gezogen, daß bei der gewünschten
Bürstenanordnung im Mittel auf beiden Kompensatorhälften I und II ungefähr gleichviel
Bürsten stehen. Die Kompensatorhälfte I steht mit der Kette 21, die Hälfte II mit
der Kette 25 in Verbindung. Die Ketten sind an einem Ende mit einem ihrem Wellenwiderstand
gleichen Ohmschen Widerstand 73 bzw. 74 geschlossen, während an den anderen Enden
Transformatoren 71 bzw. 72 liegen. Von den beiden Ketten liegt die eine, 21, direkt
am Telephon; der anderen Kette 25 muB .ein dem Verzögerungswert der Kette 2r entsprechender
Kettenteil25Q vorgeschaltet werden, der jedoch weder veränderlich noch so fein wie
die veränderliche Kette unterteilt zu sein braucht. Die Sekundärseiten der Transformatoren
sind in Serie geschaltet und so verbunden, daß ein Empfänger beim Übergang von einer
zur anderen Bahnhälfte nicht umpolt. Die übrigen Bezeichnungen entsprechen denjenigen
in Abb. r. Die Kettenersparnis zeigt sich einmal darin, daß die Kette zi nur halb
soviel Glieder hat wie bei einem ungeteilten oder senkrecht zu den Streifen geteilten
Kompensator, und daß die Gliedzahl des nicht am Kompensator liegenden Kettenteils
25d nicht mehr gleich der Streifenzahl gemacht zu werden braucht, sondern nur noch
durch die erforderliche Verzögerung und die Grenzfrequenz bestimmt ist. Da aber
in der Praxis die Grenzfrequenz der an der Streifenbahn liegenden Kette sehr hoch
ist, so liegt auch hierin eine große Ersparnis an Kettengliedern.
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Te größer die Anzahl der Oszillatoren wird, um so weiter wird man
zweckmäßig die Aufteilung in Teilketten treiben. Der Erfindungsgedanke ist auch
nicht auf Streifenkompensatoren der dargestellten Art mit parallelen geraden Streifen
beschränkt, sondern auf gleichartige Einrichtungen mit beliebiger Streifenanordnung
und beliebiger Streifenform anwendbar. Ebenso brauchen die Streifen nicht in einer
ebenen Fläche liegen, sondern können, z. B. bei Anordnung der Empfänger auf Flächen
höherer Ordnung, etwa wie bei Raumpeilgeräten, ebenfalls in Flächen höherer Ordnung
liegen. Eine Streifenkugel in einem Kugelkompensator ist in Abb. 3 dargestellt.
Sie bedarf keiner weiteren Erklärung.
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Naturgemäß ist.die Anwendung des Erfindungsgedankens auch nicht auf
den Empfang von Schallwellen oder anderen Wellen oder Impulsen beschränkt, sondern
kann mit dem gleichen Vorteil auch für die Aussendung solcher Wellen verwendet werden,
wobei naturgemäß an Stelle eines Meß- oder Registri.ergerätes, z. B. des dargestellten
Telephons, ein Wellen- oder Impulserzeuger, also z. B. ein Wechselstromgenerator
95 treten maß. Unter Wellen oder Impulsen sind auch elektromagnetische Wellen und
überhaupt alle Energierarten in Wellenform zu verstehen.