DE55065C - Verfahren und Walzenstuhl zur Herstellung von harten und Toilette - Seifen - Google Patents
Verfahren und Walzenstuhl zur Herstellung von harten und Toilette - SeifenInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
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- C11D13/26—Drying
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindüstrie.
Vorliegende Erfindung betrifft ein neues Fabrikationsverfahren für harte Seifenarten,
welches sich von dem gebräuchlichen Verfahren wesentlich dadurch unterscheidet, dafs.
nach vollendetem Kochen der entsprechend dosirten Mischung die Seife nicht mehr, wie
beim gebräuchlichen Verfahren, in grofse Klumpen gegossen wird, welche langer Zeit
zum Erstarren bedürfen "und erst darauf in Tafeln oder Riegel zerschnitten und dann
zum Austrocknen fein geschabt werden müssen, sondern gleich beim Austritt aus dem Kessel
durch Einschaltung eines entsprechenden Apparates als dünnes, sofort erstarrendes Blatt ausgetrieben
und bis zur vollständigen Trocknung auf der erforderlichen Temperatur erhalten wird, so dafs die Herstellung einer gewissen
Menge. Seife, welche früher 8 bis 10 Tage erheischte,
mittelst des neuen Verfahrens in etwa 5 bis 6 Stunden stattfinden kann.
Zur Ausführung des Verfahrens dient ein Walzenstuhl, welcher unmittelbar unter dem
die flüssige Seife enthaltenden Reservoir aufgestellt ist.
Auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht Fig. ι eine Seitenansicht und
Fig. 2 eine Vorderansicht des Walzenstuhles..
Die kochende, flüssige Seifenmasse -wird in das über dem Walzenstuhl angeordnete Reservoir
aus dem Kessel entweder durch Pumpen oder dergleichen eingeführt. An dem Reservoir
veranschaulicht D den .Ausflufs, welcher mit einer Regulirklappe V versehen ist und sich
unmittelbar oberhalb zweier Vertheilungswalzen c c des Walzenstuhles befindet; letztere
rotiren in entgegengesetzter Richtung und haben an der unteren Seite zwei Führungsleisten 11,
welche gewissermafsen eine Fortsetzung .· des Ausflusses D bilden und an der ersten Walze C
bezw. der obersten Transportwalze des Walzenstuhles anliegen. Die Walzen C im letzteren,
welche zur Führung und zum Transport des Seifenblattes dienen, sind aus Metall, Porzellan
oder einem anderen passenden Material hergestellt; sie sind hohl und an beiden Seiten
offen, damit die umgebende Atmosphäre überall Zutritt findet. Einige der Walzen liegen vertical
über einander, während andere horizontal neben einander liegen. Der Stuhl B ist deshalb winkelförmig;
im verticalen Theile des Gestelles liegen vier und im horizontalen Theile· drei Walzen.
Selbstverständlich könnten auch alle Walzen vertical über einander gelagert werden, was
indessen. zu einer unpraktischen Höhe führen würde.
Die Walzen C im verticalen Theile des Gestelles sind etwas seitlich gegen einander verstellt,
so dafs auch ihre Gontactlinien seitlich wechselweise verstellt sind, und es erfolgt
daher auch die Einstellung für sämtntliche Walzen in horizontaler Richtung. Zu diesem
Zweck enthält der Stuhl in entsprechenden Coulissen gelagerte Gleitklötze P, welche von
konischen Rädern E angetrieben werden, indem dieselben sich als Mutterschrauben auf
den an den Gleitklötzen vorstehenden Schrauben V1 drehen, und zwar dadurch, dafs sie
gleichzeitig mit zwei gleichen Getrieben ρ eingreifen, wobei letztere auf eine gemeinsame,
in Böckchen des Walzenstuhles gelagerte Welle A, Fig. 2, gekeilt sind und letztere
durch ein Handrad V2 in Rotation versetzt wird. Die Einstellung der horizontalen Walzenreihe
erfolgt durch eine gleiche Vorrichtung. Sämmt-
liehe Walzen rotiren in entgegengesetzter Richtung
und mit . zunehmender Geschwindigkeit von oben nach unten, d. h. wenn z. B. die obere Walze vier Touren in einem bestimmten
Zeitabschnitte ausführt, so wird die folgende in derselben Zeit fünf, die dritte sechs Touren
und so fort jede folgende Walze eine Tour mehr machen. Die Rotation bezw. das Geschwindigkeitsverhältnifs
wird durch entsprechend combinirte, auf die Walzenwellen gekeilte Stirnräder J?1 bewirkt. Der Antrieb erfolgt
durch Riemscheibe P1 und Getriebe P2,
welches direct die mittlere Walze der horizontalen Reihe angreift und durch diese mittelst
entsprechender Zahnübersetzung der Räder E1 der anderen Walzen, wie aus der Zeichnung
ersichtlich, die Differentialrotation überträgt.
Aufser der rotirenden Bewegung erhalten die Walzen oder wenigstens einige derselben
noch eine axiale Verschiebung, welche leicht dadurch bewirkt wird, dafs auf die Walzenwelle
eine mit äufserer Curvennuth versehene Muffe gekeilt wird, welche während der Rotation
auf einem feststehenden Röllchen gleitet.
Diese axiale Verschiebung der Walzen hat den Zweck, die Oberfläche des über sie laufenden
Seifenblattes zu rauhen bezw. offen zu legen, damit die trocknende Luft schneller und
energischer wirkt.
Vor der letzten Walze befinden sich über einander angeordnet drei endlose Transport-Tücher
oder -Tische aus Drahtgeflecht^ T1 T2),
welche durch die Räder E3 E* E5 Ee, Fig. 2,
in entsprechender Richtung durch ein neben P2 auf die Antriebswelle gekeiltes Getriebe E2
bewegt werden.
Vor der letzten Walze ist oberhalb der endlosen Tücher T T1 T2 ein in der Zeichnung
nicht veranschaulichtes Abstreichmesser angeordnet, welches so construirt ist, dafs dadurch
das von der letzten Walze abgelöste dünne Seifenblatt gleichzeitig in schmale Streifen
zerschnitten wird und dann in dieser Form auf die endlosen Tische fällt.
Der beschriebene Apparat ist in einem passenden Raum so aufgestellt, dafs auf beliebigen
Höhenschichten desselben beliebige Temperaturen mittelst passender Ventilatoren oder sonstiger Gebläsevorrichtungen zum Einführen
von mehr oder weniger warmer Luft eingehalten werden können, und es ist unter
diesen Umständen leicht verständlich, dafs die Temperatur unter den Vertheilungswalzen c c
so gehalten werden mufs, dafs sofort die Erstarrung der Seife bezw. die Bildung des von
den Walzen weiterzuführenden Blattes erfolgt, während in den unteren Schichten die Temperatur
der erforderlichen Trocknung der Seife entspricht, welche vollständig erfolgt, nachdem
das Blatt an der letzten Walze in Streifen zerlegt und auf die endlosen Tücher abgeführt
worden ist. Der Weg, welchen das Blatt durch den Walzenstuhl nimmt, ist durch Pfeile
und Punktirung angedeutet.
Das beschriebene Verfahren ist continuirlich (stetig), und es wird daher durch die Ausrückvorrichtung
(M, Fig. 1), für den Antrieb der WTalzen auch das Regulirungsventil V des Ausfluss'es
bethätigt, so dafs bei etwaiger Einstellung der Walzen auch gleichzeitig der Ausflufs
gehemmt wird.
Das Parfümiren und Färben der Seife kann sowohl am Anfang der Operation mit der im
Reservoir befindlichen flüssigen Seife, als auch wie gewöhnlich am Ende der Operation mit
der harten, von den Trockenlüchern kommenden Seife vorgenommen werden, worauf dieselbe
in gebräuchlicher Weise in die Strangpresse eingebracht und nachher in Stücke von
entsprechender Gröfse zerlegt wird, welche dann die für den Verkauf erforderliche Form
erhalten.
Die mit dem neuen Verfahren in diesem Fabrikationszweige erzielte Ersparnifs an Handarbeit, Zeit und Kapital ist nach Angabe des
Erfinders gatiz aufsergewöhnlich und geeignet, eine vollständige Umgestaltung auf diesem Gebiete
herbeizuführen.
Claims (2)
1. Ein Verfahren zur Herstellung von harten bezw. Toilette-Seifen, bestehend in Behandlung
der flüssigen Seifenmasse in der Weise, dafs sie sofort nach Austritt aus einem Reservoir
durch eine unter demselben angeordnete Vorrichtung die Form eines dünnen, sich continuirlich durch allmäliges
Erstarren bildenden Blattes annimmt, welches in-dem Mafse, wie es entsteht, in der'
erforderlichen Weise durch warme Luft getrocknet und danach der weiteren üblichen
Behandlung übergeben wird.
2. Zur Ueberführung der flüssigen Seife in ein erstarrtes Blatt in der unter 1. angegebenen
Weise die Benutzung des Walzenstuhls von rechtwinkliger Anordnung, d. h. mit theilweise über einander und theilweise
neben einander gelagerten Hohlwalzen C, welche sich in entgegengesetzter Richtung
drehen und behufs continuirlichen Transportes des Seifenblattes und gleichzeitig zur
Rauhung desselben eine axiale Hin- und Herbewegung erhalten, wobei an der letzten
Walze das Blatt selbstthätig in Streifen zerschnitten und abgestrichen wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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