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Formkopf für Vollziegelstrangpressen« Mit den bekannten Strangpressen
für voll= ziegel, welche die Ziegelmasse als Strang mit ringförmigem- Querschnitt
unmittelbar in das Formmundstück vortreiben, werden Ziegelerhalten, deren Dichte
im Querschnitt ungleich, nämlich in der Mitte am kleinsten und an den Rändern am
.größten ist: Die Verpressung der mit rundem Querschnitt vorgetriebene4 Ziegelmasse
zu einem Strange mit rechteckigem Querschnitt erfolgt bekanntlich in der Weise,
daß beim Vortreiben der Masse zuerst der etwa einem Drittel des Querschnittes entsprechende,
durch die Schneckennabe entstehende Hohlraum von der Masse ausgefüllt wird. Nach
Ausfüllung dieses Hohlraumes ist die Wirkung der Pressung der Ziegelmasse am Umfange
Sam größten, wo eine viel größere Masse als im mittleren Teil vorhanden ist. Die
Dichte der Ziegel ist daher an den Rändern am größten, in der Mitte 'am kleinsten,
und die erhaltenen Ziegel weisen in der Mitte kleinere Druckfestigkeit als an den
Randteilen auf. Die Ziegel zeigen deutlich elliptisches Schichtengefüge und haben
nicht den wünschenswerten innigenVerband der Ziegelmasse, weil sich während des
Preßvorganges die Ziegelmasse @an den Rändern des Formmundstückes mit geringerer
Geschwindigkeit vorschiebt ,als in den mittleren Teilen, wo= durch eine vollkommen
innige Verbindung der einzelnen Materialschichten nicht :erfolgen bann. Zur Vermeidung
dieser Nachteile der bekannten Strangziegel ist @es bei Strangpressen mit Preßschnecke
und mit zwei oder mehreren am Austrittsende des Preßzylinders befindlichen Mundstücken
schon vorgeschlagen worden, die Mundstücke so anzuordnen, daß der Mittelpunkt jedes
der Mundstücke annähernd auf einem- Kreise liegt, der den freien Austrittsquerschnitt
des Preßzylinders -(die die Nabe der Preßschnecke umschließende Ringfläche) in zwei
flächeügleiche Ringflächen teilt. Diese Andrdnung der Mundstücke soll bewirken,
daß die gebildeten Ziegelstränge sich in allen Querschnittsteilen mit gleicher Geschwindigkeit
vorwärts bewegen, so daß die erhaltenen Ziegelstränge in allen Querschnittsteilen
gleiche Dichte und gerade, parallel zu den Längsrändern verlaufende Gefügelinien
aufweisen und die Nachteile der bekannten Ziegel nicht eintreten.
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Bei der praktischen Verwendung dieser -Ziegelpresse hat sich aber
der Nachteil gezeigt, daß selbst bei geringer Ungleichmäßigkeit in der Dichte der
Ziegelmasse die erhaltenen Ziegelstränge sich nicht mit genau gleicher Geschwindigkeit
vorwärts bewegen, so daß die von der Schneidvorrichtung gleichzeitig von allen Strängen
abgeschnittenen Ziegel nicht vollkommen gleiche Abmessungen erhalten.
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Dieser übelstandwird durch den Formkopf nach der Erfindung, der auch
mit zwei oder mehreren an das Austrittsende des Preßzylinders angeschlossenen Formöffnungen
versehen ist, dadurch vollkommen vermieden, daß .erfindungsgemäß die beliebig, aber
annähernd gleich ausgebildeten Austrittsöffnungen des Formkopfes für -die Ziegelsträngc
konzentrlsch
zur Nabe der Preßschnecke angeordnet sind, zweckmäßig
derart, daß ihre Mittelpunkte annähernd in dem Kreise liegen, der die die Nabe umschließende,
den Austritt des Preßzylinders bildende Ringfläche in zwei flächengleiche Flächen
teilt, und auch die Leitflächen der Ziegelmasse bildenden Wände der Eintrittsöffnungen
gegen die Austrittsseite des Formkopfes zu einer gemeinsamen Austrittsöffnung geführt
sind, an die das Formmundstück zur, Bildung eines Ziegelstranges angeschlossen ist.
Die Wände der Förmöffriüngen bilden zum Teil Querwände des Formkopfes und sind derart
:geformt, daß sie den Vorschub der Ziegeimässe gegen die Austrittsöffnung in -ununterbrochenem
Strange @ ermöglichen.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine- Strarigziegelpresse mit dem Formkopf
nach der Erfindung m einem Ausführungsbeispiel in Abb. i im Schnitt.
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Abb. 2 zeigt den Formkopf mit dem Ende des Preßzylinders im Schnitt
als Einzelheit. Abb. 3 und q. sind Schnitte nach den Linien ca-b bzyv. c-d der Abb.
2.
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Abb.5 ist eine Ansicht der Austrittsseite des Formkopfes, und Abb.
6 und 7 sind Schnitte nach den Linien e-f bzw. g-h der Abb.'5. Die Abb. 2
bis Z, *sind in größerem Maßstäbe als die Abb. i ausgeführt.
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_ Die Ziegelpresse ist in ihren Hauptteilen, Preßzylinder i mit Zuführungskasten
und Preßschnecke 2, wie üblich ausgebildet. Der Preßzylinder i trägt an seinem Austrittsende
den Formkopf 3, der mit zwei oder mehreren, bei der veranschaulichten -Ausführungsform
mit vier, an das Austrittsende q. des Preßzylinders i- angeschlossenen, beliebig,
aber annähernd gleich ausgebildeten, konzentrisch-zur Nabe 6 -der Preßschnecke 2
angeordneten Eintrittsöffnungen 5 für -die Ziegelstränge versehen ist (Abt. i, 2
und 3). Zweckmäßig sind die Eintrittsöffnungen 5 so angeordnet, daß ihre Mittelpunkte
annähernd in einem Kreise liegen, der die die Nabe umschließende Ringfläche in zwei
flächengleiche Teile teilt. Die Wände 7 der Formöffnungen bilden Querwände des Forllkopfes
und sind gegen dessen Austrittsseite zu einer gemeinsamen Austrittsöffilung 8 des
Formkopfes als Leitflächen der Ziegelmasse geführt (Abt. q.; 6 und - 7).. An die
Austrittsöffnung 8 ist ein Formmund-
stück 9 angeschlossen (Abt. i), das den
Ziegelstrang allmählich in die gewünschte; durch das Austrittsende i o des -Formmundstückes
bestimmte Form überführt.
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Die durch die Eintrittsöffnungen 5. des Formkopfes 3 gebildeten Teilstränge,
die infolge der erwähnten Anordnung der Öffnungen und ihrer als Leitflächen wirkenden
Wände am Austrittsende des Formkopfes nicht das bekannte elliptische oder bogenförmige
Schichteqgefüge, sondern parallel zu deal Längsrändern des Querschnittes verlaufende
gerade Gefügelinien ;aufweisen, werden unter Beibehaltung ihrer erlangten Beschaffenheit
im Formkopf zu, einem einzigen Strang vereinigt, ohne daß dabei eine größere Pressung
des Materials erfolgt: Der aus der Austrittsöffnung 8 des Formkopfes 3 in das Formmundstück
9 gelangende Strang wird in diesem, wo durch Wirkung des kegelförmigen Mundstückkörpers
die .eigentliche ideale Pressung zur innigen Verbindung der Ziegelstränge erfolgt,
infolge der Form des Mundstückes allmählich in die gewünschte, durch die Förmmundstück--öffnung
io bestimmte Endform übergeführt. Durch Verwendung des Formkopfes nach der Erfindung
werden, wie schonerwähnt, Ziegel erhalten, die im ganzen Querschnitt gleich dichtes
Gefüge mit gerade und parallel zu den Längsrändern des Ziegielquerschnittes verlaufenden
Gefügelinien aufweisen und höhere Festigkeit gegen Biegung und Druck haben und sich
an allen Seiten behauen lassen, ohne unregelmäßig abzubröckeln. -