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Strangziegelpresse.
Mit den bekannten Strangpressen mit Pressschnecke, welche die Ziegelmasse als Strang mit ringförmigem Querschnitt unmittelbar in das Formmundstück vortreiben, werden Ziegel erhalten, deren Dichte im Querschnitt ungleich, nämlich in der Mitte am kleinsten und an den Rändern am grössten, ist.
Die Verpressung der Ziegelmasse mit rundem Querschnitt zu einem Strang mit rechteckigem Querschnitt geht bekanntlich so vor sieh, dass zunächst beim Vortreiben des Materials der durch die Schneckennabe gebildete Hohlraum geschlossen wird. Nachdem der Hohlraum geschlossen ist, bewirkt die Pressung der vorgetriebenen Ziegelmasse, die am Umfange, wo der grösste Teil der Masse vorhanden ist, am grössten und in der Mitte am kleinsten ist, die Bildung eines Ziegelstranges, der in der Mitte die kleinste, an den Rändern die grösste Dichte aufweist. Überdies haben die Ziegel ein deutliches Sehichtengefüge und nicht den gewünschten innigen Verbund, weil in den Querschnittsrändern das Material mit grösserer Geschwindigkeit vorwärtsbewegt wird als in den mittleren Teilen.
Durch das Patent Nr. 119 642 ist eine Strangpresse mit Pressschnecke und mit zwei oder mehreren am Austrittsende des Presszylinders angeordneten, eine entsprechende Anzahl von Ziegelsträngen bildenden Formöffnungen geschützt, welche diese Übelstände vollständig vermeidet. Dies wird dadurch erreicht, dass der Mittelpunkt jeder der Formöffnungen annähernd auf einem Kreise liegt, der den freien Austrittsquerschnitt des Presszylinders (die die Nabe der Pressschnecke umschliessende Ringfläehe) in zwei flächengleiche Ringflächen teilt.
Diese Anordnung der Mundstücks bewirkt, dass die gebildeten Ziegelstränge sich in allen Querschnittsteilen mit gleicher Geschwindigkeit vorwärtsbewegen, so dass die Ziegelstränge im ganzen Querschnitt gleiche Dichte und gerade, parallel zu den Längsrändern des Querschnittes verlaufende Gefügelinien aufweisen.
Gegenstand der Erfindung bildet nun eine weitere Ausbildung dieser Strangziegelpresse nach dem Patente Nr. 119 642, um sie auch für die Herstellung von Dachziegeln verwenden zu können. Zu diesem Zweck ist hinter dem am Austrittsende des Presszylinders vorgesehenen, mehrere Ziegelstränge bildenden Formöffnungen ein Formmundstüek für den Dachziegelstrang angeschlossen, das an der Innenseite seiner Längswände schräge, gegen die Mundstiiekmitte gerichtete Längsrippen aufweist, welche die aus den Formöffnungen am Austrittsende des Presszylinders vorgesehobenen Teilstränge zu einem einzigen Strang von gleichmässigem Gefüge vereinigen.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Strangziegelpresse gemäss der Erfindung in beispielsweiser Ausführung in Fig. 1 im Schnitt. Fig. 2 zeigt das Austrittsende des Presszylinders mit dem Formkopf und dem Formmundstück im Längsschnitt, Fig. 3 in Vorderansicht und Fig. 4 im Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 2 und Fig. 6 eine Vorderansicht des Formkopfes bei abgenommenem Formmundstück. (Die Fig. 2-6 sind in grösserem Massstabe wie Fig. 1 gezeichnet. )
Die Hauptteile der Ziegelpresse, Antrieb, Presszylinder 1, Presssehnecke 2 und Zuführungskasten 3 sind in üblicher Weise ausgebildet (Fig. 1).
Der Presszylinder 1 trägt das den Ziegelstrang bildende Mundstück nicht in axialer Anordnung, sondern es ist nach dem Patent Nr. 119 642 ein Formkopf 4 mit mehreren Formöffnungen, bei der veranschaulichten Ausführungsform mit zwei Formöffnungen 5 vorhanden, *) Erstes Zusatzpatent Nr. 124863.
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die in bestimmter Weise angeordnet sind Der freie Austrittsquerschnitt des Presszylinders, die die Presssehneckennabe 6 umgebende Ringfläche 8 (Fig. 6) wird durch einen Kreis 7 in zwei flächengleiche Ringflächen 8', 8"geteilt und die Formöffnungen 5 sind so angeordnet, dass ihre Mittelpunkte annähernd auf dem Kreise 7 liegen.
Die durch diese Formöffnungen gedrückten Ziegelstränge haben dann an allen Stellen des Querschnittes gleiche Dichte und gleiches Gefüge. An den Formkopf 4 ist ein Formmundstfiek 9 für den Dachziegelstrang angeschlossen (Fig. 2,4 und 5), das an der Innenseite der Längswände schräge, gegen die Mundstückmitte gerichtete Längsrippen 10 trägt, welche die Vereinigung der aus den Form- öffnungen 5 nebeneinander austretenden Ziegelstränge zu einem einzigen Strang bewirken, wobei das
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Schrauben miteinander verbunden.
Die Strangpresse nach der Erfindung bietet die Sicherheit, dass nur eine Ziegelmasse von der rich-, tigen weichen Beschaffenheit verarbeitet wird, da die Anwendung eines zu wenig weichen, steifen Materials die innige Vereinigung der Teilstränge zu dem einzigen Strang im Formmundstück verhindert, was bei dem aus dem Formmundstück austretenden Ziegelstrang sogleich an dem Gefüge an dem mangelnden Verbund der Ziegelmasse erkennbar ist.