DE549976C - Verfahren zum Herstellen von rohrfoermigen Hochspannungsleitern - Google Patents

Description

Das Hauptpatent 446 786 betrifft einen rohrförmigen Hochspannungsleiter. Dieser Leiter ist aus profilierten Drähten oder Bändern geformt, die mit Vorsprüngen und Einschnitten nach Art einer Verzahnung in radialer Richtung ineinandergreifen. Ferner sind Leiter, bestehend aus einer Vielzahl von Bändern, bekannt, die ihren Zusammenhalt dadurch erhalten, daß die Längsränder der Bänder durch Falzen nach innen umgebogen werden, so daß die beiden Falzen eines jeden Bandes mit den anstoßenden der beiden benachbarten Bänder zum Eingriff kommen.

Ein anderer Vorschlag zur Herstellung von Leitern besteht darin, daß das Ineinandergreifen der Drähte oder Bänder mit ihren Vorsprüngen und Einschnitten durch plastische Verformung herbeigeführt wird. Zu diesem Zweck werden die Draht- oder Bandproiile so ausgebildet, daß die Vorsprünge beim Zusammenfügen der Drähte oder Bänder zum Seil zunächst nur unvollständig die entsprechenden zweckmäßig unterschnittenen Aussparungen ausfüllen. Dort, wo die Vorsprünge liegen, sind im Profil noch zusätzliche Metallmengen vorgesehen. Beim Durchgang durch den Verseilkopf werden diese zusätzlichen Metallmengen einem so hohen Druck ausgesetzt, daß sie ins Fließen kommen und die zugehörigen Aussparungen nunmehr vollständig ausfüllen.

Diese Leiter haben einen festen Zusammenhalt, doch ist die Herstellung der Drähte oder Bänder, aus denen die Leiter bisher gefertigt wurden, verhältnismäßig kostspielig.

Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß für die Herstellung des Hohlleiters Drähte mit zwei verschiedenen Profilen in der Weise verwendet werden, daß die Drähte des einen Profils die-endgültige Form durch plastische Verformung bei der Verseilung zum Hochspannungsleiter erhalten, indem entsprechende Metallmengen dieses Drahtprofils in hierfür vorgesehene Aussparungen des Gegenprofils hineingedrückt oder hineingepreßt werden und daß die Gegenprofile aus Flachbändern bestehen, die durch Biegen in eine dem ersten Profil angepaßte Form gebracht worden sind. Zweckmäßig ist es, die Drähte des Gegenprofils mit durch Umbiegen verstärkten Außenrändern zu versehen.

Hierbei hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die Verseilung dann am einfachsten

") Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Theodor Mühl in Frankfurt a. M.

und bequemsten vor sich geht und der Leiter die glatteste und geschlossenste Oberfläche bekommt, wenn die plastisch zu verformenden Drähte die innere Lage des Leiters bilden. Beide Profile können in bekannter Weise aus demselben Metall gefertigt werden. Es ist aber natürlich auch möglich, wie bei andern bekannten Hohlleitern mehrere verschiedene Metalle zu verwenden! Z. B. wird ein ίο Teil der Drähte oder Bänder aus Stahl oder anderem Metall von hoher Festigkeit, z. B. Kupfer, Bronze oder veredeltem Leichtmetall, gefertigt, das in der Hauptsache die Zugbeanspruchungen aufzunehmen hat und ein anderer Teil aus gut leitendem Metall, wie Kupfer oder Aluminium. Man kann dabei so vorgehen, daß die plastisch zu verformenden Drähte aus dem weicheren Metall mit guter elektrischer Leitfähigkeit bestehen. Korrosion durch elektrolytische Vorgänge ist auch bei Verwendung von zweierlei Baustoffen nicht zu befürchten, da die Außenlage die Innenlage dicht gegen atmosphärische Einflüsse abschließt.

In der Zeichnung sind in Abb. 3 und 4 die Gegenprofildrähte gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt, während Abb. 1 und 2 die plastisch zu verformenden Drahtprofile zeigen. Die Profile nach Abb. 3 und 4, die die Aussparungen c aufweisen, sind aus flachen Bändern durch Zusammenbiegen geformt. Die Außenränder der Profile werden dabei zweckmäßig mit Verstärkungen/ versehen, die am einfachsten dadurch hergestellt werden, daß die Ränder des Bandes noch einmal entweder nach außen oder nach innen umgebogen werden. Natürlich können auf diese Weise noch eine Reihe anderer Profile hergestellt werden. Die Profile α in Abb. 1 und 2 haben an ihren. Rändern Vorsprünge b, die nach den Aussparungen c des Gegenprofils d gerichtet und so geformt sind, daß sie bequem in die schwalbenschwanzförmigen Aussparungen der Profile nach Abb. 3 und 4 eingeführt werden können. Diesen Vorsprüngen entgegengerichtet liegt die Verdickung e. Beim Durchgang des so zusammengefügten Seils durch den Kopf der Verseilmaschine werden unter der Einwirkung der den Hochspannungsleiter umfassenden Büchse und des in den Leiter eingeführten Domes die Bandprofile zunächst dicht aneinandergepreßt. Die Verdickungen e gelangen schließlich zum Fließen und füllen die Aussparungen c dicht aus, so daß der Hochspannungsleiter eine gute Festigkeit auch gegenüber radialen Beanspruchungen aufzuweisen hat. Die Profile nach Abb. 1 und 2 können in bekannter Weise durch Walzen oder Ziehen hergestellt werden. Natürlich können in derselben Weise wie im Hauptpatent auch noch eine Reihe weiterer Profile verwendet werden. So sind z. B. mit entsprechender Umgestaltung alle die Profile brauchbar, die .durch das Hauptpatent bekanntgegeben sind. Auch kann ein Profil gleichzeitig Aussparungen und Verdickungen besitzen, und es kann ähnlich wie in den Abb. 5, 6 und 8 des Hauptpatents der Hochspannungsleiter dann auch aus einem einzigen Profil hergestellt werden.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zum Herstellen von rohrförmigen Hochspannungsleitern nach Patent 446 786, bei dem einem Teil der Drähte die endgültige Form durch plastische Verformung bei der Verseilung zum Hochspannungsleiter erteilt wird, derart, daß entsprechende Metallmengen des Drahtprofils in hierfür vorgesehene Aussparungen des Gegenprofils hineingedrückt oder hineingepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenprofile aus Flachbändern bestehen, die durch Biegen in eine dem Drahtprofil angepaßte Form gebracht werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenränder der Gegenprofile durch Umbiegen nach innen oder außen verstärkt sind.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtprofile mit plastisch zu verformenden Teilen für die innere Lage des Hoch-Spannungsleiters verwendet werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen