DE548989C - Ventilanordnung zur Steuerung der Druckgaszufuhr bei Schaltern mit Lichtbogenloeschung durch Druckgas - Google Patents
Ventilanordnung zur Steuerung der Druckgaszufuhr bei Schaltern mit Lichtbogenloeschung durch DruckgasInfo
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- H01H33/56—Gas reservoirs
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Description
AUSGEGEBEN AM
21. APRIL 1932
21. APRIL 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M548989 KLASSE 21 c GRUPPE
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)
durch Druckgas
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Mai 1929 ab
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Schalter, bei denen der Unterbrechungslichtbogen
durch strömendes Druckgas gelöscht wird. Bei derartigen Schaltern ist es wesentlieh,
daß im Augenblick der Kontakttrennung das Druckgas mit voller Kraft und großer Geschwindigkeit die Schaltstrecke durchströmt.
Andererseits ist es erforderlich, daß beim Ansprechen des Auslöseorgans, z. B.
Überstromrelais, die Ausschaltung unverzüglich beginnt. Zur Steuerung der Druckgaszufuhr
wird daher ein Ventil benötigt, welches ohne j ede Zeitverzögerung mit großer Geschwindigkeit einen großen Strömungsquerschnitt
für das Löschgas freigibt. Um dies zu ermöglichen, wären an sich große Kräfte zur Betätigung des Druckgasventils
erforderlich, die jedoch nicht ohne weiteres zur Verfügung stehen, da die üblichen Auslöseorgane,
z. B. Überstromrelais, nur sehr geringe Steuerkräfte besitzen, mit denen es nicht möglich ist, das Druckgasventil mit
der gewünschten Geschwindigkeit zum Öffnen zu bringen.
Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen, verwendet man nach der Erfindung eine aus
insgesamt drei Ventilen bestehende Steueranordnung, von denen das Hauptventil in an
sich bekannter Weise durch Entlüftung seiner Gegendruckkammer vermittels eines Steuerventils
betätigt wird, wobei erfindungsgemäß das Steuerventil so ausgebildet ist, daß es
gleichfalls durch Entlüftung seiner Gegendruckkammer steuerbar ist, die von einem
besonderen, durch das Auslöseorgan des Schalters betätigten kleinen Auslaßventil gesteuert
wird. Bei dieser Anordnung kann das Auslaßventil einen ganz geringen Durchflußquerschnitt
besitzen und infolgedessen selbst bei hohen Gasdrücken, wie sie bei Hochleistungsdruckgasschaltern
verwendet werden, vermittels schwacher Steuerimpulse betätigt werden, und trotzdem wird erreicht, daß das
Hauptventil großen Durchilußquerschnittes nach dem Ansprechen des Auslaßventils unter
Vermittlung des zwischengeschalteten Steuerventils unverzüglich geöffnet wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Abb. 1 zeigt
die allgemeine Anordnung eines Druckgasschalters, bei welchem die neue Ventilanordnung
zur Anwendung gelangt, während in den Abb. 2 und 3 Einzelheiten der Ventilanordnung
in größerem Maßstabe dargestellt sind.
Wie aus Abb. 1 ersichtlich, sitzt das das Hauptventil α enthaltende Ventilgehäuse auf
einem Gaskessel b. Durch ein Gestänge c wird vermittels einer elektrischen Auslösevorrichtung
das Steuerventil d betätigt, um
*) Von dem Fatentsiicher ist als der Erfinder angegeben zcorden:
Werner Uebermuth in Berlin-Oberschöneweide.
damit das Hauptventil α zu öffnen oder zu
schließen. Beim Öffnen des Ventils entsteht ein durch den Pfeil angedeuteter Gasstrom
durch den Druckgasschalter. In Abb. 2 ist das Hauptventil im einzelnen dargestellt. In einem Gehäuse e befindet sich
ein abgesetzter Ventilkolben f, der durch den Gasdruck und eine Zusatzfeder g fest auf den
Ventilsitz gepreßt wird. Der Raum über der to größeren Kolbenseite steht mit dem Druckgas
durch eine kleine Ausgleichsbohrung h in dauernder Verbindung. Wird dieser Raum
durch Freigabe einer hinreichend großen Austrittsöffnung i entlüftet, so bewegt sich
der Ventilkolben unter dem Einfluß des auf die Ringfläche des Kolbens drückenden Gases
nach links und gibt die Durchflußöffnung zur Löschstelle des Schalters frei. Ein Verschließen
der Austrittsöffnung i bewirkt, daß ao Gas hinter dem Ventilkolben f sich ansammelt
und — unterstützt durch die Wirkung der Feder g — den Ventilkolben nach rechts
bewegt und dadurch das Hauptventil a schließt. Zur Freigabe der Öffnung i ist ein
as Steuerventil d vorgesehen, welches stark verkleinert,
genau wie das Hauptventil aufgebaut ist. Der Kolben k des Steuerventils d
gibt infolge seiner1 geringen Dimensionen fast trägheitslos den ganzen Querschnitt der Austrittsöffnung
i frei. Zum Betätigen des Steuerventils d wird das von einem elektrischen
Auslöser am Hebelarm m erzeugte Drehmoment auf eine seitlich verschiebbare
Nockenwelle η übertragen. Der Nocken drückt das Auslaßventil ο nieder, welches den
Raum über dem Hilfskolbenventil d entleert. Um ein unnötig langes Blasen des Hauptventils
zu vermeiden, ist die Steuerung so ausgebildet, daß das Ventil unabhängig von der Dauer des Betätigungsimpulses am Auslöseorgan
m eine konstante Zeit nach der Ventilöffnung wieder geschlossen wird. Am
besten wird dies dadurch erreicht, daß das Schließen des Hauptventils eingeleitet wird,
sobald der Raum hinter dem Hauptventil a von Druckgas durchströmt ist. Zu diesem
Zweck ist eine Sperr- oder Entkuppelungsvorrichtung vorgesehen, welche beim Ansprechen
die Einwirkung des Auslöseorganes m auf das Auslaßventil ο aufhebt und in vorliegendem
Falle pneumatisch durch Entnahme von Druckgas aus dem Raum hinter dem Hauptventil betätigt wird. In Abb. 2
besteht die Entkupplungsvorrichtung aus einem druckgasbetätigten Kolben q, welcher
auf die bereits erwähnte, seitlich verschiebbare Nockenwelle η aufgekeilt ist. Der
Raum links von dem Kolben q ist durch eine Rohrleitung p mit einer beliebigen Stelle der
Hauptdruckgasleitung hinter dem Hauptventil α verbunden.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Im Ruhezustand sind die drei
Ventile a, b und ο geschlossen und nehmen die gezeichnete Lage ein. Beim Ansprechen
des Auslöseorganes wird vermittels des Hebels m die Welle η gedreht, und der auf
ihr befindliche Nocken drückt das Auslaßventil 0 nieder. Infolgedessen wird der Raum
über dem Kolben k des Steuerventils d entlüftet, der Kolben k bewegt sich nach oben
und gibt die Austrittsöffnung i frei. Infolgedessen verschwindet der Druck auf der linken
Seite des Hauptventilkolbens f, so daß dieser sich nach links bewegt und den Drucktritt des
Druckgases von dem Gaskessel b nach der Schaltstelle freigibt. Sobald das Druckgas
strömt, wird auch die Steuerleitung p unter Druck gesetzt und führt Druckgas dem Entkupplungskolben
q zu, der die Nockenwelle η nach rechts verschiebt. Hierbei kommt der
Nocken außer Eingriff mit dem Auslaßventil O1 so daß letzteres unter dem Einfluß
seiner Feder geschlossen wird. Hierauf schließt sich das Steuerventil d und zuletzt
das Hauptventil a.
Es ist bekannt, Druckgasschalter mit einer Sicherheitsvorrichtung zu versehen, welche
bei unzureichendem Gasdruck das Schalten verhindert. Bei Verwendung einer Ventilanordnung
gemäß der Erfindung ordnet man die Sicherheitsvorrichtung zweckmäßig so an, daß sie ebenfalls auf die Entkupplungsvorrichtung
des Auslaßventils 0 wirkt und diese zum Ansprechen bringt, sobald der Druck im Gaskessel oder in der Druckgaszuleitung
unter ein gewisses Maß gesunken ist. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 besteht die Sicherheitsvorrichtung
aus einem Minimaldruckventil r, welches beim Unterschreiten des zulässigen Kesselmindestdruckes
über eine Rohrleitung s Gas zu dem Entkupplungskolben q treten läßt. Hierbei
wird in gleicher Weise, wie durch das durch die Rohrleitung p strömende Druckgas die
Nockenwelle η nach rechts verschoben und
bringt dadurch den Nocken außer Eingriff mit dem Auslaßventil 0. Ein in diesem Zustand
evtl. auftretender Auslöseimpuls bewirkt dann keine Ausschaltung mehr. Durch no
den Druck des Sperrgases kann gleichzeitig ein pneumatisches oder elektrisches Alarmsignal
betätigt werden. Ist der Kesseldruck wieder gestiegen, so schließt das Ventil r,
und nach Entweichen des Sperrgases durch eine Ausgleichsbohrung t kommt das Ventil
wieder in Bereitschaft.
Bei Verwendung elektrischer Primärauslöser sind die Auslösekräfte unter Umständen
so klein, daß das Auslaßventil 0 nicht unmittelbar davon geöffnet werden kann. Der
Impuls des elektrischen Auslösers wird daher
in Abb. 3 zum Ausklinken eines federbelasteten Kolbens ν benutzt, dessen Kolbenstange u
wiederum das Auslaßventil 0 öffnet. Zwecks Schließens des Ventils 0 wird, ähnlich wie in
Abb. 2, Druckgas durch die Leitung ρ unter den Kolben ν geleitet, der bei seiner Aufwärtsbewegung
die Druckfedern w zur nächsten Schaltung spannt. Die Klinke χ hält die
Kolbenstange u in der oberen Stellung fest. Bei zu niedrigem Kessel- (bzw. Leitungs-)
Druck tritt durch das oben beschriebene Minimaldruckventil r und die Rohrleitung s
Gas unter den Kolben ν und verhindert, daß beim Ausklinken der Sperrklinke der KoI-ben
ν nach unten geht und das Ventil 0
öffnet.
Claims (13)
1. Ventilanordnung zur Steuerung der Druckgaszufuhr bei Schaltern mit Lichtbogenlöschung
durch Druckgas, bestehend aus einem Hauptventil für den Abschluß der Druckgasleitung und einem Steuerventil,
durch dessen Lüften das Hauptventil zur Wirkung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (ß)
derart ausgebildet ist, daß es gleichfalls durch Entlüftung seiner Ventilkammer:
steuerbar ist, was durch ein besonderes durch das Auslöseorgan des Schalters betätigtes
Auslaßventil (0) bewirkt wird.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuer-
\rentil (d) derart pneumatisch über eine
Rohrleitung (p) gesteuert ist, daß das Hauptventil (α) unabhängig von der
Dauer des Betätigungsimpulses des Auslöseorgans (;;z) eine konstante Zeit nach dem Öffnen wieder geschlossen wird.
3. \rentilanordmmg nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließen des Hauptventils (a) eingeleitet
wird, sobald der Raum hinter dem Hauptventil von Druckgas durchströmt ist.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Sperr- oder Entkupplungsvorrichtung (τ1 bzw. q) vorgesehen ist, welche beim
Ansprechen die Einwirkung des Auslöseorganes (.r bzw. m) auf das Auslaßventil
(0) aufhebt bzw. verhindert.
5. Ventilanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkupplungsvorrichtung
pneumatisch durch Entnähme von Druckgas aus dem Raum hinter dem Hauptventil (α) betätigt wird.
6. Ventilanordnung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Anordnung einer
Sicherheitsvorrichtung (r), welche die öo Entkupplungsvorrichtung zumAnsprechen
bringt, sobald der Druck. im Gaskessel oder in der Druckgaszuleitung unter ein
gewisses Maß gesunken ist.
7. Ventilanordnung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sicherheitsvorrichtung (r) aus einem Minimaldruckventil besteht, das beim Absinken
des Gasdruckes ein Verbindungsrohr (s) von der Druckgasquelle zu der
Entkupplungsvorrichtung öffnet.
8. Ventilanordnung nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entkupplungsvorrichtung aus einer vermittels eines druckgasbetätigten Kolbens (q) axial verschiebbaren, mit dem Auslöseorgan
(ra) verbundenen Nockenwelle (n) besteht, deren Nocken das Auslaßventil
(0) steuert (Abb. 2).
9. Ventilanordnung nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Öffnen des Auslaßventils (0) eine Feder (w) vorgesehen ist, die' durch das Auslöseorgan
(_r) ausgelöst wird (Abb. 3).
10. Ventilanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Spannen
der Feder (w) ein druckgasbetätigter Kolben (v) vorgesehen ist, der nach dem
Spannen der Feder wieder entlastet wird.
11. Ventilanordnung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (v) bei zu niedrigem Gasdruck mit Druckgas beaufschlagt wird, so daß
er ein Entspannen der Feder (ze/) und damit eine' Schalterbetätigung verhindert.
12. Ventilanordnung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hauptventil (α) und das Steuerventil (d) zur Beschleunigung des Schließens mit je
einer Feder (g) belastet sind.
13. Ventilanordnung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgleichsbohrung Qi) des Hauptventils (α) im Ventilkolben selbst angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA57871D DE548989C (de) | 1929-05-19 | 1929-05-19 | Ventilanordnung zur Steuerung der Druckgaszufuhr bei Schaltern mit Lichtbogenloeschung durch Druckgas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEA57871D DE548989C (de) | 1929-05-19 | 1929-05-19 | Ventilanordnung zur Steuerung der Druckgaszufuhr bei Schaltern mit Lichtbogenloeschung durch Druckgas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE548989C true DE548989C (de) | 1932-04-21 |
Family
ID=6941319
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA57871D Expired DE548989C (de) | 1929-05-19 | 1929-05-19 | Ventilanordnung zur Steuerung der Druckgaszufuhr bei Schaltern mit Lichtbogenloeschung durch Druckgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE548989C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1067502B (de) * |
-
1929
- 1929-05-19 DE DEA57871D patent/DE548989C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1067502B (de) * |
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