DE548055C - Verfahren zur Herstellung gegossener feuerfester Gegenstaende aus Aluminiumsilikaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gegossener feuerfester Gegenstaende aus Aluminiumsilikaten

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DE548055C
DE548055C DEC38589D DEC0038589D DE548055C DE 548055 C DE548055 C DE 548055C DE C38589 D DEC38589 D DE C38589D DE C0038589 D DEC0038589 D DE C0038589D DE 548055 C DE548055 C DE 548055C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung gegossener feuerfester Gegenstände aus Aluminiumsilikaten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gegossener feuerfester Gegenstände aus Aluminiumsilikaten, wie Ziegeln, Blöcken und Glashäfenteilen, welche der zerstörenden Wirkung von Schmelzflüssen und Gasen, z. B. dem des geschmolzenen Glases oder geschmolzener Schlacke, widerstehen müssen. Die Erfindung bezweckt, wirklich gebrauchsfähige Gußkörper spannungs- und rissefrei herzustellen.
  • Es ist bekannt, daß, abgesehen von seiner Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturspriinge, ein feuerfester Baustoff um so widerstandsfähiger gegen Deformation unter Belastung und gegen den Angriff von Gläsern und Schlacken ist, je höher die "Temperatur ist, bei der er gebrannt wird, weil dadurch die Porosität abnimmt und das Kristallwachstum gefördert wird. Außerdem hat feuerfestes Material, das elektrisch geschmolzen worden ist, eine sehr geringe Porosität und sehr große Kristallentwicklung. Es ist daher dem Baustoff derselben Zusammensetzung überlegen, der nicht auf so hohe Temperatur erhitzt worden ist. Feuerfeste Gegenstände, die durch Schmelzen von feuerfesten Stoffen in einem elektrischen Ofen und durch Gießen der Schmelze in Formen gewünschter Gestalt hergestellt worden sind, würden daher den feuerfesten Gegenständen derselben Zusammensetzung überlegen sein, die nach den üblichen keramischen Methoden angefertigt wären, was, wie bekannt ist, so geschieht, daß man zerkleinerte, körnige, feuerfeste Stoffe mit einem Bindeton mischt und bis auf eine Temperatur gerade unterhalb der Schmelzpunkte der Masse erhitzt. Nichtsdestoweniger sind brauchbare feuerfeste Gegenstände bisher nicht angefertigt worden. Zwar hat man vor einer Reihe von Jahren vorgeschlagen, feuerfeste, kieselsäurehaltige Stoffe elektrisch zu schmelzen und in Formen zu gießen, doch glaubte man, dabei Metallformen verwenden zu müssen, da man annahm, daß die üblichen nicht metallischen, kieselsäurehaltigen Formen an den feuerfesten Gegenständen anschmelzen würden. Es stellte sich aber heraus, daß feuerfeste Gegenstände, die man in Metallformen goß, beim Abkühlen unweigerlich zersprangen und Risse erhielten. Da mit Rissen durchsetzte feuerfeste Gegenstände wertlos sind, so war das bekannte Verfahren ohne praktische Bedeutung. Brauchbare gegossene, feuerfeste Gegenstände wurden nach ihm nicht hergestellt.
  • Das Verfahren nach der Erfindung besteht nun im wesentlichen darin, daß man feuerfeste Gegenstände aus Gemischen, welche reicher an Tonerde sind, als es der Formel AL03Si0. entspricht, gießt und sie dann einer Wärmebehandlung unterwirft, bis sie erkaltet sind, wodurch Risse und Sprünge vermieden werden. Es wurde gefunden, daß es von großer Bedeutung ist, daß der Abschreckeffekt der Form nicht zu groß ist, und daß dünnwandige Sandformen gewöhnlich am geeignetsten sind. Ferner wurde gefunden, daß das Zerspringen hauptsächlich durch Spannung hervorgerufen wird, welche aus örtlichen Volumenänderungen während der Kristallisation hervorgehen, und daß diese nur dadurch verhindert werden können, daß man den Formling langsam während des Kristallisationsvorganges kühlt. Auf diese Weise können Spannungen durch gegenseitige Anpassung der Kristalle und der glasigen Grundmasse aufgehoben werden, aus der die Kristalle sich bilden. Dieses Verfahren des langsamen Kühlens während des Übergehens der Masse aus einem halbplastischen in einen festen Zustand wird mit Auskühlen in Analogie zu dem entsprechenden Verfahren der Glastechnik bezeichnet' Der Unterschied besteht lediglich darin, daß das betreffende Temperaturintervall für feuerfeste Gegenstände um i ooo° höher liegt als für gewöhnliche Gläser. Obgleich eine Kristallisation während dieses Auskühlens stattfindet, ist der Zweck des langsamen Kühlens nicht darin zu sehen, die Kristallisation zu entwickeln, sondern Spannungen aufzuheben und Risse-und Sprungbildung zu verhindern. Überdies wurde gefunden, daß feuerfeste Gegenstände von gewisser Zusammensetzung bequemer ausgekühlt werden können als andere. Z. B. wird durch Zusatz von Zirkondioxyd zu einer Aluminiumsilikat enthaltenden feuerfesten Masse die Zahl der Kristallisationsmittelpunkte sehr vermehrt. Dadurch wird das entsprechende Kristallnetzwerk viel feiner, was zur Folge hat, daß die aus der Kristallisation sich ergebenden Spannungen stark herabgesetzt werden. Daher werden derartige Formlinge leichter gekühlt, trotz der Tatsache, daß die Wärmeausdehnung nicht geringer ist, als wenn die Masse kein Zirkondioxvd enthalten würde. Für Aluminium und Siliciumoxyd enthaltende feuerfeste Massen mit 15 bis 21 % Siliciumdioxyd und mit und ohne Zirkondioxvdzusatz hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, den Guß in einer dünnen Sandform vorzunehmen, die von einem feuerfesten, wärmeisolierenden Material (z.B. dem unter dem Wortschutz Sil-o-cel bekannten Isoliermaterial) umgeben wird, ehe der Formling Zeit hat, sich zu verfestigen, und dann ihn ungestört abkühlen zu lassen Nach diesem Verfahren ist man imstande, praktisch verwendbare, gegossene feuerfeste Gegenstände mit einem höchsten Betrag an Dichte zu erhalten, weil der Körper im wesentlichen porenfrei ist, im Gegensatz zu den Gegenständen, die nach rein keramischen Methoden hergestellt sind. Der nach der Erfindung hergestellte Körper hat ferner ein Kristallnetzwerk eingelagert, das nach einem anderen Verfahren nicht erzeugt werden kann und das den Gegenständen unter Belastung bei hohen Temperaturen eine größere Widerstandsfähigkeit verleiht, als sie bisher zu erreichen war. Im Falle der Verwendung von Aluminiumoxyd und Kieselsäure enthaltenden Ausgangsstoffen besteht das Netzwerk der Kristalle im weiten Umfang aus Mullit (einem' Aluminiumsilikat) mit mehr oder weniger Korund und Zirkondioxyd, ganz nach der chemischen Zusammensetzung der Grundmasse.
  • Man hat auch schon Versuchskörper dadurch hergestellt, daß man Ton schmolz, die Schmelzmasse zerkleinerte und aus dem entstehenden Pulver in Mischung mit bindefähigem Ton nach keramischen Methoden Formkörper formte und brannte. Ein derartig hergestellter Körper weist aber alle die bereits angeführten Nachteile derjenigen Gegenstände auf, welche nach keramischen Methoden angefertigt worden sind.
  • Das Verfahren nach der Erfindung soll im folgenden eingehend beschrieben werden. Zur Erzeugung der feuerfesten Gegenstände wird die Rohstoffmischung, beispielsweise eine Mischung von Tonen oder eine Mischung von Tonen und Sand, in einem Ofen niedergeschmolzen. Die geschmolzene Masse wird in eine Gußform entleert, durch welche dem Gegenstand sofort die fertige Gestalt gegeben wird. Es können verschiedene Arten von Ofen benutzt werden, z. B. elektrische Ofen mit Graphit- oder Kohlenstoffelektroden. Der Ofen wird beim Betriebe bis zum oberen Ende der unteren Elektrode mit zerkleinerten Stücken von bereits früher geschmolzenem Material angefüllt. Auf die untere Elektrode werden dann kleine Stücken Koks gelegt. Die obere Elektrode wird so weit niedergelassen, bis der Kontakt hergestellt ist.
  • Nach Bildung des Lichtbogens wird weiter reichlich aufgefüllt. Dieses Material soll Körnerform haben und möglichst wenig Staub enthalten. Um zu verhindern, daß das Material aus der Abstichöffnung austritt, wird sie verschlossen. Wenige Minuten, nachdem der Bogen sich gebildet hat, ist es zweckmäßig, die Elektrode zu heben, um so die Kraft des elektrischen Bogens zu steigern. Hat sich nun um den Bogen herum infolge des Schmelzens des Materials eine Höhlung gebildet, so ist es wünschenswert, die Charge von Zeit zu Zeit herunterzudrücken, um so die geschmolzene Menge zu vermehren. Während des Schmelzens vergrößert sich die Höhlung, bis sie die Wandung des Ofens erreicht, so daß diese rotglühend wird. Es ist dann der Zeitpunkt gekommen, die Abstichöffnung zu öffnen und die Schmelze in die Gußform abzulassen.
  • Die Art-der benutzten Form, die Länge der i Zeit, während welcher der Gegenstand in der Gußform verbleibt und die nachfolgende Wärmebehandlung hat, wenn der Gegenstand aus der Gußform entfernt ist, einen entscheidenden Einfluß auf die physikalischen Eigenschaften des Gegenstandes. Gußformen, welche zur Herstellung gewisser feuerfester Gegenstände passend sind, eignen sich nicht zum Gießen anderer Gegenstände.
  • Zunächst sind eiserne Gußformen unzweckmäßig, ausgenommen in dem Falle, wo es sich um kleine und verhältnismäßig dünne Gegenstände handelt, wie Tiegel oder Röhren. Zur Herstellung derartiger Gegenstände wird das Gußstück aus der Form entfernt, sobald sich die Oberfläche genügend gesetzt hat und gehandhabt werden kann, worauf es, wie weiter unten beschrieben, behandelt werden muß.
  • Die geeignetste Gußform für die meisten Zwecke, namentlich zur Herstellung von Ziegeln und Blöcken für Wannenöfen, besteht aus Glassand mit einem passenden Bindemittel, beispielsweise Leinsamenöl, und wird gebrannt. Derartige Sandformen besitzen unter anderen Vorzügen den, daß sie nicht mit dem Guß zusammenschmelzen. Eine derartige Form ist besonders geeignet, um rechteckige, d. h. parallelopipedische Blöcke herzustellen.
  • Das Schmelzgut wird durch eine Eingußöffnung in die Form eingegossen, nachdem vorher das Innere der Form zweckmäßig mit Graphit ausgestrichen worden ist, um ein Anhaften des Formsandes am Gußstück zu verhindern.
  • Bei der Herstellung größerer oder kleinerer Gegenstände müssen die Formwände in ihren linearen Abmessungen dicker oder dünner, entsprechend dem herzustellenden Gegenstand, gemacht werden. Die gebrannte Sandgußform wird zweckmäßig auf eine Unterlage aus Silocel (einer kieselgurartigen Masse) aufgestellt und auf allen Seiten sowie am Boden und an der Decke isoliert, was durch Auflegen einer 7,5 bis io cm starken Schicht von Silocelpulver geschieht, das in einem besonderen Mantel aus Eisenblech enthalten ist.
  • Bei Auswahl der zweckmäßigsten Gußform und des Verfahrens der Hitzebehandlung sind die folgenden Bedingungen zu berücksichtigen: t m gute Güsse aus feuerfestem Material zu erhalten, ist es notwendig, diese langsam auszukühlen, im besonderen durch allmähliches Absenken der Temperatur bis zu der Grenze, in welcher die Güsse aus dem halbplastischen in den festen Zustand übergehen. Durch eine solche Behandlung werden alle Spannungen, welche während des Eingießens und der ursprünglichen Berührung mit den Wänden der Form erzeugt werden, aufgehoben. Diejenigen Spannungen, welche während des langsamen Abkühlens infolge der Temperatursenkung auftreten, führen nicht mehr zu Rissen.
  • Werden die Güsse in einer eisernen Form sich selbst überlassen, so kühlen die Oberflächen schnell ab und werden fest, während das Innere noch bildsam ist, so daß zu der Zeit, wo auch das Innere fest wird, die Außenseite bereits Hunderte von Graden kälter ist. Wird ein solches Gußstück daher auf Zimmertemperatur abgekühlt, so muß das Innere sich mehr zusammenziehen als das Äußere, so daß in der Außenfläche eine Spannung entsteht, welche den Bruch verursacht. Wird hingegen das Gußstück langsam ausgekühlt, so daß nur ein ganz geringer Wärmeunterschied zwischen der Innen- und der Außenseite besteht, während der Guß fest wird, so werdeh derartige Spannungen nicht auftreten, und es wird ein gutes festes Gußstück geschaffen. Die Temperatur, bei welcher der Guß fest wird, ändert sich je nach der Zusammensetzung des feuerfesten Materials und kann nur durch den Versuch in jedem Einzelfalle festgestellt werden. Für Aluminiumsilikatschmelzen liegt die Erstarr ungstemperatur in der Nähe von 1500' C.
  • Die drei nachfolgenden Kühlverfahren haben gute Ergebnisse gezeigt: i. Kühlen in einem Ziegelbrennofen Das Gußstück wird hierbei in der Form nur so lange gelassen, bis die Außenfläche ein Hantieren gestattet; dann wird es schnell in einen Ziegelbrennofen übergeführt, der bereits auf eine Temperatur gebracht ist, die nahe der kritischen Temperatur des feuerfesten Materials liegt. Nachdem eine genügende Anzahl von Gußstücken in den Ofen eingebracht ist, wird die Temperatur einige Stunden hindurch auf dem Kühlgrade erhalten und dann allmählich ganz langsam auf Zimmertemperatur herabgesenkt, wobei die zulässige Schnelligkeit hauptsächlich von der Dicke der Gußstücke abhängt. Für Gußstücke von a5 min Dicke genügt gewöhnlich eine Zeit von 2,4 Stunden. Dieses Verfahren des Auskühlens ist teuer. Es ist jedoch das einzige Verfahren, welches sich bei kleinen und verhältnismäßig dünnen Gußstücken, wie Tiegeln und Röhren, anwenden läßt. Bei diesem Verfahren können eiserne, offene oder auch geschlossene Formen benutzt werden, vorausgesetzt, daß der Guß entfernt wird, bevor er zu sehr ausgekühlt ist.
  • 2. Kühlen in Wärrneisolationspulver. Silocel Verhältnismäßig schwere Artikel, wie Blöcke für Wannenöfen, können dadurch gekühlt werden, daß man sie, sobald ihre äußere Fläche sich so weit gekühlt hat, daß sie hantiert werden können, aus der Gußform entfernt, die aus Glassand und Leinsamenöl hergestellt sein kann, und in einen Behälter bringt, welcher Wärmeisolierpulver enthält; auch kann nach Entfernung der Gußform ein Behälter um das Gußstück gestellt werden und der Raum zwischen dem Gußstück und dem Behälter mit Wärmeisolierpulver ausgefüllt werden. Wiegt ein derartiger Block ungefähr ioo kg, so genügt die in ihm enthaltene Wärmemenge, um die Oberfläche wieder zu erhitzen, nachdem sie durch die Gußform und das Aussetzen an der Luft abgekühlt war, so daß sie über die Kühltemperatur steigt. Alsdann wird infolge der Wärmeisolationsmasse der gesamte Block langsam von der Kühltemperatur bis hinab zur Zimmertemperatur sich abkühlen. Der einzige Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das Entfernen der Gußform und das Hinzufügen des Wärmeisolationspulvers Umstände verursacht und das ganze Verfahren nicht so wirksam ist wie das nachfolgende dritte Verfahren. 3. Kühlen in einer mit dünnen Isolationswandungen versehenen Form Besitzt das Gußstück große Abmessungen, dann ist es das beste, eine mit dünnen Wandungen versehene und gut isolierte Sandform zu verwenden, wie sie oben beschrieben ist. Die Wände müssen stark genug sein, um ihre Gestalt beizubehalten, während der flüssige Guß sich setzt und hart geworden ist; sie dürfen jedoch nicht zuviel Wärme dem Gußstück entziehen, da sonst die Schnelligkeit der Abkühlung zu groß wird. Werden jedoch die Wände dünn genommen, so ist die Aufnahmefähigkeit der Gußformen für Wärme so gering mit Rücksicht auf diejenige des Gußstückes, daß die innere Fläche der Gußform bis zur Kühltemperatur erwärmt wird, bevor noch das Gußstück selbst sich unter die Kühltemperatur abgekühlt hat; infolge der Wärmeisolation wird dann das Gußstück sich selbst kühlen. Nachdem die geschmolzene Masse ausgegossen ist, wird Silocelpulver auf die Form geschaufelt, in etwa einer halben Stunde ist das Äußere des Gußstückes fest, obgleich das Innere noch flüssig ist. Die Gußform ist infolge des Ausbrennens des Bindemittels stark auseinandergefallen. Die Abkühlungsperiode dauert bei einem für einen Wannenofen bestimmten Block von 30 ,\' 45 X 2o.cm Kantenlänge, welcher annähernd 35 kg wiegt, ungefähr 4 Tage, wenn er in Silocelpulver eingebettet ist. Er wird darauf ius dem Isolationsmaterial entfernt und ist ;ebrauchsfertig. In gleicher Weise können große Gußstücke verschiedener Form hergestellt werden.
  • Im allgemeinen gilt die Regel, daß, je schwerer das Gußstück ist, um so leichter das Kühlen ist, falls das Gußstück keine dünnen Wände besitzt.
  • Als Rohstoffe können Diaspor, Bauxit und Kaolin verwendet werden. Um beispielsweise Mullit (d. h. ein Aluminiumsilikat von der Zusammensetzung 3 A1203 - 2 Si O.,) herzustellen, benutzt *man einen Satz, bestehend aus annähernd 2,5 Teilen Diasportonerde und i Teil Kaolin. Soll Sillimanit hergestellt werden, so muß der Satz ungefähr gleiche Teile von Diasportonerde und Kaolin enthalten. Auch reine Diasportonerde und Mischungen derselben mit Kaolin in verschiedenen Verhältnissen als auch reiner Bauxit und Mischungen desselben mit Kaolin in verschiedenen Verhältnissen sind nach der Erfindung verarbeitet worden.
  • Als Zusatz dient gegebenenfalls Zr 0" das die folgende Zusammensetzung haben kann: Zr0, 74°/", Si02 i9°/o, TiO@ 2°/0, Fe.,0.. 3°/", Wasser 2°/o. Beispielsweise werden gleiche Teile von Diasportonerde, Zirkon und Kaolin verwendet.
  • Wenn die Rohmaterialien hauptsächlich aus Tonerde und Kieselsäure bestehen, beispielsweise aus Diaspor und Kaolin, um feuerfestes Material herzustellen, und diese Materialien zusammengeschmolzen und zu einem Gegenstand gemäß vorliegendem Verfahren ausgegossen werden, so besteht das Endprodukt aus Mullit und Korundkristallen, welche in einer glasartigen Masse eingebettet sind.
  • Wenn andere Rohstoffe als die oben genannten verwendet werden, so entstehen Kristalle von Verbindungen derselben. In allen Fällen aber besteht das Produkt aus Kristallen von mikroskopischer Größe bis zu größeren Abmessungen, die in einer glasartigen Masse eingebettet sind. Man kann daher die Masse als kristallinisch bezeichnen.
  • Wenn Materialien mit einem so hohen Schmelzpunkt zur Anwendung gelangen, daß eine Sandform nicht benutzbar ist, kann die Form selbst auch aus feuerfestem Material hergestellt werden, das den gleichen oder noch einen höheren Schmelzpunkt als das zu gießende Material hat.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung gegossener feuerfester Gegenstände aus Aluminiumsilikaten, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch, das reicher an Tonerde ist, als es der Formel A1;;03 - Si O@ entspricht, und gegebenenfalls Zirkondioxy -d enthält, schmilzt, in eine Form gießt und das Gußstück während seines L`berganges aus dein halbplastischen in den festen Zustand langsam auskühlt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gußstück in eine Sandform gießt und diese, bevor das Gußstück Zeit hat* zu erstarren, mit einem feuerfesten, wärmeisolierenden Material (z. B. Silocel) umgibt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN114230141A (zh) * 2021-12-29 2022-03-25 江苏诺明高温材料股份有限公司 一种玻璃窑用高抗侵蚀唇砖及其制备方法

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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CN114230141A (zh) * 2021-12-29 2022-03-25 江苏诺明高温材料股份有限公司 一种玻璃窑用高抗侵蚀唇砖及其制备方法
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