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Maschine zum Stempeln und Prägen von Schuhwerk An Prägemaschinen,
insbesondere Markenstempelmaschinen für Schuhwerk, ist es notwendig, den Preßdruck
bei wechselnden Stempel- oder Preßflächen zu verändern, dainit die Preß- oder Prägewirkung
in gewünschter Weise erzielt wird. Dabei dürfen Unterschiede in der Stärke der Arbeitsstücke
keine erheblichen Veränderungen der Preßwirkung herbeiführen. Man hat bisher meistens
derartige Maschinen mit einem hydraulischen Überlastungsventil ausgestattet, das
unter dem Druck einer Feder steht, die man mittels einer Schraube mehr oder weniger
spannt. Dadurch erzielt man wohl eine Regelung der Preßstärke, dieselbe ist aber
nicht bequem, weil das Anziehen der Feder verschiedene Handgriffe benötigt, und
auch nicht zuverlässig, weil bei Temperaturschwankungen die ülfüllung der Preßw
irkung außerordentlich wechselnde Widerstände entgegensetzt. Man hat auch derartige
Maschinen so ausgebildet, daß man eineAusgleichsfeder mit veränderlicher Spannung
eingebaut hat. Liegen aber die Druckunterschiede in derartig weiten Grenzen, wie
es z. B. bei Markensteinpelniaschinen für Schuhwerk der Fall ist, so genügt die
Veränderung der Vorspannung einer solchen Ausgleichsfeder im allgemeinen nicht mehr.
Ein weiterer Nachteil dieser Einrichtung liegt in der Überwindung von verhältnismäßig
großen Kräften, die bei der Veränderung der Federvorspannung auftreten und dadurch
die Bedienung erschweren. Die vorliegende Erfindung will dem oben gekennzeichneten
Nachteil Cer bekannten Maschinen in der Weise abhelfen, daß zwar eine vorgespannte
Ausgleichsfeder verwendet wird, die Spannung derselben aber unverändert bleibt und
nur das Verhältnis der Hebelarme eines Zwischengliedes, beispielsweise eines Schwingbalkens,
verändert wird. Auf diese Art ist es möglich, - eine Druckregelung in weiten Grenzen
zu erreichen, ohne die Vorspannung der Ausgleichsfeder zu verändern und einen gleichmäßigen,
in weiten Grenzen äußerst leicht und genügend fein einstellbaren Druck zu erzielen.
Die Regelung findet gegenüber einer Einstellskala statt, die mit Marken ausgestattet
ist, welche man mit Gegenmarken an den verwendeten Stempeln in Übereinstimmung bringt,
um eine den Druck- und Flächenverhältnissen entsprechende Beziehung zwischen Preßdruck
und Stempelfläche herzustellen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist ein Senkrechtschnitt der Maschine nach der Linie I-I der
Abb. 3, Abb. 2 eine Ansicht der Maschine in Pfeilrichtung II der Abb. 3, Abb. 3
ein Schnitt der Maschine nach der Linie III-III der Abb. i und Abb.:I eine Einzeldarstellung
der Kupplung.
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Abb.5 ist ein Senkrechtschnitt durch die Schwingbalkenlagerung.
Der
Ständer i trägt einen Kopf 2, in welchem ein drehbarer, der Aufnahme einer Mehrzahl
von Stempeln dienender Kopf 3 untergebracht ist. Eine Isolierschicht 4 verhindert
den Abfluß der Heizwärme für die Stempel 5 nach dem Ständer i. Der Ständer i ruht
auf einem Fuß 6, in welchem ein Antriebsmotor 7 und das Fußtrittgestänge 8, 9, io,
i i Platz findet. Am Ständer i ist eine Lagerschürze 1.2 befestigt, in welcher die
Hornspindel 13 auf und ab gleitet. Das obere Ende der Hornspindel 13 trägt eine
auf einer verstellbaren Handmutter 14 ruhende Hornplatte 15. Um einen Zapfen
16 ist das Horn i7 seitlich ausschwenkbar, um die Aufnahme des Werkstückes 18 zu
erleichtern.
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Das untere Ende der Hornspindel 13 durchdringt ein Schaftlager i9,
dessen Schaft i9' in einer Bohrung der Hornspindel längsverschiebbar gelagert ist.
Am Kopf i9" des Schaftlagers i9 ist ein um den im Schaftlager 19 feststehenden
Bolzen 2i drehbarer Schwingbalken 2o angelenkt. Der Bolzen 2i trägt beiderseits
an frei stehenden Enden zwei Anschlagschrauben 22, welche sich entgegen der Druckfeder
23 an einen unteren Bordrand der Lagerschürze 12 anlehnen. Das hintere Ende des
Schwingbalkens 2o ist an einer Federspindel 27 aufgehängt. Unter dem Schwingbalken
2o ist ein Schlitten 25 in der Führung 25' des Ständerfußes 6 verschiebbar. Im Schlitten
25 ist ein Bolzen 26 drehbar, dessen freie Enden zu Sattelflächen 26' (Abb. 5) flach
zugeschnitten sind, so daß sich die Seitenwangen 2o' des Schwingbalkens auf sie
aufsetzen können. Anschlagschrauben 22 und Federspindel27 sind derart eingestellt,
daß der Auflageschlitten 25 im Ruhezustand der Maschine unter den Kulissenwangen
2o' frei verschoben werden kann.
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Zwischen den Sattelflächen 26' des Lagerbolzens 26 und den beiden
Führungsbahnen der Balkenwangen 2o' befindet sich durch Höheneinstellung des Balkens
2o ein geringes Lagerspiel, so daß der Schlitten 25 im Ruhezustand vollkommen entlastet
ist. Die Federspindel 27 umgibt ein Rohr 28, welches unten in einem Federteller
28' endigt und oben die Durchbiegung der Druclcfeder 29 verhindert. Die einmalige
Voreinstellung der Druckfeder 29 erfolgt mittels der an dem Querhaupt 3 r anliegenden
Muttern, die auch die Möglichkeit ergibt, die gesamte Druckstaffel zu heben oder
zu senken. Die Unterbringung der Druckfeder 29 im Maschinenständer erlaubt eine
reichliche Bemessung derselben, so .daß die Abmessungen der Feder 29 im Verein mit
der Längenkonstanz eine verhältnismäßig große Lebensdauer gewährleisten. Die Federspindel
27 ist in einem Querhaupt 31 aufgehängt, welches seinerseits im Ständer i drehbar
gelagert ist und durch eine Vorsteckscheibe 32' gegen axiale Verschiebung gesichert
wird.
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An einem Halszapfen 26" des Auf lagerbolzens 26 ist eine Lasche 33
angelenkt, die an einem einarmigen Hebel 34 angreift, welcher mit einer Welle 35
verbunden ist. Die Welle 35 durchdringt eine Lagerung des Schildes 36 und trägt
am äußeren Ende den Handhebel 37. In einer Bohrung des Handhebels 37 ist ein federbelasteter
Daumenbolzen 38 untergebracht, welcher eine Nase 39 trägt, die in die Zahnung 36'
eingreift. Eine Zeigerspitze 37' des Handhebels 37 spielt auf einer Skala 3£6",
welche mit Marken ausgestattet ist, die mit entsprechenden Gegenmarken der zur Verwendung
kommenden Stempel 5 übereinstimmen.
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Außer dem aufruhenden Schwingbalken :2o sind zwei Verbindungslaschen
39 auf dem Lagerbolzen 26 aufgebracht, die mit zwei Winkelhebeln 42 gelenkartig
verbunden sind, welche ihrerseits um einen gemeinsamen Lagerbolzen .43 an der Hornspindel
13 angelenkt sind. Die oberen Hebelarme der Winkelhebel 42 greifen mittels
der Lagerzapfen 44 an einem Schubkurbelgetriebe .45, ,46' an, dessen Kurbel 46'
einer in jedem Arbeitsgange einmalig umlaufenden Antriebswelle .46 angehört. Die
Antriebswelle 46 ist mit einer an sich bekannten Kupplungsmuffe 47 ausgestattet,
deren Mitnehmerkeil48 einerseits mit den am Umfang einer Kupplungsscheibe 50 befestigten
Gegenkeilen 49 und anderseits mit einem Schaltbacken 51 zusammenwirkt, welcher am
senkrechten Arm eines Schalthebels 52 angebracht ist und im Augenblick vor der Auslösung
entgegen einer Druckfeder 62 in die Kupplungsbahn einfällt. Eine am Lagerschild
53 befestigte Bandbremse 54 verhindert das Weiterlaufen der Antriebswelle 46 nach
erfolgter Entkupplung. Auf einer Schulter der dauernd umlaufenden Kupplungsscheibe
5o ist ein Schneckenrad 55 aufgekeilt, welches mit einer Schnecke 56 im Eingriff
steht. Die Schnecke 56 ist auf einer Vorgelegewelle 57 befestigt, die am antriebsseitigen
Ende eine Antriebsscheibe 58 trägt. Ein Riemen 59 verbindet die Antriebsscheibe
58 mit der Motorscheibe 61. Sämtliche Kupplungs- und Antriebsteile sind in einem
geschlossenen Gehäuse 53, 6o untergebracht, welches als gemeinsames Ganzes in eine
seitliche Öffnung des Maschinenständers i hineinragt und durch entsprechende Unterteilung
von außen her zugänglich ist.
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Der Schalthebel 52 ist um den Schalthebelbolzen 63 drehbar am Schalthebellager
64 angebracht und tritt in horizontalen Fortsätzen 52' und 52" aus dem Kupplungsgehäuse
53, 6o heraus. Während am Ende des Schalthebelfortsatzes 52' eine Anschlagschraube
65 zur Begrenzung des Schalthebelweges angebracht
ist, trägt der
Schalthebelfortsatz 52" eine an sich bekannte Abreißvorrichtung. «-elche mit einer
Abreißklinke 66 zuammenwirkt. Die Abreißklinke 66 ist an ihrem oberen Ende mittels
eines Lenkhebelbolzens 67 an einem Hebel 68 angelenkt, welcher um einen exzentrischen
Bolzen 69 schwingbar gelagert ist. Eine Zugfeder 7o greift am Lenkhebel 68
an und sucht die Abreißklinke 66 in der oberen Lage zu halten. An der Abreißklinke
66 hängt eine Zugstange i i, die am unteren Ende mit einem Bund i i' versehen ist,
welcher gegebenenfalls mit einem Auge g' eines Querhebels g zusammentrifft und dadurch
eine Bewegung nach unten erfährt, die den Kupplungsvorgang der Maschine einleitet.
Des weiteren ist an dem Ouerhebel9 eine zweite Zugstange io angelenkt, die zum Kopf
der Maschine führt und unter Vermittlung des Hebelpaares 71, 72, 73
den selbsttätigen Antrieb einer in der Zeichnung nicht dargestellten Farbbandzuführung
einleitet. Die Verschlußdeckel 74., 75 und 76 erleichtern die Zugänglichkeit zu
den im Innern des Ständers untergebrachten Maschinenteilen.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist demgemäß folgende: In der ausgeschwenkten
Lage des Hornes 17 wird der Schuh aufgebracht. Nachdem das Horn 17 wieder
eingeschwenkt und der Schuh ausgerichtet ist, wird der Fußtritt 8 nach unten bewegt
und damit die Antriebswelle _.6 zu einem einmaligen Umlauf gekuppelt. Zunächst wird
das Kniehebelpaar 39, 4.2 der Strecklage genähert, wodurch Hornspindel i3
und Arbeitsstück 18 nach oben bis zur Anlage am Stempel 5 angehoben werden. Durchläuft
nun während der Weiterdrehung der Kurbel 46' das Kniehebelpaar 39, .I2 den Wegrest
bis zur Strecklage, so wird das hornseitige Ende des Schwingbalkens 2o abwärts bewegt.
Nach der Berührung mit den Sattelflächen 26' des wie ein Kulissenstein wirkenden
Bolzens 26 wird der letztere zum Auflager und Drehpunkt des Sclm-ingbalkens 2o,
der als zweiarmiger Hebel beim Weiterbewegen des Schaftlagersig unter der Druckwirkung
der Feder 29 steht und diese Druckwirkung nach Maßgabe der Hebelarme auf den Werkstückträger
weiterleitet. Damit wird dem Werkstück ein von der Sohlenstärke unabhängiger, vorbestimmbarer
Enddruck erteilt.